Das kostbare Blut Jesu Christi
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Das kostbare Blut Jesu Christi

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Das kostbare Blut Jesu Christi

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Alles, was die Schrift über das kostbare Blut Jesu Christi sagt, hat Gott uns gegeben, damit wir darüber nachdenken und es erforschen. Das vorliegende Buch erweist sich als gute Hilfe, tiefer in das erhabene Thema einzudringen und so zur Anbetung geführt zu werden.

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Das Lösegeld

Anmerkung: [1]
Aus dem Gesagten geht hervor, dass der biblische Ausdruck „Lösegeld“ für die Seele nicht auf den in der Antike üblichen Freikauf eines Sklaven oder Gefangenen zurückgeht. Den Vorgang des „Erkaufens“ finden wir zwar auch in Gottes Wort und werden darauf noch zurückkommen (s. 2. Mo 21,8; 3. Mo 19,20; 25,47ff.). Aber darum geht es hierbei nicht. Das Lösegeld, das der Herr Jesus für uns bezahlt hat, indem Er Sein Blut und Sein Leben zu unserer Erlösung hingab, hat uns vom Gericht Gottes, von der ewigen Verdammnis, befreit.
Dafür gibt es im Alten Testament verschiedene Vorbilder. Mehrmals lesen wir von einem Lösegeld oder einer Sühne für jemand, der unter dem Gericht Gottes stand oder auf den Gott Anspruch erhob. So mussten die Erstgeborenen in Israel – gleichsam stellvertretend für alle – „gelöst“ werden; jemand, der den Tod verdient hatte, konnte ein „Lösegeld“ als „Sühne“ für sein Leben zahlen, und bei der Musterung des Volkes musste jeder Israelit dem Herrn einen halben Sekel Silber als „Sühne seiner Seele“ geben (2. Mo 13,13; 21,30; 30,12). Wenn es aber um die Ewigkeit geht, kann kein Mensch sich selbst oder einen anderen erlösen.
Nur Einer war dazu in der Lage: „der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld [griech. antilytron] für alle“ (1. Tim 2,5f.). Er, der von Ewigkeit Gott, der Sohn, war, wurde wahrer Mensch, um beiden Seiten vollkommen gerecht werden zu können. Er gab sich selbst hin, indem Er Sein kostbares Leben gab, wie Er es in Matthäus 20,28 voraussagt: „So wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld [griech. lytron] für viele“ (vgl. Mk 10,45). Auf den bedeutsamen Unterschied zwischen diesen auf den ersten Blick so ähnlichen Stellen werden wir noch eingehen. Das Lösegeld, das der Herr Jesus gezahlt hat, ist zwar hinreichend zur Erlösung aller Menschen, aber es kommt nur denen zugute, die die dadurch bewirkte Erlösung auch im Glauben annehmen.
Die Zahlung dieses Lösegeldes wirkt sich in zwei Richtungen aus: zu Gott und zu den Menschen. Für Gott hat das Blut Christi die Sünde vollkommen gesühnt, und gleichzeitig hat Er stellvertretend die Sünden aller Menschen getragen, die an Ihn glauben. Diese beiden Seiten Seines Erlösungswerkes müssen wir unterscheiden und dürfen sie nicht miteinander verwechseln.
Der Große Versöhnungstag im Alten Testament (3. Mo 16) ist in dieser Hinsicht für uns ein lehrreiches Bild. Er zeigt uns nämlich sowohl die Seite der Sühnung als auch die der Stellvertretung. Unter anderem mussten zwei Ziegenböcke „zum Sündopfer“ genommen werden. Die zwei Tiere waren nötig, um diese beiden Seiten des Erlösungswerkes darzustellen. Zwar dürfen wir darin in erster Linie die Grundlage zur zukünftigen Erlösung Israels sehen, aber auch für uns gibt es eine wertvolle Belehrung. Der eine Bock wurde geschlachtet und sein Blut ins Allerheiligste getragen, wo der Hohepriester es einmal auf den Sühndeckel und siebenmal davor sprengte. Darin sehen wir die Seite der Sühnung. Der andere Bock wurde lebendig in ein ödes Land geschickt, nachdem die Sünden des Volkes auf seinen Kopf bekannt worden waren. Er stellt die Seite der Stellvertretung dar.
Wenn auch die Begriffe Sühnung[2] und Stellvertretung[3] in diesen vereinfachten Definitionen weder im Alten noch im Neuen Testament vorkommen, ist die darin zum Ausdruck kommende Lehre doch in völliger Übereinstimmung mit dem Wort Gottes. Ja, es ist die Lehre der Heiligen Schrift, durch die die falschen Lehren der Allversöhnung und der Verlierbarkeit des ewigen Heils als Listen des Teufels als irreführend offenbar gemacht werden. Die eine führt den Sünder auf ewig in die Irre, und die andere raubt dem Glaubenden die gegenwärtige Gewissheit des Heils. Diese wichtigen Themen sollen uns im Folgenden beschäftigen.

