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Drei Betrachtungen zum Sturm auf das Kapitol in Washington, D.C., am 6. Januar 2021. Ein Essay

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Drei Betrachtungen zum Sturm auf das Kapitol in Washington, D.C., am 6. Januar 2021. Ein Essay

About this book

Der Autor dieser Betrachtungen hat sich mit großem Interesse den Menschenbildern von Thomas Hobbes, Sigmund Freud und Jean-Paul Sartre gewidmet. Aus einem zunĂ€chst ĂŒberschaubaren Arbeitsauftrag im Ethikunterricht der gymnasialen Oberstufe ist diese erweiterte essayistische Abhandlung entstanden.

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Information

Kapitel 1

Faktische Darlegung der Geschehnisse
um den Sturm auf das Kapitol

1.1 Allgemeiner Überblick

Der Sturm auf das Kapitol in Washington, D.C., am Nachmittag des 6. Januar 2021 war ein gewaltsamer Versuch von AnhÀngern des 45. US-PrÀsidenten Donald J. Trump, die formale BestÀtigung des Ergebnisses der PrÀsidentschaftswahl von 2020 durch den Kongress (gemeinsames Parlament aus ReprÀsentantenhaus uns Senat) zu verhindern.
Die Wahl wurde von Trumps Gegenkandidat Joe R. Biden Jr. gewonnen. Die Randalierer drangen in das ParlamentsgebĂ€ude, das Kapitol, ein und unterbrachen fĂŒr mehrere Stunden die Sitzung des Kongresses. Im Zusammenhang mit diesen Protesten kamen sechs Menschen ums Leben, viele weitere wurden verletzt.

1.2 Vorgeschichte und Ablauf (gekĂŒrzt)

Der 45. PrĂ€sident der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald J. Trump, hatte bereits im Verlauf des PrĂ€sidentschaftswahlkampfes 2016 behauptet, seine damalige Gegenkandidatin Hillary D. R. Clinton habe mehrere Millionen illegal abgegebener Wahlstimmen erhalten, wofĂŒr jedoch von einer von ihm einberufenen Kommission keine Belege gefunden wurden.
Im Wahlkampf 2020 erhob Trump Ă€hnliche VorwĂŒrfe gegen seinen Konkurrenten Biden und die Demokratische Partei. Diese planten angeblich einen massiven Wahlbetrug durch die Manipulation von Briefwahlstimmen, was der einzige Weg sei, Trump den Wahlsieg zu nehmen. Nach seiner Wahlniederlage blieb er bei seiner Darstellung und weigerte sich, das Ergebnis anzuerkennen. Eine von ihm gestartete juristische Kampagne, rechtlich gegen Bidens Wahlsieg bis auf höchste Gerichtsebene vorzugehen, blieb ohne Erfolg.
DarĂŒber hinaus versuchte Trump, die Wahlergebnisse zu seinen Gunsten zu Ă€ndern, indem er zustĂ€ndige Behörden zur NachzĂ€hlung aufforderte oder auf Verantwortliche telefonisch Druck ausĂŒbte, damit diese Wahlstimmen fĂŒr ihn fĂ€nden. Dieses Vorgehen wurde von der Öffentlichkeit Ă€ußerst kritisch gesehen.
„Der frĂŒhere demokratische PrĂ€sidentschaftsbewerber Julian Castro schrieb auf Twitter, Trump ,erpresst‘ Wahlleiter, um sich noch zu einem Sieg zu stehlen. Sein Vorgehen sei ,kriminell und gefĂ€hrlich‘. Der Abgeordnete Bobby Scott erklĂ€rte, Trumps ,Verhalten ist eine gefĂ€hrliche Bedrohung der Demokratie und verdient strafrechtliche Ermittlungen‘. Selbst der republikanische Abgeordnete Adam Kinzinger nannte Trumps Verhalten auf Twitter ,absolut entsetzlich‘.“
(Quelle: SZ/dpa)
Trotz fortbestehender Beweislosigkeit von Trumps Behauptungen schenkten ihm viele Politiker [1] und AnhĂ€nger in der Bevölkerung Glauben und unterstĂŒtzten ihn.

