Kommentar
Zu Brief 199 an Sophie Fränkel, 1. VIII. 1791
| H (alt) | Berlin, PrStB; derzeitiger Standort: Krakau, BJ, Smlg. Autographa, Kst. 87: 3¾ S. (1 Bogen) 8°, eigh., mit normalem Rand, größeren Initialen (auch beim Datum), zwischen Datum und Textbeginn 1, zwischen Textende und Unterschrift 2 Leerzeile(n); mit relativer Sorgfalt recht deutlich beschrieben. |
| D | LEITZMANN 1939, 239 f. |
Z. 7 vor meiner Abreise Humboldt war Mitte Juni nach Erfurt zur Hochzeit (am 29. VI.) gereist und lebte seitdem mit seiner Frau Karoline, geb. v. Dacheröden, auf dem Familiengut Burgörner bzw. beim Schwiegervater in Erfurt.
16 in einer Lage […], in der Sie […] alles entbehren Gemeint ist ihre Ehe mit dem Berliner Juwelenhändler M. J. Fränkel; vgl. Br. 144 (Bd. 1).
26 Sie erhalten diesen Brief durch Gentz D. h., der Brief war einem nicht erhaltenen Brief Humboldts an Gentz beigeschlossen.
28 zu Ihrer beider […] Bekanntschaft „Die gute Fanny ist nicht glüklich. […]. Es spinnt sich etwas zwischen ihr u. Gentz an, den ich eingeführt habe ins Haus.“ (175/81: 1. II. 1791) – Diese Aussage, zusammen mit dem anstehenden Lemma, liefert den endgültigen Beweis, dass die „Fanny“ von Bd. 1 (vgl. 141/82, 143/37) tatsächlich Sophie Fränkel ist. Die aus philologischer Vorsicht dort hinzugefügten Fragezeichen hinter diesem Kosenamen sind damit hinfällig.
33 St. ist mir sehr teuer Stieglitz und Humboldt waren in der Göttinger Studienzeit eng befreundet; im Br. 32 (Bd. 1) berichtet Humboldt von einem fast tödlichen Bade-vorfall, bei dem es nach seiner Überzeugung allein Stieglitz zu verdanken war, dass er überlebte.
37 Minetten Wilhelmine v. Holwede.
Zu Brief 200 an Girtanner, 2. VIII. 1791
| H | Berlin, StB PKB, Autogr. I/1530: 4 S. (1 Bogen) gr.-4°, eigh., mit breitem Rand (der Schluss füllt das Blatt unten aus), zwischen Datum und Textbeginn 5 Leerzeilen, ohne Initiale; an-fangs recht deutlich, zunehmend undeutlich beschrieben. – Vermerk am Kopf links, S. 1: „2.“; unten links ebd.: „Humboldt, W. v., ber. Gelehrter u. Staatsm.“ |
| D | Fa. J. A. Stargardt (Marburg), Kat. 626 (1982), Nr. 411 (Z. 5–12, 46–60 + Abb. von S. 1; mit Empfängerangabe: Georg Forster). |
Empfänger: Fa. Stargardt hat die falsche Empfängerangabe von Vorgängern übernommen (List & Francke [Leipzig], Verst.kat. 55 [1880], Nr. 323, mit Verkaufsvermerk „Schultz“; O. A. Schulz <!> [ebd.], Lagerkat. 14 [1882], Nr. 718), obwohl manches dagegen spricht (die zeitliche Nähe zu Br. 202, in dem ebenfalls von der durch die Heirat bedingte Veränderung in seinem Leben die Rede ist; außerdem die Anspielung auf die Stunden „in Ihrem kleinen Stübchen“, die mit dem Haushalt des bestallten Professors Forster nicht in Einklang zu bringen ist, usw.). – Der Empfänger wurde zuerst durch Klaus-Georg Popp von der Georg-Forster-Ausgabe der (seinerzeitigen) Akademie der Wissenschaften der DDR erschlossen. Erst dadurch konnte Girtanner als mutmaß-licher Empfänger der Briefe 76 und 191 (Bd. 1) nachgewiesen werden. Brief 191 wäre dann die entsprechende Nr. 1 zum Vermerk „2.“ dieses Briefes (vgl. zu H).
