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Befreit für Gott
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Eine Auslegung über Römer 5-7Die Belehrungen des Apostels Paulus in Römer 5, 12-8, 3 sind sehr wichtig für unser praktisches Leben als Christ. In diesem Abschnitt des Römerbriefs wird gezeigt, dass der Christ durch Gottes Gnade von der Macht der Sünde und von dem Gesetz befreit ist. Diese Befreiung ist die Grundlage dafür, dass der Gläubige ein glückliches Leben zur Ehre Gottes führen kann.Die vorliegende Vers-für-Vers-Betrachtung geht auf Vorträge zurück, die sorgfältig überarbeitet wurden. Diese Auslegung kann eine große Hilfe sein, die nicht einfachen und doch grundlegenden Unterweisungen aus dem Römerbrief besser zu verstehen und ein siegreiches Christenleben zu führen.
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Information
Topic
Theology & ReligionSubtopic
Biblical CommentaryKapitel 6
Der Konflikt in uns
Wie bereits in der Einleitung erwähnt, reicht es nicht aus, Vergebung der Sünden zu haben, um in den Himmel zu kommen. Dazu brauchen wir auch eine neue Natur. Seit der Bekehrung hat der Gläubige zwei Naturen: das neue Leben und das Fleisch. Der Herr sagte zu Nikodemus (Joh 3,6): „Was aus dem Geist geboren ist, ist Geist“ – das ist das neue Leben, das durch den Geist hervorgerufen wird – „und was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch“. Weil wir beide Naturen in uns haben, führt das zu Konflikten in unserem Leben. Die neue Natur degeneriert nicht; sie bleibt stets auf der gleichen Höhe. Sie will immer das Gute. Aber auch die alte Natur ändert sich nicht. Sie ist unverbesserlich. Sie will immer das Böse. In diesem Konfliktbereich bewegen wir uns.
Jetzt ist die Frage: Welche Quelle lassen wir in uns sprudeln, die alte Natur oder die neue Natur? In Kapitel 5 standen sich zwei Familienhäupter gegenüber, in Kapitel 6 sind es nun zwei Herren. Das ist nicht genau dasselbe. Das Haupt betrifft unsere Abstammung, aber ein Herr hat die Herrschaft über uns. Diese Herrschaft hat entweder der Geist oder die Sünde. Und die Frage ist noch einmal: Wem überlassen wir die Herrschaft?
Das Heilmittel für unsere Sünden ist das Blut Christi. Aber wir benötigen auch ein Heilmittel für die Sünde in uns – und das ist, wie wir jetzt sehen werden, der Tod Christi.
Wie können wir von der Macht der Sünde befreit werden, um glücklich zu leben? Denn wenn wir ständig das tun, was wir eigentlich gar nicht wollen, sind wir ja nicht glücklich. So verhält sich der in Römer 7 beschriebene Mensch: „Denn nicht das Gute, das ich will, übe ich aus, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich“ (Röm 7,19). Kennst du das auch? Du machst etwas, von dem du weißt, dass es böse ist. Du willst es nicht mehr tun – und machst es trotzdem immer wieder.
Versuche zur Lösung des Konflikts
Wie können wir von der Macht der Sünde befreit werden? Es wurde schon viel versucht:
- Kämpfen: Da es dir beim ersten und zweiten Mal nicht gelingt, musst du eben noch länger dagegen kämpfen. Warte einmal ab, du schaffst es schon irgendwann. – Doch du schaffst es nie!
- Askese und Mönchtum: Nonnen und Mönche sind ins Kloster gegangen, weil sie meinten, sich dort von der Sünde und den bösen Einflüssen abschotten zu können. Damit wurde das Problem aber nicht gelöst, denn sie haben die in ihnen wohnende Sünde mit hinter die Klostermauern genommen.
- Selbstbetrug: Manche argumentieren, wir hätten gar keine Sünde mehr in uns. Doch Johannes schreibt: „Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns“ (1.Joh 1,8). Wir haben sehr wohl noch die Sünde in uns!
- Verharmlosung: Manche versuchen sich einzureden, dass man es mit der Sünde nicht so genau nehmen muss. Werde ruhig ein wenig oberflächlicher! Was du tust, machen doch alle! Sei nicht so streng, sei nicht so zimperlich! – Das ist natürlich auch keine Lösung, die vor Gott standhält.
- Ausnutzen der Gnade: Noch schlimmer sind solche, die auf Kosten der Gnade sündigen. Sie sagen: Wenn die Gnade überströmt (Rom 5,20), dann lasst uns doch in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme! (Röm 6,1). Das ist eine gotteslästerliche Rede. „Sollten wir sündigen, weil wir nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade sind?“ (V. 15).
