Religion und Homosexualität
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Religion und Homosexualität

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  1. 104 Seiten
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Über dieses Buch

In den monotheistischen Hauptreligionen der Welt ist die sexuelle Lust am eigenen Geschlecht mindestens umstritten, meistens wird sie abgelehnt und unter Strafe gestellt. Bis auf ausdrücklich liberale Lesarten wird dabei Sexualität immer auf einen einzigen Aspekt beschränkt: die Fortpflanzung. In den verschiedenen Theologien, den Auslegungen der jeweiligen Heiligen Schriften, gibt es jedoch Deutungsmaterial, das die Liebe zwischen Menschen gleichen Geschlechts aufgreift und von ihr erzählt - aber in den volksfrommen Lebensweisen bleibt man konservativen, traditionellen Verständnissen verhaftet: Homosexuelles gilt wahlweise als Sünde, Krankheit, gar Perversion. Wer schwul oder lesbisch lebt, hat es schwer, gleichwertiger Teil eines dieser Glaubenssysteme zu sein. Allein liberale Gruppen von Judentum und Protestantismus integrieren nichtheterosexuelle Beziehungen aktiv in ihr Gemeindeleben. Wenigstens in den europäischen, nordamerikanischen oder ozeanisch-industriellen Ländern werden mehr und mehr theologische Leseweisen kultiviert, die die strikt heteronormative Interpretation unterlaufen, und sie damit historisierend revidieren. Der Band versammelt vier Lesarten religiöser Schriften und Überlieferungen, die den aktuellen Diskurs der Debatten um Homosexualität und Religion widerspiegeln.

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Anmerkungen

Klaus Mertes, »Von Angesicht zu Angesicht«

1 Im Folgenden zitiert nach der Einheitsübersetzung v. 1980, hg. v. der Katholischen Bibelanstalt GmbH, Stuttgart 2005.
2 Vgl. Lev 20,13: »Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen. Beide werden mit dem Tod bestraft. Ihr Blut soll auf sie kommen.«
3 Geoffrey Robinson, Macht, Kirche und Sexualität, Oberursel 2010, S. 182 f.
4 Nr. 2357.
5 Volkslied: Es ist ein Ros’ entsprungen.
6 Aus Sabine B. Spitzlei (Hg.): Liebesbriefe hinter Klostermauern, Freiburg 1990, S. 141 f.
7 Vgl. Katechismus der katholischen Kirche, 1992, Nr. 2358.
8 Ebd.
9 Vgl. SZ, 30. Juli 2013.
10 Zitiert nach: Herder Korrespondenz, Monatshefte für Gesellschaft und Religion 8 (2013), S. 390.
11 http://www.usccb.org/issues-and-action/child-and-youth-protection/upload/The-Causes-and-Context-of-Sexual-Abuse-of-Minors-by-Catholic-Priests-in-the-United-States-1950-2010.pdf (12.8.2013), Übers. K. M.
12 Vgl. seinen Vortrag auf dem Symposium Toward Healing and Renewal, Rom, am 7.2.2012.
13 Vgl. Hanspeter Heinz, Homosexualität und geistliche Berufe. Ein pastoraltheologischer Zugang, in: Stimmen der Zeit 214 (1996), H. 6, S. 681-692.
14 Benedikt XVI., Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit. Ein Gespräch mit Peter Seewald, Freiburg/Basel/Wien 2010, S. 181.
15 David Berger, Der heilige Schein. Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche, Berlin 2010.
16 Vgl. dazu Peter Brown, Body and Society. Men, Women and sexual Renunciation in Early Christianity, New York 1988.
17 Gregor Schorberger, Schwul und Katholisch, Ein christliche Gottesdienstgemeinschaft, Berlin 2013.

