
eBook - ePub
Montgelas
"Der fähigste Staatsmann, der jemals die Geschicke Bayerns geleitet hat"
- 144 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Über dieses Buch
Maximilian Graf von Montgelas war der entscheidende Mann hinter König Max I. Joseph. Er war der eigentliche "Motor", der aus dem alten Bayern einen modernen Staat machte.
Der Aufklärer Montgelas war verantwortlich für die - in Bayern besonders rigoros durchgeführte - Säkularisation. Seine tiefgreifende Reform der öffentlichen Verwaltung in allen Bereichen war Grundlage für die großen Aufgaben der Zeit. Als Außen-, Innen- und Finanzminister lenkte er Bayern durch die napoleonische Zeit mit ihren großen Chancen und Risiken. "Wir Heutigen können uns Bayern überhaupt nicht mehr denken ohne Montgelas und sein Werk". (Benno Hubensteiner)
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Montgelas von Marcus Junkelmann im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Deutsche Geschichte. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
1 Anfänge und Ausgangslage
Der 1759 in München geborene Montgelas wurde mit einem Jahr schon Halbwaise, mit acht Jahren Vollwaise. So brachte er seine ersten Jahre vorwiegend bei seiner Großmutter im fürstbischöflichen Freising zu. Seine Schul- und Universitätsbildung erhielt er 1764–1776 im Kollegium von Nancy und an der Universität Straßburg. Er geriet so schon früh in den Bannkreis der französischen Kultur. Zeit seines Lebens bediente sich Montgelas – wie auch Max IV./I. Joseph – mündlich wie schriftlich mit Vorliebe der französischen Sprache. Nach Abschluß seines Studiums an der Landesuniversität Ingolstadt 1777 legte er in München vor einer Kommission eine Prüfung ab, die für die Aufnahme in den Staatsdienst erforderlich war. Diesen nahm er, wie in seinen Kreisen üblich, als Wirklicher Hofrat ohne Bezüge auf.
1778 erarbeitete Montgelas zusammen mit seinem späteren Schwiegervater Ignaz Graf von Arco und mit Franz Karl Freiherrn von Hompesch, später sein erster Finanzminister, ein geradezu revolutionäres Konzept zur Ablösung der bäuerlichen Grundverpflichtungen und deren Übernahme als nationale Hypothek. Vorerst war dies freilich reine Theorie. Ab 1780 fungierte Montgelas im kurfürstlichen Bücherzensurkollegium, in dem er bald zum führenden Kopf aufstieg. Ganz entgegen den Intentionen Karl Theodors, der in seinen bayerischen Jahren in ein immer reaktionäreres Fahrwasser geriet, ließ das Kollegium systematisch aufklärerische Schriften unzensiert erscheinen, während antiaufklärerische Publikationen unterdrückt wurden. In dieser Zeit trat Montgelas dem radikal-aufklärerischen Geheimbund der Illuminaten bei, dessen spätere Aufdeckung und Zerschlagung ihn in Mißkredit brachten. Da sich damit seine Karriereaussichten drastisch verschlechtert hatten, verließ Montgelas 1787 den kurpfalzbayerischen Dienst und trat auf Vermittlung des französischen Gesandten in München, Cachet comte de Montezan, als Legationsrat in den des Herzogs Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken.
