Zen - Stille des Geistes
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Zen - Stille des Geistes

Einführung in die Meditation

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Einführung in die Meditation

About this book

Einführung in die MeditationFür viele Menschen waren die Bücher des international bekannten Autors Alan Watts bereits in den 60er und 70er Jahren der Einstieg in Buddhismus und Zen. Seine Vorträge und Publikationen waren ungemein beliebt und haben eine Welle des Interesses an fernöstlicher Weisheit ausgelöst. Diese Einführung in die Meditation, von seinem Sohn zusammengestellt, strahlt noch immer eine derartige Frische und Modernität aus, dass sie besonders für junge Leute als Einführung geeignet ist."Was wir mangels einer besseren Bezeichnung Meditation oder Kontemplation nennen, sollte eigentlich Spaß machen. Ich mag ehrlich sein, aber ich bin nie ernst, und ich glaube auch nicht, dass das Universum besonders ernst ist. Probleme entstehen in der Welt hauptsächlich deshalb, weil viele sich sehr ernst nehmen, statt spielerisch mit den Dingen umzugehen." Alan Watts

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Information

Teil I

Die Essenz der Welt

1

Wer wir im Universum sind

Als kleiner Junge hat man mir beigebracht, dass es gut sei, selbstlos und liebevoll zu sein, und ich habe damals gedacht, als Erwachsener müsste ich anderen Menschen helfen. Nach einiger Zeit fand ich heraus, dass man anderen Menschen nicht helfen kann, wenn man nichts hat, was man ihnen geben kann. Allein dadurch, dass ich glaubte, anderen helfen zu müssen, hatte ich offenbar noch nichts, was ich ihnen hätte geben können.
Im Laufe der Jahre wurde mir allmählich klar, was die Welt mir an Wertvollem gegeben hatte und dass dies keine Geschenke im üblichen Sinne waren. So sehr uns der Gesang der Vögel erfreuen mag, sie singen nicht, um den Fortschritt der Musik zu fördern, und die Wolken ziehen nicht am Himmel entlang, damit Künstler sie malen können.
In einem Gedicht aus der Zen-Tradition heißt es:
Die Wildgänse haben nicht die Absicht,
ihr Spiegelbild zu erzeugen.
Das Wasser hat nicht die Absicht,
ihr Bild wiederzugeben.
Einem Bergbach, der einer Quelle am Wegesrand entspringt, ist ein durstiger Reisender, der sich an ihr labt, willkommen. Doch der Bergbach wartet nicht darauf, dass er den Durst des Reisenden stillen kann. Er blubbert und plätschert dahin, und Reisende können sich jederzeit an ihm laben. Genau in diesem Sinne biete ich Ihnen dieses Buch und die darin beschriebenen Gedanken an und stelle Ihnen frei, sich ihrer zu bedienen.

