Hausboot für Anfänger
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Hausboot für Anfänger

Mit einer Pénichette unterwegs

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Hausboot für Anfänger

Mit einer Pénichette unterwegs

About this book

Lust auf Abenteuer im Urlaub? Mal wieder richtig frische Luft um die Nase, Spaß am Nervenkitzel und kleines Workout für die Figur nebenbei? Mit Aufregung und Romantik gleichzeitig? Und das alles ohne aufwändige Fernreisen, Hotels mit Baulärm und Terrorgefahr? Mit einem mobilen Servicedienst, überall, wo man Hilfe braucht?Mieten Sie ein Hausboot!Es ist vielleicht das letzte Abenteuer, das Sie noch in heimischen Landen erleben können, ohne dass man sich einer wirklichen Gefahr für Leib und Leben aussetzt. Auf dem Wasser sind Sie noch der Kapitän, und so spricht auch die Bedienungsanleitung den erlebnisfreudigen Interessenten an. Es ist auch wirklich toll, mit einer Wohnung und allem Komfort über die wunderbaren deutschen Wasserstraßen und die der angrenzenden Länder zu schippern. Mit genau dem Abstand zu anderen Urlaubern, den man selbst für richtig empfindet!Aber, Vorsicht! Natürlich kann jeder ein Hausboot steuern. Dennoch, es hilft, wenn man Erfahrungen in die Hand bekommt, die über die Bedienungsanleitung hinausgehen. Und vor allem solche, die aus der selbsterlebten Praxis stammen. Manche Erfahrungen muss nicht jeder neu machen. Dieses Buch hilft, Gefahren zu vermeiden und einen Aktiv-Urlaub der besonderen Art zu genießen. Von dem Sie hinterher viel zu erzählen haben.So wie wir.

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Information

Year
2014
Print ISBN
9783933305497
eBook ISBN
9783933305985
Edition
1
Subtopic
Travel

