Don Fernando erbt Amerika
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Don Fernando erbt Amerika

  1. 296 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Don Fernando erbt Amerika

Über dieses Buch

Don Fernando, Sohn von Christoph Kolumbus, hat bei einem Einkaufsbummel in Nürnberg im Jahre 1512 die Urkunde des kastilischen Königs liegen lassen, in der ihm zehn Prozent Amerikas zugesprochen werden. Solche Dinge kommen vor, und nach so langer Zeit ist sowieso alles vergessen. Außer natürlich, wenn einer der Beteiligten versehentlich Unsterblichkeit erlangt und nach fünfhundert Jahren vergeblicher Suche entnervt den Nürnberger Bürgermeister mitten im Wahlkampf entführt, um endlich an seine Urkunde zu kommen. Und damit geht der Ärger erst los, denn die USA ziehen lieber in den Krieg gegen Franken, als den Erben auszubezahlen. Zum Glück findet Don Fernando einige Mitstreiter - Wikinger, aztekische Wissenschaftler, Außerirdische und ein paar Rockmusiker -, die Amerika und dem Rest der Welt mit anarchistischem Humor die Stirn bieten.

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Information

 
1
»… und wenn wir erst bedenken, meine Damen und Herren, liebe Russen«, sagte der Bürgermeister soeben zu der russischen Delegation, machte eine kleine Pause für den Dolmetscher und sprach weiter: »dass aus Nürnberg seit jeher Waren in alle Welt gehen; nicht umsonst heißt es: ›Nürnberger Tand geht in alle Land‹, wie wir unten am Hauptmarkt auf der Apotheke sehr schön gemalt lesen können; wenn wir das erst bedenken …«
Er verstrickte sich in seiner eigenen Diktion und stockte.
Der Dolmetscher grinste verstohlen. Dieser Spruch mit dem Tand hatte ihm schwer zu schaffen gemacht.
»Hau mi nauf«, flüsterte der Bürgermeister und suchte in seinen Papieren. Die russische Delegation gähnte. Sie hatte am Abend zuvor mit Vertretern der Nürnberger Industrie- und Handelskammer essen müssen. Und weil immer alle glauben, der Russe an sich schütte jeden Abend Unmengen an Wodka in sich hinein, hatten Igor Jenewgij, Pawel Chruschtschow (er konnte nichts für seinen Namen und war die ständigen Anspielungen schon seit Jahren leid) und Pjeta Weiß eben Unmengen an Wodka in sich hineinschütten müssen. Nun stellten alle drei bedauernd fest, dass sie offensichtlich keine Russen an sich waren, denn sie konnten sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Bürgermeister hingegen war auf der Höhe seiner Leistungskraft und suchte energisch in seinen Papieren nach der Klimax – seiner Rede, versteht sich.
Kathrin Gottsched hingegen stand an eine Säule gelehnt und hatte ihren Block dankbar sinken lassen. Sie arbeitete mittlerweile seit über drei Jahren bei der Zeitung und musste immer noch diese miesen Jobs machen, weil alle ihre Kollegen sich vor dem Bürgermeister drückten. Ihre körperliche Verfassung bewegte sich in etwa auf dem gleichen Niveau wie die der russischen Delegation. Sie hatte zwar nicht getrunken, aber den halben Abend mit ihrem Freund – jetzt Exfreund – Christoph diskutiert. Genauer gesagt, hatte sie diskutiert und er getrunken. Kathrin mochte Christoph, das stand außer Frage. Was sie definitiv nicht mochte, war seine Art zu leben. Christoph hatte vor einem halben Jahr zum Doktor der Physik promoviert. Selbstverständlich hatte er keinen Job bekommen – die Stellenaussichten für Physiker entsprachen im Augenblick denen von Fünfjährigen auf die Kanzlerschaft. Christoph war nicht unglücklich darüber, hatte ein schäbiges Büro gemietet und an dessen Tür ein Schild gehängt, auf dem »Braintrust – Problemlösungen jeder Art« stand, und behauptete seitdem, sein Beruf sei »Ideenhändler«. Das Problem war nur, dass technische Probleme, die ein arbeitsloser Physiker lösen kann, meistens von den Physikern gelöst werden, die Arbeit haben. Aber das ignorierte Christoph und behauptete, seine Lösungen seien kosmischer Art. Er fand, dass die meisten Lösungen zehn weitere Schwierigkeiten nach sich zögen, und verwies auf die Erfindung von Sex als Lösung des Fortpflanzungsproblems, auf die Atomkraft als Lösung des Energieproblems und generell auf die Einführung des öffentlichen Nahverkehrs. Wenn er nur einmal einen Auftrag bekäme, würde er Kathrin zeigen, dass seine Problemlösungen echte Lösungen wären. Danach wäre alles gut. Wenn er nur ein Problem bekommen würde.