Drei Wünsche

Ich biete Ihnen das, was ich geschrieben habe, zu Ihrer und meiner eigenen Unterhaltung an. Es geht mir nicht darum, Sie zu einem besseren Menschen zu machen, und ich wüsste auch wirklich nicht, wie ich das erreichen könnte. Es wäre sehr unklug, Ihnen irgendwelche Verbesserungsvorschläge zu machen, denn man weiß nie, was schließlich daraus wird – und es heißt ja auch, man müsse mit Wünschen sehr vorsichtig sein, weil sie in Erfüllung gehen könnten.
Eines der mit der Sehnsucht nach einem Wunder verbundenen Probleme ist, dass niemand wissen kann, wie sich ein Wunder, das man sich gewünscht hat, letztendlich auswirkt. Deshalb gewähren Magier und gute Feen Menschen stets drei Wünsche und ermöglichen ihnen so, nach der Formulierung der ersten beiden mit Hilfe des dritten zumindest wieder zu ihrer Ausgangsposition zurückzukehren.
Nachdem wir den ersten Wunsch ausgesprochen haben, entwickeln sich die Dinge nie so, wie wir es erwarten. Beispielsweise ist Menschen meist nicht klar, was der Wunsch, Glas möge sich in Gold verwandeln, tatsächlich beinhaltet. Wenn wir die Ordnung des Universums so verändern, dass Glas zu Gold wird, können Sie möglicherweise plötzlich nicht mehr sehen, oder Sie verlieren Ihr gesamtes Haar, weil das eine nicht vorhergesehene Folge Ihres Wunsches ist. Wir verstehen die vielen Wechselbeziehungen zwischen den Dingen nicht, weil das, was wir »Dinge« nennen, in Wirklichkeit nicht von allem anderen getrennt ist. Zwar lassen die Wörter und Vorstellungen, die wir über Dinge entwickeln, diese als voneinander getrennt erscheinen, doch tatsächlich sind sie nicht getrennt, sondern in einem einzigen riesigen Schwingungsmuster miteinander verbunden. Wenn Sie dieses Muster irgendwo verändern, verändert es sich auch an vielen anderen Stellen, denn jede Schwingung wirkt auf das gesamte Muster.

Warum glauben Sie?

Da niemand wirklich weiß, was geschehen wird, würde ich mir nie anmaßen, von Ihnen zu fordern, dass Sie anders sein sollten, als Sie zur Zeit sind. Ich bin kein Guru im Sinne eines spirituellen Lehrers oder einer Autorität, von der Sie erwarten können, dass sie Ihnen mehr gibt, als Sie bereits haben. Wenn Sie einem anderen Menschen spirituelle Autorität zugestehen, geben Sie dem Betreffenden damit praktisch die Erlaubnis, Ihr Portemonnaie zu stehlen und Ihnen Ihre eigene Uhr zu verkaufen.
Wie können Sie sicher sein, dass ein großer Lehrer (oder eine heilige Schrift) tatsächlich weiß, was er (oder sie) zu wissen behauptet? Sie mögen an eine Religion glauben; das ist eine Entscheidung, die Sie getroffen haben. Aber woher wissen Sie? Und warum glauben Sie?
Wenn Sie einfach deshalb an etwas glauben, weil beispielsweise in der Bibel steht, dass es wahr ist, dann gestehen Sie der Bibel die Autorität zu, in dieser Hinsicht die Wahrheit zu verkünden. Sie mögen nun einwenden, dass Ihr Vater und Ihre Mutter und alle möglichen anderen zuverlässigen Menschen daran geglaubt haben und dass Sie diese Dinge ebenfalls akzeptieren, weil diese Menschen für Sie Autoritäten sind. Doch wenn Sie neugierig sind, werden Sie sich vielleicht auch fragen: »Woher wussten alle diese Leute eigentlich, dass dies wahr ist?« Haben sie es durch ihr eigenes Beispiel unter Beweis gestellt? Ist ihr Leben aufgrund ihres Glaubens deutlich besser geworden?
Wenn wir die Menschheitsgeschichte mit klarem Blick betrachten, erkennen wir, dass sich die Menschen trotz ihrer Religionen und Ideale seit entsetzlich langer Zeit nicht gebessert haben. Wenn Sie wie ich fünf Enkelkinder haben, wird Ihnen klar, dass Sie genauso dumm sind wie Ihr eigener Großvater, weil Sie die Dinge immer noch aus Ihrer beschränkten Perspektive sehen. Meine Enkel mögen mich für einen weisen, ehrwürdigen alten Mann mit Bart halten, doch ich weiß, dass ich immer noch ein Kind bin und mich noch ziemlich genauso fühle, wie ich mich immer gefühlt habe. Falls Sie also jemanden für eine Autorität halten, sollten Sie stets bedenken, dass Ihr Glaube an diese Autorität nichts weiter als Ihre eigene Meinung ist.