Gegen eine solche Argumentation, wie sie der letzte Punkt zeigt, nimmt Paulus jetzt den Kampf auf. Er stellt sich den Lästerern in den Weg und widerlegt ihre Behauptungen. Wie macht er das? Er sagt ihnen nicht einfach: „Ihr stellt gottlose Behauptungen auf“, sondern er geht zurück zum Anfang des christlichen Weges. Die Worte „Sollten wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?“ (V. 1) offenbaren ja die ganze Bosheit des menschlichen Herzens. Wäre es vorstellbar, dass ein Sohn ständig und rücksichtslos die Empfindungen seiner Eltern verletzt, nur damit diese mehr Gelegenheit haben, ihm zu vergeben? Paulus verurteilt eine solche Haltung entschieden und sagt: „Das sei ferne!“ Übrigens müssen wir hier nicht nur an grobe Sünden denken. „In der Sünde verharren“ bedeutet, dass man der Sünde und nicht „Gott lebt“ (vgl. V. 11). Es bedeutet, im Eigenwillen zu leben – für sich zu leben.
Der Sünde gestorben
„Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?“ (V. 2). Diese Aussage müssen wir genauer untersuchen, weil sie der Schlüssel zum Verständnis des ganzen Abschnitts ist.
Wer sind diese „wir“? Das sind alle Gläubigen, und nicht etwa nur die gereiften alten Brüder. Es geht hier nämlich nicht um unsere Praxis (darin haben übrigens die älteren Gläubigen genau dieselben Probleme wie Jungbekehrte!), sondern um unsere Stellung. Gott sagt es, und wir müssen glauben, dass alle von neuem Geborenen ausnahmslos der Sünde gestorben sind. Hier steht nicht, dass wir der Sünde gestorben sein sollten oder dass wir nicht mehr sündigen würden, sondern dass wir der Sünde gestorben sind. Grammatikalisch ist dies der „Dativ der Beziehung“. Wem gestorben? Der Sünde gestorben, das heißt, man hat keine Beziehung mehr zu ihr. Es gibt ja eine Redewendung, bei der man sagt: Diese Person „ist mir gestorben“. Wir wollen sie natürlich nicht verwenden, aber daran können wir besser verstehen, was hier gemeint ist. Es bedeutet ja, dass die bestehende Beziehung aufgelöst wurde. Genauso sind wir nun „der Sünde gestorben“.
Wenn wir wissen wollen, wie Gott dies mit uns erreicht hat, müssen wir Vers 10 hinzuziehen. Dort heißt es, dass der Herr Jesus ebenfalls „der Sünde gestorben“ ist. Dies ist eine wunderbare Erklärung des ganzen Abschnitts. Obwohl Er nie gesündigt hatte und auch gar nicht sündigen konnte, ist der Herr Jesus der Sünde gestorben. Inwiefern? Der Herr hatte es auf der Erde ununterbrochen mit Sünde zu tun. Während seines ganzen Lebens kam Er mit Sünde in Berührung. Er sah die Folgen der Sünde auf Schritt und Tritt. Er seufzte darunter, Er wurde innerlich bewegt, Er weinte über die Folgen der Sünde, und schließlich wurde Er am Kreuz zur Sünde gemacht. Diese Szene der Sünde, die Ihn während seines ganzen Lebens begleitete, hat Er endgültig durch den Tod verlassen – und nur durch den Tod! Als Er gestorben war, ist Er „der Sünde gestorben“, das heißt, Er verließ den Bereich, in dem Er es mit Sünde zu tun hatte.
Und jetzt kommt das Wunderbare: Da ich mit Ihm gestorben bin, habe ich ebenfalls – wie Er – den Bereich der Sünde verlassen, in dem ich mich als Nachkomme Adams befand. Ich bin eins mit Ihm – und das löst mein Problem! Sein Weg ist mein Weg; seine Stellung ist meine Stellung. Wer das einmal verstanden hat, versteht viele weitere schwierige Stellen der Bibel. Wir sehen uns viel zu wenig in Ihm, sondern meistens losgelöst von Ihm. Paulus sagt: „Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben ... So auch ihr ...“ (V. 10.11). Sein Teil ist auch mein Teil. Ich bin eins mit Ihm. Dieser Gedanke zieht sich durch den ganzen Abschnitt: „mitgekreuzigt“ (V. 6), „mit Christus gestorben“ (V 8), „mit ihm begraben“ (V. 4), „mit ihm leben“ (V. 8), „so auch wir“ (V. 4), „werden wir es auch“ (V 5), „so auch ihr“ (V. II). Darüber sollten wir viel mehr nachdenken.
