Modellierung von Business-Intelligence-Systemen
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Modellierung von Business-Intelligence-Systemen

Leitfaden für erfolgreiche Projekte auf Basis flexibler Data-Warehouse-Architekturen

  1. 276 Seiten
  2. German
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Modellierung von Business-Intelligence-Systemen

Leitfaden für erfolgreiche Projekte auf Basis flexibler Data-Warehouse-Architekturen

Über dieses Buch

Die Modellierung von Business-Intelligence-Systemen (BI) umfasst eine Vielzahl unterschiedlicher Facetten, die im Kontext von Operational BI, agile Warehousing, Real-Time und Self-Service BI zu bewerten sind. Dieses Buch beschreibt die Architektur und Gestaltung von unternehmensweiten analyseorientierten Informationssystemen insbesondere unter dem Aspekt zunehmend agiler Geschäftsanforderungen und deren Unterstützung durch BI-Methoden. Neben der Darstellung von Best Practices der Historisierung und der Data-Mart-Modellierung ist der Aufbau eines Enterprise Data Warehouse von zentraler Bedeutung. Behandelt werden im Einzelnen: - Business-Intelligence-Architektur - Mehrdimensionale Datenstrukturen - Semantische mehrdimensionale Modellierung - Bestandteile und Varianten des Star-Schemas - Historisierung und Zeitabhängigkeit im Data Warehouse - Faktenmodellierung - Dimensionsmodellierung - Core-Data-Warehouse-Modellierung Dieses Buch ist ein Muss für alle mit der Gestaltung und Nutzung von BI-Systemen betrauten Architekten, Analysten, Entwickler und Projektleiter.

Häufig gestellte Fragen

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Information

Jahr
2014
ISBN drucken
9783898648271

1 Business-Intelligence-Architektur

Unter dem Sammelbegriff Business Intelligence werden Konzepte des Data Warehouse, OLAP und Data Mining diskutiert. Durch die zunehmend strategische Ausrichtung der Informationsverarbeitung erhalten diese Konzepte einen neuen Stellenwert in der Praxis. Unter dem Begriff Analyseorientiertes Informationssystem werden Systemlösungen im Bereich Business Intelligence mit der Ausrichtung an der Analyseanforderung zusammengefasst.
Der Fokus analyseorientierter Informationssysteme liegt in der zeitnahen Versorgung betrieblicher Entscheidungsträger mit relevanten Informationen zu Analysezwecken. Diese Systeme zielen somit auf die Unterstützung der dispositiven und strategischen Prozesse in einem Unternehmen ab und bilden damit ein logisches Pendant zu den operativen Systemen, die zumeist in Form einer integrierten betriebswirtschaftlichen Standardsoftware wie z. B. SAP ECC (ERP Central Component) eingesetzt werden.