Wiederholungstäter

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Wenn meine Frau nicht so begeistert gewesen wäre, ich weiß nicht, ob wir die Erfahrung des Bootsurlaubes wiederholt hätten. Bevor ich zögernd zustimmen konnte, hatte sie schon gebucht. Im Januar!
Meine Begeisterung war ziemlich gebremst. Wahrscheinlich würde ich wieder die meiste Zeit am Steuer verbringen müssen, bei den schwierigen Stellen sowieso, und dann immer denken: „Hoffentlich geht’s gut!“
Doch es kam ganz anders.
Als ich am Ende unserer Fahrtstrecke resümierte, musste ich feststellen, dass meine zartbesaitete Gattin mindestens 70% der Wegstrecke am Ruder gesessen hatte. Selbst das Einparken oder Anlegen hatte sie ab und zu durchgeführt. Wie konnte sich das entwickeln?
Zum einen ist anzumerken, dass wir nicht vergessen hatten, wie ein Schiff im Gegensatz zu einem Auto reagiert. Beim zweiten Mal weiß man, wie es sich angefühlt hat und es ist letztlich gut ausgegangen. Nun hat man Platz in der Aufmerksamkeit, mehr zu lernen und neue Erfahrungen zu machen.
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Zum anderen natürlich waren es technische Neuerungen. Hier sei namentlich der Einbau von Staustrahlrudern bei allen Booten zu nennen. Schon bei den ersten Manövern atmeten wir auf.
Nicht nur das Anlegen und das Einfahren in Schleusen klappte auf unserer zweiten Fahrt viel besser, auch die anderen Kleinigkeiten gingen erheblich besser von der Hand. Nicht zu unterschätzen ist das Festmachen. Es sieht sehr einfach aus, aber wenn man es selbst machen soll, verwirren sich die Hände beim Versuch, sie so zu koordinieren, wie man es beim Einweiser oder anderen, erfahrenen Schiffern gesehen hat. Übung hilft!
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Eine andere Änderung am Armaturenbrett fesselte meine Aufmerksamkeit. Die Anzeige für den Abwassertank war demontiert. Hatte es inzwischen so viele Beschwerden über einen durch Klopapier verklemmten Messfühler gegeben, dass man dem durch Nichtachtung entgegenwirken wollte? Eine einfache Plastikscheibe deckte nur die runde Aussparung im Instrumentenbord.
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Das neue (alte) Armaturenbrett. Links oben eine Abdeckung, neben dem Radio das Bugstrahlruder.
Auf meine Frage hin sagte der Einweiser:
„Da machen Sie sich mal keine Sorgen! Der Abwassertank ist größer als der Frischwassertank. Erst wenn Ihre Frischwasser alle ist, sollten Sie mal langsam ans Abpumpen denken. Aber keine Angst, das ist alles großzügig bemessen. Und wenn der Tank tatsächlich voll ist, werden Sie es schon merken!“
„Und wie?“, war meine Gegenfrage.
„Na, werden Sie schon sehen!“
Bitte lesen Sie zu diesem Gespräch auch das übernächste Kapitel.
Weil man es inzwischen auch schon ein- oder mehrmals getan hatte, verlor sich insgesamt die Scheu vor den Serviceangelegenheiten im Hafen.
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Auf den Textfeldern ist leider nichts mehr zu lesen. Aber man kann sich denken, dass man den Hahn auf- und wieder zudrehen soll.
Einen Netzstecker an die Versorgungssäule einstecken ist von Anfang an eine Kindersache, Frischwasser und Abwasser nicht unbedingt.
Man muss allerdings oft die Bedienungsanleitung studieren, bevor man eine Vorstellung davon hat, wie man es in diesem Hafen speziell haben will.
Ich gebe zu, das waren eigentlich die Momente, die mich auf der zweiten Fahrt am meisten geärgert haben.
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Wesenberg, die „Suzuki-Marina“: feiner, kleiner Hafen, nette Leute, aber von 10 Euromünzen nahm der Stromautomat nur eine einzige. Immer die Details …
Vielleicht liegt es auch daran, dass praktisch in jedem Hafen, in jeder Marina, an jedem Anleger die Verfahrensweise anders ist.
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„Hab ich extra für dich fotografiert!“, sagte meine Frau in Strasen und dokumentierte so marineske Werbung.
Ich will hier auf keinen Fall gegen malerische Individualität und interessante Vielfalt angehen, aber man stellt unwillkürlich Vergleiche an und hat bald „Lieblingsmarinas“. Nach einigen Stopps hier und da blieb uns Strasen als Endhaltestelle einer Tour immer ein Trost. Duschen ohne Zeitbegrenzung, nach anderen Erfahrungen eine Erholung! Bis zum Anschlag genervt hat mich die Einrichtung in Wesenberg, wo die Wasserzuteilung im gefühlten Halblitertakt unterbrochen wurde.
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Malerische Flusslandschaft bei Wesenberg, links nicht im Bild das Bistro und die Sanitäranlage
Auch in Neustrelitz möchte man durch plötzliche Stopps offenbar an die schöne Tugend des Wassersparens erinnern. Manche Architekten und Betreiber solcher Einrichtungen sollte man dazu verurteilen, dort selbst einmal Kunde zu sein, aber das lässt sich inzwischen auch über viele Badeanstalten oder Autobahntoiletten aussagen. Bedenkenlos werden die Türen so geöffnet und arretiert, dass man im Vorübergehen spielend alle Intimitäten der Nutzer mitbekommt. Und das auch, weil die Architekten sich kaum noch Gedanken um Sichtblenden oder Verwinkelungen zu machen scheinen. Manchmal erinnerte mich eine Anlage an den Abort eines Punklokals im Berlin-Kreuzberg der 80er Jahre. Aus Mangel an Möglichkeiten gab es dort keine Geschlechtertrennung. An der rechten Wand befand sich eine Rinne für die Männer, an der linken Wand Kabinen für die Damen. Man sieht, das ist mir nicht neu, ich wundere mich nur, wie bestimmte offizielle Anforderungen in der Praxis egalisiert werden. Bei manchen öffentlichen Einrichtungen frage ich mich, warum es überhaupt getrennte Klos gibt. Kleine Betriebe haben da eher nichts zu lachen, wenn sie den Bestimmungen nicht peinlich genau entsprechen.
Manchmal möchte man deshalb, ganz gleich, wie viel man den Abwassertank belastet, an Bord der Pénichette duschen. Das geht auch einigermaßen, nur sollten Sie das Vorhaben auch sorgfältig vorbereiten. Da der verfügbare Raum sehr klein ist, kann man nur dringend raten, alles außerhalb zu lagern, was es nicht verträgt, nass zu werden. Abgesehen von persönlichen Dingen denke ich da an das Toilettenpapier, das direkt unterhalb des ausziehbaren Duschkopfes gelagert wird.
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Natürlich kommt kein wirklich satter Regen aus diesem etwas aus der Form geratenen Wasserhahn. Der immerhin wunderbar warme Regen genügt aber zum Abspülen des Körpers und weil die Heizung keine Mühe hat, das winzige Gelass zu wärmen, hat man auf jeden Fall keinen Frostschauer, wie man es in den Hafenduschen oft verspürt, wenn die Außentür offen gehalten wird. Nicht immer sind in Deutschland über 30° Außentemperatur.
Aber wenn man dann über die Wasserstraßen und Seen schippert, Sonne und Wind im Gesicht, dann sind diese Kleinigkeiten schnell vergessen. Ja, man würde sie gern ertragen, wenn man noch eine Woche Urlaub dranhängen könnte. Für uns war unsere Charter viel zu schnell vorbei. Wir hatten uns sozusagen gerade an das Leben auf dem Wasser gewöhnt.
Aber es gab auch neue Probleme. Während wir noch unsere obligatorische Einweisung bekamen, klingelte das Smartphone unseres Anleiters. Ein Notruf. Eine Besatzung, irgendwo unterwegs, machte sich große Sorgen.
„Wie bitte? Es brummt bei Ihnen an Bord? Nun ja, das kann schon mal so sein. Schließlich hat Ihr Boot eine Menge Technik an Bord. Sie haben eine Europa3? Ah ja, dann schalten sie doch mal alles ab. Motor aus? Gut. Heizung? Wasserpumpe? Bilgenpumpe? Inverter von 12 auf 220 Volt? Der kann auch brummen!“ Nach und nach ging der Einweiser alle Möglichkeiten durch.
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Eine „Europa“ ist ...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Widmung
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. Kopfsprung ins Abenteuer
  8. Eine Wohnung, die schwimmt
  9. Sie fährt, sie fährt! – Wie kommt man zurück?
  10. Wasser, Wind und spitze Tonnen
  11. Kanäle, Einfahrten und Adrenalin
  12. Schleusenpanik
  13. Lass fallen Anker!
  14. Endlich ein Liegeplatz!
  15. Radtouren und Einkaufsbummel
  16. Geben und Nehmen im Hafen
  17. Leben und Arbeiten an Bord
  18. Halt die Mütze fest!
  19. Eng wie im Flaschenhals
  20. Radfahrer der Seenplatte
  21. Was bleibt nach dem ersten Mal?
  22. Wiederholungstäter
  23. Ein Hoch auf Bugstrahlruder
  24. Vom Umgang mit Einheimischen
  25. Die Zukunft der Urlaubsregion
  26. Kleine Checkliste gegen böse Überraschungen