Alles basiert auf unserer eigenen Autorität

De Tocqueville hatte mit seiner Ansicht, die Menschen bekämen stets die Regierung, die sie verdienten, völlig recht. Wir lassen zu, dass die Regierung macht, was sie will, und dies gilt für den weltlichen Bereich ebenso wie für den spirituellen. Die Regierung bezieht ihre Autorität ebenso von uns wie Gott. Wenn Sie an Gott glauben – dass Gott gut ist oder dass Gott überhaupt Gott ist –, so ist das Ihre Meinung. Gott hängt also von Ihnen ab. Dieser Gedanke beinhaltet einige sehr eigentümliche Implikationen bezüglich der Regierung des Universums.
Wenn spirituelle Autorität in Wahrheit von uns Menschen vergeben wird, könnte im Königreich des Himmels eine Art Demokratie herrschen. Natürlich wird Gott dadurch nicht völlig überflüssig, sondern nur eine ganz bestimmte Art von Gott, und den meisten Menschen ist offensichtlich nicht klar, dass man sich Gott auf sehr viele verschiedene Weisen vorstellen kann.
Gott braucht kein Monarch zu sein; auch ein immanenter Gott ist denkbar. Außerdem sind persönliche und unpersönliche Gottesvorstellungen möglich sowie solche, die weder persönlich noch unpersönlich sind. Ein Gott, der existiert, ist ebenso möglich wie ein nicht existierender Gott, und es gibt auch Götter, die weder existieren noch nicht existieren. Doch für was auch immer Sie Gott halten mögen, in jedem Fall stammt diese Vorstellung von Ihnen.

Worauf basiert das Bewusstsein?

Wenn Schüler den großen Hindu-Weisen Sri Ramana Maharshi fragten: »Guruji, wer war ich in meiner letzten Inkarnation?«, stellte er die Gegenfrage: »Wer will das wissen?«
Wenn Schüler ihn fragten: »Guruji, wie erlangt man Befreiung?«, entgegnete er: »Wer ist es, der sie erlangen möchte?«
Wer stellt die Frage? Alles kehrt zu Ihnen zurück, dorthin, wo es hergekommen ist – und was ist das? Natürlich glauben wir, dass wir wissen, wer wir sind. Man hat uns gesagt, wer wir sind, und wir haben die Geschichte, die andere uns über uns erzählt haben, akzeptiert.
Eigentlich können Sie also niemanden für das, was Sie über sich selbst denken, verantwortlich machen. Sie können nicht so, wie es in der Psychoanalyse versucht wird, in die fernste Vergangenheit zurückkehren und dort die Ursache dafür finden, weshalb Sie heute so sind, wie Sie sind. Die Ursache liegt nicht im Verhalten Ihrer Eltern oder der Gruppe, mit der zusammen Sie aufgewachsen sind, oder der Situation, in der Sie als Kind waren, denn so funktioniert das Universum nicht. Tatsächlich funktioniert es genau umgekehrt: Ihre Gegenwart beeinflusst ihre Vergangenheit, weil Sie dies initiiert haben. Wenn Sie also jemand anderen dafür verantwortlich machen, dass er Sie in Ihre heutige Situation gebracht hat, bedeutet dies nur, dass Sie sich nicht richtig definiert haben. Vielleicht haben Sie sich als auf Ihre bewusste Aufmerksamkeit und Ihre willkürliche Muskulatur beschränkt definiert. Aber ist das wirklich alles, was Sie ausmacht? Ist das wirklich so, wie Sie sind?
Worauf basiert das Bewusstsein? Haben Sie sich diese Frage schon jemals gestellt?

Wer sind Sie?

