Lernprozesse in Gruppen
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Lernprozesse in Gruppen

Planungs- und Handlungsleitfaden für Trainer, Dozenten und Lehrer

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Lernprozesse in Gruppen

Planungs- und Handlungsleitfaden für Trainer, Dozenten und Lehrer

Über dieses Buch

"Lernprozesse in Gruppen" ist die Antwort auf die Frage: "Gibt es irgendein Buch, das all die Aspekte der Planung und Durchführung von Unterrichten konkret und anschaulich darstellt?" Leser/innen bekommen damit Anregungen und Handlungsideen, mit denen sie - ohne die Eigenschaften des einzelnen Menschen als Lernendem außer Acht zu lassen - Lernprozesse in Gruppen zielorientiert und nachhaltig planen und durchführen können, von der Anfangssituation bis hin zum Abschluss.
Das Buch gibt praktische Hinweise zur effektiven Gestaltung von Lernprozessen. Es vermittelt Trainern, Dozenten und Lehrern die nötige Rollenflexibilität und die konkrete Vorstellung davon, wie sie situationsorientiert handeln können. Und es zeigt, wie Pädagogik, Didaktik und Kommunikation sinnvoll verknüpft werden, um Trainings, Seminare, Unterrichte und Kurse zielgerichtet zu planen und lebendig durchzuführen.
Mit diesem Buch können die Leser/innen die Qualität ihrer Unterrichte und Seminare überprüfen, sie professioneller planen und durchführen und mehr Sicherheit im täglichen Handeln erreichen. Mit hohem Praxisnutzen behandelt es die Fragen:
- Mit welchen Verhaltensweisen schaffe und fördere ich die Arbeitsatmosphäre und den Lernprozess der Gruppe und der einzelnen Teilnehmer?
- Wie plane und gestalte ich Lernprozesse zielgerichtet, lebendig und teilnehmerorientiert?
- Welche Impulse setze ich? Wie reagiere ich auf Störungen?
Das Buch richtet sich an Trainer, Dozenten, Lehrer, Bildungsreferenten, Personalentwickler und Bildungseinrichtungen.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Verlag
Publicis
Jahr
2014
ISBN drucken
9783895783890
eBook-ISBN:
9783895787195
1 Grundsätze des Lernens
Lernprozesse in Gruppen zu planen und durchzuführen, erleben wir immer wieder als einen spannenden, komplexen und auch herausfordernden Prozess. Neben all der inhaltlichen, fachlichen Kompetenz, die ein Thema verlangt, bedarf es einer hohen pädagogisch-didaktischen Kompetenz, um Lernprozesse in Gruppen erfolgreich zu gestalten. Zwar sind Trainer, Dozenten und auch Lehrer Fachleute im Rahmen des Themas, das sie trainieren oder vermitteln – in erster Linie jedoch sind sie Experten für die Planung und Gestaltung von Lernprozessen, die sich immer wieder fragen:
„Was muss ich als Trainer oder Lehrer tun, bzw. was sollte ich beachten, damit die Teilnehmer/Schüler gut lernen können und – wenn möglich – auch noch Spaß dabei haben?“
„Wie kann ich als Trainer/Lehrer die Lerngruppe in ihrer Entwicklung so unterstützen, dass ein erfolgreiches Lernen aller Beteiligten miteinander und voneinander möglich ist?“
„Welche Funktionen soll oder kann ich in der Rolle als Trainer oder Lehrer einnehmen, um situativ angemessen den Lernprozess zu fördern?“
Diese grundlegenden Fragen begleiten uns bei all unseren Planungen und auch bei der Durchführung von Lernprozessen, unabhängig davon, ob es sich um ein zweitägiges Training handelt oder um Seminare über einen längeren Zeitraum – und sicherlich werden sich Lehrer in ihrem Schulalltag ähnliche Fragen stellen.
In diesem Kapitel wollen wir Antworten auf diese drei Fragen geben. Dabei werden wir Grundlagen aufzeigen, die bei der zielgerichteten Planung von Lernprozessen in Gruppen unterstützen sollen und mit denen gleichermaßen die Qualität der Planung und später auch die Qualität der Durchführung überprüft werden kann.
Im ersten Schritt werden wir grundlegende Lernprinzipien aufzeigen, die bei der Planung und Durchführung von Lernprozessen zu berücksichtigen sind. Im zweiten Unterkapitel werden Grundgedanken zur Entwicklung und Förderung der Lerngruppe angesprochen. Bestandteil des dritten Abschnitts sind die grundlegenden Funktionen des Trainers bzw. Lehrers, aus denen er in der Durchführung und Begleitung von Lernprozessen agiert.
Auf die Darstellung von Lerntheorien wollen wir hier bewusst verzichten; hierzu gibt es schon hinreichend gute und ausführliche Literatur.
In unserer Arbeit fühlen wir uns geleitet von einer humanistischen Lerntheorie, die ihren Ursprung in der humanistischen Psychologie findet, mit Grundannahmen wie:
• Eine bewusste und aktive Teilnahme des Lernenden ist Voraussetzung für erfolgreiches Lernen.
• Lernen geschieht in sozialen Kontexten.
• Der Mensch hat grundsätzlich die Fähigkeit, sich aus sich selbst heraus weiterzuentwickeln, und nutzt Entwicklungsmöglichkeiten.
1.1 Lernprinzipien
