Republiken als Blaupause
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Republiken als Blaupause

Venedig, die Niederlande und die Eidgenossenschaft im Reformdiskurs der Frühaufklärung

  1. 542 Seiten
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Republiken als Blaupause

Venedig, die Niederlande und die Eidgenossenschaft im Reformdiskurs der Frühaufklärung

Über dieses Buch

Zeitgenössische Republiken bündelten Perspektiven politischen Reformdenkens in der Frühaufklärung (1650-1750). Als wirtschaftlich und strategisch wichtige Konkurrenten in einer Phase der konfliktreichen Verschiebung des europäischen Mächtegeflechts wurden sie zum Gegenstand einer neuen rationalen und pragmatisch ausgerichteten Analyse. Die Erkenntnisse, die aus dieser Analyse gewonnen wurden, sollten für den eigenen Staat nutzbar gemacht werden – egal ob in England, in Frankreich oder in einzelnen Territorien des Reichs. Reformvorschläge zielten damit auf eine vom Menschen gestaltbare Zukunft im Diesseits und bedienten so nicht länger eschatologische oder zyklische Interpretationsmuster historischer Entwicklung. Wirtschaftlicher Erfolg, Stabilität, Effektivität und Schnelligkeit sowie Freiheit und Rechtssicherheit avancierten zu normativen Zielvorstellungen des bestmöglichen Staates. Wie diese zu erreichen seien, wurde anhand von Venedig, den Vereinigten Provinzen der Niederlande und der Eidgenossenschaft quer zu nationalen und konfessionellen Grenzen europaweit kritisch diskutiert.