Das Bewusstsein beleuchtet nicht die Lampe, von der sein Licht ausgeht, ebenso wie ein Blitzlicht nicht die Batterie beleuchtet, von der es seinen Strom bezieht. Kommt eine Entscheidung, die Sie treffen, von irgendwo anders als von Ihnen? Nein, sie kommt aus Tiefen Ihres Seins, derer Sie sich gar nicht so recht bewusst sind. Sie bestehen aus wesentlich mehr als dem, was Ihrem Bewusstsein zugänglich ist.
Doch wir sind so an die Vorstellung gewöhnt, unser »Ich« sei das Zentrum unseres Bewusstseins und das Zentrum unseres Willens, dass wir den größten Teil von uns nicht beachten oder ignorieren. Wenn Sie an einen bestimmten Menschen denken, woran denken Sie dann? Nehmen wir einmal an, ich fordere Sie auf: »Denken Sie an Ihren Onkel« oder: »Denken Sie an Ihre Mutter.« Die meisten von uns haben dann sofort das Gesicht der betreffenden Person vor Augen, weil wir uns meist Fotos oder Bilder von Gesichtern vorstellen. Wenn wir uns den amerikanischen Präsidenten vorstellen, sehen wir meist sein Gesicht, seinen Kopf und seine Schultern, nur selten den ganzen Körper.
Was sehen Sie vor sich, wenn Sie an eine Blume denken? Die meisten Menschen sehen die Blüte, manche auch den Stengel und nur ganz wenige die vollständige Pflanze. Noch viel seltener stellen wir uns eine Blume dort vor, wo sie wächst: auf dem Beet im Garten. Wahrscheinlich werden Sie nun einwenden: »Aber das ist doch mehr als nur die Blume. Die Blume ist doch nicht das Beet im Garten.« Ist das wirklich so? Wo wäre die Blume denn ohne das Beet?
Ich kann sagen: »Die Blume wächst auf dem Beet.« Nehme ich das Wort Beet aus dem Satz und sage: »Die Blume wächst«, ergibt der Satz immer noch einen Sinn. In der Natur ist das anders. Wenn ich der Blume das Beet wegnehme, kann sie nicht mehr wachsen. Eine Blume ist mit dem Beet, auf dem sie wächst, auf eine sehr tiefe Weise verbunden. Genauso besteht ein Mensch nicht nur aus seinem Kopf. Der Kopf muss mit dem Körper verbunden sein, und der Körper braucht eine soziale und natürliche Umgebung. Aber daran denken wir nie, und so stellen wir es uns nicht vor. Wir wissen zwar, dass all dies existiert, aber es kommt uns nicht automatisch in den Sinn.
Wer also sind Sie? Und wer entscheidet darüber, wo sich die Grenzen eines Organismus befinden? Wer sind Sie, dass Sie jemand anderem spirituelle Autorität verleihen und dann behaupten: »Natürlich geht diese Autorität nicht von mir aus. Ich verneige mich vor diesem Menschen, denn ich weiß, dass er wirklich weiß«?
Weil den Buddhisten die Vorstellung einer übernatürlichen Autorität fremd ist, haben sie sich bezüglich des Verneigens einen sehr eigenartigen Trick ausgedacht. Warum verneigen sie sich, wenn sie einem Buddha Respekt erweisen? Warum verneigen sie sich, wenn sie Ihnen begegnen, und warum grüßen sie Sie so ehrerbietig? Sich zu verneigen ist paradoxerweise die Aktivität eines Königs, weil durch die Verneigung Autorität übertragen wird. Derjenige, der sich verneigt, erhöht damit denjenigen, dem die Verneigung gilt, und wäre niemand da, dem die Verneigung gälte, würde auch nichts und niemand erhöht.
