Der Dreißigjährige Krieg
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Der Dreißigjährige Krieg

Zeugnisse vom Leben mit Gewalt

  1. 448 Seiten
  2. German
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Der Dreißigjährige Krieg

Zeugnisse vom Leben mit Gewalt

Über dieses Buch

Der Dreißigjährige Krieg »aus der Nähe«, erzählt aus Dokumenten.Die historischen Abhandlungen zum Dreißigjährigen Krieg bestehen bisher überwiegend aus Großerzählungen der Politik- und Militärgeschichte. Was darin jedoch entschieden zu kurz kommt, sind die konkreten Gewalterfahrungen, Lebensbewältigungen und Erinnerungen der Menschen sowie deren Darstellung in den zeitgenössischen Medien.Das Buch von Hans Medick bringt hier neue Einsichten. In Form einer dokumentarischen Mikro-Geschichte führt es das Leben mit Gewalt im Dreißigjährigen Krieg vor Augen. Zahlreiche, zum Teil unveröffentlichte Selbstzeugnisse und die aufkommenden Massenmedien der Zeit bringen erstaunliche, ja erschreckende Befunde zu Tage. Es ist das Erleben von Gewalt aus der Perspektive einzelner Personen aller gesellschaftlichen Schichten, wie Söldner und Soldaten, Bauern, Bürger und Adelige, das neues Licht wirft auf einen komplexen kriegerischen Ereigniszusammenhang.Damit macht Hans Medick nicht nur die Wahrnehmungen und Verarbeitungen des Kriegsalltags zugänglich, er schreibt auch eine neue, historisch-anthropologisch fundierte Geschichte des Dreißigjährigen Krieges.

