Allgemeine Betriebswirtschaftslehre
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Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

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Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Über dieses Buch

Ziel dieses Standardwerks ist es, in die Themenbereiche und Problemstellungen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre einzuführen. Dabei werden sowohl fächerübergreifende Fragen als auch gesamtgesellschaftliche Aspekte, die über das rein Betriebswirtschaftliche hinausreichen, miteinbezogen. Nach allgemeinen Grundtatbeständen des Betriebs, der Betriebswirtschaftslehre und des Wirtschaftens werden zunächst die konstitutiven Entscheidungen eines Betriebes wie die Standortwahl, Rechtsformen und Unternehmenszusammenschlüsse sowie Fragen zur Unternehmensführung und -organisation behandelt. Weitere Schwerpunkte sind die betriebliche Leistungserstellung und -verwertung mit Materialwirtschaft, Produktion und Marketing sowie Investition und Finanzierung. Auch auf das betriebliche Rechnungswesen, Personalmanagement und Controlling wird ausführlich eingegangen. Die vorliegende 13. Auflage wurde überarbeitet und auf den neuesten Stand gebracht. Das Lehrbuch ist eng mit dem dazugehörigen Arbeits- und Übungsbuch (978-3-486-71640-5) verzahnt, sodass auch ein Selbststudium problemlos möglich ist.

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Information

Kapitel I

Rechnungswesen und Controlling

1Einführung in das Rechnungswesen und Controlling

Unter dem Begriff "Rechnungswesen" versteht man die Erfassung, Verarbeitung, Speicherung und Abgabe von Informationen über Geld- und Leistungsgrößen im Unternehmen. Diese Informationen dienen der Unternehmensleitung als Grundlage zur Führung und Steuerung des Unternehmens. Heutzutage reicht aber das reine Rechnungswesen zur Existenzsicherung des Unternehmens nicht mehr aus, sondern es müssen auch die Veränderungen des wirtschaftlichen Umfeldes berücksichtigt werden.
Deshalb hat sich aus dem Rechnungswesen ein weiterer Bereich, das "Controlling", entwickelt. Das Controlling ist die Voraussetzung für eine zukunftsorientierte Unternehmensplanung, da hier wichtige Informationen, die über die Geld- und Leistungsgrößen hinausgehen, ermittelt werden. Im Folgenden werden zunächst die Bereiche des reinen Rechnungswesens behandelt. Im Anschluss daran wird das Controlling als eigener Bereich beschrieben:
Abschnitt 1: Einführung
Abschnitt 2: Bilanzierung und Jahresabschluss
Abschnitt 3: Kostenrechnung
Abschnitt 4: Das Controlling
Abschnitt 5: Trends

