Feiern im Rhythmus des Jahres
eBook - ePub

Feiern im Rhythmus des Jahres

Eine kurze Einführung in christliche Zeitrechnung und Feste

  1. 248 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Feiern im Rhythmus des Jahres

Eine kurze Einführung in christliche Zeitrechnung und Feste

Über dieses Buch

Wie kommt es eigentlich, dass das orthodoxe Osterfest nur selten gleichzeitig mit dem der westlichen Christenheit gefeiert wird? Der Grund dafür sind verschiedene christliche Kalendersysteme, die der Autor historisch erschließt und mit dem jüdischen und islamischen Kalender abgleicht. Ein weiteres Kapitel widmet sich dem zentralen christlichen Fest, Ostern, und dem Osterfestkreis in seiner römisch-katholischen Gestalt, darauf folgen Gehalt und Gestalt der übrigen Feste im Jahreskreis. Den Abschluss bildet ein Überblick über die Festkultur in anderen christlichen Kirchen. Wie im "Crashkurs Liturgie" und in "Liturgie im Rhythmus des Tages" verbindet der Autor eine Fülle von Informationen mit einer gut lesbaren Darstellung, die durch zahlreiche schematische Übersichten unterstützt wird.

Häufig gestellte Fragen

Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
  • Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
  • Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Beide Pläne können monatlich, alle 4 Monate oder jährlich abgerechnet werden.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Feiern im Rhythmus des Jahres von Liborius Olaf Lumma im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Teologia e religione & Teologia cristiana. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Teil III
ANDERE FESTE IM RÖMISCH-KATHOLISCHEN KALENDER

Kapitel 21
Sonntag und Jahreskreis

Der Sonntag als wöchentliches Osterfest

Christliches Feiern basiert letztlich immer auf dem Osterglauben und wird von diesem genährt. Als zentrales Geschehen hat daher nach Ostern der Sonntag zu gelten, der das wöchentliche Abbild des Ostersonntags ist. Das II. Vatikanische Konzil bezeichnet den Sonntag als „Fundament und Kern des ganzen liturgischen Jahres“ (SC 106).
Die Bezeichnung Herrentag ist bereits in Offb 1,10 bezeugt und in viele Sprachen eingegangen: Zwar haben germanische Sprachen wie das Deutsche, Englische und Niederländische den Namen dieses Wochentages von der Sonne übernommen (Sonntag, sunday, zondag), doch in romanischen Sprachen ist die Wurzel „Herr“ (lateinisch dominus) erkennbar: lateinisch dies dominica, französisch dimanche, italienisch domenica, spanisch domingo usw.
Der Sonntag ist also der „kleine Bruder“ und engste Verwandte des Osterfestes. Das „Jahresostern“ bildet sich im Kleinen im „Wochenostern“ ab. Für den Sonntag ist daher in der Liturgietheologie auch der ausdrucksstarke Begriff Wochenpascha gebräuchlich.

Sonntagsvigil

Eine prägende Feier des Sonntags, die leider im Laufe der Jahrhunderte fast vollständig verloren gegangen ist und heute nur noch von wenigen Gruppen – zum Beispiel Klöstern – gefeiert wird, ist die Sonntagsvigil, also die liturgische Nachtwache mit der Betrachtung biblischer Lesungen, ähnlich wie in der Osternacht. In der strengsten Variante des Mönchtums dauerte die Sonntagsvigil in der Mitte des 1. Jahrtausends immer die ganze Nacht hindurch, andere Orte kannten sie als Gemeindefeier in der zweiten Nachthälfte, deutlich vor dem Sonnenaufgang. Charakteristisch war dabei die Lesung eines Auferstehungsevangeliums, durch das die Sonntagsvigil unmittelbar an die Osternacht rückgebunden wurde.
Versuche einer ernsthaften Wiederbelebung der Sonntagsvigil, die dem Wachbleiben und dem Osterevangelium einen wöchentlichen Platz im Gemeindealltag zurückgeben könnte, sind derzeit leider kaum in Sicht. Aussichten auf breitere Rezeption haben wohl in erster Linie Vigilfeiern am Samstagabend, als eine Art feierliche Eröffnung der Nacht und damit des Sonntags insgesamt.

Eucharistiefeier

Zweites Charakteristikum des Sonntags ist die Eucharistiefeier. Spätestens Mitte des 2. Jahrhunderts, vermutlich aber noch früher etablierte sich der Sonntagmorgen (der Morgen als Zeit der Auferstehung, das Sonnenlicht als Symbol des Sieges von Leben, Freude und Frieden über Dunkelheit, Sünde und Tod) als Zeit der gottesdienstlichen Hauptversammlung christlicher Gemeinden: eine Versammlung, in der gemeinsam die Heilige Schrift gehört und in Vergegenwärtigung Jesu Christi Brot gebrochen und gemeinschaftlich Wein getrunken wird. Gemeinsam mit der Sonntagsvigil bildet die Sonntagseucharistie in kompakter Form die Osternachtsfeier ab, die auf diese Weise zum wöchentlichen Zentrum der christlichen Gemeinde wird.
Auch um die Sonntagseucharistie ist es heute nicht ideal bestellt, allerdings aus einem ganz anderen Grund als bei der Sonntagsvigil: Seit vielen Jahrhunderten ist die gewohnheitsmäßige Feier der Eucharistie auch an Werktagen so verbreitet, dass sie nicht mehr als Spezifikum des Sonntags erfahren werden kann. Die historisch damit einhergehende Häufung von Eucharistiefeiern an ein und demselben Tag in ein und derselben Kirche hat aus der (Ver-)Sammlung der Gemeinde eine Art spirituelles Konsumangebot gemacht, von dem man individuell Gebrauch macht (oder auch nicht). Im 20. Jahrhundert wurden diese Angebote über den kompletten Zeitraum von Samstagabend bis Sonntagabend verteilt, so dass katholische Gläubige sich „ihre“ passende Zeit aussuchen können und zugleich der Raum für andere sonntägliche Gottesdienstformen neben der Eucharistie (z. B. die oben genannte Sonntagsvigil) schwindet. – In jüngster Zeit kommt im deutschen Sprachraum eine gegenläufige Entwicklung hinzu, die ähnlich fatale Folgen haben könnte: Stehen nicht mehr genügend Priester für die Sonntagseucharistie der Gemeinde bereit und hält die Kirche trotzdem an den ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Buchinfo
  2. Haupttitel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Teil I: DER KALENDER
  6. Teil II: DAS OSTERFEST
  7. Teil III: ANDERE FESTE IM RÖMISCH-KATHOLISCHEN KALENDER
  8. Teil IV: ANDERE CHRISTLICHE RITEN UND KONFESSIONEN
  9. Schlusswort
  10. Glossar
  11. Literaturempfehlungen
  12. Dank und Widmung
  13. Eigenanzeigen