Das wilde Herz der Ehe
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Das wilde Herz der Ehe

Warum aus beinahe jeder Liebesgeschichte ein Kampf wird. Und was Sie gemeinsam tun können, um diesen Kampf zu gewinnen.

John Eldredge, Stacy Eldredge

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  1. 256 Seiten
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Das wilde Herz der Ehe

Warum aus beinahe jeder Liebesgeschichte ein Kampf wird. Und was Sie gemeinsam tun können, um diesen Kampf zu gewinnen.

John Eldredge, Stacy Eldredge

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Über dieses Buch

Leblose Ehen. Ein weit verbreiteter Zustand. Wir geben auf, was wir erträumten und wozu wir letztlich geschaffen wurden. Aus viel zu vielen Liebesgeschichten voller Romantik wird schließlich ein verzweifelter Kampf. Eine dauerhafte Liebesbeziehung scheint wie kein zweites Ziel auf dieser Welt zum Scheitern verurteilt.Doch Ihre Ehe ist Teil einer viel größeren Geschichte. Es geht um das wilde Herz der Ehe, um Leidenschaft füreinander und die Leidenschaft Gottes, wenn es um uns Menschen geht. Es geht um die hohe Berufung der Ehe, die ein Teil des großen Abenteuers Gottes mit dieser Welt ist.

