
- 304 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Platzwechsel
Über dieses Buch
Eigentlich hatte André gedacht, endlich den Absprung aus seiner Heimat in der Provinz Sachsen-Anhalts geschafft zu haben. Weg von Klassentreffen, Hochzeiten und Thermomixen. Wären da nicht sein Großvater, der an Demenz erkrankt ist, ins Heim zieht und jeden Tag ein bisschen mehr den Anschluss an die Welt verliert, und sein bester Kumpel Maik, der auf die furchtbar grandiose Idee kommt, André einen Job in der Heimat zu besorgen ...
André Herrmann erzählt mit viel Humor von den weniger lustigen Seiten des Lebens: von Krankheiten, Ängsten und vom Altern – aber auch von lebensgroßen T-Rex-Skulpturen, von Trennungsfeiern und davon, was passiert, wenn man den eigenen Eltern zu Weihnachten einen Joint schenkt.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Thema
LiteraturThema
Literatur Allgemein1.
Es war April.
Die Sonne schien, vorm Fenster blühten die Magnolienbäume. Wir saßen zu viert in einem viel zu großen Seminarraum.
»Okay«, sagte die Kursleiterin, »schön, dass Sie das Angebot Ihrer Fallmanager angenommen haben. Dann würde ich sagen, wir stellen uns erst mal alle vor. Wir sagen unseren Namen und dann, in welchem Beruf wir gern mal arbeiten würden.«
»Also, ich bin die Martina«, sagte eine Frau mit blonden, violetten und grünen Strähnen in den schwarzen Haaren. »Und ich würde gern in einem Friseursalon arbeiten.«
Ich musste grinsen. Los, frag mich, frag mich, dachte ich. Ich hab die perfekte Antwort: Ich bin André, und ich würde gerne an Martinas Geschmack arbeiten.
»Sehr gut«, erklärte die Kursleiterin und grinste.
»Heinz«, sagte ein Mann im karierten Hemd, das wegen seines immensen Bierbauchs straff gespannt war. »Ich war zwölf Jahre lang Fensterbauer. Joa … Des fand ich eijentlich janz jut.«
»Schön!«, sagte die Kurstante.
»Michael«, sagte ein großer, dürrer Typ. »Ich wär gern … pff … Hauptsache, die Kasse stimmt.«
Die Kursleiterin schaute mich an.
»Öööh, André«, sagte ich und knetete meine Hände. »Und, äh, ich muss jetzt eigentlich nicht … unbedingt … irgendwas … arbeiten.«
Stille.
»Ehehehe«, machte die Kursleiterin. »Wie jetzt, nichts arbeiten?«
»Naja, so halt«, sagte ich. »Ich glaub, ich kann mich auch so gut beschäftigen.«
»Okay. Haben Sie einen Traumberuf?«
»Mhm, nöö.«
»Was wollten Sie denn früher mal werden?«
Ich überlegte.
»Rechtsanwalt.«
»Na, das ist doch was!«
»Ja«, bremste ich, »aber nur, weil mein Opa immer gesagt hat, ein Rechtsanwalt muss nur die Türklinke anfassen und schon hat er 100 Mark verdient. Und da dachte ich: Paar Türklinken am Tag anfassen, das krieg ich hin, und dann hab ich frei.«
Die Kursleiterin blätterte in einem Hefter.
»Hier steeeeeht, Sie haben Politikwissenschaft studiert!«
»Jup.«
»Warum machen Sie denn nicht damit was?«
»Och, hat sich nicht so ergeben.«
»Aber da stehen einem doch alle Türen offen!«
»Welche denn?«
»Naaaa, in der Politiiiiik. Uuuuund in der Wissenschaaaaaft!«
»So sehen das meine Eltern auch«, sagte ich. »Aber wissen Sie, was mich an Politik stört?«
»Was denn?«
»Fraktionszwang zum Beispiel.«
»Frak… was?«
»Egal. Was mich viel mehr stört, ist, dass es keine menschelnden Politikerinnen und Politiker mehr gibt.«
»Menschelnd?«
»Ja, menschelnd«, sagte ich. »Dass die einfach mal ehrlich sind, mein ich. Wenn man da im Bundestag sitzt und der de Maiziere erzählt wieder irgendwas von wegen ›Aaaah, konkrete Informationen dazu würden Sie verunsichern‹ und solchen Schwachsinn, wieso steht da niemand auf und ruft: ›Ach komm, Thomas! Halt doch einfach mal die Fresse. Oder gib einfach zu, dass du’s verbockt hast, du Gulaschkobold!‹«
Der Mann im Karohemd begann zu kichern.
