Vater Unser Land
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Vater Unser Land

buddhistisch-christlich, philosophisch-politisch

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Vater Unser Land

buddhistisch-christlich, philosophisch-politisch

About this book

'Wie ein kostbarer SchlĂŒssel war 1981 fĂŒr mich die Entdeckung des Buddhismus. Dieser SchlĂŒssel ermöglichte es mir, weder in den rein Ă€ußerlichen Werten wie - mein Drittwohnsitz, meine Autos, meine Yacht - hĂ€ngen zu bleiben, noch war ein Ausstieg aus der Gesellschaft notwendig.'Was ist ĂŒberhaupt ein Gebet oder eine Meditation?Aus eigenem Erleben, Erforschen - davon 30 Jahre in einem buddhistischen Umfeld, dann zehn Jahre wieder freie christliche Orientierung - gibt die Autorin Impulse weiter. Impulse fĂŒr ein neues VerstĂ€ndnis, die gerade in unruhiger werdenden Zeiten, hilfreich sein können. Dabei ist fĂŒr viele kaum vorstellbar: Es macht 'fast' keinen Unterschied, ob ich mich buddhistisch oder christlich anbinde. Die Hauptsache ist, ich tue es.

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Information

Blog 1 vom 3. Oktober

WORTE: URGRUND ALLEN SEINS, MUTTER-VATER

Dieses traditionelle christliche Gebet, das uns von Jesus Christus vermittelt wurde, habe ich fĂŒr mich abgeĂ€ndert, indem ich so beginne: „Urgrund allen Seins, Mutter-Vater unser“. Damit wird deutlich, dass hier jede geschlechtlich-spezifische Zuordnung irrellevant ist.
Der Umgang mit alten Texten und Gebeten ist mir aus dem buddhistischen Umfeld seit Jahrzehnten vertraut. Neu ist fĂŒr mich, mir einen Text aus dem christlichen Kontext - wie das uns von Jesus Christus vermittelte Gebet „Vaterunser“ - zu erschließen. Mit dem Wort „Gebet“ hatte ich anfangs meine Schwierigkeiten. Im katholischen Christentum aufgewachsen war mir zu viel Vorstellung damit verbunden wie „ich klein da unten, du groß da oben“. Heute bin ich damit entspannter, sehe ein Gebet als eine GesprĂ€chsgrundlage, die durchaus mit einer inneren Bitte verbunden sein kann. Es ist fĂŒr mich ein respektvolles AnknĂŒpfen an den „Himmel“ – mal ganz allgemein ausgedrĂŒckt.
Den Begriff „Gott“, die damit verbundenen zu vorgefassten Vorstellungen, verwende ich ungern. Das Gebet VATERUNSER vermag ich in Verbindung zu Jesus Christus zu beten - innerlich oder Worte aussprechend – gemeinsam mit ihm sozusagen. Gott - Gottvater sehe ich eher als der „Urgrund allen Seins“ oder anders ausgedrĂŒckt als „ursprĂŒngliches Licht und Liebe“.
Materie, alles Feste, ist letztlich aus eben diesem Ur-Licht, aus dieser Ur-Liebe entstanden, hervorgegangen, geschaffen worden – ganz so wie man es ausdrĂŒcken mag. Letztlich ist davon nichts, auch nicht das klitzekleinste Teilchen beispielsweise einer PlastiktĂŒte von diesem Ur-Licht getrennt. In dieser Frage gibt es kein „Entweder Oder“, sondern es gilt nur ein „Alles oder Nichts“.