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Information

Anmerkungen

Einleitung. Die Nähe und Ferne des Dreißigjährigen Krieges

1 Mit der Unterscheidung zwischen »Selbstzeugnis« und »Zeitzeugnis« knüpfe ich an zwei kategoriale Bestimmungen zeitgenössischer Textsorten an, die Benigna von Krusenstjern ursprünglich vorgeschlagen hat, ohne freilich ihre m. E. zu schematisierende Unterscheidung zwischen beiden Textsorten im Folgenden zu teilen. S. Benigna von Krusenstjern: Was sind Selbstzeugnisse? Begriffskritische und quellenkundliche Überlegungen anhand von Beispielen aus dem 17. Jahrhundert, in: Historische Anthropologie 2, 1994, S. 462-471. Vgl. die begriffskritische und konzeptuelle Weiterführung und Diskussion in Anknüpfung an die ursprünglich niederländische Wortprägung »Egodocument«, wie sie vor allem von Rudolf Dekker entwickelt wurde: Claudia Ulbrich, Hans Medick und Angelika Schaser: Selbstzeugnis und Person. Transkulturelle Perspektiven, in: Selbstzeugnis und Person. Transkulturelle Perspektiven, hg. von dens., Köln, Weimar, Wien 2012, S. 1-20, hier S. 1 f., und Rudolf Dekker, Arianne Baggerman und Michel Mascuch: Ego Documents and History. A Short Account of a longue durée, in: The Historian. The Magazine of the Historical Association 78, 2016, S. 11-56.
2 So die Überschrift zur Zusammenstellung dieser Geschichten.
3 Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit. Vierzehn historische Miniaturen (1927), Neuaufl., Frankfurt a. M. 1983.
4 Herfried Münkler: Der Dreißigjährige Krieg. Europäische Katastrophe, deutsches Trauma 1618-1648, Reinbek 2017.
5 Georg Schmidt: Die Reiter der Apokalypse. Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, München 2018.
6 Peter H. Wilson: Der Dreißigjährige Krieg. Eine europäische Tragödie, Darmstadt 2017. Das Buch erschien bereits 2009 unter dem Titel: Europe’s Tragedy. A History of the Thirty Years War, London 2009 und wurde für die deutsche Ausgabe gänzlich unverändert übersetzt, einschließlich seiner bibliographischen Fehler.
7 Lucien Febvre: Pour une Histoire à part entière, Paris 1962. Die Titelgebung dieser posthum publizierten aber vom Autor noch zu Lebenszeiten zusammengestellten Aufsatzsammlung erfolgte durch Fernand Braudel, s. dessen Note préliminaire ebd. Zu den Möglichkeiten und Problemen einer solchen mikrohistorischen »Detailgeschichte des Ganzen« s. die Einleitung »Entlegene Geschichte? Lokalgeschichte als mikro-historisch begründete Allgemeine Geschichte«, in Hans Medick: Weben und Überleben in Laichingen 1650-1900. Lokalgeschichte als Allgemeine Geschichte, Göttingen 1996, S. 23 ff.; vgl. auch zuletzt Hans Medick: Turning Global? Microhistory in Extension, in: Historische Anthropologie 24, 2016, H. 2, S. 241-252.
8 Hierzu Hans Medick: Im Druck des Ereignisses. Zeitzeugnisse zur Schlacht bei Lützen 1632 in ihrer medialen Dyanmik, in: Zeitschrift für Historische Forschung 44, 2017, H. 3, S. 409-444, hier S. 420 ff. und u. Kap. VI, S. 269.
9 Nicolas Detering: Krise und Kontinent. Die Entstehung der deutschen Europa-Literatur, Köln, Weimar, Wien 2017, S. 159.
10 Fredric Jameson: War and Representation, in: ders.: The Antinomies of Realism, London, New York 2013, S. 232-258.
11 Ebd., S. 240 ff. Jameson prüft die Fragen der Darstellbarkeit des Dreißigjährigen Krieges allerdings nur an einigen literarischen Repräsentationen, vor allem an Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausens »Der abenteuerliche Simplicissimus« und an Alfred Döblins »Wallenstein«.
12 James Howell: Letter to his father, March 20, 1621, in: ders.: Epistolae Ho-Elianae: Familiar Letters Domestic and Forren. Partly Historicall, Political, Philosophicall, upon emergent Occasions, 3. Aufl., London 1655, Bd. 1, S. 85.
13 Maria Anna Junius: Aufzeichnungen, publiziert u. d. T: Friedrich Karl Hümmer, Hg.: Bamberg im Schweden-Kriege. Nach einem Manuscripte (Mittheilungen über die Jahre 1622-1634,), in: Bericht des Historischen Vereins für die Pflege der Geschichte des ehemaligen Fürstbistums Bamberg 52, 1890, S. 1-168, hier S. 54.