Zwei weitere Stellen machen uns den Begriff „der Sünde gestorben“ noch deutlicher. Die erste steht im Kolosserbrief: „Wenn ihr mit Christus den Elementen der Welt gestorben seid ...“ (Kol 2,20). Also wieder „mit Christus gestorben“ – und zwar von den „Elementen der Welt weg“ (so wörtlich). Die zweite Stelle zitiere ich aus dem Hebräerbrief: „so wird auch der Christus, nach dem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung“ (Heb 9,28). Statt „ohne Sünde“ kann man auch sagen „getrennt von Sünde“ oder „ohne Beziehung zur Sünde“, das heißt, „sein Kommen für die Seinen hat nichts mehr mit der Sünde zu tun“.
Neigungen oder Gewohnheiten kann ich ablegen, aber mein Leben kann ich nicht ablegen, es sei denn durch den Tod. Und genau das ist die Bedeutung des Ausdrucks „der Sünde gestorben“. Man kann auch sagen: den Zustand des natürlichen Menschen verlassen haben, aus dem Bereich der Sünde weggenommen worden sein, keine Beziehung mehr zu ihr haben. Wer in dem Bereich der Sünde bleibt, ist ewig verloren und muss als ein Kind Adams in diesem Zustand Gott begegnen. Aber wer an den Herrn Jesus glaubt, ist mit Christus gestorben und dadurch befreit von der Macht der Sünde.
Gott beim Wort nehmen
Nun ist es ja unmöglich, zu leben und gleichzeitig gestorben zu sein. Das geht nicht. Ich kann nicht einer Sache sterben und dann noch mit ihr leben wollen. Das macht der Apostel hier klar (Röm 6,2). Im Galaterbrief drückt er es im Blick auf seine eigene Person ähnlich aus: „... durch den mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt“ (Gal 6,14). Jetzt sagst du: Bei mir stimmt das nicht, das entspricht nicht meiner Erfahrung. Aber Gott sagt: Es stimmt doch! – Da gibt es für dich jetzt nur eins: Du musst Gott glauben! Das ist der einzige Weg. Genauso, wie du dem stellvertretenden Opfer für deine Sünden geglaubt hast, musst du auch diese Wahrheit glauben. Gott sieht es so: Der alte Karl- Heinz (oder wie wir auch heißen) ist tot. Das ist so. Ich darf mich nicht auf meine Erfahrungen stützen, die mir täglich das Gegenteil beweisen wollen.
Das Fundament für ein glückliches Glaubensleben ist das Wort Gottes. Der Glaube sieht die Dinge so, wie Gott sie sieht. Ich habe den Zustand, in dem ich durch die Sünde beherrscht wurde, durch den Tod verlassen. Ich stehe nicht mehr unter der Herrschaft der Sünde, weil ich mit Christus gestorben bin. Das möchte ich noch mit einem Beispiel verdeutlichen, das zwar etwas makaber, aber trotzdem sehr treffend ist: Stell dir einen Leichnam vor. Mit dem kannst du machen, was du willst: Den kannst du kneifen oder anbrüllen, dem kannst du die Verlockungen der Sünde vor Augen stellen – er reagiert nicht. Es reizt ihn nichts mehr. Er ist tot. Genau das ist unsere Stellung im Blick auf die in uns wohnende Sünde. Das will uns der Apostel hier zeigen.
Unsere Verantwortung
Jetzt kommt ein Appell an unsere Herzen: „Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch darin leben?“ (V. 2). Ja, wie könnte ich noch in der Sünde leben, die mich ewig von Gott getrennt hätte und für die der Heiland so unendlich leiden musste? Wäre das nicht eine Verhöhnung des Werkes des Herrn auf Golgatha?
Doch wie kann ich es schaffen, nicht mehr in der Sünde zu leben? Ich möchte dazu eine Hilfe anbieten: Wenn die Sünde lockt – und sie wird locken! –, wenn die Versuchung an dich herantritt, dann geh doch einfach auf deine Knie und sage: „Herr, ich danke Dir, dass ich jetzt nicht mehr sündigen muss. Ich danke Dir, dass ich dieser Versuchung nicht mehr nachgeben muss.“ Du kannst natürlich auch auf der Straße, im Auto oder sonst wo still für dich beten. Wenn du das jedes Mal tust, sobald eine Versuchung kommt, dann wirst du erfahren, dass der Heiland dir hilft. Du musst ja nicht mehr sündigen! Du bist ja der Sünde gestorben! Diesen Grundsatz musst du verstanden haben – obwohl die Kraft für ein siegreiches Christenleben erst in Kapitel 8 gezeigt wird.
