T
Tacot
tetranitrodibenzo tetraza pentalene;
tétranitrodibenzo-tétraza-pentaléne
Kurzbezeichnung für Tetranitrobenzo-1,3 a, 4,6 a-tetrazapentalen (Du-Pont).
rot-orange-farbene Kristalle
Bruttoformel: C12H4N8O8
Mol.-Gew.: 388,1
Sauerstoffwert: –74,2
Stickstoffgehalt: 28,87%
F. (Zersetzung): 378 °C
Dichte: 1,85 g/cm3
Detonationsgeschwindigkeit: 7250 m/s bei
= 1,64 g/cm
3 Schlagempfindlichkeit: 7 kp m = 69 Nm
(Angaben aus dem Prospektblatt von DuPont, → auch DAS 1164900). Der Stoff wird durch direktes Nitrieren von Dibenzo-1,3 a,4,6 a-tetrazapentalen in schwefelsaurer Lösung gewonnen.
Tacot ist unlöslich in Wasser und den meisten organischen Lösemitteln, selbst in Aceton ist es nur zu 0,01 % löslich. Löslich in 95%iger Salpetersäure, etwas löslich in Nitrobenzol und Dimenthylformamid. Mit Stahl und Buntmetallen: keine Reaktion.
Der Sprengstoff ist interessant wegen seiner extremen Warmlager-Stabilität; er bleibt funktionsfähig
nach 10 Minuten bei 350 °C
nach 4 Stunden bei 325 °C
nach 10 Stunden bei 315 °C
nach 2 Wochen bei 280 °C
nach 4 Wochen bei 275 °C
Taliani-Test
Dieser Test stellt eine Verbesserung der von Obermüller im Jahre 1904 ausgearbeiteten manometrischen Prüfmethode dar. Die Methode wurde später von Goujon und in neuester Zeit von Brisseaud erheblich verbessert. Bei allen Ausführungen wird das die Probe enthaltende und auf die gewünschte Temperatur gebrachte Prüfrohr evakuiert und der durch die gasförmigen Zersetzungsprodukte bedingte Druckanstieg an einem Hg-Manometer gemessen. Die Durchführung wird im allgemeinen bei Erreichen eines Druckes von 100 mm Hg beendet. Als Prüftemperaturen werden verwendet:
für Nitrocellulose 135 °C
für Treibmittel 110 °C
Da in das Ergebnis außer den gasförmigen Zersetzungsprodukten auch sämtliche bei der Erhitzung gleichfalls einen Druckanstieg verursachenden Komponenten, wie Wasser und Lösemittel, mit eingehen würden, muß die entsprechende Probe vor der Prüfung einer intensiven Trocknung unterzogen werden. Da das Ergebnis auch durch den Ngl-Gehalt eines Treibmittels beeinflußt wird, können mittels dieser Prüfung nur jeweils hinsichtlich ihrer Zusammensetzung gleichartige Treibmittel verglichen werden. Dieser Umstand macht den Einsatz des Taliani-Testes für Treibmittel ebenso problematisch wie die hohe Prüftemperatur. Ebenso nachteilig ist die Notwendigkeit der intensiven Trocknung, derzufolge das zu prüfende Treibmittel in unerwünschter Weise verändert wird, womit die Gefahr der Vortäuschung günstigerer Stabilitätswerte besteht. Für die Prüfung von NC bestehen die letztgenannten Bedenken nicht.
Tetramethylammoniumnitrat
tetramethylammonium nitrate; nitrate de tétraméthylammonium
Bruttoformel: C14H12N2O3
Mol.-Gew.: 136,2
Sauerstoffwert: –1129,3%
Stickstoffgehalt: 20,57%
Bildungsenergie: –569,7 kcal/kg = –2385,3 kJ/kg
Bildungsenthalpie: –607,4 kcal/kg = –2540,0 kJ/kg
Während des zweiten Weltkrieges diente diese Verbindung als Kohlenstoffträger in schmelzbaren Ammonsalpetermischungen, welche homogen in die Schmelze einging (→ Ammonite).