1.1 Data Warehouse

Allen analyseorientierten Informationssystemen gemeinsam ist eine geeignete zugrunde liegende Datenbasis. Diese bildet damit eine wesentliche Komponente, auf deren Grundlage die verschiedenen Auswertungssysteme aufsetzen. Dem Aufbau dieser zentralen Datenbasis widmet sich die Diskussion seit einigen Jahren unter dem Stichwort Data Warehouse. Hierunter soll im Folgenden ein unternehmensweites Konzept verstanden werden, dessen Ziel es ist, eine logisch zentrale, einheitliche und konsistente Datenbasis für die vielfältigen Anwendungen zur Unterstützung der analytischen Aufgaben von Führungskräften aufzubauen, die losgelöst von den operativen Datenbanken betrieben wird.
Der Begriff Data Warehouse geht auf Inmon zurück. Inmon beschreibt ihn mit der Aufgabe, Daten zur Unterstützung von Managemententscheidungen bereitzustellen, die die folgenden vier wesentlichen Eigenschaften aufweisen [Inmon 1996, S. 33]:
  • Themenorientierung
  • Vereinheitlichung
  • Zeitorientierung
  • Beständigkeit
Die in einem Data Warehouse abzulegenden Daten orientieren sich an dem Informationsbedarf von Entscheidungsträgern und beziehen sich demnach auf Sachverhalte, die das Handeln und den Erfolg eines Unternehmens bestimmen. Die Daten fokussieren sich daher auf die Kernbereiche der Organisation. Diese datenorientierte Vorgehensweise unterscheidet sich deutlich von den prozessorientierten Konzepten der operativen Anwendungen.
Eine wesentliche Eigenschaft eines Data Warehouse ist ein konsistenter Datenbestand, der durch eine Vereinheitlichung der Daten vor der Übernahme entsteht. Diese Vereinheitlichung bezieht sich sowohl auf die Struktur wie auch auf die Formate, häufig müssen die verwendeten Begriffe, Codierungen und Maßeinheiten zusammengeführt werden.
Für die Managementunterstützung werden Daten benötigt, die die Entwicklung des Unternehmens über einen bestimmten Zeitraum repräsentieren und zur Erkennung und Untersuchung von Trends herangezogen werden. Dazu wird der Data-Warehouse-Datenbestand periodisch aktualisiert und der Zeitpunkt der letzten Aktualisierung definiert damit einen Schnappschuss des Unternehmensgeschehens, der je nach Ladezyklus Minuten, Stunden, Tage, Wochen oder Monate zurückliegen kann.
Das vierte wesentliche Charakteristikum bezieht sich auf die Beständigkeit der Daten in einem Data Warehouse. Da diese in der Regel nur einmal geladen und danach nicht mehr geändert werden, erfolgt ein Datenzugriff im Allgemeinen nur lesend. Einmal erstellte Berichte auf Basis dieses Datenbestands sind daher reproduzierbar, da auch in späteren Perioden die Datenbasis die gleiche ist. Diese Eigenschaft wird mit dem Begriff der Nicht-Volatilität umschrieben.1 Die Beständigkeit bezieht sich aber auch auf ein verlässliches annähernd gleichbleibendes Antwortzeitverhalten.
Die Einordnung eines Data Warehouse in die IT-Struktur eines Unternehmens ergibt sich aus der in Abbildung 1–1 dargestellten Referenzarchitektur. Ausgangsbasis dieser Architektur sind die operativen Vorsysteme, aus denen periodisch Datenextrakte generiert werden. Im Rahmen des ETL-Prozesses (extract transform load, ETL) erfolgen die Bereinigung und Transformation der Daten aus den verschiedenen Vorsystemen sowie externen Datenquellen zu einem konsistenten einheitlichen Datenbestand und der Transport in das Data Warehouse. Hierbei sind die beiden Phasen des erstmaligen Befüllens sowie der regelmäßigen periodischen Aktualisierungen zu unterscheiden.
Dieser ETL-Komponente kommt beim Aufbau eines Data Warehouse eine zentrale Bedeutung zu, denn ein hoher Anteil des Aufwands beim Aufbau eines Data Warehouse resultiert aus der Implementierung von Zugriffsstrategien auf die operativen Datenhaltungseinrichtungen.2
Image
Abb. 1–1 Data-Warehouse-Referenzarchitektur
Aus diesem Datenbestand können des Weiteren kleinere funktions- oder bereichsbezogene Teilsichten in sogenannten Data Marts extrahiert werden. Diese müssen wiederum periodisch aus dem Data-Warehouse-Datenbestand aktualisiert werden. Für diese Teildatenbestände kommen im Allgemeinen sogenannte OLAP-Datenbanken zum Einsatz, deren Diskussion Gegenstand des nächsten Abschnittes ist.
Die Auswertung über die Frontend-Applikationen kann sowohl direkt auf dem zentralen Data Warehouse erfolgen als auch auf den einzelnen Data Marts aufsetzen. In Data-Warehouse-Konzepten können auch Applikationen wie beispielsweise Management-Support-Systeme auf diesen Datenbeständen basieren, d. h., die Datenbasis für diese Systeme kann auch in einem Data Warehouse liegen. Hier verbinden sich also bekannte Konzepte des Managementsupports mit dem neuen Konzept des Data Warehouse zu einer neuen Systemkategorie. Eine weitere wesentliche Erweiterung ergibt sich aus dem Ansatz des Online Analytical Processing (OLAP), der im folgenden Abschnitt dargestellt wird.