Die Taufe auf seinen Tod
In Vers 3 erinnert Paulus daran, dass wir die Wahrheit der Verse 1 und 2 schon bei unserer Taufe bekannt haben. Wir haben das damals vielleicht noch nicht verstanden, aber es ist trotzdem wahr. „Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft worden sind, auf seinen Tod getauft worden sind?“ (V. 3). Taufe hat es immer mit dem Tod zu tun. Es ist ein Begräbnis. Das Wasser ist ein Bild des Todes und ein Bild des Gerichtes, das Gott über die Sünde bringt. Aber wir sind nicht auf unseren Tod, sondern auf seinen Tod getauft worden. Er, der Herr Jesus, ging in den Tod. Das ganze Wasser, die Flut des Gerichtes Gottes, brach über Ihn herein. „Alle deine Wogen und deine Wellen sind über mich hingegangen“ (Ps 42,8). Das geschah auf Golgatha! Und jetzt bekennen wir in der Taufe: Das war mein Platz! Da gehörte ich hin. Diesen Tod hatte ich verdient. Aber ein anderer, mein Herr, war für mich in diesem Gericht – und ich mit Ihm. Jetzt mache ich mich mit Ihm eins in der Gleichheit seines Todes. Deshalb sind wir auf seinen Tod getauft worden. Wir sind mit Ihm der Sünde gestorben und sind wie Er aus dem Bereich der Sünde herausgetreten. Das Rote Meer ist ein treffendes Bild hiervon. Wir hätten übrigens nie mit Christus verbunden werden können, wenn Er nicht gestorben wäre. Der Herr Jesus sagt: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Joh 12,24). Wir mussten mit einem gestorbenen Christus verbunden werden.
„So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe auf den Tod“ (V. 4). Wer begraben wird, ist tot, denn nur Tote begräbt man. Der Tote wird für die Welt dann unsichtbar. So sind auch wir gleichsam für die Welt verschwunden. Jetzt verstehen wir auch, dass die Welt mit uns nichts mehr anfangen kann, wenn wir das verwirklichen, was wir in der Taufe bekannt haben.
Wandel in Neuheit des Lebens
Dann kommt die Schlussfolgerung: „... damit, so wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln“ (V. 4). Der Täufling bleibt nicht im Wasser. Wie der Herr nicht im Tod blieb, so bleiben auch wir nicht im Wasser. Er ist aus den Toten auferstanden – und wir mit Ihm. Steht das hier? Nein, das ist die Wahrheit der Briefe an die Epheser und an die Kolosser.[1] Der Römerbrief geht nicht so weit. Er deutet diese Wahrheit nur an, und entwickelt sie nicht weiter, weil sie nicht zur Lehre der Taufe gehört.
Es ist schön zu erkennen, wie „geordnet“ es in Gottes Wort zugeht! – Der Römerbrief sieht uns noch „in der Wüste“ wandeln. Deshalb sagt Paulus hier nicht, dass wir mit Ihm auferweckt sind (was uns bildlich in das Land Kanaan versetzen würde), sondern zieht nur die praktische Schlussfolgerung: „... so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.“
Um zu begreifen, was dies bedeutet, müssen wir zuerst untersuchen, inwiefern der Herr Jesus „auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters“. Das ist ein Ausdruck, der nur hier vorkommt. Er bedeutet, dass die ganze Herrlichkeit des Vaters ins Mittel trat, um Ihn aus den Toten aufzuerwecken. Man kann auch sagen, dass der Vater es gleichsam dem Werk des Herrn Jesus und auch seiner eigenen Herrlichkeit schuldig war, den aufzuerwecken, der Ihn so unendlich verherrlicht hat (vgl. Joh 17,4.5). Der Herr ist also nun in einer neuen Stellung, und darin ist Er das Muster jenes Lebens, in dem wir jetzt Gott leben. Das Leben des Herrn in der Auferstehungswelt charakterisiert auch uns. Unser Leben sollte ein praktischer Abglanz der Herrlichkeit des Herrn im Himmel sein. Wir wandeln „in Neuheit des Lebens“. Wir leben jetzt in einer ganz neuen Stellung und auf eine ganz neue We...
Table of contents
- Titelseite
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kapitel 5,12-21
- Kapitel 6
- Kapitel 7-8,3