Teil II
Verben – »Volare oh oh cantare oh … «
In diesem Teil …
Das italienische Verb im Gewand der Zeiten. Das Italienische hat in seinem Sprachschatz zwei Vergangenheitsformen mehr als das Deutsche. Hier gibt es also jede Menge Vergangenheitsbewältigung. Doch gibt es auch eine Zukunft für die italienischen Verben? Ja, sogar zwei! Damit können Sie nicht nur Künftiges ausdrücken, sondern auch Versprechen und Drohungen wirkungsvoll an den Mann zu bringen. Auch für Ihre Wünsche hält das Italienische einen Modus bereit, selbst wenn Ihre Vorstellungen jenseits der Möglichkeiten liegen sollten. Und für Ihre Befehle gibt es den Imperativ in all seinen Kommandotönen. Nicht zuletzt dreht es sich im Italienischen auch in der Sprache um Schönheit. Hier findet das Gerundium seinen Einsatz. Mit Schönheit kann das Passiv zwar nicht punkten, es ist eher die bodenständige Version, Sachverhalte auszudrücken, die gemacht worden sind. Und dann geht es um den Satzbau, bei dem jeder Wortart deren Platz zugewiesen wird.
Als Startgeschenk bekommen Sie von Domenico Modugno zwei Verben geschenkt: volare (fliegen) und cantare (singen). Greifen Sie zu und folgen Sie ihm in die Welt der italienischen Verben. Diese sind gar nicht so abgehoben, wie es auf den ersten Blick scheint. Erst mit den Verbformen der historischen Vergangenheit wird die Luft ein wenig dünner.
In diesem Kapitel
Die Konjugation der regelmäßigen Verben auf -
are, -
ere und -
ire Regelmäßige Verben auf -
ire mit Stammerweiterung
Eine Auswahl der häufigsten regelmäßigen und unregelmäßigen Verben
Um einen vollständigen Satz zu bilden, brauchen Sie ein Verb. Es hat sowohl die Aufgabe, über die Art der Tätigkeit, die ausgeübt wird, zu berichten als auch über die Zeit, in der dies geschieht. Deshalb wird das Verb auch Zeitwort genannt. Zusammen mit dem Subjekt ist es der wichtigste Bestandteil eines Satzes. Das Subjekt, auch Satzgegenstand genannt, antwortet auf die Frage: »Wer oder was?« In einem Satz stehen Subjekt und Verb in einem engen Verbund. Bei Subjekt und Verb geht es um die Kernaussage des Satzes, egal ob Sie etwas in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft erzählen. Ein Substantiv können Sie eventuell umschreiben, ein Adjektiv weglassen. Bei einem Verb ist dies nicht möglich, es sei denn, man spricht in der Tarzansprache: Ich Tarzan, du Jane.
Bei der Wiedergabe der Verben ist das Italienische kompakter als das Deutsche. In der Gegenwart packt es Person und Zeit in nur ein Wort: amo (ich liebe); kleine Kraftpakete diese italienischen Verben mit viel Informationen auf engstem Raum.
Benutzen Sie zu Beginn Ihres Sprachstudiums die Personalpronomen:
io (ich),
tu (du),
lui (er),
lei (sie),
Lei (Sie),
noi (wir),
voi (ihr),
loro (sie). Sie können als Verständnishilfe dienen, wenn in der Hitze des Gefechts die Endung nicht stimmen sollte. Zudem entspricht es dem deutschen Satzmuster. Wenn Sie sich sicherer fühlen, werden Sie die Personalpronomen automatisch weglassen.
Regelmäßige Verben
Ich habe aus jeder Kategorie ein Musterwort ausgesucht, anhand dessen ich Ihnen zeige, wie Sie daraus die verschiedenen Personen bilden können. Da es sich dabei um regelmäßige Verben handelt, können Sie alle anderen regelmäßigen Verben auf -are, -ere und -ire nach diesem Schema bilden. Natürlich gibt es wie im Deutschen auch unregelmäßige Verben, deren Formen keinem Muster folgen. Anhand einiger Übungen werden sich die wichtigsten Verbformen spielerisch einprägen. Viele unregelmäßige Verben sind jedoch nur ein bisschen unregelmäßig und folgen trotz ihrer Extravaganzen einem bestimmten Schema. Und so schrumpft das Feindbild »unregelmäßige Verben« auf ein erträgliches Maß zusammen.
Wie können Sie die Person in das entsprechende Verb einbauen? Welche Endungen stehen den verschiedenen Personen zur Verfügung? Das möchte ich Ihnen in diesem Kapitel zeigen. Verben haben in der Regel in der Grundform die folgenden drei Endungen:
»amare« – Verben auf »-are«
Unter Umständen wurde Ihn...