»Aber neeeein«, rief ich, »da muss man applaudieren und warten, bis man dran ist, und dann sagen: ›Ich stimme mit der Einschätzung des Kollegen de Maiziere nicht überein.‹ Obwohl der eigentlich ein weltfremdes Arschloch ist. Das ist doch scheiße.«
Ich blickte in die Runde. Alle sahen mich gebannt an. Die Friseurin nickte mir aufmunternd zu.
»Ich meine, ich könnt mich da jedenfalls nicht zurückhalten«, sagte ich.
»Kann ich mir gut vorstellen«, knurrte die Kurstante. Sie schaute wieder in ihren Hefter.
»Ein Buch haben Sie auch geschrieben!«
»Ja.«
»Na hörn Sie mal! Ein echtes Buch! Das ist doch eine Leistung!«
»Klar. Hat sich sogar so gut verkauft, dass ich jetzt hier sitzen muss!«
Die Kursfrau seufzte.
»Passen Sie auf, Herr Herrmann.« Sie schlug sich beherzt auf die Schenkel. »Wir machen mal ein Rollenspiel. Sie sind jetzt bei mir zum Vorstellungsgespräch.«
»Na gut«, sagte ich. »Für welchen Job?«
»Dürfen Sie sich aussuchen.«
»Okay, dann Lehrer!«
»Interessant. Wieso Lehrer?«
»Würd ich mich nie drauf bewerben.«
Alle kicherten.
Die Kursfrau räusperte sich. »Also, Herr Herrmann, Sie haben da eine ganz schöne Lücke im Lebenslauf. Was haben Sie denn von 2005 bis 2007 gemacht?«
»Mhm«, sagte ich, »kennen Sie Jumanji?«, und beglückwünschte mich innerlich zu dieser gelungenen Pointe.
»Ju… was? Kenn ich nich’.«
»Nicht so wichtig.«
»Okay. Herr Herrmann, wo sehen Sie sich in fünf Jahren?«
»In fünf Jahren? Auf Ihrer Seite des Tischs!«
»Nee, nee, das geht nicht.«
»Challenge accepted.«
»Na gut, Herr Herrmann, ich könnte Ihnen ein unbezahltes Praktikum anbieten.«
»Nee«, sagte ich.
»Aber Herr Herrmann, wir sind ein multinationales Unternehmen!«, rief die Kursfrau. »Wir sind an der Börse! Bei uns haben Sie Aufstiegschancen! Es ist gut möglich, dass wir Sie nach dem Praktikum übernehmen.«
»Ach herrje!«, rief ich. »Und ich Idiot hab mich hier als Lehrer beworben!«
Der dürre Mann musste lachen.
Die Kursfrau hüstelte: »Dann müssen Sie vielleicht mal in den sauren Apfel beißen?! Ein Praktikum, das geht doch auch vorbei.«
»Nee, danke.«
»Warum denn nicht?«
»Weil ich, wenn’s danach geht, schon körbeweise saure Äpfel gegessen habe. Und selbst wenn es für mich funktioniert, löst es ja nicht das Problem an sich!«
»Na, aber denken Sie doch mal an sich!«
»Ich will aber nicht bei irgendwas mitmachen, was ich kacke finde!«, rief ich. »Wenn alle dagegen sind, aber trotzdem mitmachen, dann ändert sich doch nichts. Also muss doch wenigstens mal jemand anfangen!«
»Ja, aber doch nich’ Sie!«
»Unbezahlte Praktika, so was gibt es doch nur, weil es genug Dumme gibt, die den Quatsch tatsächlich mitmachen!«
»Und viele werden dann am Ende übernommen!«
»Meinetwegen, aber es ändert nichts daran, dass es auch einen Teil gibt, der nicht übernommen wird. Und einen noch größeren Teil, der es sich nicht mal leisten kann, ein halbes Jahr unbezahlt zu arbeiten! Wer ist überhau...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Impressum
- Titel
- Inhalt
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 6
- Kapitel 7
- Kapitel 8
- Kapitel 9
- Kapitel 10
- Kapitel 11
- Kapitel 12
- Kapitel 13
- Kapitel 14
- Kapitel 15
- Kapitel 16
- Kapitel 17
- Kapitel 18
- Kapitel 19
- Kapitel 20
- Kapitel 21
- Kapitel 22
- Kapitel 23
- Kapitel 24
- Kapitel 25
- Kapitel 26
- Kapitel 27
- Kapitel 28
- Kapitel 29
- Kapitel 30
- Kapitel 31
- Kapitel 32
- Kapitel 33
- Kapitel 34
- Kapitel 35
- Kapitel 36
- Kapitel 37
- Hörbuch
- Hörproben
- Danke