Leadership
eBook - ePub

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Essentials für die Unternehmensführung

  1. 192 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Essentials für die Unternehmensführung

Über dieses Buch

Wir leben in einem neuen Zeitalter. Um als Führungskraft erfolgreich zu sein, müssen wir neue Denkweisen, neue Fähigkeiten und neue Werkzeuge entwickeln, um nachhaltige Resultate hervorzubringen. Große Verbesserungen vollziehen sich stets entweder als Paradigmenwechsel, indem wir die Welt auf einmal anders sehen, oder als Folge kleiner, beharrlicher Schritte. Dieser Band macht Sie mit beidem vertraut. Sie lernen sowohl das Paradigma von "ganzen" Mitarbeitern mit Körper, Herz, Geist und Seele kennen als auch, wie Sie mit konsequenten kleinen Schritten am Ende große Dinge bewirken können.

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Information

Jahr
2014
eBook-ISBN:
9783956230936
Auflage
1

Wichtige Texte für Führungskräfte

Prinzip 1: Vertrauen aufbauen

Stephen M. R. Covey:
»Die 4 Grundlagen der Glaubwürdigkeit«

»Vielleicht muss Führung völlig neu definiert werden … Letztlich geht es dabei um Glaubwürdigkeit, um die Übereinstimmung von Worten und Taten.«
Anne Mulcahy, Vorstandsvorsitzende und CEO, Xerox
Stellen Sie sich doch einfach einmal vor, dass Sie als Sachverständiger in einem Gerichtssaal sitzen. Nun will der Staatsanwalt die Geschworenen davon überzeugen, dass Sie glaubwürdig sind. Was wird er tun?
Zunächst wird er versuchen, alle Anwesenden zu überzeugen, dass Sie ein aufrichtiger, ehrlicher Mensch sind. Dass Sie den Ruf haben, sich an die Wahrheit zu halten und nicht zu lügen.
Zweitens wird der Staatsanwalt darlegen, dass Sie gute Absichten haben und niemanden täuschen oder schützen wollen. Er wird betonen, dass Sie keine verborgenen Absichten und auch keine versteckte Agenda haben, die Ihre Aussage in irgendeiner Weise beeinflussen könnten.
Drittens wird der Staatsanwalt hervorheben, dass Sie selbstverständlich über das nötige Fachwissen und alle erforderlichen Kompetenzen verfügen, um eine qualifizierte Aussage als Sachverständiger machen zu können.
Viertens wird er allen sagen, dass Sie bereits ansehnliche Ergebnisse vorzuweisen haben. Er wird klarmachen, dass Sie Ihre Fähigkeiten auch jetzt wieder unter Beweis stellen und hervorragende Arbeit als Sachverständiger leisten werden.
Doch nun erhebt sich der Verteidiger. Er wird alles tun, um das Gericht zu überzeugen, dass Sie nicht glaubwürdig sind. Er wird versuchen, Ihnen nachzuweisen, dass es Ihnen an Aufrichtigkeit fehlt – dass Sie unehrlich sind oder früher gelogen haben. Vielleicht wird er Ihnen auch vorwerfen, dass Sie eine versteckte Agenda haben oder gute Gründe dafür, Ihre Aussage ganz im Sinne des Staatsanwalts ausfallen zu lassen. Wahrscheinlich wird er auch Ihre Kompetenz in Frage stellen und behaupten, dass Sie gar nicht dafür qualifiziert sind, als Sachverständiger in einem Prozess aufzutreten. Er wird Ihnen vorwerfen, dass Sie bisher keine gute Arbeit geleistet und nicht die Kompetenz gezeigt haben, Fakten zutreffend zu beurteilen.
Die folgenden vier Punkte sind also entscheidend:
  • Integrität
  • Absichten
  • Fähigkeiten
  • Ergebnisse
Egal ob im Privatleben oder im Beruf – unsere Glaubwürdigkeit hängt immer von diesen vier Faktoren ab.
