Entdecken Sie die Weltstadt auf historischen SpurenWien hat viele Geschichten zu erzählen. Berührende, tragische, oft unglaubliche Lebensschicksale haben die Stadt geprägt. Ob Gräber oder Denkmäler, Gemälde oder Straßennamen, bekannte oder versteckte Adressen – sie alle dienen als Ausgangspunkte, um Wien neu zu entdecken. Begegnen Sie Kaisern und Königen, Diplomaten, Revolutionären, Künstlern und anderen illustren Bewohnern und Gästen der Stadt auf einer spannenden Reise vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.
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Selbst im frommen Mittelalter, zu einer Zeit also, da Gott im Leben der Menschen allgegenwärtig schien, war es keineswegs selbstverständlich, einen Brief aus dem Paradies zu erhalten. Genau genommen stammte das Schreiben, das Mitte des 12. Jahrhunderts erstmals öffentlich bekannt wurde, nicht direkt aus dem Paradies, aber aus seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Wundersam schien es in jenem sagenhaften Land allemal zuzugehen.
Empfänger des Briefes war der damalige byzantinische Kaiser Manuel I., als Absender schien ein gewisser Johannes Presbyter auf, der als »Priesterkönig Johannes« zum Mythos wurde. Heute weiß man, dass es sich bei diesem ominösen Schreiben um den Bericht aus einem Phantasieland handelte, eine geschickte Fälschung, vermutlich verfasst von einem hochgebildeten deutschen Kleriker. Damals jedoch, zur Zeit der Kreuzzüge, wollte man nur zu gerne an die Existenz dieses Priesterkönigs und seines Reichs glauben. Zu verlockend waren die dortigen Zustände, zu schön, um nicht daran glauben zu wollen: Johannes sei ein Nachkomme des biblischen Königs Salomo und der Königin von Saba. Seine Paläste bestünden aus Gold und Edelsteinen, seine Untertanen kennten weder Hunger noch Verbrechen. Was aber das Wichtigste war: Johannes sei Christ und er stehe mit seinen Hunderttausenden Soldaten bereit, die Europäer in ihrem Kampf gegen die »ungläubigen« Muslime im Heiligen Land zu unterstützen.
In unzähligen Abschriften verbreitete sich dieser Brief bald in ganz Europa, und Päpste und Monarchen sandten daraufhin Expeditionen aus, um das geheimnisvolle Land zu suchen, in Indien, in China, in Persien. Ab dem 14. Jahrhundert verlagerte sich die Suche nach Afrika, präzise gesagt nach Äthiopien, das damals tatsächlich von einem christlichen Herrscher regiert wurde. Alles war jedoch vergeblich: Der legendenumwobene Priesterkönig und sein Land blieben reine Chimäre.
Der Brief jedoch wurde weiterhin in Abschriften verbreitet, versehen mit diversen Einleitungen, Rahmenhandlungen und Illustrationen. Ab dem 16. Jahrhundert wurde er nicht mehr nur händisch abgeschrieben, sondern – dank der Erfindung Johannes Gutenbergs – in großer Zahl gedruckt. Man konnte mittlerweile zwar nicht mehr ernsthaft an die Existenz des mythischen Landes glauben, immerhin war die Entdeckung, Eroberung und Erschließung der Welt durch die Europäer schon zu weit vorangeschritten. Aber findige Geschäftsleute machten sich völlig legitim einige Details aus dem berühmten Bericht zunutze: War darin nicht auch die Rede von einem großen Fluss, der direkt dem Garten Eden entspringe? Wer von seinem Wasser trinke, so hieß es, könne Unsterblichkeit erlangen. Gab es dort nicht auch wundersame Steine, mit denen man sämtliche Krankheiten kurieren könne? War das Land nicht auch im fernen Äthiopien gesucht worden, dem Land der »Mohren«?
Tatsache ist jedenfalls, dass Apotheker im gesamten deutschsprachigen Raum ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ihre Geschäfte mit dem Bild des »Mohren« schmückten. Neben der Wiener Mohrenapotheke gab beziehungsweise gibt es eine in Krems, Graz, München, Berlin, Bayreuth, Breslau, Brieg/Schlesien, Kulmbach/Oberfranken und viele mehr.
