
- 389 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
- Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Gottfried Ernst Groddeck und seine Korrespondenten
Über dieses Buch
Gottfried Ernst Groddeck (1762-1825) gilt als Begründer der wissenschaftlichen Philologie in Polen. In Danzig geboren, studierte er klassische Philologie in Göttingen und war ab 1786 Hauslehrer und Bibliothekar des polnischen Fürsten Czartoryski. 1804 wurde er Professor an der Universität Wilna. Seine Korrespondenz ist eine wichtige Quelle für den Einfluss der deutschen Philologie und für die Geistesgeschichte in Polen und Rußland.
Häufig gestellte Fragen
Ja, du kannst dein Abo jederzeit über den Tab Abo in deinen Kontoeinstellungen auf der Perlego-Website kündigen. Dein Abo bleibt bis zum Ende deines aktuellen Abrechnungszeitraums aktiv. Erfahre, wie du dein Abo kündigen kannst.
Derzeit stehen all unsere auf mobile Endgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Perlego bietet zwei Pläne an: Elementar and Erweitert
- Elementar ist ideal für Lernende und Interessierte, die gerne eine Vielzahl von Themen erkunden. Greife auf die Elementar-Bibliothek mit über 800.000 professionellen Titeln und Bestsellern aus den Bereichen Wirtschaft, Persönlichkeitsentwicklung und Geisteswissenschaften zu. Mit unbegrenzter Lesezeit und Standard-Vorlesefunktion.
- Erweitert: Perfekt für Fortgeschrittene Studenten und Akademiker, die uneingeschränkten Zugriff benötigen. Schalte über 1,4 Mio. Bücher in Hunderten von Fachgebieten frei. Der Erweitert-Plan enthält außerdem fortgeschrittene Funktionen wie Premium Read Aloud und Research Assistant.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja! Du kannst die Perlego-App sowohl auf iOS- als auch auf Android-Geräten verwenden, um jederzeit und überall zu lesen – sogar offline. Perfekt für den Weg zur Arbeit oder wenn du unterwegs bist.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Bitte beachte, dass wir keine Geräte unterstützen können, die mit iOS 13 oder Android 7 oder früheren Versionen laufen. Lerne mehr über die Nutzung der App.
Ja, du hast Zugang zu Gottfried Ernst Groddeck und seine Korrespondenten von Hans Rothe im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Geschichte & Altertum. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Information
1 Der Göttinger Kreis
Christian Daniel Beck an Groddeck 1786
Briefwechsel zwischen Gottlieb Hufeland und Groddeck 1786, 1792
Johann Gottlieb Buhle an Groeddeck 1787–1811
Christian Gottlob Heyne an Groeddeck 1804, 1810
1.1Christian Daniel Beck an Groddeck 1786
1. Christian Daniel Beck85 an Groddeck, am 22.5.1786
Hochedelgebohrner
Hochzuverehrender Herr Magister
Wenn ich auch noch nicht das Vergnügen gehabt hätte, Ew. Hochedelgeb. durch Ihre Preißschrift86, und durch unseren gemeinschaftlichen Freund, Herrn Skusa87, zu kennen, und zu wissen, mit welchem rühmlichen und nützlichen Eifer Sie das philologische Studium getrieben, so würde schon Ihre neue Abhandlung über die Homerischen Hymnen die vorzüglichste Achtung Ihrer Kenntnisse und Bemühungen, und die größten Erwartungen für die Zukunft, bey mir erweckt haben. Ich bin Ihnen für die gütige Übersendung dieser Abh<andlung> sehr verpflichtet; die Durchlesung derselben hat mir vieles Vergnügen gemacht, da über den gewählten Gegenstand noch keine so genau zergliedernde und beurtheilende Schrift vorhanden ist. Nächstens wird eine ähnliche Schrift, die aber einen weiteren Umfang hat, von Hrn Surrdorf88 verfertigt erscheinen, und ich bedauere es, daß er die Ihrige noch nicht hat benutzen können. Hr. Surrdorf ist nun nach Kopenhagen zurück gegangen. Seine Abh<andlung> sollen Sie