»Ich habe meine Meinung über die Geheimbünde geändert und zwar seit sehr langer Zeit. Ich betrachte dieselben als überflüssig und gefährlich, zwar nicht prinzipiell, aber wegen der ungewöhnlich großen Gefahr des Mißbrauchs.«
Montgelas an Maximilian Joseph Graf von Seinsheim, 12. Mai 1793
Der Vater: Janus Freiherr von Mon(t)gelas (1710–1767)

Abb. 4: Portrait des Generals Janus de Garnerin Freiherr von Montgelas, Vater des Staatsministers, im Alter von etwa 50 Jahren, um 1760. Er trägt einen Hausrock. Unbek. Maler
Die Familie Montgelas hieß ursprünglich Garnerin und gehörte zum savoyardischen Amts- und Militäradel. Sie war im französischsprachigen Westteil des Herzogtums Savoyen beheimatet, der zusammen mit dem italienischsprachigen Piemont und der Insel Sardinien das Königreich Sardinien bildete (Hauptstadt Turin). Der Westteil mit Nizza und Chambéry sollte erst 1859 an Frankreich kommen. Der Großvater des Ministers erwarb durch Heirat die Seigneurie Mon(t)gelas bei Chambéry und nannte sich seitdem Garnerin de la Thuille baron de Mon(t)gelas (erst der Staatsminister schrieb sich ausschließlich mit »t«). Sein am 2. Januar 1710 getaufter Sohn Janus trat in den 1730er Jahren in österreichischen Militärdienst, wechselte aber 1742 während des Österreichischen Erbfolgekrieges zum Feind über und kämpfte nun in einem Eliteregiment (Grénadiers à cheval) der bayerischen Armee, die damals eine kaiserliche war. Er fiel in Gefangenschaft, konnte aber unter abenteuerlichen Umständen aus dem Gefängnis in Peterwardein fliehen. Am Siebenjährigen Krieg nahm er als Oberst im bayerischen Kontingent der Reichsarmee teil, wobei er sich immer wieder heftig über die Mißstände beschwerte. Kurfürst Max III. Joseph, der Montgelas sehr schätzte, setzte ihn auch in diplomatischen Missionen in Preußen und Spanien ein. 1760 wurde Janus zum Generalmajor befördert, ab 1764 bekleidete er außerdem die Stelle eines Kammerherrn. Er verfügte daher über erhebliche Bezüge, war jedoch ohne nennenswerten Grundbesitz. 1754 heiratete er die aus einer angesehenen bayerischen Adelsfamilie stammende Maria Ursula Gräfin Trauner (1720–1760), Tochter eines fürstbischöflich freisingischen Geheimen Rates und Kammerfräulein der Kurfürstin. Aus der Ehe ging außer Maximilian Joseph die Tochter Josepha (1757–1827) hervor, die unverheiratet blieb. Bis 1761 erhielten die Kinder ein Erziehungsstipendium des Freisinger Fürstbischofs Johann Theodor von Bayern, das ihnen aber dann auf Grund einer Intrige entzogen wurde. Erste Neigungen des Sohnes, eine geistliche Laufbahn einzuschlagen, erregten das Mißfallen des der Aufklärung nahestehenden Vaters. Eine zweite Ehe mit Freiin von Schönberg blieb kinderlos. Er starb am 25. April 1767.
»So viel weiß ich mich zu erinnern, daß er [Montgelas] bei meiner Anwesenheit in München unserem Hof nicht sehr ergeben zu sein geschienen, daselbst aber vollkommen die Rolle des Einäugigen im Reiche der Blinden spielte, indem man, wenn von jemand Einsichtigen die Rede war, jederzeit nur ihn nannte.«
Der österreichische Gesandte am bayerischen Hof, Ferdinand Graf von Trautmannsdorf, an Wenzel Anton Fürst von Kaunitz, 3. August 1787
»Der Freiherr von Montgelas, ein junger Mann, der von Natur aus sehr viel Scharfsinn, Gedächtnis und Kaltblütigkeit besitzt. Er hat sich ausgedehnte Kenntnisse erworben und sie gut verarbeitet… Es ist wahrhaft schade, daß er mit 27 Jahren ausgeschaltet ist mit ebensoviel Verdiensten wie Fähigkeiten. Ich glaube, daß er imstande wäre, gute Dienste zu leisten… Er kennt das Land [Bayern] und seine Bewohner, ist voll guten Willens und würde nur darauf bedacht sein, sich verdient zu machen, doch nicht zu verdienen. Das Bewußtsein, zu den Mitarbeitern des Erben zu gehören und vielleicht Erneuerer Bayerns zu werden, wäre für ihn der höchste Lohn… Das Bewußtsein, mit weniger als 30 Jahren verfolgt zu werden, erstaunt, aber erschreckt ihn nicht.«
Louis Cachet, comte de Montezan, französischer Gesandter in München, an den zweibrückischen Minister Freiherrn von Hofenfels, 9. August 1786
Montgelas’ unmittelbarer Vorgesetzter war der Minister Hofenfels, der eifrigst den Tauschplänen Karl Theodors entgegengewirkt hatte und in dieser Politik fortfuhr. Hofenfels starb wenige Monate nach Montgelas’ Ankunft. Sein Nachfolger, Ludwig Freiherr von Esebeck, vertrat die gleiche Linie wie sein Vorgänger und arbeitete gut mit dem jungen Legationsrat zusammen. Man begann bereits Pläne zu schmieden für die Regierungsübernahme in München. So arbeitete Montgelas 1789 eine Denkschrift über die kirchenrechtliche Stellung der bayerischen Herzöge aus, in der er die historische und juristische Grundlage für die Säkularisation lieferte (s. Kap. 6).
