Investitionsrechnung
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Investitionsrechnung

  1. 444 Seiten
  2. German
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Investitionsrechnung

Über dieses Buch

Investitionsrechnungen sind Methoden, mit denen Investitionsentscheidungen auf objektiver Grundlage getroffen werden können. Ziel des Buches ist es, Studierenden in einer bestimmten Entscheidungssituation eine angemessene Form der Investitionsrechnung zu bieten und sie dazu in die Lage zu versetzen, diese selbst zu entwickeln. Das Buch skizziert die Grundlagen der Investitionsrechnung, wendet sich den wichtigsten Methoden der Investitionsrechnung zu und hebt die Annahme auf, dass Investitionsentscheidungen unter Sicherheit getroffen werden können. In der Neuauflage der seit über 40 Jahren erscheinenden, bewährten Publikation wurden insbesondere die Kapitel über Investitionsprogrammentscheidungen sowie Wahlentscheidungen (mit und ohne Steuern) aktualisiert. Zudem wurden die Literatur und die steuerrechtlichen Abschnitte auf den neuesten Stand gebracht. Aufgaben und Lösungen sind nunmehr in ein zeitgleich erscheinendes separates "Arbeitsbuch" (978-3-11-060955-4) integriert worden.

Häufig gestellte Fragen

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Information

1Grundlagen

Investitionsentscheidungen sind wichtige Entscheidungen,
weil es regelmäßig um viel Geld geht (hohe Kapitalbindung),
weil sie nicht kurzfristig revidiert werden können (langfristige Kapitalbindung),
weil sie meistens Folgewirkungen für andere Planungsbereiche der Unternehmung (Finanzen, Fertigung, Personal, Absatz usw.) mit sich bringen (Interdependenz).
Hohe Kapitalbindung, Langfristigkeit und Interdependenz sind die drei herausragenden Gründe, warum Investitionsentscheidungen besonders aufmerksam vorzubereiten sind. Es kommt darauf an, die späteren Konsequenzen der Investitionsmöglichkeiten sorgfältig zu beurteilen.
Investitionsentscheidungen werden von Menschen getroffen. Sie beziehen sich auf Investitionsalternativen, deren erwartete Konsequenzen im Hinblick auf Ziele analysiert werden. Es gibt keine zwei Menschen, die dieselben Ziele verfolgen. Ihre Interessen sind teils privater Natur und teils durch das Gesellschaftssystem bedingt, in dem sie leben. Manche dieser Interessen lassen sich quantifizieren (etwa Streben nach Gewinn oder Umsatz) und manche nicht (etwa Streben nach Ansehen oder Macht). Bei einer Entscheidung über Investitionen sind die Konsequenzen in Bezug auf alle Ziele zu beurteilen, seien sie nun quantifizierbar oder nicht.
Investitionsrechnungen sind Mittel zum Zweck. Der Zweck besteht darin, Entscheidungen zu treffen, die dem Zielsystem der verantwortlichen Personen möglichst gut entsprechen. Das Mittel beschränkt sich darauf, einen Teil der Informationen, nämlich die quantifizierbaren Daten, in angemessener Weise auszuwerten. Rechnen kann man nur mit Zahlen.
Investitionsrechnungen sind Methoden, mit denen die erwarteten Konsequenzen von Investitionen in Bezug auf quantifizierbare Interessen beurteilt werden können.
Daraus folgt, dass Investitionsentscheidungen durch Investitionsrechnungen nicht ersetzt, sondern immer nur vorbereitet werden können. Nicht alle Aspekte, die für Investitionsentscheidungen wichtig sind, lassen sich im Rahmen der Investitionsrechnung berücksichtigen.

1.1Lernziele

Die kritische Lektüre dieses Kapitels soll Sie dazu anregen und befähigen,
den Begriff „Investition“ zu definieren,
drei Typen von Investitionsentscheidungen voneinander abzugrenzen, die als
Wahlentscheidungen,
Investitionsdauerentscheidungen und als
Programmentscheidungen bezeichnet werden,
die Zielsetzung „langfristige Gewinnmaximierung“ kritisch und differenziert zu betrachten,
sich einen Überblick über verschiedene Investitionsarten zu verschaffen,
Probleme und Techniken der Gewinnung zukunftsbezogener Informationen kennen zu lernen,
den Stellenwert von Investitionsrechnungen im Rahmen des Investitionsentscheidungsprozesses einzuschätzen.