Die Wiener Mohrenapotheke um 1900
Zudem setzte ab dem Hochmittelalter die Verehrung der Heiligen Drei Könige ein (1164 waren ihre angeblichen Gebeine aus dem Heiligen Land in den Kölner Dom überführt worden). Zwar werden sie in der Bibel bloß die »Weisen aus dem Morgenlande« genannt und keine näheren Angaben zu ihrer Anzahl, ihrer genauen Herkunft, ihren Namen und ihrem »königlichen« Stand gegeben, im Laufe der Zeit jedoch sah man in ihnen die Vertreter der damals bekannten Erdteile (Europa, Asien und Afrika), die Jesus, dem neugeborenen »König der Könige«, in Bethlehem ihre Reverenz erwiesen hatten. Da in der Bibel nur Gold, Myrrhe und Weihrauch als Geschenke erwähnt werden, fixierte man die Zahl dieser vornehmen Besucher auf drei.
Schließlich setzte man sie auch mit den drei Lebensaltern gleich, wobei in der christlichen Ikonographie Asien zumeist durch einen Greis, Europa durch einen Mann »in den besten Jahren« und Afrika durch einen Jüngling dargestellt wurde. Letzterem wurde schließlich nachgesagt, die Myrrhe als Geschenk mitgebracht zu haben. Das wohlduftende Harz des gleichnamigen Baums galt seit jeher nicht nur als Räuchermittel und Parfum, sondern auch als Arzneimittel, dessen Anwendung von mehreren antiken Gelehrten erwähnt und beschrieben wird.
Ein gesunder, jugendlicher Afrikaner, der aus seiner Heimat wirksame Medizin mitbrachte – auch das dürfte dem Wiener Apotheker als »Qualitätszeichen« gefallen haben und all seinen Kollegen, die ihre Geschäfte mit dem »Mohren« schmückten.
Die Mohrenapotheke gehört jedenfalls zu den drei ältesten Apotheken Wiens und ist – damals noch unter anderem Namen – seit 1350 bekannt. Ab 1588 hieß sie »in signum aethiopis«, später »ad nigrum hominem« (»Zum schwarzen Mann«) und dann »Zum Äthiopier«. Ihr Standort wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrmals, bevor sie 1906 in die Wipplingerstraße einzog. Und wie vor Hunderten Jahren ist im Schaufenster die Figur eines afrikanischen Jünglings vor paradiesischer Landschaft zu sehen.
Rudolf von Habsburg, der ungeliebte Landesherr
Rudolf-Denkmal, Heeresgeschichtliches Museum
So sehr die berühmten Worte »Bella gerant alii, tu felix Austria nube« (»Die Kriege mögen andere führen, du, glückliches Österreich, heirate«) später manches Mal zutrafen, so wenig passten sie auf das 13. Jahrhundert. Rudolf von Habsburg musste als 60-Jähriger noch persönlich mit dem Schwert ins Feld ziehen, um jenes Territorium zu erobern, auf dem seine Nachfolger eine Großmacht errichten sollten.
Über ihn, den Stammvater der österreichischen Habsburger, ist so vieles überliefert worden, dass es schwer ist, sich ein Bild von ihm zu machen. Dutzende Legenden und Anekdoten wurden schon zu seinen Lebzeiten als glorifizierende Propaganda verbreitet, und noch bis weit ins 19. Jahrhundert schrieben ihm wohlwollende Historiker sämtliche Eigenschaften zu, über die ein idealer Regent verfügen sollte: Klug sei er gewesen, weise, gerecht, mutig, volksnah und fromm. Sein Biograf, der berühmte Historiker Oswald Redlich, meinte im Jahr 1903: »Es ist ein helles Bild fast ohne Schatten, das die volkstümliche Überlieferung von Rudolf von Habsburg gestaltet hat. Ein helles Bild, doch ein etwas, man könnte sagen, allzu bescheidenes und idyllisches und ein engbeschränktes Bild, … auch ohne die Härten und ohne die Mißerfolge der geschichtlichen Wirklichkeit.«
Die »Härten« gab es zweifellos in Rudolfs Leben. 1273 zum römischdeutschen König gewählt, oblag es ihm, dem Heiligen Römischen Reich wieder zu Stabilität zu verhelfen. Er war zum Zeitpunkt seiner Wahl aber keineswegs der »arme Graf« oder das »kleine Lichtlein aus Schwaben«, wie oft behauptet wurde, sondern der mächtigste Herr im deutschen Südwesten, mit ausgedehnten Besitzungen zwischen Bodensee und den Vogesen. »Klein« war er bloß im Vergleich zu seinem Konkurrenten, dem noch viel reicheren, ehrgeizigen Ottokar II. Přemysl, der selbst gerne zum König im Reich gewählt worden wäre.
