Jeder ist normal, bis du ihn kennenlernst
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Jeder ist normal, bis du ihn kennenlernst

Wie zwischenmenschliche Beziehungen gelingen.

  1. 304 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Jeder ist normal, bis du ihn kennenlernst

Wie zwischenmenschliche Beziehungen gelingen.

Über dieses Buch

Jeder von uns sehnt sich nach Gemeinschaft und Akzeptanz. Doch gleichzeitig fahren wir unseren Mitmenschen gegenüber "Stacheln" aus. John Ortberg nennt dies das "Stachelschwein-Dilemma" und macht deutlich, wie man sich nahekommt, ohne verletzt zu werden. John Ortberg lüftet das Geheimnis gesunder zwischenmenschlicher Beziehungen. Mit Humor, tiefgehenden Einsichten und seiner Gabe fürs Geschichtenerzählen zeigt er auf, wie man die lebensverändernde Kraft einer Gemeinschaft erfahren kann, in der man sich gegenseitig wertschätzt, achtet und liebt.

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Information

Teil drei
Das Geheimnis stabiler Beziehungen
Acht Geistliche OP: Vergebung
„Wenn Sie jemandem vergeben, tanzen Sie im Rhythmus des göttlichen Herzschlages. […] Gott erfand Vergebung als den einzigen Weg, um seine Romanze mit der Menschheit am Leben zu erhalten.“
Lewis Smedes1
„Es gibt Menschen, die mühelos Freundschaften schließen. Sie lächeln, sie reißen Witze, sie zucken unbekümmert mit den Schultern, sie bieten dem anderen etwas an, nehmen selbst an, was der andere ihnen anbietet, und balancieren sich so behutsam auf die Türschwelle. Und wenn sich die Tür öffnet, treten sie ein.“2
Aber den meisten von uns fällt es schwerer, die Tür zu finden. Beth Kephart, von der diese Worte stammen, erzählt, wie sie nach dem Umzug ihrer Familie als Neue an eine Schule kam und an der neuen Schule verzweifelt neue Freunde suchte.
„Ich musste denken: Wer könnte noch Raum für mich haben? Wer ist nicht zu sehr in Beschlag genommen? Ich musste mich vor Ablehnung schützen, genügend Signale aussenden, aber nicht zu viele. […] Wenn ich auf den Fluren unterwegs war, musterte ich die Schüler und ihre Schließfächer, versuchte, ihre Haltung zu erraten, setzte mich im Bus vorne, in die Mitte und hinten hin. Ich entwarf Strategien, hoffte (ohne meine Hoffnung zu zeigen), dass da jemand war, der auch auf der Suche war, und dass an mir etwas war, das ihn ansprechen würde. Man kann leben, ohne einen einzigen Freund zu haben; das weiß ich. Es besteht die Möglichkeit, dauerhaft einsam zu sein.“
Im weiten Feld der Einsamkeit fand Beth die Perle von großem Wert – eine Freundin, eine beste Freundin. Joanne war lustig und intelligent und warmherzig. Und aufgrund der geheimnisvollen Chemie zwischen zwei Menschen schlossen zwei unbeholfene 14-Jährige Freundschaft. In diesem Jahr, schreibt Beth, wurde die Welt für sie zu einem anderen Ort. Sie gehörte dazu. Die Caféteria war nicht länger Niemandsland: Jemand hielt einen Platz für sie frei. Vier Jahre gingen ins Land: Geburtstage, Pizzaessen, Projekte, Veränderungen und Übernachtungseinladungen. Durch ihre Freundin, schreibt Beth, lernte sie die Musik ihrer Zeit kennen; sie lernte alles über Jungs, Geheimnisse, die Familien anderer Menschen und die Kunst, in der Schule gute Noten zu bekommen.
Sie erzählte Joanne alles, wie es beste Freundinnen eben so machen. Im Abschlussjahr verriet Beth Joanne ihr größtes Geheimnis: Sie hatte sich verliebt. Es war eine aussichtslose Schwärmerei. Er war blond, saß im Bus immer hinten und war in der ganzen Schule bekannt. Er wusste vermutlich gar nicht, dass es Beth gab. Bestenfalls warf er ihr gelegentlich ein Hallo zu. Doch jeden Abend nach den Hausaufgaben rief Beth Joanne an, um ihr alle Details zu erzählen: wo sie ihn gesehen hatte, was er anhatte oder gesagt hatte, ob er sie mit einem flüchtigen Gruß bedacht hatte oder nicht.