»Ich liebe unsere Landsleute sehr, so wie sie sind. Ich würde sie aber gern verändert sehen, zum Wohl der Allgemeinheit wie zu ihrem eigenen. Ich sehe seltsame Folgen voraus, wenn dies nicht eintritt. Sie wissen, daß meine Ansichten auf einem gewissen Überblick beruhen, der mich die Dinge in ein wenig größerem Abstand sehen und das Kommende manchmal richtig erraten läßt.«
Montgelas an Maximilian Joseph Graf von Seinsheim, 15. Januar 1789
»Bayern ist die fruchtbarste Provinz Deutschlands und diejenige, wo es am wenigsten Geist gibt. Es ist ein irdisches Paradies, das von Dummköpfen bewohnt wird. Der sicherste Beweis dafür, daß Bayern das irdische Paradies Deutschlands ist, liegt in der Tatsache, daß diese Provinz… bisher imstande gewesen ist, eine Regierung zu ertragen, die allgemein als die schlechteste aller schlechten Regierungen Europas anerkannt ist… Diese Wahrheit muß als Grundlage dienen für alle Überlegungen hinsichtlich Bayerns; nur dann kann man kalkulieren, was dieses Land heute ist und was leicht daraus gemacht werden könnte.«
Ein französischer Agent in München an die Pariser Regierung, 1796
»Unter den Deutschen ist der Bayer fast der einzige, der ein Vaterland besitzt, der es liebt und der seinem Herrscherhaus wirklich ergeben ist.«
Der französische Botschafter François-Guillaume Otto an Talleyrand, 1. Oktober 1805
Die Illuminaten
Um den Geheimbund der Illuminaten, dem Montgelas 1779 bis 1785 unter dem Ordensnamen »Musaeus« angehörte, ranken sich bis heute wilde Gerüchte. In dieser 1776 von dem Universitätsprofessor Adam Weishaupt (1748–1830) in Ingolstadt gegründeten, von Kurfürst Karl Theodor 1785 verbotenen Gesellschaft fand die bayerische Aufklärung ihre extremste Ausprägung. Weishaupt hatte erkannt, daß die Zeit reif war, die radikalen Vertreter der Aufklärung, deren aktivistische Impulse in der traditionellen Freimaurerei keine Entfaltungsmöglichkeit besaßen, in einem neuen Bund zusammenzufassen, der ihrem elitären Sendungsbewußtsein und dem modischen Hang zum Geheimnisvollen gleichermaßen entgegenkam. Indem der Kandidat die drei Grade des Novizen, des Minervalen und des Illuminatus (Erleuchteten) durchlief, sollte er alle unnatürlichen, von der Gesellschaft und ihren Traditionen aufgezwungenen Bindungen – besonders die religiösen – abstreifen und zu einer vernunftbeherrschten, ganz diesseitigen Sittlichkeit gelangen. Im Gegensatz zu den Freimaurern verfolgten die Illuminaten einen konkreten politischen Plan, der letztlich auf eine Art unblutige Weltrevolution hinauslief. Die straff organisierten Mitglieder sollten in gewaltloser Unterwanderung die einflußreichsten Stellen in Staat und Gesellschaft besetzen und so die Schaffung einer klassenlosen Weltrepublik betreiben. Um diese Endziele des Ordens wußte aber nur die diktatorisch agierende Führungsspitze.