MALEN – ZUFALL

Es gehört fĂŒr mich dazu, dass ich fĂŒr meine Projektarbeit VATER UNSER LAND auch zum Pinsel greife. Ich nehme mir also vorhandene Farben, dĂŒnne und dickere Pinsel. Als Grundlage will ich die RĂŒckseiten meiner Produktkarten nehmen, die sind sowieso ĂŒbrig und haben ein griffiges Maß von 10,5 x 10,5 cm. Um den Arbeitstisch zu schonen lege ich gelesene Zeitung drunter. BeschĂ€ftige mich damit, welches Rot nehme ich, mische ich? Wie deckend? Wo ist noch das Gold? Nach den Pinselstrichen fĂ€llt mir mein gemaltes Farbquadrat zusammen MIT der Unterlage auf. Dieser zufĂ€llige Hintergrund, auf dem meine gemalte FlĂ€che auf dem Schreibtisch der gezeichneten Figuren landet, finde ich nun wirklich spannend.
Links: Mein Vater, rechts: mit mir Mitte der 1970er Jahre.
VATER UNSER LAND Bild 2
IMPRESSIONEN DES 25. OKTOBER 2015
Duft: Bergamotte
Beate Nagel, Collage (2)

Blog 2 vom 25. Oktober

WORTE: UNSER

Wenn wir davon ausgehen, dass Gottvater der Vater - der „Urgund allen Seins“ - aller Menschen ist, ganz gleich wie wir ihn nennen, so sind wir Menschen untereinander Geschwister. In der buddhistischen Vorstellung sieht man alle Wesen als „unsere MĂŒtter“ an, da wir in den unzĂ€hligen Leben / Inkarnationen uns gegenseitig Eltern waren. Ich persönlich nutze auch das Bild „alle Wesen, meine Kinder“, hier springt fĂŒr mich noch etwas anderes an, eher ein GefĂŒhl von Verantwortung. Der heilige Franz von Assisi lebte in einem umfassenden Sinn diesen Geschwistergedanken. In seinem berĂŒhmten Sonnengesang spricht er von

„Mutter Erde, Herrn Bruder Sonne (Christus), Schwester Wasser
“; so wird alles zu unserer Familie, auch die Elemente, die Erde, Tiere, Pflanzen. Es ist eine Sicht auf die Welt, die fĂŒr uns gerade elementar ist.

Und es ist ja so: Wenn wir mit allem durch den „Urgrund des Seins“ – „Gottvater“ - verbunden sind, so sind wir auch auf eine ganz erstaunliche Weise miteinander vernetzt, vergeschwistert.

SONNENGESANG (AUSSCHNITT) (3)

Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne;
er ist der Tag, und du spendest uns das Licht durch ihn.
Und schön ist er und strahlend in großem Glanz
dein Sinnbild, o Höchster.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet, hell leuchtend und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernÀhret und lenkt (trÀgt)
und vielfĂ€ltige FrĂŒchte hervorbringt und bunte Blumen und KrĂ€uter...
Unsere Talente sind vielfĂ€ltig verteilt. Wir sind so verschieden wie Geschwister in einer Familie, dennoch aus „einem Stoff gemacht“. Das kann man philosophisch betrachten und bio-chemisch: Die Natur produziert alles lebendig pflanzliche „Material“ (Materie) aus diesen wenigen Stoffen: Wasser (H2O) + Kohlendioxid (CO2) + Energie des Sonnenlichts + einigen Spurenstoffen des Bodens.
Meine Zeichnung, Grafik auf Ytongstein vom Bauschutt, nach dem Ă€ltesten, noch zu Lebzeiten, entstandene Bild des Hl. Franziskus von Assisi / Italien (1181 bis 1226) – Teil des ART PARFUM Kunstprojektes FRANCISCUS
VATER UNSER LAND Bild 3
IMPRESSIONEN DES 9. NOVEMBER 2015
Duft: Fichtennadeln
Beate Nagel, Collage (4)