Walter Homolka, Jüdische Perspektiven zur Homosexualität

1 Vgl. Mischna, Kidduschin 4,14; BT Kidduschin 82a; Mischne Tora, Hilchot Issurei Bia 22,2. Die Übersetzung der Talmudzitate folgt: Der Babylonische Talmud, neu übertr. durch Lazarus Goldschmidt, 3. Aufl., Frankfurt am Main, 1980 f.
2 Neta Sela, Haredim: J’lem gay parade may lead to another war, in: Yedioth Internet Israel News, 18. Oktober 2006, http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3316776,00.html (9.8.2013). Alle englischsprachigen Quellen wurden, wenn nicht anders vermerkt, vom Autor übersetzt.
3 Neta Sela, Rabbi Yosef against ›Amalek filth parade‹, in: Yedioth Internet Israel News, 18. Oktober 2006, http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3316552,00.html (9.8.2013).
4 Sandi Simcha DuBowski, Trembling Before G-d, New Yorker Films 2001.
5 Vgl. Amiram Barkat, Orthodox rabbis break ground in discussion on homosexuality, in: Ha’aretz, 2. Januar 2004, http://www.haaretz.com/print-edition/news/orthodox-rabbis-break-ground-in-discussion-on-homosexuality-1.60733 (9.8.2013).
6 Die vierundzwanzig Bücher der Heiligen Schrift, nach dem masoretischen Text übersetzt von Leopold Zunz, Tel Aviv 1997.
7 Sifra Kedoschim 9,14, zitiert nach Jizachak H. Weiss (Hg.), Sifra debe rab hu sefer torat kohanim, Wien1862, fol. 92b.
8 Moses Maimonides, Hilchot Issure bia, Kap. 1 14-15. Vgl. Alan Unterman – Judaism and Homosexuality – Some Orthodox Perspectives, in: Jonathan Magonet (Hg.), Jewish Explorations of Sexuality, Providence/Oxford 1995, S. 71.
9 Admiel Kosman, Homosexualität in der mittelalterlichen Halacha, Maimonides und die talmudischen Quellen, in: Lev Mordechai Thoma und Sven Limbeck (Hg.), »Die sünde, der sich der tiuvel schamet in der helle« – Homosexualität in der Kultur des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Ostfildern 2009, S. 155.
10 BT Kidduschin 82a.
11 Josef Karo, Schulchan Aruch, Eben Ha-eser 24.
12 Ruth Berger, Sexualität, Ehe und Familienleben in der jüdischen Moralliteratur (900-1900), Wiesbaden 2003, S. 78. Zu homoerotischer Dichtung im jüdischen Mittelalter siehe Norman Roth, ›Deal Gently with the Young man‹: Love of Boys in Medieval Hebrew Poetry of Spain, Speculum – a Journal of Medieval Studies 57, Cambridge 1982, S. 20-51. Vgl. auch Steven Greenberg, Wrestling with God and Men. Homosexuality in the Jewish Tradition, Madison 2004, S. 115 ff.
13 Ruth Berger, Sexualität, Ehe und Familienleben, S. 82.
14 Ebd., S. 79.
15 Moses Maimonides, Hilchot Issure bia, Kap. 1,4.
16 Mischna, Yewamot VI, 6.
17 BT Nidda 13b. Vgl. auch Ruth Berger, Sexualität, Ehe und Familienleben, S. 59-77.
18 Tosafot und Peirush ha-Rosch zu Sanhedrin 58a. Vgl. auch Mark Solomon, A Strange Conjunction, in: Jonathan Magonet (Hg.), Jewish Explorations of Sexuality, Providence/Oxford 1995, S. 77.
19 Vgl. Alan Unterman – Judaism and Homosexuality, S. 71.
20 BT Schabbat 65a und b.
21 BT Yewamot 76a. Vgl. auch Admiel Kosman, Homosexualität in der mittelalterlichen Halacha, S. 157; sowie Elizabeth Sarah, Judaism and Lesbianism, in: Jonathan Magonet (Hg.), Jewish Explorations of Sexuality, Providence/Oxford 1995, S. 98 f.
22 Vgl. Moses Maimonides, Hilchot Issure bia, Kap. 21,8.
23 Vgl. Sifra Kedoschim II, 4,12.
24 BT Menachot 29b.
25 BT Bava Mezia 59ab.
26 Vgl. Rabbis Myron S. Geller, Robert E. Fine and David J. Fine, The Halakhah of Same-Sex Relations in a New Context, zitiert nach: Walter Homolka, Das Jüdische Eherecht, Berlin 2009, S. 259: »Nach gegenwärtigen medizinischen Erkenntnissen gilt Homosexualität als eine Anlage, die die betreffende Person seit ihrer Geburt hat. Daher wäre es falsch, diejenigen, deren Homosexualität zu ihrem natürlichen Leben gehört, als sündhaft zu betrachten. Sie s...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Geleitwort der Reihenherausgeberin
  6. Geleitwort der Kooperationspartnerin
  7. Andere Volksfrömmigkeiten.Einleitung
  8. Klaus Mertes: »Von Angesicht zu Angesicht« Die katholische Kirche und Homosexualität
  9. Walter Homolka: Jüdische Perspektiven zur Homosexualität
  10. Bertold Höcker: Homosexualität im Protestantismus
  11. Thomas Bauer: Islam und »Homosexualität«
  12. Anmerkungen
  13. Die Autorlnnen und Kooperationspartnerlnnen
  14. Die Hirschfeld-Lectures im Wallstein Verlag