Innerhalb weniger Jahre breitete sich der Geheimbund über weite Teile Deutschlands und Europas aus und gewann viele namhafte Persönlichkeiten als Mitglieder, darunter auch Geistliche. Die hieraus resultierende wenig homogene Zusammensetzung der Illuminaten führte schon bald zu inneren Zwistigkeiten und zu ihrem Untergang. Entscheidende Bedeutung erlangte der Streit zwischen der Spitze des Ordens, die den aufgeklärten Absolutismus bewunderte, den Kaiser Joseph II. in Österreich durchzusetzen versuchte, und die daher für die Tauschpläne Kurfürst Karl Theodors eintrat, und patriotisch gesonnenen Mitgliedern. Letztere begannen 1784 die umstürzlerischen Ziele der Geheimgesellschaft aufzudecken. Dies hatte das Verbot und die Zerschlagung des Ordens zur Folge. Als besonders wirkungsvoll erwies es sich, daß die kurfürstliche Regierung die gefundenen Dokumente veröffentlichte, was erst vielen Mitgliedern die Augen öffnete über den Charakter der Organisation, der sie sich angeschlossen hatten. Die meisten distanzierten sich vom Illuminatentum, unter ihnen auch Montgelas. Wie die große Mehrzahl der Exilluminaten wurde er nicht eigentlich verfolgt und durfte im Amt bleiben, doch konnte er sich schwerlich Hoffnung machen, eine besoldete Stelle zu erhalten, so lange Karl Theodor lebte, weshalb er 1787 Bayern verließ und sich in zweibrückische Dienste begab. Obwohl der Orden 1785/1786 wirksam unterdrückt wurde und von da an keine Rolle mehr spielte, blieb eine geradezu panische Illuminatenangst, die durch die Ereignisse der Französischen Revolution neue Nahrung erhielt. Tatsächlich hatten Freimaurerei und Illuminatentum mit Revolution und jakobinischem Radikalismus nichts zu tun, obwohl dies allzu gern in ganz unzulässiger Weise gleichgestellt wurde und wird. So verdächtigte man Montgelas an dem nach Mannheim geflüchteten Zweibrücker Hof, ein unverbesserlicher Illuminat zu sein und mit den »Jakobinern« zusammenzuarbeiten. Dies führte dazu, daß er in den Jahren 1793–1795 völlig kaltgestellt wurde. Als während der französischen Besetzung des Kurfürstentums im Feldzug von 1800 republikanisch gesonnene Bayern an die Franzosen herantraten, um ihre Mitarbeit bei einer Revolutionierung des Landes anzubieten, ging man wieder davon aus, es handle sich um ehemalige Illuminaten, was sich in den Fällen, in denen sich ihre Identität feststellen ließ, nicht bewahrheitet hat. Desgleichen hält sich bis heute hartnäckig die Annahme, die meisten Mitarbeiter der Regierung Montgelas und insbesondere die eifrigen Klosterstürmer, seien Exilluminaten gewesen. Die Untersuchungen von Eberhard Weis haben ergeben, daß dies nur auf eine kleine Minderheit zutrifft. Montgelas selbst hat in seinen späteren Jahren zwar an den humanistischen Idealismus seiner illuminatischen Jugendjahre mit einer gewissen Nostalgie zurückgedacht, doch lehnte er die ihm seinerzeit nicht bekannten Fernziele der Ordensführung strikt ab und kam schon bald zu einer grundsätzlichen Verurteilung jeglicher Geheimbünde, die er dann als Minister verboten hat.
Der bayerische Erbfolgekonflikt und die Tauschprojekte
1777, das Jahr, in dem Montgelas in den bayerischen Staatsdienst trat, starb sein Taufpate und Mentor, der »vielgeliebte« Kurfürst Max III. Joseph, ein gemäßigter Vertreter des Aufgeklärten Absolutismus. Mit ihm erlosch die Altbayerische Linie des Hauses Wittelsbach (s. Kap. 5). Gemäß den Hausverträgen fiel das Erbe an den Kurfürsten von der Pfalz Karl Theodor, wodurch das vereinigte Kurfürstentum Pfalz-Bayern entstand. Kaiser Joseph II. erhob aber für das Haus Habsburg Anspruch auf große Teile Bayerns und ließ Truppen einmarschieren. Seine Absicht war letztlich auf ganz Bayern gerichtet, wofür er Karl Theodor Teile der Österreichischen Niederlande (heute Belgien) zum Tausch anbot. Der Pfälzer war nicht abgeneigt, da er auf diese Weise den umfangreichen wittelsbachischen Besitz am Niederrhein mit den Niederlanden hätte vereinen können. Das Projekt scheiterte am Widerstan...
Inhaltsverzeichnis
- Buchinfo
- Zur Buchreihe
- Haupttitel
- Impressum
- Denkmalwürdig?
- Einleitung
- 1 Anfänge und Ausgangslage
- 2 Im Schatten der Revolution
- 3 Zwischen den Stühlen
- 4 Erste Reformen
- 5 Der Reichsdeputationshauptschluß
- 6 Die Säkularisation in Bayern
- 7 Das Bündnis mit Napoleon
- 8 Souveränität und Königskrone
- 9 Der Rheinbund
- 10 Die Konstitution von 1808 – Höhepunkt der Montgelasschen Reformen
- 11 Rebellion in Tirol, Sieg an der Donau
- 12 Risse im bayerisch-französischen Bündnis
- 13 Katastrophe und Rettung
- 14 Vom Zusammenbruch des napoleonischen Systems zur alliierten Neuordnung
- 15 Wiener Kongreß, Münchner Vertrag und Deutscher Bund
- 16 Die verzögerte Verfassung
- 17 Der Sturz
- 18 »Erster Diener des Staates«
- Zeittafel
- Bildnachweis
- Literatur