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Information

ISBN
9783961220434
Auflage
1
Kapitel 1
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Erinnern wir uns daran,
was wir einmal wollten
Der Winter ist vorbei mit seinem Regen. Es grünt und blüht, so weit das Auge reicht. Im ganzen Land hört man die Vögel singen; nun ist die Zeit der Lieder wieder da! … Mach schnell, mein Liebes! Komm heraus, geh mit!
HOHELIED 2,11–13
Wo beginnt die Geschichte einer Ehe? Mit dem ersten Kuss? (Der war berauschend.) Mit Telefonaten zu fortgeschrittener Stunde? (Sie gingen über Stunden.) Mit einem Picknick am Strand bei Sonnenuntergang? (Sehr romantisch.) Mit dem Augenblick, in dem uns ein Kommilitone erwischte? (Das war echt peinlich.) Wo ist der Moment, in dem man entscheidet: „Mit diesem Menschen will ich den Rest meines Lebens zusammenbleiben“?
Vielleicht sollten wir die Geschichte zwei Jahre nach unserem „Ja, ich will“ beginnen lassen, als wir an Scheidung dachten.
Es war an einem Sonntag. John und ich saßen in unserem angemieteten Schuhkarton von einem Haus an unserem schäbigen Klapptisch und frühstückten. Es war ein wunderschöner Frühlingsmorgen im südlichen Kalifornien. Rosa und blaue Hortensien blühten auf unserer Veranda. Ich erinnere mich noch daran, wie die Sonne durch das Fenster schien. Ein Lichtstrahl fiel auf den Tisch zwischen uns. Doch er fühlte sich an wie eine Glaswand. Ich saß auf meiner Seite und John war ganz weit weg. Es waren nur ein paar Zentimeter und doch schien er mir meilenweit entfernt. Wieder einmal.
Der Tag war noch jung, aber ich fühlte mich müde. Müde davon, es zu versuchen. Müde davon, dieses Gefühl zu haben, ich sei für meinen Mann eine einzige Enttäuschung. Es war noch nicht lange her, dass er mir lebenslange Treue geschworen hatte. Vor aller Augen, wie ich hinzufügen möchte. War das überhaupt ernst gemeint gewesen? Es funktionierte auf jeden Fall nicht. Unsere Ehe war nicht mal annähernd so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
Ich brach die Stille. „Vielleicht sollten wir uns scheiden lassen.“
Wir waren noch keine drei Jahre verheiratet. Unsere Ehe hatte so verheißungsvoll begonnen. Schließlich hatte ich diesen Mann bereits Jahre gekannt, bevor wir uns zum ersten Mal verabredeten. Und wir waren drei Jahre zusammen gewesen, bevor wir heirateten. John war bei einer Gemeinde angestellt; ich arbeitete bei einem christlichen Werk, das sich um verhaltensauffällige Jugendliche kümmerte. Alle hielten uns für das ideale Paar.
Wie war es so weit gekommen? Was war so schrecklich schiefgelaufen? Zu dem Zeitpunkt hätte ich gesagt, dass ich mich furchtbar einsam fühlte. Und in der Ehe einsam zu sein, ist der einsamste Ort auf Erden.
John war mit seinem Leben beschäftigt und wurde von Tag zu Tag noch geschäftiger. Es war ein gutes Leben. Er engagierte sich für gute Sachen. Das Problem war nur, dass ich nicht das Gefühl hatte dazuzugehören. Ich kam mir überflüssig vor. Auch ich arbeitete Vollzeit und brachte ihn damit durchs Studium. Wenn ich nach Hause kam, fand ich einen Mann vor, der zu müde war, um sich für meinen Tag, meine Welt und meine kleinen Dramen zu interessieren. Und ich war zu müde, um mich sonderlich für seinen Tag zu interessieren. Ja, ich tippte seine Seminararbeiten – aber was war aus unserer gemeinsamen Vision geworden? Aus unserem Wunsch, gemeinsam durchs Leben zu gehen? Damit, dass zwei besser sind als einer und all das?
Mir war klar, dass ich John nicht länger in meinen Bann schlug. Ich fragte mich, ob er mich überhaupt noch sah. Kurz nachdem wir unser Eheversprechen abgelegt hatten, hatte ich angefangen, übermäßig viel zu essen. Ein paar Monate nach unserer Hochzeit hatte ich bereits 12 Kilo zugenommen. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Irgendetwas war in mir zerbrochen. Ich brauchte Trost und Entlastung und suchte sie am Drive-in-Schalter des Fast-Food-Restaurants. Die Pfunde, die ich draufpackte, vermittelten John eine eindeutige Botschaft: Ich lasse dich im Stich. Du bist es nicht wert, dass ich für dich schön bin.