durch mich erhalten. Von der Ihrigen wird bey der neuen Ausgabe der Bibl. Graeca des Fabriz89 im Urteil vom Homer guter Gebrauch ǀ gemacht werden können. Auch werde ich derselben in den hiesigen gel<lehrten> Zeit<schriften> gedenken nicht um sie den Lesern erst zu empfehlen; denn sie bedarf einer Empfehlung nicht; sondern um zu sagen, wie viel die Homerische Litteratur durch einen Schüler unsres Heyne aufs neue gewonnen hat. Ich wünsche sehr Ihnen öffentliche Anerkennung, und bitte um die Fortdauer Ihrer Freundschaft, mit der Versicherung daß ich jede Gelegenheit benutzen werde Ihnen die Hochachtung und die Ergebenheit zu beweisen, mit welcher ich bin
Ihr
gehorsamster Diener
Christian Daniel Beck
1.2Briefwechsel zwischen Gottlieb Hufeland und Groddeck 1786, 1792
1. Groddeck an Gottlieb Hufeland90, am 3.5.1786
Liebster Hufeland,
Du wirst \Dich/ über meine Sonderbarkeit etwas gewundert haben. Höre, wie es zuging. Die S. T.91 respectiven Würste lagen schon lange bey mir und warteten nur auf den verfluchti<gen>92 Fuhrmann, der sie abholen sollte, u. mich von einen Tage zu andern mit windigen Versprechungen hin hielt. Ich verschob also die Antwort auf Deinen letzten freundschaftl. Brief mit Fleiß so lange, bis die Würste zugleich transportirt würden, denn ich wollte Dir nicht, wie mir93 besagter Fuhrmann, immer mit leeren Versprechungen aufwarten. Endlich kam der Kerl, wollte das Päckchen haben, nun war keine Zeit sogleich zu<m> Briefschreiben; ich verschobs also bis zum nächsten Posttage, u. Du weißt nun wohl wies geht, wen<n> man einmal ins Verschieben kommt. Die Promotion94 u. tausend kleine Geschäfte kam dazwischen, daß Du mir also95 mein Stillschweigen nach Deiner gewohnten Güte nicht verüblen wirst. Ich hoffe übrigens daß ǀ mehr benannte Würste glücklich angelangt und Deinen Beyfall werden gefunden haben. Sie sind aus der fabrique des berühmten Hr. Heilmann96, welcher mir das Pfund zu 8 Thaler überlaßen hat. Du hast 6 Pfund erhalten um die von Dir selbst bestimmte Summe von 2 voll zu machen. Wie viel Dein letzter l<ieber> Brief in Betref d. allg. Lit. Zeitung97 gewirkt hat, siehst Du aus dem Einschluß, den ich an Hrn. Schütz98 zu bestellen bitte. Ich habe an ihn geschrieben, mein Freund Buhle, der sich Dir Bestens empfehlen läßt, u. h<ier> diß für Dich beygelegt hat, hatte es sich auch vorgenommen, ist d<urch>99 ganz unerwartete Verhinderung davon abgehalten worden. Er läßt dich also durch mich angelegentl. ersuchen, ihn bey Hr. Schütz dieser Unterlaßungssünde wegen aufs dringendste zu entschuldigen, und ihn seiner ganzen Hochachtung zu versichern. Ich wünsche, daß Schütz unsre ǀ beyden Schrif- ten100 etwas ausführl. u. nicht blos nur die Existenz in der A.L.Z. anzeigte, da sie sich von \den/ gewöhnlichen Disputationen durch die gewählte Materie wenigstens unterscheiden. – Sag mir doch in aller Welt, was ist aus unsrem guten Baredt101 geworden. Schleusner102 schreibt mir vor 2 Tagen aus Erlangen, daß er weder in Reval angekommen, noch irgend ein Mensch wußte wo er von Königsberg aus weiter hingekommen. 7 Monate schon habe man vergebens nachgeforscht und ihn noch nicht ausfindig machen können. Diese Nachricht ist mir zu traurig, als daß ich nicht auf alle Art wünschen sollte bestimmtere Notitz einzuziehen. Heute vor 14 Tagen war meine Promotion. Schnaage103 kam den Tag vorher aus Leipzig hier an war bey meinem Schmause u reißte 5 Tage drauf in Gesellschaft Soermanns104 nach Lausanne, wo er sich, wie ich glaube ǀ den Winter d<urc>h aufhalten wird. Über einige Wochen hab ich das Vergnügen, meinen lieben Schmidt105 aus Leipzig hier zu haben. Döring106 soll noch in Lausanne seyn. Antworte mir doch bald.