Blog 3 vom 9. November

WORTE: IM HIMMEL

Im Himmel. Wo ist das? Über den Wolken, im Mond und in den Sternen, in entfernten Galaxien. Ja und 
 der Himmel ist auch hier, bei mir, bei dir, direkt vor der Nasenspitze. Ja auch in mir, in dir, in jeder Zelle, in jedem Atom, Quarksteilchen 
 letztlich gibt es keine Trennung. Wenn wir vom Himmel sprechen - oder anders ausgedrĂŒckt - vom Paradies, Nirwana - so ist dieser Raum, dieser Zustand ganz nah. Das empfinden wir natĂŒrlich meistens nicht so. Aber wir können uns darin „trainieren“ wie ein Sportler seine Muskeln. Im Buddhismus handelt es sich hierbei um das Üben der „reinen Sichtweise“: Ohne weltfremd zu sein oder allzu blauĂ€ugig konzentriert man sich auf das Positive beim GegenĂŒber.
Was bedeutet das fĂŒr mein Leben? Wir können lernen, uns auf Positives in unserem Leben zu konzentrieren. Wir alle kennen Zeitgenossen, die immer nur stöhnen, klagen, die Welt in schwarz-grauen Farben wahrnehmen. Mit einem solchen Menschen leben zu „mĂŒssen“ ist mehr als eine Herausforderung. Manche Menschen sitzen sprichwörtlich „im Butterfaß“ und sind noch immer nicht zufrieden. Das MĂ€rchen vom Fischer und seiner Frau, die unersĂ€ttlich ist in ihrer Gier, bis sie wieder da sitzt wo sie zuvor saß - nur noch frustrierter -, zeigt diese Sicht auf das Leben recht deutlich: ein „mehr, mehr und noch mehr“ und nie zufrieden sein können.
Es gilt im Heute mit unseren vereinten KrĂ€ften dafĂŒr zu sorgen, dass wir das 21. Jahrhundert als ein gutes Jahrhundert unseren Nachfahren hinterlassen. Jeder ist dabei gefragt. Es fĂ€ngt immer bei mir selbst als erstes an
 dann mag es weitere Kreise ziehen.

MALEN - SCHWARZ-ROT-GOLD

Schwarz-Rot-Gold male ich fĂŒr meinen Blogeintrag vom 9. November 2015 zusammen mit der Farbe des Duftes, den wir Deutsche ganz besonders lieben: die Farbe GrĂŒn, die Farbe eines Waldduftes.
Mein Farbquadrat pinsele ich auf einem Zeitungsabschnitt der an alle Haushalte kostenlos verteilten Sonderausgabe der BILD-ZEITUNG vom 1. Oktober 2015. (5) Es handelt sich um die RĂŒckenansicht von Veronica Ferres und Maria FurtwĂ€ngler wĂ€hrend der Aufnahmen fĂŒr diese Reportage des Fotografen Jimmy Nelson in einem deutschen Wald nahe MĂŒnchen. Ein heute noch immer recht typischer deutscher Wald mit den so dicht wachsenden Fichten.
VATER UNSER LAND Bild 4
IMPRESSIONEN DES 24. NOVEMBER 2015
Duft: Zitrone
Beate Nagel, Collage (6)

Blog 4 vom 24. November

WORTE: GEHE...

Table of contents

  1. Widmung
  2. Über die Autorin
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Worte zuvor
  5. SpĂŒrbarer Segen
  6. Kunststudium?
  7. Besuchen Sie Europa, solange es noch steht
  8. Haben oder Sein
  9. Buddhismus
  10. Christliches wird fĂŒr mich wieder prĂ€sent
  11. Wer ist Gott... fĂŒr mich?
  12. Beten – was heißt das?
  13. Sind wir etwas Besonderes, weil wir meditieren oder beten?
  14. Blog on Paper
  15. Worte
  16. Malen
  17. BLOG 1 vom 3. Oktober
  18. BLOG 2 vom 25. Oktober
  19. BLOG 3 vom 9. November
  20. BLOG 4 vom 24. November
  21. BLOG 5 vom 6. Dezember
  22. BLOG 6 vom 20. Dezember
  23. BLOG 7 vom Heilig Abend 24. Dezember
  24. BLOG 8 vom 1. Januar
  25. BLOG 9 vom 6. Januar
  26. BLOG 10 vom 16. Januar
  27. BLOG 11 vom 2. Februar
  28. BLOG 12 vom 13. Februar
  29. BLOG 13 von Karfreitag
  30. BLOG 14 von Karsamstag
  31. BLOG 15 von Ostern
  32. DAS VATERUNSER - URALTE WEISHEITSFORMEL
  33. MEDITATION
  34. ... UND GEBETE
  35. MEINE FAMILIE ... MEINE WURZELN
  36. Weitere Informationen
  37. Impressum