Und ich sammelte immer mehr Gewicht an. Dann machte ich eine Diät und nahm wirklich einige Kilo ab. Die waren aber schnell wieder drauf, also speckte ich wieder ab … und nahm wieder zu. Viele von Ihnen kennen diesen Teufelskreis.
Schließlich war ich 35 Kilo schwerer als bei unserer Hochzeit und ich war verzweifelt. Eine gute Freundin hatte mit einer medizinisch überwachten Diät gute Erfolge erzielt und so versuchte ich es damit. Ich blieb eisern dabei und hoffte, sobald ich das Übergewicht los war, würde auch unsere Ehe wieder zu dem werden, was ich mir davon erhoffte. Am Ende der Diät wog ich 10 Kilo weniger als am Tag unserer Hochzeit. Ta-ta!
Doch es half nichts.
Mein Vorschlag, die Scheidung einzureichen, kam Monate nachdem ich mit der Diät aufgehört hatte.
Was wir heute wissen
Im Rückblick erkenne ich, wie innerlich zerbrochen ich als junge Frau war – eigentlich wie ein kleines Mädchen, das sich danach sehnt, geliebt zu werden, und sich beinahe sicher ist, dass das doch nie geschehen wird. Ich verdiente keine Liebe. Als ich jung war, sehnte ich mich nach jemandem, der Gefallen an mir fand. Aber das würde ohnehin nicht geschehen. Man beachtete mich nicht. Ich war nicht gewollt.
Dieses verletzte Herz brachte ich in die Ehe mit. Hurra! John, du bist derjenige, der Gefallen an mir findet und mich lieben und mein zerbrochenes Herz heilen wird. Doch obwohl John mich wirklich liebte, glaubte ich ihm nicht. Da war stets dieser Teil in mir, der nur darauf wartete, verlassen zu werden. Alle Freundschaften in meiner Jugendzeit waren von Verrat und Verlassenheit bestimmt gewesen – einschließlich jeder Freundschaft mit einem Jungen vor John. Ich wartete also nur darauf, weil ich überzeugt war, eine einzige Enttäuschung zu sein. Und wenn man so daherkommt, hat man ständig Angst.
Heute weiß ich, wie ausschließlich ich von John erwartete, meine Sehnsucht zu stillen. Als er diese Erwartung nicht erfüllte, gab ich mir selbst die Schuld daran. Ich begann, zu viel zu essen, weil ich nicht wusste, wie ich mit der Sehnsucht und der Enttäuschung in meinem Herzen umgehen sollte.
*
Lassen Sie mich (John) berichten, was an jenem Sonntagmorgen in mir vorging, als Stacy das Thema Scheidung auf den Tisch brachte. Scheidung. Ich fühlte mich wie das berühmte Reh im Scheinwerferlicht. Das Wort erwischte mich völlig ohne Vorwarnung.
Was!? Wo kommt das auf einmal her? Hat sie gerade wirklich von Scheidung gesprochen? Irgendwie packte mich Panik. Alle Alarmlämpchen leuchteten gleichzeitig auf. Doch hätte man mich in dem Augenblick nach meiner Meinung zum Thema: „Vielleicht sollten wir uns scheiden lassen“ gefragt, hätte ich geantwortet: Wovon redet sie da? Ich bin doch ein toller Kerl. Unsere Ehe ist fantastisch. Das Problem muss bei ihr liegen. Sie verlangt zu viel. Sie erwartet von mir, alles für sie zu sein.
Es ist mir peinlich, aber ich muss zugeben: Wenn man mir damals am Küchentisch das Messer auf die Brust gesetzt hätte, hätte ich nicht sagen können, auf welche Weise ich selbst dazu beigetragen hatte, dass Stacy so unglücklich war. Ich war konsterniert. (Darin sind wir Männer ziemlich gut.) Ich fragte mich: Wie ist es so weit gekommen? Wann ist das passiert?
Doch wenn ich heute zurückschaue, erkenne ich ganz klar, was damals los war. Ich ging als verletzter Junge im Körper eines Mannes in die Ehe. Eine verwirrende Mischung aus Selbstbezogenheit (Stacy, mein Mädchen, du hast ja so ein Glück, dass du mich heiraten darfst!) und grenzenloser Unsicherheit (Ich weiß gar nicht, ob ich das hier packe). Ich war in meiner Jugend und in vorangegangenen Beziehungen so verletzt worden, dass ich zu der Überzeugung gelangt war, dass Liebe nie lange Bestand hat. Und so hatte ich mir bereits Jahre zuvor geschworen, dass ich keinen Menschen brauchte. Ein vergessener, aber unterschwellig vorhandener, gnadenloser Schwur, der viel Leid in unsere Ehe brachte.