| Ich bleibe | |
| Dein aufrichtiger Freund | |
| Groddeck | |
| G<öttingen> 3 May 86 |
2. Hufeland an Groddeck, am 14. 6. 1792 (Nach Węclewski S. 38)
(Hufeland vermittelt Groddeck die Tätigkeit als Korrespondent für polnische Literatur „fur die Allgem<eine> Literat<ur> Zeitung in Jena“. Er übersendet ihm einen Vertrag in doppelter Ausfertigung:) „Das zweite nicht unterschriebene Exemplar unterschreibst und untersiegelst Du und sendest es alsdann an mich zurueck.“
1.3Johann Gottlieb (Theophil) Buhle an Groddeck 1787–1811
1. Johann Gottlieb Buhle an Groddeck, am 20. 2. 1787
Göttingen d. 20. Febr. 1787
Ich hätte Dir schon mit der vorigen Post geschrieben, liebster Groddeck, wenn mich nicht Tychsen107 gebeten hätte, noch ein paar Tage zu warten, weil er gern einen Brief an Dich miteinschließen wollte. Vielleicht ist es Dir auch desto angenehmer, da Du sonst auf einmal zu viel zu lesen bekommen haben würdest, und dann für einige Zeit nachher nichts gehabt hättest. Wir warteten schon sehnlich auf Nachricht, als Dein Brief kam, und glaubten beynahe, es wäre Dir irgend ein Unfall zugestoßen, der Dich verhindert hätte uns zu erzählen, wie es Dir gegangen sey. Diese Besorgniß hast Du \nun/ gehoben, und ich freue mich herzlich sowohl über Deine glückliche Reise, besonders über die schöne Theaterfeier in der Mondnacht hinter Ellrich108, als über die gute Aufnahme, die Du in Berlin gefunden. Mein Andenken wird Dir nie fehlen, mein innig geliebter Freund, Dein Bild und Deine Seele schwebt noch täglich um uns, besonders unter den Umständen, worunter ich itzt lebe, und bey den Empfindungen, die ich habe, und die ich niemand mehr als etwa dem Genius unsrer Freundschaft anvertrauen darf. Ich bin verschloßner geworden als jemals, und das in der kurzen Zeit, da Du von mir getrennt bist, man beschuldigt mich einer ungewöhnlichen Stille, und eines Ernstes in meinem Betragen, und glaubt, es müße da eine außerordentliche Abtey109 zum Grunde liegen, die mir meine Munterkeit raube, und meine heitere Laune trübe. Aber Du ǀ kennst das Verhältniß, worinn ich stehe, und kennst meine andre Freunde, wirst Dich also leicht überzeugen können, wie es möglich ist, daß ich itzt mehr die Einsamkeit liebe, und weniger gefällig und weniger offen bin als sonst. Für mich ist kein halbes Jahr so lehrreich gewesen, als das letztere, und wenn ich die LebensGrundsätze wirklich ausübe, die ich mir aus so mannichfaltigen Vorfällen darinn abstrahirt habe, so hoff ich ein Mann im eigentlichsten Verstand des Wortes zu werden. Ein großer Theil meiner Fehler, wenigstens der politische Fehler, die ich begangen, floß aus einer Quelle, die ich itzt aus allen Kräften zu verstopfen suche, und auf dem Fuße, worauf ich itzt lebe, werd ich mich erhalten, weil ich sehe, daß ich und andre im Ganzen dabey am besten wegkommen.