Na gut, dachte Kathrin, das hatte er jetzt. Gestern Abend hatten sie sich getrennt. Und dann war sie nach Hause gegangen, hatte sich Tee gemacht und blöderweise auch noch geheult. Und natürlich hatte sie nicht schlafen können und dann musste sie auch schon wieder zu diesem Termin. Ein absolut mieser Anfang eines miesen Tages. Sie fühlte sich zerschlagen und widmete sich der Pflege ihrer gut genährten Abneigung gegen den Bürgermeister, dessen Reden sie seit Jahren mitstenografierte, nur um in der Redaktion resigniert festzustellen, dass sich ihre Notizen wie ein Ei dem anderen glichen und sich ihre Artikel in den Schubladen stapelten, weil sie sowieso nie gedruckt wurden. Gedruckt wurden die Fotos. Eigentlich hätte sie zu Hause bleiben können. ›Warum erschießen ihn eigentlich die Russen nicht einfach?‹, überlegte sie. ›Es wäre ganz leicht. Da drüben, der Lange mit dem Mantel, er zieht seine Kalaschnikow und – bamm bamm bamm bamm – legt ihn einfach um. Und ich bin mit meinem Bericht auf der Titelseite.‹
»Hau mi nauf!«, sagte der Bürgermeister wieder, diesmal jedoch lauter und überraschter. Denn die Doppeltüren des Saales waren soeben aufgesprengt worden. Ein Mann mit strengem Kinnbart blickte suchend in den Saal, entdeckte den Bürgermeister, stieß die Türen ganz auf und ging hinein. Der Mann klirrte ungewöhnlich laut. Das kam von der Rüstung, die er anhatte, dem Schwert, das an seiner Seite hing, und dem Visier, das offensichtlich dazu neigte, immer wieder herunterzuklappen. Zehn bis zwölf ziemlich große Ritter folgten ihm, ebenso klirrend, sie sagten zu ihrem Anführer irgendetwas, das sich für Kathrins Ohren nur entfernt wie Deutsch anhörte, der erste Ritter nickte und zeigte auf den Bürgermeister. Darauf traten zwei von ihnen vor, nahmen den Bürgermeister in die Mitte und schleppten ihn aus dem Saal. Der Anführer machte eine etwas steife Verbeugung vor Kathrin, winkte den Russen zu und folgte seinen Leuten, die den strampelnden Bürgermeister eben die Treppe hinunterschafften – und zwar, wenn man dem rhythmischen Bumm Bumm Bumm trauen konnte, mit dem Kopf nach unten. Die russische Delegation klatschte begeistert, Kathrin schoss ein Foto nach dem anderen und der Dolmetscher hob beide Daumen, um seine Anerkennung auszudrücken, als er durch das offene Fenster sah, wie man den Bürgermeister an den Schweif eines der wartenden Pferde band. Kathrin freute sich. Nun hatte die Stadt sich ausnahmsweise etwas einfallen lassen, und ihr Artikel würde bestimmt erscheinen, wenn auch nur auf der Lokalseite. Zufrieden schaltete sie die Kamera aus und kam mit Igor ins Gespräch, als sie zusammen mit der Delegation den Raum verließ. Die Russen ­verstanden alle ziemlich gut Deutsch, weswegen der Dolmetscher zunächst beleidigt war, sich aber wieder aufheitern ließ, da sich alle über das gelungene Ende des Empfangs freuten und Igor den Dolmetscher und Kathrin zum Frühstück einlud. ›Doch kein so mieser Tag‹, dachte sie erheitert, als sie in die kalte Januarluft hinaustrat und auf die Stadt hinabsah.
2
Das Adjektiv, das Christoph beim Aufwachen bei noch geschlossenen Augen durch den Kopf schwirrte, war »grauenvoll«. Interessanterweise sah er es gedruckt vor seinem inneren Auge, samt Ausrufezeichen. Das Wort war offensichtlich auf der Suche nach einem Hauptwort. Christoph wollte es nicht aufhalten – er wollte schlafen. Aber es schien, als ob das »grauenvoll« beim Durchsuchen seines Kopfes einen ziemlichen Lärm machte. Es zischte unzufrieden, als es die Worte »Nacht«, »Besäufnis«, »Musik«, »Kneipe« und »körperlicher Zustand« auf ihre Tauglichkeit prüfte. Dann klapperte es mit dem Ausrufezeichen an irgendwelchen Eisenstäben entlang, was einen schrecklichen Lärm ergab. Christoph wollte dem Wort helfen und bot geistesgegenwärtig »Lärm« an. Der Erfolg war, dass sich das »grauenvoll« wütend im Kreis zu drehen begann und Christoph schlecht wurde.