Wenn ein Mann weiß, dass er ein Mann ist, gewinnt er die Zuversicht, die er braucht, um dieser Welt mit Mut und Gelassenheit entgegenzutreten. Nichts hätte mir fremder sein können als diese Erfahrung. Ich hatte Angst. Und deshalb spielte ich Männlichkeit vor. Ich spielte die Rolle des tollen Kerls. Ich legte mir die Aura eines starken Mannes zu, wie ein Junge, der sich einen Supermann-Schlafanzug anzieht. Ich verschob meine Ängste und wurde zum Perfektionisten. Ich wurde zu einem getriebenen, fordernden Macher mit einem guten Schuss Narzissmus. Nun, bei einem Steuerberater oder Onkologen wünscht man sich vielleicht, dass er ein Perfektionist ist, aber mit einem Perfektionisten verheiratet zu sein, ist grauenvoll.
Der Fairness halber sollte man zugestehen, dass ein Mann das Gefühl braucht, erfolgreich zu sein und alles draufzuhaben, was er für den Job benötigt. Ein Mann wünscht sich die Zustimmung anderer – besonders die seiner Frau. Ich fand mich in einer Ehe wieder, ohne eine Ahnung davon zu haben, wie das geht, verheiratet mit einer lebendigen, liebevollen und zerbrochenen Frau, und ich merkte, dass mir das Wasser bis zum Hals stand. Ich wusste nichts darüber, wie man eine Frau liebt. Ich wusste weder mit ihrer noch mit meiner eigenen Zerbrochenheit umzugehen. Ich war 23 Jahre alt. Ich war auf die Ehe ebenso schlecht vorbereitet, wie ich es auf die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten gewesen wäre. Und so tat ich, was die meisten Männer tun – ich flüchtete. In die Arbeit.
Ich leitete damals eine kleine Theatertruppe, und offen gesagt, ich war richtig gut. Ein Naturtalent. Ich konnte Stücke schreiben, schauspielern und Regie führen. Ich verstand es, ein Bühnenbild zu entwerfen und aufzubauen. Ich erlebte Glanz und Gloria. Das Theater war meine Leidenschaft, meine Begabung, meine Berufung. In Schieflage geriet diese Erfolgsstory dadurch, dass das Theater zu meiner Geliebten wurde. Ich verbrachte bald mehr und mehr Zeit mit meiner Arbeit. Ich gab alles für sie und zog mich gleichzeitig von meiner Frau zurück. Im Grunde war das nichts anderes als eine außereheliche Affäre, nur schlimmer, weil man es nicht so leicht benennen konnte. Die Leute fanden mich toll. Und ich glaubte ihnen.
Das Unheil wartete nur darauf zuzuschlagen.
Unter der Rubrik Hochzeitsanzeigen in der Zeitung hätte in unserem Fall stehen müssen:
Frau „Wird mich jemals ein Mann lieben?“ trat letzte Woche mit Herrn „Ich brauche niemanden!“ in den Bund der Ehe ein. Der Bräutigam, von Beruf verunsicherter Perfektionist, schloss in einer örtlichen Freikirche die Ehe mit seiner Braut, einer total von sich überzeugten wandelnden Enttäuschung. Das entzückende Chaosunternehmen bezog eine Wohnung in Monrovia. Eine öffentliche Feier sowie eine private Katastrophe folgen in Kürze.
*
Was unsere Geschichte so verwirrend machte – und einen Durchbruch verzögerte –, war die Tatsache, dass wir an vielen gemeindlichen Aktivitäten rund um die Ehe teilnahmen. Wir hatten vor der Ehe eine Paarberatung gemacht. Wir hatten mehrere Ehebücher gelesen (na ja, vielleicht auch nur eines). Jemand hatte uns ein Ehewochenende für Frischverheiratete spendiert (ob die wohl etwas bemerkt hatten?) und wir hatten mit Spaß daran teilgenommen und alle Übungen mit Bravour bestan-den. Wir nahmen sogar an einem Hauskreis für Ehepaare teil! Wir kannten jeden Tipp und jede Technik!
Doch all diese Werkzeuge halfen offensichtlich nichts, wenn es um unsere Herzensfragen ging. Es war, als würde man auf der sinkenden Titanic die Liegen auf dem Sonnendeck zurechtrücken.
Wenn die Romantik den Boden der Realität erreicht
Vielleicht sollten wir unser Buch an genau dieser Stelle beginnen lassen: Verheiratet zu sein ist unglaublich hart!
Jeder verheiratete Mensch weiß das. Und doch erwischt es uns Jahre nach der Eheschließung noch eiskalt – jeden von uns. Wenn jungverheiratete Paare entdecken, wie schwierig es ist, sind sie verblüfft. Ja, sogar schockiert und entmutigt. Mache ich etwas falsch? Habe ich überhaupt den richtigen Partner geheiratet? Die Sirenen, die uns einst in die Ehe lockten – Romantik, Liebe, Leidenschaft, Sex, Sehnsucht, Zugehörigkeit –, scheinen von der Realität des Ehelebens s...

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