Glaubwürdig sein – für sich und andere
Bei der 1. Welle von Vertrauen – dem Selbstvertrauen – dreht sich alles um unsere Glaubwürdigkeit. Letztlich läuft alles auf zwei Fragen hinaus:
Erstens: Vertraue ich mir selbst?
Zweitens: Bin ich jemand, dem andere vertrauen können?
Selbstvertrauen beginnt oft bei ganz kleinen Dingen. Ich erinnere mich noch gut an eine Zeit, als ich extrem viel zu tun hatte und einige Wochen lang bis zwei oder drei Uhr nachts aufblieb, um an einem wichtigen Projekt zu arbeiten. Dennoch klingelte mein Wecker morgens immer sehr früh: Ich hatte mir nämlich vorgenommen, trotz der vielen Arbeit auch noch ein bisschen Sport zu machen. Doch dann stellte ich den Wecker einfach ab und schlief weiter. Das rechtfertigte ich dann damit, dass ich den Schlaf dringender brauchte als die Bewegung.
Nach einer Weile überlegte ich aber: »Warum stelle ich den Wecker so früh? Ich weiß doch, dass ich nicht aufstehen und trainieren werde, wenn er klingelt. Weshalb mache ich das überhaupt?«
Die Sache mit dem Wecker hatte nicht nur mein Selbstvertrauen deutlich geschwächt – es war auch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung geworden. Ich stellte zwar den Wecker, glaubte aber nicht wirklich daran, dass ich aufstehen würde. Es ging nur noch darum, vor mir selbst zu begründen, warum ich besser ein bisschen länger schlafen sollte.
Den Wecker zu stellen war also absolut sinnlos. Deshalb beschloss ich, meine Vorgehensweise zu ändern. Ich wollte nicht mehr jeden Morgen den klingelnden Wecker als Entscheidungspunkt nutzen. Ich nahm mir vor, immer schon am Abend vorher zu entscheiden, wann ich aufstehen würde. Wenn ich den Wecker auf eine frühe Zeit stellte, würde ich von nun an aufstehen und das Versprechen halten, das ich mir selbst gegeben hatte: Ich würde Sport machen – egal, wie wenig ich geschlafen hatte. Und wenn ich wirklich dringend Schlaf brauchte, dann würde ich den Wecker erst später klingeln lassen. Welche Entscheidung ich abends auch traf – meine Verpflichtung sollte ganz klar sein. Ich wollte das, wozu ich mich innerlich verpflichtet hatte, am nächsten Morgen auch tun. Ich wollte mein Vertrauen in mich selbst nicht länger enttäuschen! Vielleicht erscheint Ihnen dieses Beispiel ziemlich trivial. Doch für den Aufbau meines Selbstvertrauens war die Sache mit dem Wecker unglaublich wichtig!
Viele von uns verfolgen ihre Ziele nicht hartnäckig genug oder halten sich nicht an ihre Versprechen. Das beste Beispiel sind die guten Vorsätze, die wir zu Beginn eines neuen Jahres fassen – nicht einmal zehn Prozent von uns schaffen es, ihre Vorsätze tatsächlich in die Tat umzusetzen.
Doch: Was passiert, wenn wir Versprechen, die wir uns selbst geben, nicht halten? Was passiert, wenn wir das immer wieder machen? Ganz klar: Das untergräbt unser Selbstvertrauen. Früher oder später verlieren wir das Vertrauen in unsere Fähigkeit, Versprechen zu halten. Zudem strahlen wir auch nicht die persönliche Charakterstärke aus, die bei anderen Vertrauen weckt. Vielleicht versuchen wir dann, Stärke aus unserer Position oder unseren Beziehungen zu ziehen, aber das funktioniert nicht. Es handelt sich dann nicht um unsere ureigenste innerste Stärke – und das merken die anderen ganz schnell.