Tetramethylolcyclopentanontetranitrat
tetramethylolcyclopentanone tetranitrate;
tétranitrate de tétraméthylolpentanone; Nitropentanon; Fivonite
Bruttoformel: C9H12N4O13
Mol.-Gew.: 384
Bildungsenergie: –398,3 kcal/kg = –1667,4 kJ/kg
Bildungsenthalpie: – 420,6 kcal/kg = –1761,0 kJ/kg
Sauerstoffwert: – 45,8%
Stickstoffgehalt: 14,59%
Normalgasvolumen: 993 l/kg
Explosionswärme
(H2O fl.): 966 kcal/kg = 4044 kJ/kg
(H2O gas): 905 kcal/kg = 3789 kJ/kg
Spezif. Energie: 113,2 mt/kg = 1111 kJ/kg
F.: 74 °C
Dichte: 1,59 g/cm3
Bleiblockausbauchung: 387 cm3
Detonationsgeschwindigkeit: 7940 m/s bei
= 1,55 g/cm
3 Durch Kondensation von Formaldehyd und Cyclopentanon erhält man eine Verbindung mit vier – CH2OH-Gruppen, die zum Tetranitrat nitriert werden kann. Analog herstellbare Verbindungen leiten sich von Hexanon, Hexanol und Pentanol ab. („Sixonite“, „Sixolite“, „Fivolite“):
Tetramethylolcyclohexanontetranitrat, Sixonite, C10H14N4O13
Tetrametyhlolcyclohexanolpentanitrat, Sixolite, C10H15N5O15
Tetramethylolcyclopentanolpentanitrat, Fivolite, C9H13N5O15
2,3,4,6-Tetranitroanilin
tetranitroaniline; tétranitroanilin; TNA
hellgelbe Kristalle
Bruttoformel: C6H3N5O8
Mol.-Gew.: 273,1
Bildungsenergie: –25,5 kcal/kg = 106,7 kJ/kg
Bildungsenthalpie: – 42,8 kcal/kg = –179,4 kJ/kg
Sauerstoffwert: –32,2%
Stickstoffgehalt: 25,65%
Normalgasvolumen: 830 l/kg
Explosionswärme
(H2O fl.): 1046 kcal/kg = 4379 kJ/kg
(H2O gas): 1023 kcal/kg = 4282 kJ/kg
Spezif. Energie: 122,7 mt/kg = 1203 kJ/kg
Dichte: 1,867 g/cm3
F. (Zersetzung): 216–217 °C
Bleiblockausbauchung: 400 cm3
Verpuffungspunkt: 220–230 °C
Schlagempfindlichkeit: 0,6 kp m = 6 Nm
Tetranitroanilin ist unlöslich in Wasser, löslich in heißem Eisessig und in heißem Aceton, wenig löslich in Alkohol, Benzol, Ligroin und Chloroform.
Tetranitroanilin kann durch Nitrieren von m-Nitroanilin oder von Anilin mit einem Gemisch von Schwefelsäure und Salpetersäure in mäßiger Ausbeute hergestellt werden.
1, 3, 3-Trinitroazetidin
trinitroazetidin, TNAZ
Bruttoformel: C3H4N4O6
Mol.-Gew.: 192,09
Bildungsenergie: +66,84 kcal/kg = +279,77 kJ/kg
Bildungsenthalpie: +45,29 kcal/kg = +189,50 kJ/kg
Sauerstoffwert: –16,66%
Stickstoffgehalt: 29,2%
Explosionswärme
(H2O fl.): 1516 kcal/kg = 6343 kJ/kg
(H2O gas): 1440 kcal/kg = 6024 kJ/kg
Spezif. Energie: 140,5 mt/kg = 1378 kJ/kg
Dichte: 1,84 g/cm3
F.: 101 °C
Für das Trinitroazetidin werden mehrere Syntheserouten beschrieben, z. B. aus Epichlorhydrin und tert. Butylamin zum 1-tert.-Butylazetidin und anschließender, stufenweisen Nitrierung zum TNAZ.
Trinitroazetidin ist mit seinen Leistungsdaten als Explosivstoff zwischen → Hexogen und → O...