Joanne machte ihr immer Mut: „Vielleicht mag er dich ja.“
„Wirklich?“
Beth wollte ihrer Freundin unbedingt Glauben schenken und denken, dass dieser Junge für sie zumindest ein Echo dessen empfand, was sie für ihn empfand. „Die Liebe ist stärker als der Tod“, heißt es, und ich glaube, das stimmt besonders, wenn man noch zur Schule geht. Beth konnte nicht aufhören zu hoffen, auch wenn er ihr so wenig Grund dafür gab, auch wenn er sie nicht wahrzunehmen schien und ihr nie mehr als einen flüchtigen Gruß zuwarf. Sie konnte nicht aufhören zu hoffen, schreibt sie, bis zu jenem Abend, als Joanne mit ihm auf dem Abschlussball erschien.
Und eine Freundschaft, die vier Jahre lang gewachsen war, die Freundschaft zu der einzigen besten Freundin, die sie jemals hatte, verstummte mit einem Schlag für 20 Jahre.
Der Schmerz der Einsamkeit.
Die Hoffnung der Suche.
Die Freude der Vertrautheit.
Die Qual des Verrats.
Das Gesetz des Lamech
Zu Gemeinschaft gehört immer auch eine Art Versprechen, egal, ob es laut ausgesprochen wird oder nicht. Es ist das Versprechen der Hingabe und Loyalität. In einer Welt, in der es keine Sicherheiten gibt, kannst du auf mich zählen. Wenn dieses Versprechen gebrochen wird, bricht auch das Herz eines Menschen. Niemand kann uns so lieben wie ein Mensch, dem wir unser Herz geschenkt haben; aber es kann uns auch niemand so sehr verletzen wie diese Person.
Diese Wahrheit ist die treibende Kraft hinter Country-Musik. Jemand schickte mir einmal eine Liste von klassischen Country-Stücken und die meisten handeln vom Schmerz des Verrats:
„Wenn du mich verlässt, kann ich dann auch mitkommen?“
„Ich habe mir die Schuhe gekauft, die mich gerade sitzen gelassen haben.“
„Wie kann ich dich vermissen, wenn du nicht gehen willst?“
Gott schuf die Menschen nach seinem Bild, damit sie Freunde werden können – vertraute, liebevolle Kameraden – für ihn und untereinander. Aber sehr schnell lernten die Menschen, als Feinde zu leben.
Zu all den Wundern, die Gott erschaffen hatte, fügte der Mensch eine eigene Erfindung hinzu: Rache. Du hast mich verletzt, also werde ich dich auch verletzen. Eine Art Newton’sches Gesetz trat so unausweichlich in Kraft wie die Schwerkraft: Für jeden zugefügten Schmerz muss es einen gleichwertigen und in die umgekehrte Richtung erfolgenden Akt der Vergeltung geben.
Eine Person namens Lamech, von der im Buch Genesis berichtet wird, trieb dieses Prinzip bis zum Äußersten. Er tötete einen Mann, der ihn verwundet hatte; er sagte, er werde siebenundsiebzig Mal Rache nehmen an jedem, der ihn verletzte (Genesis 4,23–24). Das ist das Gesetz des Lamech: Wenn mir jemand Schmerz zufügt, lasse ich ihn dafür bezahlen. Eine der ergreifendsten Aussagen der Bibel findet sich kurz nach der Episode mit Lamech, als Gott die Gewalt und den Verfall sieht, die sich wie eine Epidemie unter den Geschöpfen ausgebreitet hatten, die er liebt: „Der Herr sah, dass die Menschen auf der Erde völlig verdorben waren. […] Das tat ihm weh, und er bereute, dass er sie erschaffen hatte“ (Genesis 6,5–6).
Gott schenkt sein Herz immer noch der Menschheit, aber die Menschheit kommt am Arm eines anderen zum Abschlussball.