Hätte ich \in/ meinem Leben nicht mehr gesprochen und mit eben der Festigkeit und Überlegung gehandelt, wie ich itzt spreche und handele, so hätte ich mir wahrlich eine ansehnliche Reihe mißvergnügter Stunden ersparen können, und mein Herz und mein Charakter wäre vielleicht selbst von meinen Freunden seltener verkannt. Laß Dich also durch nichts irre machen, wenn man Dir sagt, ich sey itzt sauertöpfisch, habe Abteyen über Abteyen; es ist nichts als kleine Gährung, die in meinem Inneren vorgeht, und aus der trüben Welt wird nach und nach gewiß ein hellerer Sonnenstrahl hervorlächeln. Ich verdanke Dir hievon, unendlich viel, theuerster Groddeck, ich habe eine Aenderung bey Dir bemerkt, die mir anfangs auffiel und misfiel, die ich aber itzt vollkommen ǀ billige, weil ich sonst sie nicht nachahmen würde. bey dem hohen Grade von Versteinerung, den die Menschen itzt haben, womit wir Beyde in der nächsten Verbindung einmal leben müßen, kann man nicht anders sich nehmen, und darf man nicht anders sich nehmen wenn man seine eigne Sache110 nicht verscherzen und <…>3 will. Eingesehen hab ich das schon längst, aber ich war zu leichtsinnig, um mein Betragen danach zu modeln; itzt bin ich es nicht mehr u werde es nicht mehr seyn.
Wie uns allen zu Muthe gewesen, als Du uns in Duderstadt verließest, wird Dir wahrscheinlich schon geschrieben seyn, deswegen will ich kein Wort mehr darüber verlieren. Ich bin sonst nicht leicht zu einer heftigen Aufwallung von Schmerz oder111 Freude zu bringen, aber ich habe mehr Thränen verloren, als jemals; denn ich weiß keinen Freund, der mir so nahe gewesen ist, und deßen Entbehrung ich in dem ersten Augenblicke so ganz gefühlt hätte. Es war eben die Empfindung, als wenn ich in Braunschweig von meiner Mutter Abschied nehme und sie mich allein in ein Nebenzimmer führt, und mich an ihr mütterliches Herz drückt. Um desto weniger werd ich die Jahre vergeßen, die ich mit Dir verlebt habe; nie wird wieder mit mir ein Mann so vertraut werden, als Du es geworden bist; und die Zeit ist vorbey, wo ich jeden in meiner Seele lesen ließ, der darin lesen wollte. Gewiß zu unser beyder Glück hat uns die Vorsehung getrennt, und ich bewundre die Fügung, daß Du grade weggehen mußtest, zu einer Zeit, wo unsre beyderseitige Lage sich veränderte. Gottlob, daß wir, die wir so leicht auf einander hätten eifersüchtig werden können, da eine Menge von Collisionen wenigstens in der Zukunft unvermeidlich war, es nun nimmer werden werden; daß jeder von uns, wenn er sich des andern erinnert, auch von der ǀ geringsten unangenehmen <Empf>indung3 frei seyn kann, daß unsre Gedanken, wenn sie einander zufliegen, sich nur mit reiner brüderlicher Liebe umfaßen dürfen. Zwar hab ich Dich immer so lieb gehabt, daß ich nie Dir hätte böse werden können, wo Du oder ich Ursache zu haben geglaubt haben möchten, unwillig und unzufrieden \zu/ werden, und die Zeiten würden uns beyden unerträglich gewesen seyn.
Für Deine Nachrichten aus Be...
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Titel
- Impressum
- Vorbemerkung
- Inhalt
- Zur Einführung: Gottfried Ernst Groddeck und seine Korrespondenten
- 1 Der Göttinger Kreis
- 2 Fürst Adam Kazimierz Czartoryski, Fürst Adam Jerzy Czartoryski und Joseph Saunders
- 3 Karl Morgenstern und Aubin Louis Millin
- 4 Schüler und Freunde
- Anhang
- Benutzte Literatur
- Namensregister
- Register antiker Namen