[1] https://www.factcheck.org/2020/12/nine-election-fraud-claims-none-credible/

1.3 Ereignisse am 6. Januar 2021

Am 6. Januar 2021 sollte der Kongress durch AuszĂ€hlung der Stimmen des Electoral College (Kollegium der WahlmĂ€nner, die den US-PrĂ€sidenten wĂ€hlen) den Wahlsieg von Joe Biden bestĂ€tigen. RegulĂ€r handelt es sich dabei um einen rein formellen Akt; jedoch hatten mehrere Abgeordnete auf Druck Trumps EinsprĂŒche gegen die BestĂ€tigung eingelegt, wodurch sich die Sitzung hinzog.
An diesem Tag hatten Trump-AnhĂ€nger unter dem Wahlspruch „Save America“ eine Demonstration in Washington, D.C., geplant. Trump selbst hatte im Vorfeld mehrfach angekĂŒndigt, dass dieser Tag „wild“ werden wĂŒrde. Er sprach gegen 12:00 Uhr im Park The Ellipse zu mehreren Tausend Teilnehmern. Dabei griff er Verschwörungstheorien und Behauptungen zur angeblicken Manipulation der Wahl erneut auf. Er appelierte an die Zuhörer, „nie nachzugeben“, zu „kĂ€mpfen“ und „uns unser Land zurĂŒckzuholen“ [2].
Trumps Aufforderungen entsprechend marschierte ein Teil der Demonstranten (laut Medienberichten und Originalaufnahmen unter anderem konservative Trump-AnhĂ€nger, faschistische und neonazistische Aktivisten, militante Vertreter der Alt-Right-Bewegung und des Patriot Movement, MAGA-AnhĂ€nger, Proud Boys und AnhĂ€nger von QAnon, außerdem der republikanische Abgeordnete Derrick Evans; geschwenkt wurden Fahnen der Konföderierten und die Gadsden-Flagge) zum Kapitol und begann ab etwa 14:00 Uhr mit seiner ErstĂŒrmung unter schwacher Gegenwehr der zahlenmĂ€ĂŸig unterlegenen SicherheitskrĂ€fte. Um 14:13 Uhr wurde die laufende Sitzung des Kongresses unterbrochen und der Plenarsaal evakuiert. Mehrere Kongressabgeordnete mussten innerhalb des GebĂ€udes flĂŒchten und sich in RĂ€umen verschanzen.
Die Eindringlinge gelangten in eine große Zahl an InnenrĂ€umen, so auch in den Plenarsaal des Senats und in das BĂŒro von Nancy P. D. Pelosi, der Sprecherin des ReprĂ€sentantenhauses. Der Sitzungssaal des ReprĂ€sentantenhauses wurde kurzzeitig besetzt. DarĂŒber hinaus attakierten die Demonstranten außerhalb des Kapitols Journalisten, die ĂŒber die Kongresssitzung berichten wollten. Viele der VorgĂ€nge wurden gefilmt und in den sozialen Netzwerken verbreitet. Um 14:30 Uhr bat die U.S. Capitol Police (fĂŒr die Sicherheit am Kapitol zustĂ€ndige Polizei) die US-Regierung dringend um UnterstĂŒtzung durch weitere BundeskrĂ€fte und die US-Nationalgarde (militĂ€rische Truppe fĂŒr den Einsatz im Inneren).
Anmerkungen: Ein Reuters-Reporter berichtete, drei am Sturm auf das Kapitol beteiligte Personen hĂ€tten geĂ€ußert, VizeprĂ€sident Mike R. Pence suchen und exekutieren zu wollen. Ein Washingtoner Polizist gab zu Protokoll, dass einige der militanten Protestierer Dienstausweise von MilitĂ€r und Polizei vorgezeigt hĂ€tten, um Sicherheitsabsperrungen zu ĂŒberwinden. Zudem tauchten in sozialen Medien Videos auf, die darauf hindeuteten, dass sich Polizisten der Kapitolpolizei mit randalierenden Trump-BefĂŒrwortern verbrĂŒderten. Große Aufmerksamkeit erhielt beispielsweise ein Video, das einen Polizisten zeigt, der offenbar fĂŒr ein Selfie mit einem Eindringling posierte.
Um 16:17 Uhr, kurz nach einer Ansprache Bidens, Trump solle seine AnhĂ€nger zu einer Beendigung der Belagerung aufrufen, veröffentlichte Trump ein Video, in dem er erneut die unbewiesene Behauptung wiederholte, er sei um seinen Wahlsieg betrogen worden, und die Randalierer lobte. Sie seien „große Patrioten“, „sehr besonders“ und er „liebe“ sie, nun sollten sie jedoch friedlich nach Hause gehen. Daraufhin wurden seine Konten auf mehreren Plattformen sozialer Medien, z. B. Twitter, gesperrt. Laut Medienberichten weigerte sich Trump zunĂ€chst, UnterstĂŒtzung fĂŒr die SicherheitskrĂ€fte im Kapitol zu entsenden (da es sich bei Washington, D.C., um Bundesgebiet handelt, kann ausschließlich die US-Regierung ĂŒber den dortigen Einsatz von BundeskrĂ€ften entscheiden). Erst nachdem der im Kap...

Table of contents

  1. Danksagung
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Hinweise
  4. Hinweise zur inhaltlichen Darbietung des Textes
  5. Anmerkung des Autors
  6. Kapitel 1: Faktische Darlegung der Geschehnisse um den Sturm auf das Kapitol
  7. Kapitel 2: Die Beurteilung der Ereignisse durch den Animus Hobbes
  8. Kapitel 3: Die Beurteilung der Ereignisse durch den Animus Freud
  9. Kapitel 4: Die Beurteilung der Ereignisse durch den Animus Sartre
  10. Schlussgedanken
  11. Quellenverzeichnis
  12. Impressum