„Ich unterrichte meine Schüler nie; ich versuche nur Bedingungen zu schaffen, unter denen sie lernen können.“ (Albert Einstein, deutscher Physiker, 1879 bis 1955)
Selbstverständlich ist dies auch eine gute Regel für uns lernende Erwachsene.
Unter Lernprinzipien verstehen wir Grundbedingungen, unter denen Menschen (in Gruppen) gut lernen können. Diese Grundbedingungen für ein erfolgreiches Lernen in Gruppen sind nicht selbstverständlich von vorneherein gegeben, sondern sie sollten immer wieder in den didaktischen Planungen und in der konkreten Durchführung vom Trainer oder Lehrer berücksichtigt bzw. umgesetzt werden.
Bei der zielgerichteten Planung und Durchführung von Lernprozessen sowie einer möglichen Reflexion der erlebten Arbeit mit Lerngruppen können dem Trainer/Lehrer die im Folgenden beschriebenen Lernprinzipien behilflich sein.
1.1.1 Teilnehmeraktivierung
Soweit möglich, sollen die Lernenden zur aktiven Teilnahme ermutigt und aufgefordert werden. Erst durch die eigene Aktivität und Anteilnahme im und am Lernprozess können die Teilnehmer Lernerfahrungen sammeln. Eine hohe Trainer- oder Lehreraktivität behindert die Teilnehmer eher in ihrem Lernen und macht sie zu passiven Konsumenten, denn der Mensch behält
• ca. 10 Prozent von dem, was er liest,
• ca. 20 Prozent von dem, was er hört,
• ca. 30 Prozent von dem, was er sieht,
• ca. 50 Prozent von dem, was er sieht und hört,
• (!) ca. 70 Prozent von dem, was er selber sagt, und
• (!) ca. 90 Prozent von dem, was er selber tut.
Die Quote des Behaltens hängt jedoch auch vom Lerntyp ab, das heißt, ob er eher auditiv, visuell oder haptisch veranlagt ist.
Am besten gelernt wird durch aktive Teilnahme und eigenes Tun; vor allem, wenn dies begleitet ist durch einen hohen Grad an Eigenverantwortung:
„Sage es mir, und ich vergesse es; zeige es mir, und ich erinnere mich; lass es mich tun, und ich behalte es.“ (Konfuzius, chinesischer Philosoph, 551 bis 479 v. Chr.)
1.1.2 Lernzielorientierung
Die Planung und spätere Vorgehensweise im Training oder Unterricht soll auf die vorher festgelegten Lernziele abgestimmt sein, denn:
Das Lernziel bestimmt den Weg.
Dabei muss der geplante Lernweg (der Weg zum Erreichen des jeweiligen Lernziels) kongruent zum jeweiligen Lernziel sein. Hierbei ist es wichtig, dass durch die ausgewählten Methoden innerhalb des Lernweges (Lerneinheit) auch die Intensitätsstufe des entsprechenden Lernziels erreicht wird.
Intensitätsstufen von Lernzielen sind dabei:
• Die Teilnehmer/Schüler haben ... kennen gelernt
• Die Teilnehmer/Schüler kennen ...
• Die Teilnehmer/Schüler wissen ...
• Die Teilnehmer/Schüler können ... (anwenden)
• Die Teilnehmer/Schüler können ... übertragen
• Die Teilnehmer/Schüler beherrschen ...
Wenn die Intensitätsstufe des Lernziels und der dementsprechend geplante Lernweg nicht übereinstimmen, kann das Lernziel kaum erreicht werden, was zur Frustration bei den Lernenden führt.
Das Mitteilen des Lernziels schafft Orientierung für den Lernenden und er erfährt daraus Nutzen und Sinn des Lernschrittes. Mit dem Kennen des zu erreichenden Lernziels haben Schüler und Teilnehmer die Chance, ihren eigenen Lernerfolg zu überprüfen. Lerneinheiten oder Unterrichtseinheiten erscheinen somit nicht beliebig.
1.1.3 Ressourcen der Teilnehmer/Schüler nutzen
Individuelle Erfahrungen und verfügbares Vorwissen sind großartige Ressourcen, die sich die Lernenden im Laufe ihres Lebens erworben haben und die ihnen in ihrem Lernprozess „zur Seite stehen“ (können).
Die beste Voraussetzung für das Lernen von neuem Wissen ist, dass die Verbindung zu dem bereits bestehenden Wissen hergestellt wird, indem die vorhandenen Ressourcen der Lernenden im Lernprozess aktiv genutzt werden.
Zu den meisten Themen bringen die Lernenden bereits Vorwissen mit. Deshalb sollten Aufgabenstellungen, Trainingssituationen oder Übungen vom Trainer/Lehrer so gestaltet sein, dass die Lernenden die Möglichkeit haben, ihr Vorwissen zu aktivieren und zum Entdecken von Neuem zu nutzen.
Dieses Aktivieren von bereits vorhandenem Wissen und die Verknüpfung dieses Vorwissens mit Neuem fördert den Lernerfolg, indem neue Lerninhalte von neuronalen Netzen in bestehende Netze integriert werden. Falls dies nicht gelingt, wird die jeweilige „sinnlose“ Information mehr oder weniger schnell gelöscht.
Die Qualität und das Niveau der ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titelbild
  2. Impressum
  3. Autoren
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. 1 Grundsätze des Lernens
  6. 2 Anfangssituationen in Lerngruppen
  7. 3 Planung und Durchführung der Arbeitsphase einer Lerngruppe
  8. 4 Umgang mit Störungen im Lernprozess
  9. 5 Schlusssituationen in Lerngruppen
  10. 6 Schlussworte
  11. Danksagung
  12. Verwendete und weiterführende Literatur