1.2Investitionsbegriff

Natürlich stellt sich nicht jeder dasselbe vor, wenn er das Wort „Investition“ hört. Der eine mag sofort an den Bau einer Fabrik denken, ein anderer hält den Kauf des vorliegenden Buches für eine Investition, ein dritter denkt an den Kauf eines Aktienpakets. Bei so unterschiedlichen Gedankeninhalten muss man sich auf eine bestimmte Vorstellung einigen, um Missverständnisse zu vermeiden. Dabei ist davon auszugehen, dass kein Investitionsbegriff richtig oder falsch ist. Begriffe können immer nur mehr oder minder zweckmäßig gebildet werden.

1.2.1Investitionsobjekt und Investitionshandlung

Das Wort „Investition“ kann sowohl eine Handlung (die Tätigkeit des Investierens) als auch ein Objekt (das Ergebnis des Investierens) kennzeichnen. Im Folgenden soll unter Investition immer nur eine Tätigkeit verstanden werden; und an einem Beispiel kann deutlich gemacht werden, dass diese Begriffsfassung vorteilhafter ist als die andere.
Stellen Sie sich vor, dass Sie das vorliegende Buch gerade bei einem Buchhändler gekauft haben. Dann sind Sie jetzt um x € ärmer. Sie haben Ihr Geld investiert. Auf die Frage, was diese Investition wert ist, lässt sich in zweierlei Weise antworten.
„Die Investition ist x € wert.“ Bei dieser Antwort versteht man unter Investition das Investitionsobjekt (das Buch) und nennt als Wert seinen Anschaffungspreis.
„Die Investition erlaubt mir, das Buch in folgender Weise zu nutzen: Ich kann mich über Investitionsrechnungen informieren. Zwar hätte ich das Buch auch aus der Bibliothek holen können, aber im eigenen Buch kann ich Randnotizen machen2 und muss mich nicht um Rückgabetermine kümmern. Außerdem kann ich das Buch nach Beendigung meines Studiums wieder verkaufen.“
Bei dieser Antwort versteht man unter Investition die Investitionshandlung (das Kaufen und Benutzen des Buches) und bewertet sie anhand ihrer erwarteten Konsequenzen.
Investitionsentscheidungen beziehen sich immer auf Handlungsalternativen. Wer sich ein Buch kauft, muss abwägen, ob er diese Handlung durchführt oder sein Geld für andere nützliche Dinge ausgibt. Entsprechendes gilt für Investoren, die Fabriken bauen oder Aktienpakete erwerben. Bei Investitionsentscheidungen kommt es immer auf die Beurteilung von Tätigkeiten an.
Über Investitionen entscheiden heißt stets, über Investitionshandlungen zu urteilen. Mit einer Bewertung von Vermögensgegenständen hat das nichts zu tun.