Sühnung

In erster Linie musste Gottes heiligen Anforderungen an den in Sünde gefallenen Menschen Genüge getan werden. Dazu ist dieser völlig unfähig, was der bereits erwähnte Psalmvers in unübertrefflicher Prägnanz ausdrückt: „Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld [oder: seine Sühne; hebr. kopher] geben, denn kostbar ist die Erlösung ihrer Seele, und er muss davon abstehen auf ewig“ (Ps 49,8).
Doch Gott sei Dank, Er selbst hat den Weg zur Erlösung der Sünder geebnet! Was dem Menschen unmöglich war, tat Er, indem Er Seinen eigenen Sohn hingab als „Sühnung [griech. hilasmos] für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt“ (1. Joh 2,2; vgl. Kap. 4,10). Durch Seine Hingabe am Kreuz hat der Herr Jesus einen Preis bezahlt, durch den Gottes heilige und gerechte Anforderungen im Blick auf die Sünde vollkommen erfüllt wurden und auf Grund dessen Er allen Menschen die Erlösung anbieten kann. Gott sei Dank für diese unaussprechliche Gabe!
Einmal im Jahr, am Versöhnungstag, ging der Hohepriester mit dem Blut des einen Bockes ins Allerheiligste, um Sühnung für das Heiligtum zu tun. Dazu sprengte er das Blut einmal auf den Deckel der Bundeslade, den Thron Gottes, und siebenmal vor den Deckel. Das Blut des Sündopfers auf und vor dem Thron Gottes bewirkte und bezeugte die Sühnung (3. Mo 16,15–17; vgl. 2. Mo 25,17–22; 1. Sam 4,4; Röm 3,25).
Die Erfüllung dieses alttestamentlichen Vorbildes wird in Hebräer 9,11 und 12 beschrieben: „Christus aber – gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter, in Verbindung mit der größeren und vollkommeneren Hütte, die nicht mit Händen gemacht (das heißt nicht von dieser Schöpfung ist), auch nicht mit Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut – ist ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen, als er eine ewige Erlösung [griech. lytrosis] erfunden hatte.“ Das Blut Christi, das die Erlösung bewirkt hat, besitzt eine vollkommene und ewige Wirkungskraft. Weil Er am Kreuz durch Sein Opfer und Sein Blut alle heiligen Anforderungen Gottes in Bezug auf die Sünde vollkommen erfüllt hatte, konnte Er „ein für alle Mal“ in das himmlische Heiligtum eingehen und hat sich „auf immerdar gesetzt zur Rechten Gottes“ (Heb 10,12).
Nichts könnte oder müsste diesem für alle Ewigkeit gültigen Sühnungswerk hinzugefügt werden. Als Christus in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz „für Sünden gelitten hat, der Gerechte für die Ungerechten“, und „für uns zur Sünde gemacht“ wurde, ist Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit Genüge getan worden (2. Kor 5,21; 1. Pet 3,18). Das Resultat davon, die vollkommene Sühnung, wird vorbildlich in der einmaligen Besprengung des Sühndeckels mit dem Blut des ersten Bockes am Versöhnungstag dargestellt.
Ein anderer, nicht hiervon zu trennender Gesichtspunkt ist, dass Gott durch das Werk Christi vollkommen verherrlicht worden ist, und zwar auf der Erde, wo die Sünde herrscht. Seine Liebe und Gnade fanden ihren höchsten Ausdruck, als Er Seinen geliebten Sohn für Seine Feinde dahingab (Röm 5,8; 1. Joh 4,8–10). Und der Herr Jesus nahm die Sünde zum Anlass, Seinen Gott und Vater dadurch zu verherrlichen, dass Er als Mensch in vollkommenem Gehorsam ans Kreuz ging und sich Ihm „zu einem duftenden Wohlgeruch“ darbrachte (Eph 5,2; Phil 2,8). Am Kreuz von Golgatha sind alle Eigenschaften Gottes und des Herrn Jesus in vollkommener Weise offenbart worden (s. Joh 13,31.32; 17,4). Und wenn Gott offenbart wird, wird Er verherrlicht, weil alles an Ihm Herrlichkeit ist. Diese Seite des Werkes Christi wird jedoch in erster Linie im Brandopfer dargestellt (3. Mo 1).

Keine Allversöhnung

Alles ging von Gott aus, der „in Christus war, die Welt mit sich selbst versöhnend [griech. katallasso], ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend“ (2. Kor 5,19). Es ist jedoch falsch, daraus den Schluss zu ziehen, Gott würde einmal alle Menschen mit sich versöhnen. Durch das Kommen Christi offenbarte Gott sich in Seiner gnädigen Bereitschaft, die Menschen mit sich zu versöhnen. Christus hat in Seiner Hingabe am Kreuz alle Seine heiligen und gerechten Anforderungen an den Menschen vollkommen erfüllt. So war „Gott in Christus, die Welt mit sich selbst versöhnend“. Wenn dadurch tatsächlich alle Menschen versöhnt würden, wären die folgenden Worte des Apostels überflüssig: „Wir bitten an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!“
Auch die folgende, oft als «Beweis» für die Allversöhnung angeführte Stelle gibt keine Grundlage für diese falsche Lehre her: „Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt“ (1. Joh 2,2). Der erste Teil des Verses bestätigt die vollkommene Erlösung der Gläubigen, doch die letzten Worte dieses Verses besa...

Table of contents

  1. Titelseite
  2. Impressum
  3. Inhaltsverzeichnis
  4. Vorbemerkungen
  5. Sühnung von Sünden durch Blut
  6. Das Lösegeld
  7. Der Wert des Blutes Christi
  8. Auswirkungen des Blutes Christi
  9. „Das Blut des Bundes“
  10. „Blut und Wasser“
  11. „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt“