Soul@Work, Band 2
eBook - ePub

Soul@Work, Band 2

Kraftvolle Unternehmen, kraftvolle Führungskräfte, kraftvolle Mitarbeiter

  1. 224 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Soul@Work, Band 2

Kraftvolle Unternehmen, kraftvolle Führungskräfte, kraftvolle Mitarbeiter

Über dieses Buch

Nach dem großen Erfolg des ersten Soul@Work-Kongresses in 2014 war auch die zweite von Katharina Maehrlein und ihrer Initiative "Stark wie Bambus" organisierte Veranstaltung zur Prävention von psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz im Frühjahr 2015 ein großer Erfolg. Zahlreiche inspirierende Fachvorträge, u .a. von Bestsellerautorin Sabine Asgodom, Dr. Eckart von Hirschhausen, Florian Langenscheidt und Walter Kohl, boten fachlichen Austausch über den Tellerrand der üblichen Gesundheitsthemen hinaus. In diesem Sammelband stellen 20 Kongress-Akteure, allesamt renommierte Experten aus Wirtschaft und Coaching, in hochinteressanten Artikeln ihre erprobten Strategien, Konzepte und innovativen Ansätze zur Prävention von psychischen Erkrankungen, mehr Lebensqualität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz vor und geben Einblick in die Unternehmenspraxis mit entsprechenden Best-Practice-Beispielen.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2016
eBook-ISBN:
9783956233548
Auflage
1

Dr. Ulrich Hocke

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ist Betriebswirt, Jurist und systemischer Berater. Er ist seit über 25 Jahren als Rechtsanwalt im Bereich des internationalen Wirtschaftsrechts tätig und hat dabei vornehmlich außergerichtliche Konfliktlösungen begleitet. Gründer der systemischen Komplementärberatung PEDÍO ghro, deren Fokus der Einsatz salutogener systemischer Aufstellungen im Bereich der externen Mitarbeiterbetreuung (EAP) ist.
www.pedio.solutions
www.ghro.solutions

Belebende Ansteckung.
Psychosoziale Kompetenz durch emotionale Resonanzerfahrung

Wir leben in einer von Verstand und Wissen geprägten Welt. In nahezu allen Bereichen unseres Wirtschaftslebens ist Wissensarbeit immer stärker gefordert. Doch indem wir unablässig mehr Wissen speichern, geraten wir in seelische Unbeweglichkeit. Dem Schweizer Psychoanalytiker Peter Schellenbaum zufolge war der Mensch vermutlich seelisch noch nie so unbeweglich wie heute. Ihm nach erfordert seelische Entwicklung stets die Erfahrung einer belebenden Ansteckung. Die systemische Aufstellungsarbeit vermag als erlebnisaktivierende Intervention eine solche Ansteckung zu vermitteln – zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Aufbau psychosozialer Kompetenz und zur Bewältigung von Lebenskrisen und Konfliktlagen.