So muss Gott, der Himmel und Erde in sechs Tagen erschaffen hat, noch ein weiteres Mal nach dem Sündenfall schöpferisch tätig werden. Er erfindet eine Art geistliche Operation, in der alles entfernt wird, was für das Herz schädlich ist, und die tote Beziehungen wieder zum Leben erwecken kann. Diese Neuschöpfung nennt er „Vergebung“. In gewisser Weise ist sie sein letztes und bestes Geschenk an die Menschheit. Vergebung hat als Einzige die Kraft, Beziehungen zu heilen, die durch Hass und Verrat zerstört wurden. Stachelschweine können ohne das Wunder der Vergebung nicht in Gemeinschaft leben.
Petrus kommt eines Tages zu Jesus (Matthäus 18,21): „Jemand hat mich verletzt. Er hat mir Unrecht getan. Nicht nur einmal. Ich weiß, dass ich ihm vergeben sollte; aber es fühlt sich so unfair an. Warum soll immer ich derjenige sein, der vergeben muss? Wie oft muss ich ihm vergeben – siebenmal?“
Petrus erwartet vermutlich, dass Jesus ihm sagen würde, eine solche Großmütigkeit gehe schon weit über alles Erforderliche hinaus. Die Rabbiner sagten damals, dass man verpflichtet sei, einem anderen dreimal zu vergeben; Petrus verdoppelt diese Zahl noch und rundet sie sogar auf.
Und es ist nicht irgendjemand, der Petrus verletzt hat. Es ist sein Bruder. Jemand, dem er vertraut. Wie kann er sich da vor Kummer schützen?
Die eigentliche Frage, die sich hinter Petrus’ Worten verbirgt, kann jeder nachempfinden, der schon einmal verletzt wurde: Warum sollte ich vergeben? Was ist, wenn der andere gar keine Vergebung verdient? Vielleicht verletzt er mich noch einmal? Vergebung scheint eine ziemlich riskante Sache zu sein. Vergebung gehört für Petrus offensichtlich zu den Dingen, von denen Jesus häufig spricht und die sehr geistlich zu sein scheinen, aber im tatsächlichen Leben nie so richtig funktionieren.
Stellen Sie sich Petrus’ Reaktion vor, als Jesus ihn nicht lobt, sondern ihm erklärt, dass er noch 70-mal den Akt der Vergebung vor sich habe: „Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal.“ Natürlich meint Jesus damit nicht, dass Petrus es seinem Gegenüber nach der 77. Vergebung so richtig zeigen kann. Jesus kehrt das Gesetz des Lamech um. Er macht klar, dass es immer zwei Möglichkeiten gibt, mit Verletzungen umzugehen: den Weg der Vergeltung und den Weg der Vergebung. Der erste Weg führt zum Tod, der zweite führt zum Leben.
Es gibt meiner Ansicht nach noch einen zweiten Grund, warum Jesus so hohe Zahlen anführt. In einer Welt voller Stachelschweine bekommt man viele Stacheln ab. Mit der Vergebung ist es wie mit dem Atmen: Wenn man die Übersicht über alle Verletzungen behalten möchte, wird man wahnsinnig. Selbst 77-mal ist nur die Aufwärmrunde. Vergebung muss zum Lebensstil werden.
Jesus untermauert dies wie immer mit einer Geschichte (Matthäus 18,21–27). Vor ein paar Jahren erzählte mein Kollege Bill Hybels diese Geschichte in einer modernen Version. Ich möchte sie hier mit meinen eigenen Worten nacherzählen, und dabei wollen wir gemeinsam herausfinden, was es bedeutet, einem Menschen zu vergeben.
Der Geschäftsführer und der Veruntreuer
Eines Tages ruft der Gründer und Geschäftsführer eines großen, florierenden Software-Konzerns sein gesamtes Management zusammen: alle Vizepräsidenten und Abteilungsleiter. Es ist Zeit, die Steuern an das Römische Reich abzuführen. Cäsars Finanzbeamte haben die Bücher überprüft und alle Mitarbeiter der Firma sind leicht nervös. Das Römische Reich hat ein „Erdboden-Programm“: Wenn man nicht zahlt, was gefordert wird, wird man dem Erdboden gleichgemacht.
Während der Buchprüfung stellt sich heraus, dass einer der Vizepräsidenten die Hand in der Keksdose hat. Der Vizepräsident arbeitet seit langem für die Firma, aber er hat eine Achillesverse: Er führt einen ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Inhalt
  2. Dank
  3. Teil eins
  4. Teil zwei
  5. Teil drei
  6. Anmerkungen