Eine kurze Geschichte der Betriebswirtschaftslehre
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Eine kurze Geschichte der Betriebswirtschaftslehre

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Eine kurze Geschichte der Betriebswirtschaftslehre

About this book

"Das betriebswirtschaftliche Forschen und Lehren ist häufig implizit von einem Menschenbild geleitet."Bereits in der Antike, im Mittelalter und in der Renaissance beschäftigten sich Gelehrte mit ökonomischen Fragestellungen. Die akademische Betriebswirtschaftslehre ist dennoch eine junge Disziplin, die erst im 20. Jahrhundert aufblühte.Ihre Geschichte zeichnet Günther Schanz anhand der Wissenschaftsprogramme von Eugen Schmalenbach, Wilhelm Rieger, Heinrich Nicklisch, Erich Gutenberg, Edmund Heinen und Hans Ulrich kritisch nach. Überdies stellt er die arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre, die ökologische Öffnung der Disziplin, den Neuen Institutionalismus und die verhaltenstheoretische Betriebswirtschaftslehre verständlich vor.Dieses Buch ist für Studierende und Wissenschaftler der Wirtschaftswissenschaften sowie angrenzender Studiengänge und darüber hinaus auch für Interessierte eine aufschlussreiche und zugleich spannende Lektüre.

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Information

Publisher
UVK Verlag
Year
2018
eBook ISBN
9783739803722
Subtopic
Accounting

Vorwort zur 1. Auflage

Es ist nicht unüblich, die Geschichte der Betriebswirtschaftslehre mit der Gründung der ersten Handelshochschulen beginnen zu lassen: Aachen, Leipzig und Wien (1898), kurze Zeit später dann Köln und Frankfurt (1901), Berlin (1906), Mannheim (1908) und einige mehr. Diese Entscheidung – denn um eine solche handelt es sich – rechtfertigt sich damit, dass es geeigneter institutioneller Rahmenbedingungen bedarf, damit sich Forschung und Lehre wirksam zu entfalten vermögen. Aus heutiger Sicht darf davon ausgegangen werden, dass die seinerzeit entstandenen Handelshochschulen eben dies ermöglichten. Übersehen oder ausgeblendet wird damit keineswegs, dass einzelwirtschaftlich relevante Erkenntnisse schon lange vor Gründung dieser Institutionen datieren und, etwa als Kaufmannswissen, erfolgreich und nutzenstiftend zur Anwendung kamen.
Ohne dass sich damit ein Reifeurteil verbindet: Vor dem Hintergrund der erwähnten Entscheidung handelt es sich bei der Betriebswirtschaftslehre um eine vergleichsweise junge Disziplin. Deren (akademische) Geschichte nachzuvollziehen erfolgt hier in der gelegentlich von dem Wissenschaftshistoriker Thomas S. Kuhn zum Ausdruck gebrachten Überzeugung, Geschichtsschreibung müsse mehr sein »[…] als ein Hort von Anekdoten und Chronologien« (Kuhn [Struktur] 17). Um dem Rechnung zu tragen, werden (wie ich meine: bewährte) wissenschaftstheoretischmethodologische Ideen und Überzeugungen herangezogen, die gleichsam als Messlatte an die im Laufe der Zeit entwickelten Konzepte angelegt werden können.
In inhaltlicher Hinsicht wird die Geschichte des Fachs als Nebeneinander und Abfolge von sogenannten Wissenschaftsprogrammen erzählt. Diese Vorgehensweise verbindet sich mit einer in meinen Augen durchaus wünschenswerten Selektion unter den überaus zahlreichen Wissensbeiträgen, die sich seit mehr als einem Jahrhundert im Fach angesammelt haben oder von außerhalb rezipiert wurden.
Die Konzentration auf Wissenschaftsprogramme, auf relativ umfassende Problemkomplexe also, hat in meinen Augen den weiteren Vorteil, die Geschichte der Disziplin in vergleichsweise gedrängter Form abhandeln zu können. Auf diese Eigenheit wollte ich bereits im Titel aufmerksam machen. Erkennbar (mit-)inspiriert wurde er von Stephen Hawkins »A Brief History of Time«; dies noch in einer weiteren Hinsicht: Ich beanspruche nicht, hier ›die‹ Historie des Fachs schlechthin zu erzählen, sondern wähle, indem von ›einer‹ Geschichte die Rede ist, ganz bewusst den unbestimmten Artikel.
»Eine kurze Geschichte der Betriebswirtschaftslehre« wendet sich, so jedenfalls stelle ich mir dies vor, erstens an Studenten höheren Semesters. Sie könnten es vielleicht als nützlich empfinden, das von ihren verschiedenen akademischen Lehrern an sie herangetragene Wissen in einen größeren historischen Zusammenhang zu bringen und es damit in gewisser Weise zu systematisieren. Zweitens denke ich, dass auch Praktiker von der Lektüre zu profitieren vermögen, speziell dann, wenn sie nach einiger Zeit gestalterischer Tätigkeit den Wunsch empfinden, auf ihr eigenes Studium zurückzublicken und dabei dies und jenes aufzufrischen, was sie dort kennengelernt – oder gegebenenfalls versäumt – haben.
Auch wenn es sich um eine nur kurze Disziplingeschichte handelt – entstanden ist sie über viele Jahre hinweg. Sie basiert maßgeblich auf meinem Beitrag zu der zunächst von F. X. Bea, E. Dichtl und M. Schweitzer, später dann nur noch von F. X. Bea und M. Schweitzer herausgegebenen und zwischen 1983 und 2009 in zahlreichen Auflagen im Verlag Lucius erschienenen »Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre«. Ich bedanke mich dafür, dass die überarbeitete und erweiterte Fassung jetzt als eigenständiges Taschenbuch erscheinen konnte.
Göttingen, im Februar 2014
Günther Schanz