Z. 6 in Göttingen Vgl. das Tb. (GS XIV 67) sowie 41/41, 79/20 (Bd. 1).
10 während Ihres Aufenthalts in England Vor allem in Edinburg, wo Girtanner Chemie studiert hatte und sich 1789/90 (nicht 1788) neuerlich aufhielt. „Dr. Girtanner ist nun bey uns; sein Reisegefährte Dr. Jachmann [vgl. zu Z. 68] hat viel Beyfall gefunden.“ (Heyne an Forster, Göttingen, 6. X. 1790; Forsters WW XVIII 430); vgl. auch 191/33 (Bd. 1).
14 Periode Gemeint ist die Tätigkeit als Referendar beim Berliner Kammergericht 1790/91.
17 antwortete ich Wohl Brief 191 (Bd. 1).
61 Stieglitz heirathet Vielleicht wegen der auch hier angedeuteten Entfremdung zu seinem Göttinger Studienfreund war es Humboldt noch nicht bekannt geworden, dass Stieglitz bereits am 18. IV. 1790 in Berlin geheiratet hatte.
61 seine Braut Jeannette Ephraim, Tochter des Münzdirektors Benjamin Veitel Ephraim (vgl. Jacob Jacobson: Jüdische Trauungen in Berlin 1759–1813. Berlin: W. de Gruyter 1968, S. 349 f.).
64 Seyffer Vgl. auch hier das Tb.: GS XIV 69 f.
68 Jachmanns Hosen Jachmann kannte Girtanner von Edinburg her, wo er mit ihm in einem Haus wohnte (Jachmann an Kant, Edinburg, 9. X. 1789; Briefe von und an Kant, hg. von Ernst Cassirer. T. 1, Berlin: Br. Cassirer 1918, S. 441).
68 a potiori fit denominatio Da der Zusammenhang dieser Anspielung und erst recht das, was deren „trefliche Schilderung“ (Z. 69) beschreibt, unbekannt ist, ist hier nicht auszumachen, ob Jachmann oder dessen Hosen das hier apostrophierte Auffallendste sei, aus dem die Bezeichnung abgeleitet ist.
71 Petisci Vermutlich ist J. S. W. Petiscus gemeint.
Zu Brief 201 an Friedländer, 7. VIII. 1791
| H | Weimar, GSA, 96/1370: 3¾ S. (1 Bogen) gr.-4°, eigh., mit breitem Rand, zwischen Datum und Textbeginn 7 Leerzeilen, ohne Initiale; zwischen Schluss und Empfehlungsformel 3 Leerzeilen, Nachschrift links neben Empfehlungsformel und Unterschrift; säuberliche Reinschrift. – Siegelreste ober- und unterhalb der Schlusszeilen. |
| D | D1 [Wilhelm Dorow (Hg.)]: Denkschriften und Briefe zur Charakteristik der Welt und Litteratur. Bd. 4, Berlin: A. Duncker 1840, S. 42 ff. (mod.; danach die übrigen Abdrucke: J[ulius] Loewenberg: Wilhelm und Alexander v. Humboldt im Verkehr mit ihren ältesten jüdischen Freunden, in: Jb. f. Israeliten, 5625. Begr. v. Josef Wertheimer u. Leopold Kompert, Folge 2, Jg. 1, hg. von S. Szántó (1866), S. 49 f.; Adolph Kohut: Alexander von Humboldt und das Judenthum. Ein Beitrag zur Culturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Leipzig: Pardubitz 1871. S. 75 f. [nach Loewenberg]; Wilhelm Grau: Wilhelm von Humboldt und das Problem des Juden. Hamburg: Hanseat. Verl.anst. 1935, S. 104 f.). Alle Nachdrucke wiederholen die Lesefehler in D1 (diese werden in den Varianten mit D angegeben; die sonstigen Abweichungen, die durch Abschreibfehler u. dgl. zu erklären sind, durch L, K bzw. G). – D2 Eberhard Kessel: Wilhelm v. Humboldt. Idee und Wirklichkeit. Stuttgart: K. F. Koehler 1967, nach S. 246 (vollständige Abb. von H, ohne Textabdruck). |
Z. 11 Beschäftigung […] erschöpft Diese Stelle führt Kessel (vgl. D2) als Beleg für Humboldts lebenslangen Hang zur Vita contemplativa an: „Die Kontemplation war ganz einfach eine Notwendigkeit für ihn“ (S. 44 f.).
36 Wie nah ist jezt alles […] dem Untergang Die Flucht des Königs Ludwig XVI. (die sog. ,Flucht nach Varennes‘) hatte g...