Ziemlich schlecht.
Nahezu – aber nicht ganz – grauenvoll schlecht.
Christoph riss die Augen auf, stand vom Boden auf, wo er offenbar geschlafen hatte, und tastete sich über Bébé hinweg, der auch auf dem Boden lag, zum Klo. Als er es nicht fand, merkte er, dass er nicht in seiner eigenen Wohnung war. Er drückte eine Tür auf und sah eine Frau, die eben Eier und Kaffee kochte und mit einem Schneebesen auf den Töpfen Schlagzeug spielte.
Sie sah Christoph, grinste ihn an und sagte fröhlich: »Guten Morgen! Na, wieder fit?«
Christoph sah sie blicklos an, probierte kurz, ob die Wörter »fit« oder »Morgen« zu »grauenvoll« passten, kam zu einem schmerzhaft negativen Ergebnis und krächzte: »Klo?«
»Hier lang, Junge«, sagte die Frau fröhlich und öffnete die Tür gegenüber. Christoph wankte in ein rosafarbenes Bad, das keine heilende Wirkung auf seine Übelkeit hatte, erwog kurz, sich zu übergeben, entschied sich dagegen und begann, viel Wasser zu trinken. Das schien zu helfen. Als allerdings die Übelkeit nachließ, drängte sich die Erinnerung an den vergangenen Abend in sein Gedächtnis, weigerte sich jedoch beleidigt, ihn darüber aufzuklären, in wessen Wohnung er sich befand und wer die junge Frau in der Küche war. Das sah alles gar nicht gut aus. Dieser Tag begann nicht schön. Christoph sah in den Spiegel und konnte förmlich spüren, wie sich das Wort »grauenvoll« mit befriedigtem Klicken an das Wort »Tag« anhängte. Das sollte offensichtlich eine dauerhafte Beziehung werden.
Und dann übergab er sich doch.
Auf dem Hauptmarkt war der Betrieb zu dieser Vormittagsstunde eher mäßig. Im Januar lassen die Touristenströme immer stark nach – und der Obstmarkt ist nicht von so berauschender Anziehungskraft, dass um zehn Uhr morgens kein Durchkommen mehr wäre. Dennoch fand die kleine Gruppe Ritter zu Pferde einige Aufmerksamkeit, als sie, von der Burg herabkommend, beim Schönen Brunnen auf den Hauptmarkt einbog. Das lag zum einen an den prächtigen Rüstungen, die sie trugen und die sich in der tiefstehenden Januarsonne sehr hübsch ausnahmen – wenngleich hie und da jemand kritisch bemerkte, dass echte Rüstungen nie so silbern glänzen würden –, zum anderen jedoch daran, dass der Bürgermeister an den Schwanz des letzten Pferdes gebunden war und hinterhergeschleift wurde, wobei er jämmerlich um Hilfe schrie.
»Schade«, bemerkte einer der Marktleute, »sie hätten ihm auch was Altes anziehen sollen. So ist es irgendwie unecht. Aber eine schöne Idee!«
Der Anführer der Gruppe war im Vergleich zu seinen Kollegen eher klein gewachsen, aber dafür trug er eine schäbige Pfauenfeder am Helm. Auch hier waren sich Hausfrauen und Marktleute einig, dass man sich mit den Kostümen etwas mehr Mühe hätte geben können. Der Trupp bahnte sich einen Weg am Rathaus entlang, kümmerte sich nicht um die Hochzeitsgesellschaft, die eben vor dem Tor des Rathauses fotografiert werden sollte und ziemlich ungehalten Platz machte, bog an der Frauenkirche ab und zog stadtaufwärts gen Lorenzkirche. Der Bürgermeister im Schlepptau schrie jämmerlich. Einige Punks, die am Eingang zur U-Bahn herumhingen, machten abfällige Bemerkungen über die Wahlkampfstrategien der CSU, aber sie schlossen sich trotzdem an. Unter Protest natürlich.