Inhalt

  • Vorwort zur 2. Auflage
  • Vorwort zur 1. Auflage
  1. Einführender Überblick
  2. Wissenschaftstheoretische Grundlagen
    • 2.1 Global Wissenschaftsziele
      • 2.1.1 Suche nach wissenschaftlichen Erklärungen: Das kognitive Ziel
      • 2.1.2 Beherrschung des natürlichen und sozialen Geschehens: Das praktische Ziel
    • 2.2 Wissenschaftsprogramme als Objekte methodologischer Erörterungen
      • 2.2.1 Wissenschaftsprogramme als umfassende Problemkomplexe
      • 2.2.2 Leitideen als Grundbausteine von Wissenschaftsprogrammen
    • 2.3 Pluralismus als Merkmal lebendiger Wissenschaft
      • 2.3.1 Eine differenzierte Verteidigung des pluralistischen Wissenschaftsbetriebs
      • 2.3.2 Spielregeln der Wissenschaft in ideenpluralistischer Perspektive
  3. Rekonstruktion betriebswirtschaftlicher Wissenschaftsprogramme
    • 3.1 Herausragende Wegbereiter
      • 3.1.1 Eugen Schmalenbach: Betriebswirtschaftslehre als Kunstlehre und die Idee der Wirtschaftlichkeit
      • 3.1.2 Wilhelm Rieger: Betriebswirtschaftslehre als ›theoretische‹ Wissenschaft und die Idee der Rentabilität
      • 3.1.3 Heinrich Nicklisch: Betriebswirtschaftslehre als ethisch-normative Wissenschaft und die Idee der Betriebsgemeinschaft
    • 3.2 Von disziplinärer Abgeschlossenheit zur Interdisziplinarität
      • 3.2.1 Erich Gutenberg: Das neoklassisch orientierte Programm der Betriebswirtschaftslehre
      • 3.2.2 Edmund Heinen: Sozialwissenschaftliche Öffnung der Betriebswirtschaftslehre
      • 3.2.3 Hans Ulrich: Betriebswirtschaftslehre in systemtheoretisch-kybernetischer Perspektive
    • 3.3 Episodische und auf Dauer angelegte perspektivische Erweiterungen
      • 3.3.1 Arbeitsorientierte Einzelwirtschaftslehre: Umrisse eines Kontrastprogramms
      • 3.3.2 Umweltbezogenheit allen Wirtschaftens: Konturen einer ökologisch verpflichteten Betriebswirtschaftslehre
    • 3.4 Neuer Institutionalismus und verhaltenstheoretische Betriebswirtschaftslehre
      • 3.4.1 Neuer Institutionalismus: Verfügungsrechte, Transaktionskosten und Delegationsbeziehungen im Mittelpunkt ökonomischer Analysen
      • 3.4.2 Verhaltenstheoretische Betriebswirtschaftslehre: Organisationen und Märkte in sozialwissenschaftlicher Perspektive
      • 3.4.3 Verbindendes und Trennendes
  • Nachwort
  • Literaturhinweise
  • Personen- und Stichwortverzeichnis

1 Einführender Überblick

Die zu erzählende kurze Geschichte der Betriebswirtschaftslehre wird auf unübliche, von den geläufigen Darstellungen der Historie des Fachs abweichende Weise eingeleitet – mit einem wissenschaftstheoretischen Vorspann. In inhaltlicher Hinsicht betrifft er Wissenschaft schlechthin. Aus der Fülle der Probleme wissenschaftstheoretisch-methodologischer Natur werden dabei Fragen nach
  • den globalen Zielen von Wissenschaft,
  • den Objekten wissenschaftstheoretisch-methodologischer Erörterungen in Gestalt von Wissenschaftsprogrammen sowie
  • dem Stellenwert von Wissenschaftspluralismus bzw. eines Denkens in Alternativen
herausgegriffen und zu beantworten versucht. Damit lassen sich Beurteilungskriterien gewinnen, die – im Vorwort angesprochen – gleichsam als Messlatte auch an betriebswirtschaftliche Wissenschaftsprogramme angelegt werden können und es darüber hinaus erlauben, die Problemsituation des Fachs insgesamt einzuschätzen.
Handelshochschulen, auf die ebenfalls bereits im Vorwort hingewiesen wurde, dienten nicht nur der Vermittlung betriebswirtschaftlichen Wissens, sondern waren auch Forschungsstätten und damit Orte der Wissensgenerierung. Dabei lassen sich – und hier kommt das personelle Element von Wissenschaft ins Spiel – herausragende Fachve...

Table of contents

  1. Über den Autor
  2. Vorwort zur 2. Auflage
  3. Vorwort zur 1. Auflage
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. 1. Einführender Überblick
  6. 2. Wissenschaftstheoretische Grundlagen
  7. 3. Rekonstruktion betriebswirtschaftlicher Wissenschaftsprogramme
  8. Nachwort
  9. Literaturhinweise
  10. Personen- und Stichwortverzeichnis
  11. Weitere Informationen
  12. Impressum