A. Ausgangslage

I. Die eingangs angesprochene seelische Unbeweglichkeit des heutigen Menschen hat Peter Schellenbaum eindrucksvoll wie folgt beschrieben:
»Seine seelische Unbeweglichkeit steht im Kontrast zu seinem beweglichen Lebensstil. Beruf und Wohnsitz werden in unserer Zeit immer häufiger gewechselt […]; riesige Strecken werden zwischen zwei Mahlzeiten im Flugzeug überflogen usw. In der äußeren Mobilität kommt die Sehnsucht nach innerer Beweglichkeit zum Ausdruck. Doch ist jene nur Ersatz für diese. In welche Stadt der Erde Sie reisen, überall finden Sie diesen gewandten, verbindlichen, ohne konkrete Abwehr doch abweisenden und diskret distanzierten Menschentypus. Gut organisiert und funktionstüchtig, scheint ihm nichts zu fehlen. Ein neuer Menschenschlag, gut eingepasst in das affekt- und fehlerfreie, quantifizierende, binäre Computerdenken: Ein Beweis – so könnte man meinen – für die fast unbeschränkte Anpassungsfähigkeit des Menschen, diesmal nicht an fremde, von außen aufgezwungene Umweltbedingungen, sondern an Verhältnisse, die er sich selbst im Laufe der letzten Jahrzehnte geschaffen hat.
So zumindest wirken Menschen, die diesem neuen Schlag angehören, von außen. Von innen jedoch fühlen sie sich isoliert, einsam, sinnentleert, ziel- und lustlos, gebremst, gestockt, gehemmt und oft in irgendeiner Form suchtabhängig. Vage Wellen von Angst sind oft die einzigen seelischen Bewegungen, die sie wirklich empfinden.«1
II. Den Feststellungen des Fachbereichs 3 Arbeit und Gesundheit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zufolge gewinnen psychische Belastungen im Zuge des Wandels der Arbeitswelt an Bedeutung. Psychische Belastungen können sowohl zu psychischen Störungen führen als auch zu körperlichen Erkrankungen wie Muskel-Skelett- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Verbreitete Folgen sind zudem Motivationsverluste, Arbeitsunzufriedenheit und Leistungsabfall bis hin zu Burn-out sowie Suchtverhalten.2
Der Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK Dachverband) berichtet in seinem Gesundheitsreport 2014 anschaulich von den durch psychische Leiden verursachten längeren Arbeitsunfähigkeitszeiten. Danach zeigt sich in der längerfristigen Betrachtung die Dynamik der kontinuierlichen Steigerung bei psychischen Leiden: Als einzige Krankheitsart stiegen hier in nur einer Generation die Fehlzeiten um das Fünffache, von knapp einem halben Tag je Pflichtmitglied im Jahr 1976 auf 2,6 Fehltage im Jahr 2013.3
Nicht weniger alarmierend sind die jüngsten Zahlen zum Krankenstand der AOK-versicherten Beschäftigten im Rheinland 2014. Dort gab es mit 12 % gegenüber 2013 einen deutlichen Anstieg bei den durch eine diagnostizierte psychische Störung bedingten Ausfalltagen.4
III. Das Arbeitsschutzgesetz verpflichtet Arbeitgeber, mit Maßnahmen des Arbeitsschutzes zur Verhütung von Unfällen, arbeitsbedingten Erkrankungen und zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit beizutragen. Dazu genügt es nicht, sich als Arbeitgeber auf körperliche Belastungen und/oder stoffliche (physikalische, biologische, chemische) Einwirkungen zu beschränken. Vielmehr kommt den psychischen Belastungen der Arbeit angesichts der Veränderungen in der Arbeitswelt heute eine deutlich gesteigerte Bedeutung zu.5 Indes zeigen vorliegende Studien, dass bislang überhaupt nur eine Minderheit der Betriebe, die Gefährdungsbeurteilungen nach dem Arbeitsschutzgesetz umsetzen, dabei auch psychische Belastungen berücksichtigen.6 Durch die Aufnahme des Begriffs »Psychische Belastungen« in das Arbeitsschutzgesetz ist jeder Arbeitgeber nunmehr verpflichtet, psychische Gesundheit in das betriebliche Gesundheitsmanagement zu integrieren. Dies gilt für Unternehmen und öffentliche Verwaltung als Arbeitgeber gleichermaßen.
Der Gesamtverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) hat im Juni 2013 sein Positionspapier Prävention und Gesundheitsförderung weiterentwickeln beschlossen. Darin ist die Verhütung von psychischen und Verhaltensstörungen als eines der wesentlichen Oberziele der arbeitsweltbezogenen Prävention und Gesundheitsförderung genannt. Es soll vor allem die Zahl und der Anteil der Betriebe mit verhältnispräventiven Aktivitäten zur Verringerung psychischer Fehlbelastungen erhöht werden. Angesichts der generellen Zunahme von psychosozialen und psychomentalen Belastungen sieht der vom GKV-Spitzenverband zur Umsetzung von §§ 20 und 20a SGB V erstellte Leitfaden Prävention als Handlungsfelder die Präventionsprinzipien der Förderung individueller Kompetenzen zur Stressbewältigung sowie der gesundheitsgerechten Mitarbeiterführung vor. Denn neben der Förderung individueller Bewältigungskompetenzen zum Abbau psychosozialer Belastungen sind auch strukturelle Maßnahmen erforderlich, die auf eine gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeitsaufgaben und -abläufen sowie von strukturellen und sozial-kommunikativen Bedingungen (Führungsstil) am Arbeitsplatz abzielen.7 Dabei ist jedoch Folgendes zu berücksichtigen:
IV. Auch wenn das Arbeitsschutzgesetz um den Gefährdungsfaktor »psychische Belastung« ergänzt wurde, bezweckt das Gesetz nicht, den Gesundheitszustand der Beschäftigten generell im Hinblick auf alle Lebensumstände zu verbessern.8 Die gesetzlich geforderten Schutzmaßnahmen des Arbeitgebers betreffen ausschließlich Gefährdungen für die physische oder die psychische Gesundheit der Beschäftigten durch die Arbeit. Andere Beeinträchtigungen liegen außerhalb des Schutzzwecks des ArbSchG und können daher nur Gegenstand freiwilliger Maßnahmen des Arbeitgebers sein.9
Wenngleich es demnach keine arbeitsrechtliche Pflicht zu einer gesonderten Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung schlechthin gibt, ist Gesundheit nicht teilbar. Körperliche und seelische Gesundheit hängen zusammen und bedingen einander. Und individuelle Befindlichkeiten und seelische Belastungen des einzelnen Beschäftigten wirken sich auf Arbeitsbedingungen und -erfolge ebenso aus, wie sie die Leistungsfähigkeit und Motivation des Betroffenen beeinflussen.
Dort wo allerdings nicht mehr die objektiv tätigkeits- bzw. arbeitsplatzbezogene Gefährdungsbeurteilung als gesetzliche Aufgabe umgesetzt wird, sondern der einzelne Mitarbeiter zwar organisationsbezogen, aber doch vorrangig als Individuum in den Blick genommen wird, geht es um freiwillige Aktivitäten in der Gesundheitsförderung. Dieses freiwillige Arbeitgeberangebot bezieht sich mithin überwiegend auf verhaltensbedingte Maßnahmen für den Einzelnen zur Förderung der Leistungsfähigkeit und Leistungsmotivation. Solche betrieblichen Maßnahmen, die über den gesetzlich geforderten Arbeits- und Gesundheitsschutz hinausgehen, sind nicht mitbestimmungspflichtig.