14 Volkmar Happe: Chronicon Thuringiae, hg. von Hans Medick, Norbert Winnige und Andreas Bähr, Jena 2008, Bd. I, f. 351 r und v. Digitale Edition unter http://www.mdsz.uni-jena.de/happe/quelle/php [22. 5. 2017].
15 Felix Henze: Kriegserfahrung und Verwaltungshandeln schwarzburgischer Beamter im Dreißigjährigen Krieg, Phil. Diss. Humboldt-Universität zu Berlin (in Vorbereitung) 2019. Die Grafik wurde freundlicherweise von Felix Henze zur Verfügung gestellt.
16 Hans Medick: »Pathos der Nähe« und digitale Edition. Das Editionsportal »Mitteldeutsche Selbstzeugnisse der Zeit des Dreißigjährigen Krieges« (MDSZ) als Erkenntnisinstrument, in: Militärgeschichtliche Editionen heute. Neue Anforderungen, alte Probleme?, hg. von Dorothee Hochstetter und Alexander Kranz, Potsdam 2014, S. 137-153.
17 Sie wird hier gewissermaßen als Null-Nummer der folgenden Serie von analytisch-erzählend erschlossenen Zeugnissen in den einzelnen Kapiteln beigefügt.
18 Ricarda Huch: Der große Krieg in Deutschland, 3 Bde., Leipzig 1912-1914. Nach der Epochenwende des Ersten Weltkriegs veränderte sich der Titel des Werks seit seiner 6. Auflage 1929 bis heute in bemerkenswerter Weise. Es erschien jetzt unter dem nüchternen Titel »Der Dreißigjährige Krieg«. Der Platz eines »großen Krieges« war ab 1918 im Erinnerungshaushalt der Zeitgenossen, und wohl auch der Autorin selbst, für den 1. Weltkrieg reserviert.
19 Samuel hat den Satz als Motto seiner letzten Publikation vorangestellt. Raphael Samuel: Theatres of Memory, Bd. 1: Past and Present in Contemporary Culture, London 1994, Preface, S. VII.
20 Anregend zu »Übersetzung« als Kategorie der Geschichtsdarstellung sowie als Modus des historischen Handelns: Doris Bachmann-Medick: Übersetzung zwischen den Zeiten – ein travelling concept? in: Saeculum. Jahrbuch für Universalgeschichte 67, 2017, 1. Halbbd., Schwerpunkt »Kulturelle Übersetzung«, S. 21-45.
21 Vgl. hierzu meine Bemerkungen in: Hans Medick, gemeinsam mit Matthew Lundin, Mitchell Merback, Judith Pollmann, Susanne Rau: Memory before Modernity. Cultures and Practices in Early Modern Germany, in: German History 33, 2015, H. 1, S. 100-122, hier S. 103 und S. 118 ff.
22 S. als Beispiel die Spurensuche und die Funde zum Weiterleben des Söldners und Tagebuchschreibers Peter Hagendorf nach dem Ende des Krieges u. Kap. III, S. 115 ff. »Die Rückkehr des Peter Hagendorf«.
23 Daniel Kehlmann: Tyll, Reinbek 2017.
24 Johannes Burkhardt: Der Krieg der Kriege. Eine neue Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, Stuttgart 2018.
25 S. als interessante Beispiele den Aufsatzband: Michael Rohrschneider und Anuschka Tischer, Hg.: Dynamik durch Gewalt? Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) als Faktor der Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts, Münster 2018, und den Versuch einer umfangreichen interdisziplinären Neueinschätzung der Wirkungs- und Wahrnehmungsgeschichte des prominentesten Feldherrn und Kriegsunternehmers des Dreißigjährigen Krieges, Albrecht von Wallenstein: Birgit Emich, Dirk Niefanger, Dominik Sauerer und Georg Seiderer, Hg.: Wallenstein. Mensch, Mythos, Memoria, Berlin 2018.
26 Andreas Bähr: Der grausame Komet. Himmelszeichen und Weltgeschehen im Dreißigjährigen Krieg, Reinbek 2017.
27 Heinz Dieter Kitts...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Einleitung. Die Nähe und Ferne des Dreißigjährigen Krieges
  6. I. Anfänge. Der Prager Fenstersturz von 1618 und seine Folgen
  7. II. Religionen im Krieg? Macht und Gewalt in konfessionellen Auseinandersetzungen vor Ort
  8. III. Der Krieg im Alltag. Soldaten und Zivilbevölkerung zwischen Gewalt und Zusammenleben
  9. IV. »Geißeln« des Krieges. Pest, Hunger und der Verzehr von Menschenfleisch
  10. V. Belagerung, Massaker, Schlacht. Wahrnehmungen von Gewalt und massenhaftem Sterben
  11. VI. Medien und Krieg. Schlachtentod und politischer Mord als Medienereignisse: König Gustav Adolf 1632 und Albrecht von Wallenstein 1634
  12. VII. Der lange Weg zum Frieden. Friedensinitiativen, Friedensschlüsse und ihre zeitgenössischen Wahrnehmungen
  13. VIII. Festmahl und Freudenfeuerwerk. Das Ende des Krieges auf dem Nürnberger Exekutionstag
  14. Nachwort
  15. Abbildungen
  16. Quellen
  17. Literatur
  18. Anmerkungen