Damals wie heute: Wer recherchiert, darf sich nicht vor Menschen fürchten
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Damals wie heute: Wer recherchiert, darf sich nicht vor Menschen fürchten

Journalismus Atelier: Recherche im Netz

  1. 15 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Damals wie heute: Wer recherchiert, darf sich nicht vor Menschen fürchten

Journalismus Atelier: Recherche im Netz

Über dieses Buch

Kapitel aus dem Band 'Recherche im Netz'Recherche ist eines der wichtigsten Handwerkszeuge der journalistischen Praxis. Doch wie recherchiert man richtig? Welche Techniken muss man beherrschen – speziell bei der Recherche im Netz? Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es zu beachten? Wie fundiert sind die Suchergebnisse von Google und anderen Suchmaschinen? Wie geht man mit Leaking und Fakes um? Welches Recherchepotential birgt das Soziale Netz? Wie funktionieren Crowdfounding, Crowdsourcing und Crossborder-Reporting, welche Rolle können diese Herangehensweisen in Zukunft spielen?Und: Worin besteht die Herausforderung für die demokratische Öffentlichkeit in der modernen Mediengesellschaft? Diese und weitere fragen werden in diesem Band von Medienexperten, Juristen und Journalismusforschern erörtert und beantwortet.

Häufig gestellte Fragen

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Information

MARLIS PRINZING

DAMALS WIE HEUTE: WER RECHERCHIERT, DARF SICH NICHT VOR MENSCHEN FÜRCHTEN

KURZZUSAMMENFASSUNG
Ein Blick in die Geschichte und ein Interview zur Gegenwart der Recherche stimmen in das Thema ein und stellen die Weichen erstens für die Praxis und zweitens für die allgemeine Reflexion. Dieses Kapitel gibt Basistipps für eine zielgerichtete Recherche und eine konstruktive Recherchehaltung, für das Recherchieren an sich und implizit auch für das Recherchieren im Netz. Der Debatten-Impuls gibt einen Hinweis darauf, warum Recherche ein zentraler Bereich journalistischen Arbeitens sein muss und zugleich ein gesellschaftlicher Kernauftrag ist, also jeden angeht.
LERNZIELE
  • Die historische Dimension sowie den Stellenwert der Recherche für den journalistischen Arbeitsalltag und für die Gesellschaft erfassen.
  • Die Grundprinzipien des Recherchehandwerks verinnerlichen.

1. HANDWERK RECHERCHE

Französische Soldaten werden von den indischen Verbündeten der britischen Armee gefoltert! Diese Geschichte, die Benjamin Harris 1690 in seinem Nachrichtenblatt Publick Occurrences veröffentlichte, war eine Sensation – wegen der ungeheuerlichen Vorgänge, vor allen Dingen aber wegen der Umstände: Dass diese Geschichte in einer »Medienlandschaft«, die fast ausschließlich aus Handelsnachrichten bestand, und ausgerechnet in Amerika, einem Land, das noch unter der Herrschaft der britischen Krone stand, überhaupt veröffentlicht werden konnte. Harris musste sein Blatt vier Tage später einstellen. Doch bis heute halten amerikanische Autoren diesen Text für den Beginn des investigativ recherchierenden Journalismus (vgl. Nagel 2007: 65f.). Dieses Beispiel weist auch hin auf den bis heute virulenten Bezug zwischen Recherche und der Art der Gesellschaft, in der sie stattfindet: In autoritären Gesellschaften wird investigativer Journalismus nach Möglichkeit verboten, in einer demokratischen verärgert er zwar insbesondere diejenigen, deren Machenschaften dadurch öffentlich gemacht werden, gilt aber zugleich als ein Charakteristikum für Medienschaffen in einem demokratisch legitimierten politischen System (vgl. ebenda) und damit als Garant für Freiheit. In der amerikanischen Demokratie äußert sich dies bis heute auch dadurch, dass den Medien die Rolle eines bedeutsamen Wachhunds im politischen System der Gewaltenteilung und der »Checks and Balances« zugeschrieben wird.
Im 19. Jahrhundert galt der Augenzeugenbericht eines Reporters als sensationell (Haller 1993: 40). Die politischen Ereignisse waren zudem weit weniger komplex und verflochten als heute und entsprechend leichter zu fassen. Die Wirkungsmacht der Augenzeugen konnte hoch sein. Der Bericht von Times-Korrespondent William Howard Russell über die britische Armee im Krim-Krieg 1854/55 schürte letztlich die öffentliche Empörung so sehr, dass die Regierung zurücktreten musste. Bei heiklen Recherchen im sozialen Leben war man auf die teilnehmende Beobachtung angewiesen. Journalisten wie Egon Erwin Kisch begründeten die recherchierte Reportage, indem sie Erlebnisse schilderten, die sie an bestimmten Schauplätzen gemacht hatten. Nachforschungen, die beobachtete Fakten nochmals überprüften, blieben selten. In Deutschland etablierte sich der Recherchier-Journalismus Anfang des 20. Jahrhunderts. Neue technische Möglichkeiten vom Telefon bis zur Rotationspresse beförderten diese Entwicklung und beschleunigten insgesamt den Journalismus massiv.
Längst fehlt es nicht m...

Inhaltsverzeichnis

  1. [Cover]
  2. [Titel]
  3. [Inhaltsübersicht]
  4. DAMALS WIE HEUTE: WER RECHERCHIERT, DARF SICH NICHT VOR MENSCHEN FÜRCHTEN
  5. AUTOREN
  6. HERAUSGEBER UND KONTAKT
  7. Kontakte
  8. Über dieses Buch
  9. Impressum