Ottokar war König von Böhmen, Herzog von Österreich, der Steiermark, Kärntens und der Krain. Da er sich Rudolf nicht beugen wollte, verhängte dieser die Reichsacht über ihn, was einer Kriegserklärung gleichkam. Während Ottokar noch seine Truppen sammelte und einen Angriff in Böhmen erwartete, zog Rudolf jedoch nach Wien. Es war Oktober 1276. Es kam zur ersten Konfrontation mit jener Stadt, deren Bewohner noch lange brauchen sollten, bis sie die Habsburgerherrschaft akzeptierten.
Rudolf von Habsburg vor dem Leichnam Ottokars nach der Schlacht bei Dürnkrut
Große Teile der Stadtbevölkerung sahen nämlich keinen Grund, sich dem unbekannten, fremden König, dem »Zugereisten« aus dem fernen Westen, so einfach zu unterwerfen. Im Gegenteil: Unter Ottokars Herrschaft hatten die Wiener, vor allem die Patrizier, ein sehr behagliches Leben geführt, die Stadt war mit reichen Privilegien ausgestattet worden, es herrschten Frieden und Wohlstand, der Handel blühte. Hier stand man klar auf der Seite des Böhmenkönigs.
Rudolf verlangte die Öffnung der Tore, andernfalls würde er die Weingärten vor der Stadt verwüsten lassen, er verhängte die Reichsacht über Wien, begann mit der Belagerung. Wochenlang hielten die Wiener dem Habsburger stand, weil aber die Lebensmittel knapp wurden und von Ottokars Entsatzarmee immer noch nichts zu sehen war, musste man schließlich einlenken. Der Widerstand war vorerst gebrochen.
Als er nun endlich eintraf, erkannte auch König Ottokar, dass er gegen den Rivalen nicht bestehen konnte, trafen auf dessen Seite doch immer neue Truppen ein. Zähneknirschend musste er sich unterwerfen, auf Österreich verzichten, Rudolf als König anerkennen und – zu seiner großen Schmach – ausgerechnet von diesem seine Länder Böhmen und Mähren als Lehen empfangen. Er soll, so lautet eine der vielen Legenden, darum gebeten haben, die Belehnungszeremonie in einem geschlossenen Zelt abzuhalten, sodass weder Rudolfs noch seine eigenen Gefolgsleute seinen Kniefall sehen konnten. Rudolf ging darauf ein, ließ jedoch, just in jenem Moment, da Ottokar vor ihm kniete, die Zeltwände öffnen, um den Widersacher in seiner demütigen Pose zur Schau zu stellen (so die ursprüngliche Version der Legende, die historisch wohlgemerkt nicht zu verifizieren ist, in abgewandelter Form jedoch Jahrhunderte später in Grillparzers König Ottokars Glück und Ende ihren Niederschlag fand).
Auch über eine zweite, subtilere Demütigung Ottokars wird berichtet: Während dieser nämlich in prächtigem Ornat zur Belehnung erschien, nahm Rudolf, in ein schlichtes, graues Wams gekleidet, auf einem Holzschemel Platz. Vor dem bislang verlachten »armen Grafen« hatte der stolze Böhmenkönig nun zu knien!
Auch wenn diese Geschichten übertrieben oder gar erfunden gewesen sein sollten, so war doch klar, dass zwischen den beiden Männern das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Die Feindschaft dauerte an.
Bevor es aber zum neuerlichen Konflikt kam, musste Rudolf die widerspenstigen Wiener zur Räson bringen: Im Frühjahr 1278 flog eine geplante Verschwörung mehrerer Patrizier gegen den Habsburger auf, an ihrer Spitze standen Paltram (mit dem Beinamen »vor dem Freithof«) und Heinrich von Kuenring, Ottokars Schwiegersohn. Der Aufstand konnte im Keim erstickt werden, der Unmut schwelte jedoch weiter. Gerade die Kuenringer sollten noch lange im Widerstand aktiv sein, weshalb sie in der habsburgisch geprägten Geschichtsschreibung schlecht wegkamen und Jahrhunderte hindurch als »Raubritter« diffamiert wurden.
Im August 1278 marschierte Ottokar abermals in Niederösterreich ein, um seinen Widersacher herauszufordern und seine verlorenen Länder wieder in Besitz zu nehmen. Im Marchfeld, zwischen Dürnkrut und Jedenspeigen, fand die berühmte Entscheidungsschlacht statt.