B. Salutogene systemische Aufstellungen als Beitrag zur betrieblichen Gesundheitsförderung

I. Bei der biomedizinisch fundierten Pathogenese liegt der Fokus auf der Herkunft und Entwicklung von Krankheit und Erkrankung. Demgegenüber ist das Konzept der Salutogenese dem Blick auf die Herkunft und Herstellung von Gesundheit gewidmet. Im Rahmen der Salutogenese lautet die grundlegende Fragestellung stets »Was erhält Menschen gesund?«. Dementsprechend steht im Zentrum der Herangehensweise immer die Frage nach der Stärke von Menschen, nach ihren Ressourcen und ihrem Gesundheitspotenzial.
In den theoretischen Annahmen der Salutogenese wird davon ausgegangen, dass Menschen im alltäglichen Leben vielfältigen Stressoren begegnen, mit denen sie umgehen müssen. Hier kann es sich um traumatische Erlebnisse handeln, um berufliche Herausforderungen oder Konflikte oder Konfliktpotenziale, die es zu bewältigen gilt. Die Salutogenese blickt auf die Entwicklung der Gesundheit einer Person und ist darauf fokussiert, was einem Individuum oder auch einer Gruppe von Menschen hilft, gesund zu bleiben, zu sein oder gesund zu werden – trotz der vielen alltäglichen Herausforderungen.10 Dieser Ansatz eines souveränen Umgangs mit Belast...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort der Herausgeberin
  2. Sabine Asgodom
  3. Moritz Bald
  4. Dr. med. Eckart von Hirschhausen
  5. Dr. Ulrich Hocke
  6. Christian Jäger
  7. Walter Kohl
  8. Dr. Florian Langenscheidt
  9. Heidi Lensing
  10. Katharina Maehrlein
  11. Heinz Meloth
  12. Beate Pracht
  13. Peter Reimer
  14. Dr. med. Sabine Schonert-Hirz (»Dr. Stress«)
  15. Michaela Stach
  16. Achim Wiedemann
  17. Michaela Wiedemann
  18. Harald Winkler