Als der kleine Trupp mit dem mittlerweile langen Tross auf dem großen freien Platz vor den imposanten Türmen der Lorenzkirche angekommen war, stiegen alle Ritter, bis auf den Anführer, ab. Die Menge hatte den üblichen Kreis gebildet und hie und da flogen auch schon Münzen in einen der achtlos beiseitegestellten Helme. Die Ritter nahmen mit geübten Griffen einige Holzstangen und -klötze aus den Packtaschen und hatten sie im Nu zu Pranger und Richtblock zusammengebaut, die nun genau in der Mitte des Platzes standen. Der Bürgermeister hing in seinen Fesseln und kreischte mit rotem Kopf: »So helft doch, helft doch!« und erhielt einen kleinen Extraapplaus. Einer der Ritter setzte ein Horn an und blies ein Signal. Daraufhin entrollte der Anführer ein Pergament und verlas in einer unverständlichen Sprache einige Sätze. Dann zog er seinen Degen und hielt ihn hoch in die Luft. Ein Raunen ging durch die Menge und es wurde einen Augenblick still. Es war ein außerordentlich schöner Degen – er sah aus, als würde er leuchten. Augenblicklich zerrten zwei Ritter den Bürgermeister zum Richtblock und zwangen seinen Kopf in den Pranger. Die Menge brüllte vor Lachen, weil das Gesicht des Bürgermeisters so komisch aussah. Der Ritter ließ den Degen in einer komplizierten Figur singend durch die Luft kreisen und dann genau vor dem Gesicht des Bürgermeisters in das Pflaster sinken, wo der Degen schwankend steckenblieb.
Erst klatschte die Menge, aber als der Bürgermeister blau anlief und offenbar einen Herzinfarkt vortäuschte, fanden sie diese Art Wahlkampf nicht mehr lustig, gingen einfach auseinander, taten so, als hätten sie nichts gesehen, und fuhren fort, ihre Einkäufe zu erledigen. Währenddessen packten die Ritter wieder zusammen, hoben den strampelnden und vor Wut kreischenden Bürgermeister auf ein Pferd und verschwanden schnell und leise, wobei einer der Ritter fluchend seinen Helm noch einmal abnahm und diverse Münzen ausschüttete, die darin lagen. Nur die Punks fanden den Auftritt cool und einer von ihnen beschloss sogar, von nun an konservativ zu wählen.
Sie hätten den Auftritt unter Umständen noch cooler gefunden, wenn sie gesehen hätten, dass die Ritter direkt hinter der Kirche von ihren Pferden stiegen, ihnen die Sättel und den Bürgermeister abnahmen und in einen Kleinbus wechselten, der in der Einfahrt zur Parkgarage der Deutschen Bank stand.
Die Pferde – nunmehr im wahrsten Sinne des Wortes ungebunden – begaben sich zu Karstadt und fanden die Feinkostabteilung. Im Gegensatz zum Bürgermeister war der Tag für sie ein voller Erfolg.
Christoph war – für sich betrachtet – nicht das, was ein unbeteiligter Beobachter für den Durchschnitt der menschlichen Rasse gehalten hätte. Zum einen war er dafür zu intelligent und zum anderen teilte er die Verachtung einzelner Individuen für den Rest der Menschheit nicht im gleichen Maße. Er neigte dazu, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Durch eine ungewöhnliche Kindheit, in der viele Bücher, eigenwillige Geschwister, ein abgelegenes Juradorf und etwas sonderbare Eltern eine tragende Rolle gespielt hatten, war er zu einem Mann geworden, der weder sich selbst noch die Umwelt wirklich ernst nahm. Er konnte durchaus hervorragend vorgeben, vernünftig und erwachsen und ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, aber innerlich amüsierte er sich dabei. Das Problem war: Er sah immer noch einen Sinn im Leben, glaubte, das Ganze würde doch noc...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Kapitel 1
  3. Kapitel 2
  4. Kapitel 3
  5. Kapitel 4
  6. Kapitel 5
  7. Kapitel 6
  8. Kapitel 7
  9. Kapitel 8
  10. Kapitel 9
  11. Kapitel 10
  12. Kapitel 11
  13. Kapitel 12
  14. Kapitel 13
  15. Kapitel 14
  16. Kapitel 15
  17. Kapitel 16
  18. Kapitel 17
  19. Kapitel 18
  20. Kapitel 19
  21. Kapitel 20
  22. Kapitel 21
  23. Kapitel 22
  24. Kapitel 23
  25. Kapitel 24
  26. Kapitel 25
  27. Kapitel 26
  28. Kapitel 27
  29. Kapitel 28
  30. Kapitel 29
  31. Kapitel 30
  32. Kapitel 31
  33. Kapitel 32
  34. Kapitel 33
  35. Der Autor