
- 512 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Erinnern und Vergessen sind grundlegende Prozesse menschlichen Lebens. Wie weit aber reicht die verformende Kraft des Gedächtnisses tatsächlich? Die moderne Geschichtswissenschaft hat sich der Frage bisher kaum gestellt, obschon die Mehrzahl der historischen Quellen auf Gedächtnisleistungen beruht. Die Unzuverlässigkeit des menschlichen episodischen Gedächtnisses erweist sich schon im Hinblick darauf, wie fehlerhaft es die Sachdaten eines Geschehens, den Ort, die Zeit, die daran Beteiligten erinnert und festhält. Diese Unzuverlässigkeit erfordert neue methodische Überlegungen und Zugänge für die historische Quellenkritik.Johannes Fried erläutert in diesem Buch die Ergebnisse moderner Kognitionswissenschaften und konfrontiert sie mit ausgewählten Beispielen der modernen und mittelalterlichen Geschichte. Sein Ergebnis: Vergangenheit wird in der Gegenwart stets neu geschaffen; unbewußt konstruiert aus unterschiedlichen Elementen erinnerten Geschehens. Wesentlich geprägt durch die Erfordernisse der jeweiligen Gegenwart entstehen scheinbar stimmige Vergangenheitsbilder, die doch in ihren elementaren Aussagen erheblich vom tatsächlich Geschehenen abweichen können. Jede Erinnerung und damit jede Quelle ist deshalb auf ihre Gegenwart hin zu befragen, um sie beurteilen zu können. Am Ende stehen neue Regeln für den Umgang mit Geschichte.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Zum Buch
- Über den Autor
- Inhalt
- Motto
- VORWORT
- I. VIER FÄLLE
- II. DAS SCHWEIGEN DER FORSCHUNG: DIE MEDIÄVISTIK ALS BEISPIEL
- III. NEUROKULTURELLE GRUNDLAGEN DER GESCHICHTSWISSENSCHAFT
- IV. ZWISCHEN HIRN UND GESCHICHTE: IMPLANTIERTE ERINNERUNGEN
- V. WIE ZUVERLÄSSIG SIND ERINNERUNGEN? DAS MITTELALTER ALS UNTERSUCHUNGSFELD
- VI. DAS GEDÄCHTNIS MÜNDLICHER KULTUREN I: ERFAHRUNGEN DER ETHNOLOGIE
- VII. DAS GEDÄCHTNIS MÜNDLICHER KULTUREN II: ERFAHRUNGEN DER MEDIÄVISTIK
- VIII. STABILISIERUNGSSTRATEGIEN VON ERINNERUNGSKULTUREN UND DEREN GRENZEN
- IX. GEDÄCHTNIS IN DER KRITIK: CHLODWIGS TAUFE UND BENEDIKTS LEBEN
- X. MEMORIK: GRUNDZÜGE EINER GESCHICHTSWISSENSCHAFTLICHEN GEDÄCHTNISKRITIK
- NACHWORT
- ANHANG
- Impressum