Trash, Pornos und chinesische Kleinbauern
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Trash, Pornos und chinesische Kleinbauern

Die Niveau-Apostel des Fernsehens sind weg, lasst uns über Niveau sprechen

  1. 9 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Trash, Pornos und chinesische Kleinbauern

Die Niveau-Apostel des Fernsehens sind weg, lasst uns über Niveau sprechen

Über dieses Buch

Bereits 2001 hat Barbara Sichtermann sich im Kursbuch 145 "Der laufende Schwachsinn" Gedanken über gutes und schlechtes Fernsehprogramm, Quote, Markt und Massengeschmack gemacht. 14 Jahre später folgt ihre Bilanz der Bilanz zur Niveau-Frage im Fernsehen.

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Barbara Sichtermann
Trash, Pornos und chinesische Kleinbauern
Die Niveau-Apostel des Fernsehens sind weg, lasst uns über Niveau sprechen
Die Primitivität dessen, was seit einiger Zeit auf dem Fernsehschirm zu sehen ist – wobei die öffentlich-rechtlichen Kanäle den kommerziellen kaum nachstehen –, lässt sich nicht mehr unterbieten. So der Stoßseufzer des wohlerzogenen Feuilletons mit seinen gepflegten Alt-Eliten. Da werden schlichte Jungs und Mädels von der Straße beim bodenlos trivialen Geschwätz und beim Duschen gezeigt, da begibt sich ein Entertainer mit einem Nachrichtenmann ins Abführtee-Wetttrinken, da wirft ein Spaßmacher mit Four-Letter-Words, die im Deutschen sechs Buchstaben haben, nur so um sich – es ist nicht mehr zum Aushalten. Das Fernsehprogramm kann man vergessen. Das Niveau sinkt nicht, es stürzt ab. Schade, dass das nicht, wie beim Computer, sein technisches Aus bedeutet. All diese Klagen sind berechtigt. Und sind es auch nicht.
Aus: Kursbuch 145, »Der laufende Schwachsinn«, 2001, S. 117
Nur noch ältere Leute sagen heute »das Fernsehen«. Und wenn jüngere »das Fernsehen« sagen, meinen sie das Gerät und nicht das Programm. Früher sagten nur ältere, oft mürrische Menschen: »Ich schaue überhaupt nicht mehr fern.« Heute äußern denselben Satz junge, frohgemute Zeitgenossen, die damit aber nicht sagen wollen, dass das Programm sie nicht interessiert, sondern dass sie andere Endgeräte nutzen, um es abzurufen. Es hat sich viel getan, seit ich vor zirka 14 Jahren das erste Mal für das Kursbuch auf die Frage antworten konnte: Rutscht das Fernsehprogramm nach dem Start der kommerziellen Sender unter Niveau? Andere Fragen stehen heute im Vordergrund. Sie sind technischer und sozialer Natur. Sie betreffen das Nutzungsverhalten der Verbraucher und den Wettbewerb der Anbieter auf den Märkten. Sie betreffen die Digitalisierung, will sagen: die multiplen Möglichkeiten der Verschränkung von Fernsehen und Internet, der Spielarten von Interaktivität und der Rezeption der Programme auf mobilen Endgeräten. Das lineare Fernsehen werde dahinsterben, heißt es heute, weil die Nutzer sich zu Zeitpunkten ihrer Wahl die Contents ihrer Wahl aus dem Netz fischen. Ästhetische und Niveaufragen werden eher nebenbei diskutiert. Aber völlig still ist es nicht um sie geworden.
Letztlich zählt nur die Quote
Die Ausdifferenzierung des ehemals »großen Publikums« in eine schwer überschaubare Menge verschiedener Zielgruppen und Milieus ist eine Tatsache, deren Erscheinen am Horizont der Medienrepublik heute nicht mehr wie vor 14 Jahren voll Furcht und Hoffnung vorausgesagt wird, sondern mit deren Existenz als Grundvoraussetzung inzwischen bei jeder Medienanalyse gearbeitet wird. Die Deutungshoheit der öffentlich-rechtlichen TV-Sender, die nur noch als eine Art Abglanz ihrer einstigen Würde fortlebt, spielt keine entscheidende Rolle mehr. Insofern hat sich die Multiperspektivität, was die Beurteilung der Leistung von Fernsehmachern betrifft, durchgesetzt, das heißt die sehr unterschiedlichen Blicke – interessiert, bewundernd, distanziert, ablehnend –, die auf ein Programm geworfen werden können, sind als eine Art Chor akzeptiert, in dem keine Melodie mehr den Rest zur Begleitung degradiert, sondern jede Stimme ihr Recht hat. Was letztlich zählt, ist die Einschaltquote, also der Markt. Das gilt auch für die öffentlich-rechtlichen Sender, die durch Gebühren von der Gesamth...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Verlag
  3. Barbara Sichtermann
  4. Über die Autorin
  5. Impressum