1.1Aufgaben des Rechnungswesens

Man kann die Aufgaben des Rechnungswesens in vier Aufgabenschwerpunkte unterteilen:637
Die Dokumentationsaufgabe beinhaltet die Aufstellung aller Geschäftsereignisse, d.h., aller Ereignisse, die Vermögen, Kapital und Gesamterfolg des Unternehmens beeinflussen. Dabei werden z.B. alle Vorfälle dokumentiert, die das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten aus Herstellung und Verkauf der Produkte verändert haben. Dies geschieht auf der Grundlage von Belegen, chronologisch und sachlich geordnet.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Rechenschaftslegungs-und Informationsaufgabe. Damit ist die nach gesetzlichen Vorschriften durchzuführende jährliche Rechenschaftslegung und Information der Unternehmenseigner, der Finanzbehörde und evtl. der Gläubiger (Kreditgeber) über die Vermögens-, Schulden- und Erfolgslage des Unternehmens gemeint (Jahresabschluss).
Außerdem erfüllt das Rechnungswesen für die Unternehmensführung eine Kontrollaufgabe. Mit dem Rechnungswesen als Informations- und Kontrollsystem ist eine direkte Überwachung der Wirtschaftlichkeit und Rentabilität der betrieblichen Prozesse sowie der Zahlungsbereitschaft (Liquidität) des Unternehmens möglich. Damit diese Kontrollfunktion auch ausgeführt werden kann, ist die Bereitstellung des ermittelten und entsprechend aufbereiteten Zahlenmaterials für die Unternehmensführung nötig.
Die Bereitstellung dieses Zahlenmaterials bezeichnet man als die Dispositionsaufgabe des Rechnungswesens. Sie ist die Grundlage für alle unternehmerischen Planungen und Entscheidungen.
Aufgrund dieser verschiedenen Aufgabenbereiche haben sich im Laufe der Zeit innerhalb des Rechnungswesens vier klassische Teilgebiete entwickelt: die Buchführung, die Kosten- und Leistungsrechnung, die Statistik und die Planungsrechnung. Sie sind zum Teil sehr stark miteinander verknüpft und arbeiten mit demselben Datenmaterial, aber sie unterscheiden sich hinsichtlich verschiedener Gesichtspunkte:
(1) Buchführung
Alle Bestände der Vermögens- und Kapitalteile des Unternehmens sowie alle Arten von Aufwendungen (Werteverbrauch) und Erträgen (Wertezuwachs) für einen bestimmten Zeitabschnitt (Geschäftsjahr, Quartal, Monat) werden in der Buchführung erfasst (Zeitrechnung).
In erster Linie dient die Buchführung der Dokumentation (Aufzeichnung) aller Geschäftsvorfälle, die zu einer Veränderung von Vermögen und Kapital des Unternehmens führen. Sie erfasst also primär alle Zahlen, die im Unternehmen aufgrund von Belegen anfallen, und zeichnet sie zeitlich und sachlich geordnet nach bestimmten Gesichtspunkten auf.
Die Buchführung ist damit der Zweig, der das Zahlenmaterial für die drei übrigen Bereiche des Rechnungswesens liefert. Im gesetzlich vorgeschriebenen Jahresabschluss (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung) muss Rechenschaft abgelegt werden über Höhe und Zusammensetzung des Vermögens und des Kapitals sowie des Erfolges, den das Unternehmen im Geschäftsjahr erzielen konnte (Erfolgsrechnung).
(2) Kosten- und Leistungsrechnung
Im Gegensatz zur Buchführung, die in erster Linie unternehmensbezogen ist, indem sie alle wirtschaftlichen Vorgänge des gesamten Unternehmens festhält, ist die Kosten- und Leistungsrechnung betriebsbezogen. Sie befasst sich lediglich mit den wirtschaftlichen Daten des Betriebes als Ort der Leistungserstellung und Leistungsverwertung, d.h. Produktion und Absatz von Erzeugnissen (Stück- und Zeitrechnung).
Die Kosten- und Leistungsrechnung erfasst den Werteverbrauch (= Kosten) und den Wertezuwachs (= Leistungen),638 der durch die Erfüllung der eigentlichen betrieblichen Tätigkeit verursacht wird, und ermittelt auf dieser Grundlage den Betriebserfolg.
Die wichtigste Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung ist die Überwachung der Wirtschaftlichkeit des Leistungsprozesses. Auf der Basis der ermittelten Selbstkosten der Erzeugnisse (Leistungen) ist eine Kalkulation639 der Preisuntergrenze für das einzelne Erzeugnis (Stückrechnung) erst möglich. Daneben liefert die Kosten- und Leistungsrechnung insbesondere in Form der Teilkostenrechnung640 Daten zur Bestimmung des optimalen Produktionsprogramms.
(3) Statistik
Die betriebswirtschaftliche Statistik befasst sich mit der Aufbereitung und Auswertung des Zahlenmaterials, das in der Buchführung und in der Kosten- und Leistungsrechnung ermittelt worden ist. Die Ziele liegen dabei in der Überwachung des Betriebsgeschehens und der Gewinnung von Unterlagen für die unternehmerische Planung und Disposition. Die Statistik liefert tabellarische und grafische Übersichten zu den Bereichen Beschaffung, Lager, Produktion, Umsatz, Personal, Kosten, Bilanz und Erfolg.
Der Vergleich von statistisch aufbereiteten Daten mit früheren Zeitabschnitten (Zeitvergleich) oder mit Unternehmen der gleichen Branche (Betriebsvergleich) liefert der Unternehmensleitung wichtige Entscheidungshilfen (Vergleichsrechnung).
(4) Planungsrechnung
Die Planungsrechnung basiert auf den Ergebnissen der Buchführung, der Kosten- und Leistungsrechnung und der Statistik. Ihre Auf...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Vorwort
  7. Kapitel A: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
  8. Kapitel B: Konstitutive Entscheidungen des Betriebes
  9. Kapitel C: Unternehmensführung und Organisation
  10. Kapitel D: Materialwirtschaft
  11. Kapitel E: Produktionswirtschaft
  12. Kapitel F: Absatz und Marketing
  13. Kapitel G: Kapitalwirtschaft
  14. Kapitel H: Personalwirtschaft
  15. Kapitel I: Rechnungswesen und Controlling
  16. Abkürzungsverzeichnis
  17. Literaturverzeichnis
  18. Sachwortregister
  19. Fußnoten