Wilhelm II.
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Wilhelm II.

Der Aufbau der Persönlichen Monarchie 1888-1900

  1. 1,437 Seiten
  2. German
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Wilhelm II.

Der Aufbau der Persönlichen Monarchie 1888-1900

Über dieses Buch

Mit der Thronbesteigung Wilhelms II. im Juni 1888 beginnt die für Deutschland unheilvolle Phase der Persönlichen Monarchie. Weitgehend ungetrübt von Sachkenntnis in diplomatischen Gepflogenheiten und von Nachdenklichkeit unangekränkelt, poltert der junge deutsche Kaiser über das sensible Feld der Außenpolitik. Ungeschicklichkeit im Umgang mit dem russischen Zaren und Grobheit gegenüber dem englischen Königshaus kennzeichnen die Anfänge des herrscherlichen Dilettantismus. So gering die Kompetenz, so groß war das Selbstbewußtsein des neuen Imperator Rex, der sich von Gott zur Herrschaft berufen glaubte und daher auch den Anspruch auf unbedingten Gehorsam seiner Minister, Generäle und Beamten vertrat. Die Folge dieser Haltung war der baldige Schwund von sachkundigen Ratgebern und starken Persönlichkeiten in der Reichsleitung. Unverkennbares Symptom dieser politisch-moralischen Führungskrise war der von Wilhelm II. provozierte Rücktritt Bismarcks – eine Schwächung, von der sich das Kaiserreich nie mehr erholen sollte. Von diesem Zeitpunkt an war das Rückgrat des Widerstands gegen Wilhelms Autokratismus gebrochen, der zumindest die schlimmsten Auswüchse hätte verhindern können. Fortan betrieb der Kaiser unbeirrt seine wankelmütige Geheimdiplomatie und seine Flottenbaupolitik, deren Bewegungsgesetz letztendlich der herrscherliche Narzißmus war. Der Sturz Bismarcks und die Unberechenbarkeit des Kaisers waren gleichermaßen wenig geeignet, das bei den anderen europäischen Mächten wachsende Mißtrauen gegenüber dem jungen Herrscher zu zerstreuen. Und exakt jene Charakterzüge, die seine Politik prägten, spiegelte auch die unduldsame und autoritäre Haltung Wilhelms gegenüber den Mitgliedern der eigenen Familie. Er stellte den kaiserlichen Machtanspruch über das Wohl seiner Mutter und über das Glück seiner Schwestern. So ließen Gefühlskälte, Großmannssucht und Allmachtsstreben des deutschen Kaisers weder seine Familie noch der Welt viel Gutes von ihm erwarten.

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Information

Verlag
C.H.Beck
Jahr
2017
ISBN drucken
9783406482298
eBook-ISBN:
9783406704673

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Zum Buch
  4. Über den Autor
  5. Impressum
  6. Widmung
  7. Inhalt
  8. Vorwort
  9. Kapitel 1 Die Thronbesteigung
  10. Kapitel 2 Antrittsbesuche
  11. Kapitel 3 Der Kaiser und seine Mutter
  12. Kapitel 4 Ominöser Familienzwist: Das spannungsgeladene Verhältnis zu den englischen Verwandten
  13. Kapitel 5 Der junge Kaiser: Eine Skizze nach der Natur gezeichnet
  14. Kapitel 6 Außenpolitische Anfänge
  15. Kapitel 7 Die Säulen der kaiserlichen Macht
  16. Kapitel 8 Die Bismarckherrschaft und ihre Gegner
  17. Kapitel 9 Der Beginn der Kanzlerkrise
  18. Kapitel 10 Kaiser, Kanzler und Kartell
  19. Kapitel 11 Verfassungs- und sozialpolitische Konflikte
  20. Kapitel 12 Das Ende der Bismarckherrschaft
  21. Kapitel 13 Der improvisierte Übergang: Von den Bismarcks zum Neuen Kurs
  22. Kapitel 14 In Bismarcks Fußstapfen: Die Außenpolitik des Neuen Kurses
  23. Kapitel 15 Der Dualismus der Macht
  24. Kapitel 16 Der Sturz der Hofgeneräle
  25. Kapitel 17 Kaiser und Regierung nach der Schulgesetzkrise
  26. Kapitel 18 Dynastische Diplomatie
  27. Kapitel 19 Das böse Erwachen
  28. Kapitel 20 Der vorausgeahnte Untergang: Wilhelm II. und die «Öffentliche Seele» Deutschlands
  29. Kapitel 21 Caprivis Entlassung
  30. Kapitel 22 Familienoberhaupt
  31. Kapitel 23 Der Kaiser und der «Neueste Kurs»
  32. Kapitel 24 Innenpolitische Aggressionen
  33. Kapitel 25 Weltpolitische Alleingänge
  34. Kapitel 26 England und das Gespenst der Einkreisung
  35. Kapitel 27 Endspiel: Der Durchbruch zur unumschränkten Entscheidungsgewalt
  36. Kapitel 28 Persönliche Monarchie: Wilhelm II. auf dem Höhepunkt der Macht
  37. Kapitel 29 Der Kaiser und die Kunst
  38. Kapitel 30 Herausforderung: Von der Kontinental- zur Weltpolitik
  39. Kapitel 31 Der Kaiser und England
  40. Kapitel 32 Uferlose Flottenpläne: Der Weg zum Schlachtflottenbau
  41. Kapitel 33 «Jung Deutschland, Dein Kaiser!» oder Was fehlte Wilhelm II.?
  42. Anhang