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Information

Fußnoten

1Vgl. Venturi, Franco: Utopia and Reform in the Enlightenment. Cambridge 1971. S. 17.
2Venturi, Utopia and Reform, S. 18.
3Grundlegend Pocock, John G.A.: The Machiavellian Moment. Florentine Political Thought and the Atlantic Republican Tadition. Princeton 1975.
4Grundlegend Skinner, Quentin: Liberty before Liberalism. Cambridge 1998.
5Vgl. als Überblick Nelson, Eric: Republican Visions. In: The Oxford Handbook of Political Theory. Hrsg. von John S. Dryzeck, Bonnie Honig u. Anne Philips. Oxford 2006 (The Oxford Handbooks of Political Science 7). S. 193–210; Ders.: The Greek Tradition in Republican Thought. Cambridge 2005; Millar, Fergus: The Roman Republic in Political Thought. Hanover [u. a.] 2002;zuletzt: Zabel, Christine: Polis und Politesse. Der Diskurs über das antike Athen in England und Frankreich, 1630–1760. Berlin/Boston 2016 (Ancien Régime, Aufklärung und Revolution 41). Und auch die Konferenz: Imagining the Ancients. Republics and the Classical Past. 14. und 15. November 2013. Royal Netherlands Institute in Rom. http://imaginingtheancients.blogspot.de (zuletzt am 17.03. 2014).
Auch die Rezeption der Respublica Hebraeorum in der politischen Theorie des 17. und 18. Jahrhunderts fand zuletzt verstärkt Beachtung vgl. Nelson, Eric: The Hebrew Republic: Jewish Sources and the Transformation of European Political Thought. Cambridge, Mass. [u. a.] 2010; Oz-Salzberger, Fania: Political Hebraism. Past and Present. In: The Liberal-Republican Quandary in Israel, Europe, and the United States. Early Modern Thought meets current Affairs. Hrsg. von Thomas Maissen und Fania Oz-Salzberger. Boston 2012. S. 30–48.
6Vgl. etwa Albertone, Manuela (Hrsg.): Il Repubblicanesimo Moderno. L’idea di repubblica nella riflessione storica di Franco Venturi. Neapel 2006 (Istituto Italiano Per Gli Studi Filosofici XXXI).; Stapelbroek, Koen: The Problem of the Republics. Venturis Republicanism reconsidered. In: History of European Ideas (HEI) 35 (2009). S. 281–288; Wootton, David: Republicanism, Liberty, and Commercial Society 1649–1776. Stanford 1994; Mijnhardt, Wijnand: The limits of present-day Historiography of Republicanism. In: De achttiende eeuw 37 (2005). S. 75–89; Albertone, Manuela: Democratic Republicanism. Historical Reflections on the Idea of Republic in the 18th century. In: HEI 33 (2007). S. 108–130.
7Vgl. dazu auch Albertone, Manuela: Introduction. In: Il Repubblicanesimo Moderno, S. 19–29, S. 19.
8Venturi, Utopia and Reform, S. 27.
9Vgl. Venturi, Utopia and Reform, S. 25–43 und Ders.: Settecento riformatore. 5 Bde. Turin 1969–1990. Hier betrachtet Venturi durchaus auch die Außenperspektive auf das Geschehen in den zeitgenössischen Republiken, indem er vornehmlich zeitgenössische italienische Zeitschriften analysiert.
10Vgl. dazu auch erläuternd Robertson, John: Franco Venturi’s Enlightenment. In: Past and Present (P&P) 137/1 (1992). S. 183–206. Venturi definiert allerdings nirgendwo, was er unter „Reform“ versteht. Vgl. dazu auch die Diskussionen auf den im Mai 2015 geführten Villa Vigoni-Gesprächen zu Languages of Reform in the 18th Century: The Works of Franco Venturi (Villa Vigoni, Loveno di Menaggio, May 18th to 22nd, 2015).
11Vgl. Hazard, Paul: Die Krise des europäischen Geistes 1680–1715. Aus dem Französischen übertragen von Harriet Wegener. Hamburg 1939. Auf S. 19 bezeichnet Hazard diese Zeit als „schwieriges Gelände, in dem man noch auf Abenteuer und Entdeckungen hoffen kann“. Hazard selbst verfolgte ein stark lineares Deutungsmuster. Die jüngere Forschung verweist aber vor allem auf seine Anregungen einer starken europäischen Perspektive und der bedeutenden Entwicklungen um 1700.Vgl. dazu auch Meyer, Annette: Die Epoche der Aufklärung. Berlin 2010. S. 25.
12Venturi, Utopia and Reform, S. 120.
13Vgl. dazu auch die Forderungen von den Vertretern einer Histoire croisée nach einer verstärkt induktiven Herangehensweise und Reflexion von Analysekategorien. So bei Werner, Michael/ Zimmermann, Bénédicte: Vergleich,Transfer, Verflechtung. Der Ansatz der Histoire croisée und die Herausforderung des Transnationalen. In: Geschichte und Gesellschaft (GG) 28 (2002). S. 607–636. S. 620.
14Bzgl.Venturis Biographie als Historiker und politisch engagierter Intellektueller, der bereits als Flüchtling in den 1930er Jahren in Paris zahlreiche Artikel in der Zeitung „Giustizia e Libertà“ veröffentlichte, vgl. Albertone, Democratic Republicanism, S. 127; Robertson, Franco Venturi’s Enlightenment; und die Beiträge von Giuseppe Giarrizzo, Giuseppe Cambiano und John Robertson in dem Sammelband Il Repubblicanesimo Moderno.
15Vgl. dazu Müller, Roland: Zur Geschichte des Modelldenkens und des Modellbegriffs. In: Modelle – Konstruktionen der Wirklichkeit. Hrsg.vonHerbert Stachowiak. München 1983. S. 17–86. Vor allem S. 17–43. Der Artikel im Zedler hält unter dem Lemma „Modell“ fest: „Modell, Modele, Modello, Modulus, Typus, Exemplar, ein Modell, Vorbild, Abdruck, Forme, Muster, Leisten, Richtschnur, oder Vorschrifft, darnach man etwas machet, […].“ (Zedler, Johann Heinrich: Grosses Vollständiges Universal-Lexikon aller Wissenschafften und Künste […]. 68 Bde. Leipzig/ Halle 1732–1754. Bd. 21. 1739 (ND Graz 1961). Sp. 713f.).
Susan Richter hat jüngst darauf hingewiesen, dass mit David Humes Philosophical essays concerning human understanding (London 1748) und daran anschließend Johann Heinrich Gottlieb von Justis Vergleichungen der Europäischen mit den Asiatischen und andern vermeintlich barbarischen Regierungen (Berlin/Stettin/Leipzig 1762) ein Wandel im Verständnis des Modell-Begriffs einsetzte. Ein Modell galt nun nicht mehr uneingeschränkt als Vorbild, sondern als „Steinbruch“ und nachprüfbare Realisierungsoption. (Siehe Richter, Susan: Pflug und Steuerruder. Zur Verflechtung von Herrschaft und Landwirtschaft in der Aufklärung (Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte 75). Köln/Weimar/Wien 2015. Hier S. 280–286.) Da diese Reflexionen allerdings erst intensiv mit Hume einsetzten, der auch in der Analyse der zeitgenössischen Republiken neue Schwerpunkte setzte und daher hier den Schlusspunkt des Untersuchungszeitraumes markiert, soll der Begriff „Modell“ als analytische Kategorie nicht verwendet werden.
16Luhmann, Niklas:Weltzeit und Systemgeschichte. Über Beziehungen zwischen Zeithorizonten und sozialen Strukturen gesellschaftlicher Systeme. In: Ders.: Soziologische Aufklärung 2. Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft. Opladen 1975. S. 103–133. S. 122.
17Vgl. etwa Elias, Norbert: Über die Zeit. Hrsg. von Michael Schröter. Aus dem Englischen von Holger Fliessbach u. Michael Schröter. Frankfurt 1984 (ND 2004) (Norbert Elias Gesammelte Schriften 9). Achim Landwehr spricht entsprechend von einem „diskursiven Produkt“ mit eigener „historischer Wirkmächtigkeit“. (Siehe Landwehr, Achim: Alte Ze...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Foreword
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Einleitung
  7. I Republiken als Konstrukt: Aussagen vor 1650
  8. II Republiken auf dem Prüfstand: Modifikation der Aussagen 1650–1676
  9. III Republiken als Blaupause: Normative Zielvorstellungen eines politischen Reformdiskurses 1676–1750
  10. IV Republiken als Auslaufmodell: Modifikation der Aussagen um 1750
  11. V Schlussbetrachtung
  12. Quellen- und Literaturverzeichnis
  13. Personenregister
  14. Fußnoten