Sie selbst erhöhen das durch die Verneigung Geehrte, doch auch in diesem Fall müssen Sie sich fragen: Wie kann meine Winzigkeit, ich neurotischer, sündiger Mensch, der nicht einmal richtig begreift, was eigentlich los ist, die Autorität dort oben aufbauen?« Das Wesen, das dies tut, ist Ihr umfassenderes Sein, nicht nur die Aktivität Ihres Bewusstseins, sondern alles, was zum Ausdruck gelangt, während Sie hier sitzen und diese Seite lesen. Und was gelangt zum Ausdruck, während Sie lesen? Und was bin ich, das Alan Watts genannt wird und Ihnen diese Gedanken anbietet?
Ich habe zu Anfang gesagt, dass ich all dies zu meiner und Ihrer Unterhaltung tue, und das habe ich auch wirklich so gemeint. Doch wer ist es, der dies zu seiner Unterhaltung tut? Wenn ich sage: »Alan Watts spielt eine wichtige Rolle«, wer macht diese Rolle dann so wichtig?
Um diese Frage zu beantworten, könnten wir einen Astrologen fragen: »Wer ist es, der diese Rolle spielt?« Er fragt dann vielleicht zurück: »Wo und wann sind Sie geboren?« Aufgrund ihrer Angaben stellt er die Positionen der Sterne und Planeten zum Zeitpunkt Ihrer Geburt fest und entwickelt ein Bild von Ihrem Charakter, das gleichzeitig eine sehr grobe Skizze des Universums ist.
»Das sind Sie«, sagt er schließlich, und ich antworte: »Aber Sie haben doch ein Bild des Universums gezeichnet.« Das wird ihn wahrscheinlich überraschen, weil er die Sterne und Planeten vermutlich in erster Linie als Einflussfaktoren versteht. Dies beinhaltet, dass zwischen den Himmelskörpern, die den Einfluss ausüben, und der Marionette, die von ihnen beeinflusst wird, eine gewisse Getrenntheit besteht. Doch ist die Wurzel einer Blume, die die gesamte Pflanze beeinflusst, etwas, das sich von der Blume völlig unterscheidet? Nein, natürlich sind Wurzel und Blume ein und derselbe Prozess und gehören ebenso wie Ihr Kopf und Ihre Füße zusammen. In diesem Sinne sind das Universum und alles, was Sie oder ich tun, eins – und deshalb ist jenes Abbild des Universums in Wahrheit ein Bild von Ihnen.
Möglicherweise erkennen wir uns nicht, weil wir uns für ein eigenständiges Objekt halten, das von unserer Haut umgeben ist. Wir sehen uns deshalb auf eine sehr beschränkte Weise. Diese Form der Wahrnehmung geschieht fast automatisch. Wir halten uns für eigenständige Wesen, die verschiedenste Orte aufsuchen, aber von ihrer Umgebung getrennt sind.
Die Folge ist ein tiefes Gefühl der Entfremdung – wir fühlen uns nicht so richtig diesem Universum zugehörig. Wir haben das Gefühl, einem Etwas gegenüberzustehen, dem wir völlig gleichgültig sind. Wir kommen für kurze Zeit als kleiner Bewusstseinsblitz zwischen zwei ewigen Dunkelheiten in diese Welt. Natürlich geschehen während unseres Lebens noch viele andere Dinge. Doch fast alle von uns plagt das Gefühl, dass dieses »Ich« eine Waise ist, nur zu Besuch, und wir sind uns unsicher, ob wir wirklich hierher gehören.
Ebenso können Sie sich fragen, was Sie empfinden, wenn Sie sich die Milchstraße anschauen. In der Wüste oder in den Bergen, wo der Himmel klar ist, sehen Sie dieses kolossale Gebilde, von dem Sie ein Teil sind. Viele Menschen fühlen sich bei diesem Anblick sehr klein. Aber das sollte eigentlich nicht so sein. Sie müssten sich so groß wie die Milchstraße fühlen, denn diese ist untrennbar mit dem verbunden, was Sie Ich nennen.
Diese ungeheure, wirbelnde Energie ist genau die gleiche, die auch aus Ihren Augen blickt, in Ihre...

Table of contents

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort des Herausgebersu
  6. Einleitung von Mark Watts
  7. TEIL I: DIE ESSENZ DER WELT
  8. TEIL II: DIE ESSENZ DER MEDITATION
  9. TEIL III: STILLE DES GEISTES