Neue Studien bestätigen etwas, das uns unbewusst längst klar ist: Unser Selbstvertrauen beeinflusst unsere Leistung. Nicht zuletzt deshalb hat Jack Welch von GE immer wieder betont, dass der Aufbau von Selbstvertrauen bei anderen eine sehr wichtige Führungskompetenz ist.
Allerdings untergräbt fehlendes Selbstvertrauen auch unsere Fähigkeit, anderen zu vertrauen. Kardinal de Retz hat das so ausgedrückt: »Wer sich nicht selbst vertraut, kann auch keinem anderen wirklich vertrauen.«
Das Gute an all dem ist: Jedes Mal, wenn wir ein Versprechen halten oder ein wichtiges Ziel erreichen, werden wir ein bisschen glaubwürdiger. Je öfter wir das schaffen, desto mehr vertrauen wir uns selbst und desto größer ist das Vertrauen, das andere in uns haben.
Wie wichtig es ist, dass andere uns vertrauen können, zeigt eine Geschichte, die mein Vater vor einigen Jahren in einem Geschäft für Herrenmode in Kanada erlebt hat. Er wurde dort vom Filialleiter und einem jungen Auszubildenden bedient. Mein Vater überlegte, sich einen ziemlich teuren Mantel zu kaufen, war sich aber nicht sicher, weil er den Mantel bei seiner Rückkehr in die USA ja auch noch verzollen musste.
»Machen Sie sich deshalb keine Sorgen!«, sagte der Filialleiter und lächelte. »Ziehen Sie den Mantel einfach an, dann müssen Sie ihn nicht verzollen!«
»Wie bitte?«, fragte mein Vater entgeistert.
»Ziehen Sie den Mantel einfach an!«, wiederholte der Filialleiter. »Dann brauchen Sie keinen Zoll zu zahlen.«
Mein Vater rief: »Aber ich muss doch ein Formular ausfüllen! Ich muss angeben, was ich im Ausland gekauft habe.«
»Geben Sie den Mantel nicht an, tragen Sie ihn einfach, dann müssen Sie sich um den Zoll keine Sorgen machen!«, sagte der Filialleiter noch einmal.
Mein Vater schwieg einen Augenblick. Dann sagte er: »Wissen Sie, um den Zoll mache ich mir keine großen Sorgen, aber um den jungen Mann, den Sie hier ausbilden. Er lernt von Ihnen. Was wird er von Ihnen denken? Wird er Vertrauen dazu haben, dass Sie ihn gut ausbilden und sich an die Abmachungen, die Sie mit ihm treffen, halten?«
Kein Wunder, dass so viele Mitarbeiter ihren Führungskräften nicht vertrauen! Meist wird das Vertrauen in ein Unternehmen gar nicht durch die großen Skandale wie das unmoralische Verhalten bei Enron und WorldCom zerstört. Was die Glaubwürdigkeit viel mehr schwächt, sind die kleinen Dinge!
Die kleinen Dinge zählen. Zum Beispiel, wenn jemand mit seinem Chef sprechen will und seine Sekretärin sagt, er sei gerade in einer Besprechung, obwohl das nicht stimmt. Die kleinen Dinge sind das, was Ihren Mitarbeitern auffällt.
Frank VanderSloot, President und CEO von Melaleuca
Vergessen Sie nicht, dass Sie eine Menge für Ihre Glaubwürdigkeit tun können. Sie haben es in der Hand, Ihr Selbstvertrauen so zu steigern, dass es sich auf alle Bereiche Ihres Lebens und auch auf das Leben der anderen positiv auswirkt.
Wie glaubwürdig sind Sie?
Bevor ich mit meinen Klienten arbeite, mache ich oft eine kleine Übung: Ich gebe ihnen Bilder von den Leuten, mit denen sie zusammenarbeiten. Dann bitte ich sie, diese Leute schnell in zwei Stapel zu sortieren:
Stapel 1: »Ich tendiere dazu, dieser Person zu vertrauen!«
Stapel 2: »Ich tendiere dazu, dieser Person nicht zu vertrauen!«
Wenn jemand noch nicht lange in einem Unternehmen arbeitet, hat er noch eine dritte Möglichkeit: »Diese Person kenne ich noch nicht gut genug, um sagen zu können, ob ich ihr vertraue oder nicht.«
