Politische Tierbildlichkeit in Byzanz
SpĂ€tes 11. bis frĂŒhes 13. Jahrhundert
Tristan Schmidt
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Politische Tierbildlichkeit in Byzanz
SpĂ€tes 11. bis frĂŒhes 13. Jahrhundert
Tristan Schmidt
About This Book
Die Definition und ReprĂ€sentation politischer Ordnung kam im mittelalterlichen Byzanz selten ohne den Bezug zur Tierwelt aus. Vergleiche mit einzelnen Tieren oder BezĂŒge zur göttlich geordneten Fauna prĂ€gten sowohl die politischen Analysen der Geschichtsschreiber als auch die literarische Selbstdarstellung des Kaisers und der Aristokratie. So wurden in der höfischen Lobdichtung immer wieder der "löwenhaften" Herrscher oder der kaiserlichen "Guten Hirten", der die "wölfischen Barbaren" vertreibt und seine ihm anvertraute "Herde" umsorgt, beschrieben. Diese Bilder waren teilweise bereits seit der Antike gebrĂ€uchlich und fanden auch im abendlĂ€ndischen Mittelalter auf ihre ganz eigene Art Verwendung. Dennoch lassen sich die konkreten Konzepte und Anwendungsmodi der "politischen Tiere" in Byzanz erst mit Blick auf die dortigen spezifischen kulturellen und soziopolitischen Rahmenbedingungen vollstĂ€ndig erfassen. Vielfach lĂ€sst sich hier ein innovativer Umgang mit tradierten Konzepten erkennen, die aktuellen BedĂŒrfnissen entgegenkamen. Tristan Schmidt legt erstmal eine Studie vor, die sich extensiv der "politischen Zoologie" in Byzanz widmet. Mit dem Fokus auf der Zeit der Komnenen- und Angeloi-Dynastien (spĂ€tes 11. Jahrhundert bis 1204) erschlieĂt sie das Repertoire an "politischen Tieren" und legt die zeitgenössischen Diskurse frei, die das Wissen und die Wahrnehmung von Tieren am Konstantinopler Hof prĂ€gten. Stets wird dabei auch die politische und soziale Wirklichkeit der Zeit in den Blick genommen, die der literarischen Tier-Bildlichkeit erst ihr spezifisches GeprĂ€ge verlieh.