1.2 OLAP und mehrdimensionale Datenbanken

Der Begriff OLAP beschreibt ein Leitbild für eine endanwenderorientierte Analysetechnik und wird häufig konträr zum sogenannten Online Transaction Processing (OLTP) gesehen. Online Analytical Processing (OLAP) ist ein mittlerweile anerkannter Bestandteil für eine angemessene DV-Unterstützung betrieblicher Fach- und Führungskräfte und bietet einen endanwenderorientierten Gestaltungsrahmen für den Aufbau von Systemen zur Unterstützung dispositiver bzw. analytischer Aufgaben [Gluchowski/Chamoni 2009, S. 197 ff.].
Als zentrales Charakteristikum gewährleisten multidimensionale Sichtweisen auf unternehmensinterne und -externe Datenbestände brauchbare Näherungen an das mentale Unternehmensbild des Managers. Betriebswirtschaftliche Variablen bzw. Kennzahlen (wie z. B. Umsatz oder Kostengrößen) werden entlang unterschiedlicher Dimensionen (wie z. B. Kunden, Artikel, Regionen) angeordnet, und diese Strukturierung gilt als geeignete entscheidungsorientierte Sichtweise auf betriebswirtschaftliches Zahlenmaterial. Bildlich gesprochen werden die quantitativen Kenngrößen in mehrdimensionalen Würfeln gespeichert, deren Kanten durch die einzelnen Dimensionen definiert und beschriftet sind.
OLAP soll es Benutzern ermöglichen, flexible komplexe betriebswirtschaftliche Analysen wie auch Ad-hoc-Auswertungen mit geringem Aufwand eigenständig durchführen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden von Codd, Codd und Sally 12 Regeln als Anforderung an OLAP-Lösungen definiert:3
1. Die mehrdimensionale konzeptionelle Sicht auf die Daten wird als elementarstes Wesensmerkmal für OLAP postuliert. Diese Darstellungsform ermöglicht eine Navigation in den Datenwürfeln mit beliebigen Projektionen und Verdichtungs- und Detaildarstellungen.
2. Transparenz beschreibt die nahtlose Integration in Benutzerumgebungen.
3. Eine offene Architektur gewährleistet Zugriffsmöglichkeiten auf heterogene Datenbasen, eingebunden in eine logische Gesamtsicht.
4. Ein gleichbleibendes Antwortzeitverhalten, selbst bei vielen Dimensionen und sehr großen Datenvolumina, ist ein wesentlicher Aspekt.
5. Postuliert wird auf Basis einer Client-Server-Architektur die Möglichkeit verteilter Datenhaltung sowie der verteilten Programmausführung.
6. Aufgrund der generischen Dimensionalität stimmen alle Dimensionen in ihren Verwendungsmöglichkeiten überein.
7. Betriebswirtschaftliche mehrdimensionale Modelle sind oft sehr gering besetzt. Das dynamische Handling »dünnbesetzter Würfel« ist elementar für eine optimale physikalische Datenspeicherung.
8. Unter Mehrbenutzerfähigkeit in OLAP-Systemen wird der gleichzeitige Zugriff verschiedener Benutzer auf die Analysedatenbestände, verbunden mit einem Sicherheits- und Berechtigungskonzept, verstanden.
9. Der Kennzahlenberechnung und Konsolidierung dienen unbeschränkte dimensionsübergreifende Operationen innerhalb ei...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Geleitwort
  5. Vorwort
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. 1 Business-Intelligence-Architektur
  8. 2 Mehrdimensionale Datenstrukturen
  9. 3 Semantische mehrdimensionale Modellierung
  10. 4 Bestandteile und Varianten des Star-Schemas
  11. 5 Historisierung und Zeitabhängigkeit im Data Warehouse
  12. 6 Dimensionsmodellierung
  13. 7 Faktenmodellierung
  14. 8 Core-Data-Warehouse-Modellierung
  15. Anhang
  16. Index
  17. Fußnoten