1.2.2Investition und Finanzierung als Zahlungsreihen

In der Literatur sind unterschiedliche Investitionsbegriffe vorgeschlagen worden, die hier nicht im Einzelnen diskutiert werden sollen. Starke Verbreitung haben der so genannte zahlungsorientierte Investitionsbegriff und ein dazu analog gebildeter Finanzierungsbegriff gefunden.
Investition ist eine Tätigkeit, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten t Auszahlungen (zt < 0) und Einzahlungen (zt > 0) verursacht, wobei dieser Vorgang immer mit einer Auszahlung beginnt. (Beispiel: −100, 80, 70).
Finanzierung ist eine Handlung, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten t Ein- und Auszahlungen verursacht, wobei dieser Vorgang immer mit einer Einzahlung beginnt (etwa: 200, −20, −220).
Die Vor- und Nachteile dieser Begriffsfassungen bedürfen einer kurzen Erläuterung.
Die Vorteile sind folgende:
Der Begriff ist sehr einfach.
Er knüpft direkt an diejenigen Rechengrößen an, die für eine ökonomische Beurteilung in Bezug auf quantifizierbare Interessen (Gewinnziel) von Bedeutung sind.
Diesen Vorteilen stehen Nachteile gegenüber:
Der zahlungsorientierte Investitionsbegriff lässt alle Investitionseigenschaften unbeachtet, die nicht direkt zu Zahlungsvorgängen führen. Im Einzelnen ist hier etwa an Lärm, Umweltbelastung, Zuwachs von Macht und ähnliche Aspekte zu denken, die mit Investitionsvorgängen verbunden sein können.
Aber: Dieses Argument ist im Rahmen von Investitionsrechnungen bedeutungslos, da die genannten Eigenschaften ohnehin außerhalb der Rechnung berücksichtigt werden müssen.
Es gibt Investitionen, die aufgrund entsprechend gestalteter Vertragsbedingungen mit den Marktpartnern (Kunden, Lieferanten) mit Einzahlungen beginnen.
Aber: Wenn Investitionen mit einer Einzahlung beginnen, so sind es im Sinne der obigen Definition keine Investitionen, sondern Finanzierungsvorgänge. Im Übrigen stört das nicht weiter, da sich Finanzierungen prinzipiell mit dem gleichen rechnerischen Instrumentarium beurteilen lassen wie Investitionen.
Es gibt Investitionen, für die sich Zahlungsreihen nicht oder nur schwer vorhersagen lassen.
Aber: Investitionen, für die sich Zahlungsreihen nicht ermitteln lassen, entziehen sich der rechnerischen Beurteilung. Dass es solche Investitionen gibt (zum Beispiel Einrichtung eines Betriebskindergartens), lässt sich nicht bestreiten. Aber wo kein fester Punkt ist, lässt sich eben auch kein Hebel ansetzen. Das mag bedauerlich sein, ist aber nicht zu ändern.
Die Zahlungen von Investitionen (und Finanzierungen) erfolgen nicht stoßweise zu bestimmten Zeitpunkten, sondern kontinuierlich über die Zeit verteilt.
Aber: Diesem Argument lässt sich durch eine genügend feine Zeiteinteilung begegnen.
Da sich mit den Nachteilen gut umgehen lässt und die Vorteile für sich sprechen, wird im Folgenden immer der zahlungsorientierte Investitions- und Finanzierungsbegriff benutzt werden.

1.3Investitionen als Entscheidungsproblem

Investitionsentscheidungen müssen ständig getroffen werden. Es handelt sich um eine Daueraufgabe mit hoher Komplexität, weil alle diese Entscheidungen voneinander abhängen und sich gegenseitig beeinflussen.

1.3.1Klassifikation der Investitionsentscheidungen

Eine Klassifikation der Investitionsentscheidungen dient dem Zweck, die zunächst recht unübersichtliche Vielfalt von Investitionsentscheidungen grob zu ordnen. Das Ordnungsschema, mit dem gearbeitet werden soll, ist in Abbildung 1.1 skizziert.
Abb. 1.1: Klassifikation der Investitionsentscheidungen
Klassifikationsmerkmal Alternative Auf der ersten Ebene dieses Schemas wird mit Hilfe des Merkmals Alternative zwischen Einzel- und Programmentscheidungen unterschieden. Alternativen sind in diesem Zusammenhang als sich gegenseitig vollständig ausschließende Handlungsmöglichkeiten zu verstehen.
Einzelentscheidungen sind immer durch die Fragestellung „entweder Investition A oder Investition B“ beziehungsweise „entweder Investition A oder Nicht-Investition“ geprägt. Ein Taxiunternehmer überlegt, ob er sich für ein Fahrzeug vom Typ X oder vom Typ Y entscheiden soll, oder ein Mineralölkonzern hat zu entscheiden, ob eine Bohrinsel im Golf von Mexiko errichtet werden soll oder nich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. 1 Grundlagen
  7. 2 Wahlentscheidungen (ohne Steuern)
  8. 3 Wahlentscheidungen (mit Steuern)
  9. 4 Investitionsdauerentscheidungen
  10. 5 Programmentscheidungen
  11. 6 Investitionsentscheidungen unter Unsicherheit
  12. Literatur
  13. Stichwortverzeichnis