Dass Rudolfs Truppen den Sieg davontrugen, ist bekannt, wie sie aber siegten, sorgte damals für einige Irritationen – und zwar bei Freund und Feind! Der Habsburger hielt nämlich einen Teil seiner Reiter in den Weinbergen versteckt und ließ sie während der Schlacht plötzlich von der Seite, aus dem Hinterhalt, Ottokars Armee angreifen. Heute würde man das freilich als kluge Taktik bezeichnen, damals jedoch verstieß eine so »hinterlistige« Art des Kämpfens eindeutig gegen den Ehrenkodex eines anständigen Ritters, weshalb Rudolf große Schwierigkeiten gehabt hatte, überhaupt Kommandeure für diese Truppe zu finden. Ulrich von Kapellen und Konrad von Sumerau, die den Auftrag schließlich schweren Herzens annahmen, fühlten sich sogar bemüßigt, sich bei ihren ritterlichen Kameraden für den Einsatz zu entschuldigen!
Zweiter Wermutstropfen war die Art und Weise, wie man mit König Ottokar verfuhr. Er wurde nicht etwa gefangen genommen und gegen hohes Lösegeld wieder freigelassen (wie es üblich gewesen wäre) – nein, einige österreichische Ritter rissen den bereits Verwundeten vom Pferd und ermordeten ihn.
Auf zahlreichen historisierenden Darstellungen ist König Rudolf zu sehen, der dem toten Feind die letzte Ehre erweist. Tatsächlich ließ er dessen einbalsamierten Leichnam ganze 30 Wochen in der Wiener Minoritenkirche aufbahren, bevor man ihn den Böhmen zur Bestattung überließ. Das war zweifellos Zeichen des Respekts, aber eben auch Zeichen des Triumphs, konnte und sollte doch jeder sehen, wer aus dem Krieg siegreich hervorgegangen war – und wer darin den Tod gefunden hatte.
König Rudolf starb 1291 im Alter von 73 Jahren in Speyer, wo er auch begraben liegt. Seine Nachkommen hatten es zunächst nicht leicht, gegen die antihabsburgische Stimmung in Österreich zu regieren, doch bekanntlich legte sich der Widerstand in späteren Zeiten. Die »zugereisten« Schwaben wurden schließlich zu Einheimischen, die mehr als ein halbes Jahrtausend österreichischer Geschichte maßgeblich prägen sollten. Stammvater Rudolf wurde mit zahlreichen Denkmälern gewürdigt, darunter jenem in der Feldherrenhalle des Heeresgeschichtlichen Museums.
Die Pest von 1349
Pestsäule, Graben
»Vienna ventosa aut venenosa«, hieß es im Mittelater: »In Wien herrscht entweder der Wind oder eine Seuche.« Tatsächlich sollte es bis weit in die Neuzeit kaum eine Generation von Wienern geben, die von furchtbaren Epidemien oder Pandemien verschont blieb, wie etwa der Ruhr, der Cholera, dem Typhus oder den Pocken. Am gefürchtetsten aber war stets die Pest.
Es begann im Jahr 1347: Ein halbes Jahrtausend war damals bereits vergangen, seitdem in Europa der letzte Pesttote begraben worden war, und nun kehrte die Krankheit plötzlich wieder, schlimmer und verheerender denn je zuvor. Über Handelswege aus Asien und über die Häfen des Mittelmeeres wurden die Erreger eingeschleppt, die sich binnen Monaten über den ganzen Kontinent ausbreiteten, von Haus zu Haus und von einem Bauernhof zum nächsten. 1348 waren weite Teile Italiens, Frankreichs, Spaniens und Englands sowie Kärnten und die Steiermark betroffen, Anfang 1349 wurden die ersten Fälle in Ungarn bekannt und kurz darauf, zu Ostern, erreichte die Krankheit Niederösterreich und Wien.
Sie traf hier auf eine Bevölkerung, die in den Jahren zuvor viel durchgemacht hatte: Eine gewaltige Heuschreckenplage und mehrere Überschwemmungen waren für Missernten und Hungersnot verantwortlich gewesen, dazu kam im Jahr 1348 das schlimmste Erdbeben, das Österreich jemals heimsuchte. Viele Menschen waren geschwächt und hatten keine Widerstandskräfte mehr – doch selbst die Gesündesten konnten dem Angriff der Pestbazillen nichts entgegensetzen.
Die aus heutiger Sicht katastrophalen Wohnverhältnisse in Wien (und allen anderen Städten jener Zeit) ...