Es ist ungemein interessant, wie schnell die Leute ihre Entscheidungen treffen. Die meisten haben bei den verschiedenen Bildern sofort ein Gefühl des Vertrauens oder Misstrauens. Zudem ist es sehr auffällig, dass die Mitarbeiter meist denselben Personen vertrauen oder aber misstrauen.
Denken Sie jetzt bitte an die Menschen, die Sie kennen. Auf welchen Stapel würden Sie ihre Bilder ganz spontan legen? Warum würden Sie gerade diesen Stapel wählen?
Und – ganz wichtig: Auf welchen Stapel würden diese Leute Ihr Bild legen? Warum?
Am Anfang dieses Kapitels habe ich Ihnen erklärt, dass Glaubwürdigkeit auf vier Faktoren beruht. Damit Sie besser beurteilen können, wo Sie persönlich in diesen vier Bereichen stehen, haben wir einen Test entwickelt.
Natürlich ist diese Selbstanalyse nicht ganz einfach. Nur wenn Sie Ihr Innerstes ganz ehrlich erforschen, wird der Test Ihnen helfen, Ihrer persönlichen Glaubwürdigkeit auf die Spur zu kommen. Aber allein die Tatsache, dass Sie alle Fragen wahrheitsgemäß beantworten, wird Ihr Selbstvertrauen steigern.
Lesen Sie die einzelnen Aussagenpaare aufmerksam durch und ziehen Sie einen Kreis um die Zahl, die am ehesten auf Sie zutrifft:
1 bedeutet, dass Sie sich mit der Aussage ganz links am meisten identifizieren können – 5 heißt, dass die rechte Aussage Sie am besten beschreibt.
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Haben Sie Ihre Punkte aus allen vier Teilen zusammengezählt? Gut! Dann sehen Sie sich jetzt bitte Ihr Testergebnis an.
Liegt Ihre Gesamtpunktzahl zwischen 90 und 100? Wunderbar! Dann ist Ihre persönliche Glaubwürdigkeit wirklich groß. Sie zeigen sowohl Charakter als auch Kompetenz. Bestimmt wissen Sie auch, was Ihnen im Leben wichtig ist, und richten Ihr Handeln danach aus. Das Wohlergehen anderer liegt Ihnen wirklich am Herzen. Zudem sind Sie sich Ihrer Talente und Fähigkeiten bewusst. Sie arbeiten kontinuierlich daran, Ihre Stärken auszubauen, und nutzen sie effektiv, um gute Ergebnisse zu erzielen. Daher strahlen Sie viel Zuversicht aus und die anderen neigen dazu, Ihnen zu vertrauen.
Liegt Ihre Gesamtpunktzahl zwischen 70 und 90? Dann könnten bei Ihnen kleinere Glaubwürdigkeitsmängel bestehen. Diese zeigen sich daran, dass es Ihnen etwas an Selbstvertrauen mangelt oder dass andere Ihnen nicht auf Anhieb ihr Vertrauen schenken.
Bei einer Gesamtpunktzahl von höchstens 70 haben Sie wohl ein größeres Glaubwürdigkeitsproblem. Deshalb würde ich Ihnen zu einer genauen Analyse der Bereiche raten, in denen Sie niedrigere Punktzahlen erreicht haben. Dann können Sie sich in Zukunft genau auf die Dinge konzentrieren, bei denen Sie noch Nachholbedarf haben.

Die 4 Grundlagen der Glaubwürdigkeit

Sicher haben Sie es längst bemerkt: Die vier Teile des Tests entsprechen den »4 Grundlagen der Glaubwürdigkeit«. Das sind die entscheidenden Punkte, die Sie glaubwürdig machen – für Sie selbst und für andere. Bei den beiden ersten Grundlagen geht es um den Charakter, bei den beiden anderen um die Kompetenz. Und alle vier sind für unser S...

Inhaltsverzeichnis

  1. Herzlich willkommen!
  2. Essentials für die Unternehmensführung: Großartige Führungskräfte, großartige Teams, großartige Resultate
  3. Wichtige Antworten auf Kernfragen der Führung
  4. Wichtige Texte für Führungskräfte
  5. Wichtige Werkzeuge für Führungskräfte
  6. Der Autor
  7. Impressum