Table of contents
Cover
Titel
Impressum
Inhalt
Vorwort
1 Post aus dem Paradies: Mohrenapotheke, Wipplingerstraße 12
2 Rudolf von Habsburg, der ungeliebte Landesherr: Rudolf-Denkmal, Heeresgeschichtliches Museum
3 Die Pest von 1349: Pestsäule, Graben
4 Das »Malefizspitzbubenhaus«: Mariahilfer Kirche, Barnabitengasse
5 Das Scharlachrennen – woher der Rennweg seinen Namen hat: Rennweg
6 Der Tod eines Bürgermeisters: Am Hof
7 Ulrich Zwingli und die »Artistenfakultät«: Sonnenfelsgasse 19
8 Von Kaspar Tauber zur Familie Jörger: hundert Jahre evangelischer Glaube in Wien: Lutherische Stadtkirche, Dorotheergasse, und Kalvarienbergkirche, St.-Bartholomäus-Platz
9 Das »Sühnhaus« der Büßerinnen: Franziskanerkloster St. Hieronymus, Franziskanerplatz
10 Ein Elefant in Wien: Schloss Kaiserebersdorf
11 Europa wird bunter – Carolus Clusius in Wien: Schloss Neugebäude und Wollzeile 10
12 Das schlechte Gewissen des Fürsten Piccolomini: Servitenkirche, Servitengasse
13 Die Rettung Wiens durch die Türken: Brigittakapelle, Forsthausgasse
14 Über das Streiten vor und nach der Schlacht: Stephansdom: Denkmal zur Türkenbefreiung
15 Makabre Geschichten rund ums Zeughaus: Am Hof 10
16 Ein Zar inkognito – Peter der Große in Wien: Theresianum, Favoritenstraße
17 Ignaz Parhamer, der »Pater Kindergeneral«: Waisenhauskirche, Rennweg
18 Die Trinitarier und das bewegte Leben der Anna Maria Königin: Franz-von-Assisi-Kirche, Mexikoplatz
19 Der Doktor und die Vampire: Augustinerkirche, Augustinerstraße
20 Die Österreicher erobern Berlin: Hadikgasse
21 Blutige Spektakel im Hetztheater: Hetzgasse 2
22 Musik im Augarten – das »Saalgebäude«: Café Restaurant Augarten, Obere Augartenstraße
23 Lorenzo da Ponte und die Gefahren der Liebe: Tiefer Graben/Ecke Heidenschuss
24 Maria Theresia Paradis und der »Wunderheiler« Franz Anton Mesmer: Rasumofskygasse 29
25 Der Rabenstein in der Rossau – Josef II. und die Todesstrafe: Schlickplatz
26 Andreas von Riedel und die »Jakobinerverschwörung«: Schwertgasse 3
27 Rhigas Pheraios und der Kampf um die Freiheit Griechenlands: Rotenturmstraße 21
28 Der Fahnentumult: Wallnerstraße 8
29 Das gescheiterte Attentat auf Napoleon: Schloss Schönbrunn
30 Schillers Freund und Beethovens Vertraute: das Künstlerehepaar Andreas Streicher und Nanette Stein: Ungargasse 27 und 46
31 Die Ludlamshöhle: Graben 30
32 Balzac in Wien: Landstraßer Hauptstraße 31
33 Auf den Spuren Hans Christian Andersens: Naglergasse 12
34 Robert Blum und das Ende der Revolution: Gedenkstein, Währinger Park
35 August Zang und die Gründung der Presse: Johannesgasse 7 und Zentralfriedhof
36 Die Geister der Villa Wertheimstein: Döblinger Hauptstraße 96
37 Sachsen und Hannoveraner in Wien – auf den Spuren der Verbündeten von 1866: Sachsenplatz, Hannovermarkt & Co.
38 Julius Payer – ein Polarforscher als Maler: Gusshausstraße 25
39 Der Streit um die päpstliche Unfehlbarkeit: Altkatholische Kirche, Salvatorgasse
40 Der König von Hawaii in Wien: Hotel Imperial, Kärntner Ring
41 Die Familie Drory und die Geschichte der Gasbeleuchtung: Palais Epstein, Dr.-Karl-Renner-Ring
42 Das »Erweckungserlebnis« des Alfred Hermann Fried: Künstlerhaus, Karlsplatz
43 Emil Holubs afrikanische Visionen: Zentralfriedhof
44 Zwei Erzherzöge und die Geister: Dr.-Karl-Lueger-Platz 2
45 Schani Breitwieser, der »König von Meidling«: Wiener Kriminalmuseum, Große Sperlgasse 24
46 Karl Wilhelm Diefenbach, der »Kohlrabi-Apostel«: Himmelhof, Ober St. Veit
47 Mark Twain, der (un)geliebte Gast aus Amerika: Hotel Métropole, Morzinplatz
48 Karl May im »Reich der Edelmenschen«: Sophiensaal, Marxergasse
49 Der »Wehrmann in Eisen«: Felderstraße 6–8, Arkaden Ecke Rathausstraße