Denkmodelle der Hoffnung in Philosophie und Literatur
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Denkmodelle der Hoffnung in Philosophie und Literatur

Eine typologische Annäherung

  1. 440 Seiten
  2. German
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Denkmodelle der Hoffnung in Philosophie und Literatur

Eine typologische Annäherung

Über dieses Buch

Hoffnung als einer Form der Kontingenzbewältigung kommt im menschlichen Existenzzusammenhang eine zentrale Funktion zu, weshalb sie in zahlreichen theoretischen und literarischen Texten verhandelt wird. Dennoch bildet eine wissenschaftliche Analyse des Hoffnungsdiskurses bislang ein Desiderat. Der vorliegende Band verfolgt ausgehend von diesem Befund eine doppelte Zielsetzung: In einer historischen Perspektivierung nimmt er zunächst eine Archäologie des Hoffnungsdiskurses vor, indem wesentliche kulturgeschichtliche Stationen von den mythischen Anfängen bis in die Spätmoderne nachgezeichnet und Traditionsstränge offengelegt werden. In systematischer Hinsicht erfolgt dann eine typologische Annäherung an Verfahrensweisen mit der Hoffnung in Philosophie und Literatur des 20. Jahrhunderts. Denn in der Spätmoderne mit ihren historischen Bedrohungen und Katastrophen findet eine paradigmatische Umwertung der Hoffnung statt. Bislang gültige Attribute wie Komplexitätsreduktion und Linearität werden verabschiedet. Stattdessen rückt nun vermehrt der ungewisse Prozess des Hoffens in den Fokus, der in absurden, dialektischen und paradoxen Denkmodellen seinen Ausdruck findet und eine sprachliche Annäherung an die unsichere Zukunft ermöglicht.

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Information

Footnotes

1Brecht, Bertolt: Der Dreigroschenprozeß. Ein soziologisches Experiment. In: Brecht, Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe. Bd. 21: Schriften I. 1914–1933. Hrsg. von Werner Hecht u.a. Frankfurt a. M. 1992, S. 448–514, hier S. 448.
2Schmitz, Barbara: „Krokodile hoffen nicht. Menschen hoffen.“ Bedeutung und Wert des Hoffens in der menschlichen Lebensform. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 60 (1/2012), S. 91–104, hier S. 101; außerdem Handbook of Hope. Theory, Measures, and Applications. Hrsg. von Charles R. Snyder. San Diego u.a. 2000, S. 3–21; Pettit, Philip: Hope and its place in mind. In: The Annals of the American Academy of Political and Social Science: Hope, Power and Governance 592 (2004), S. 152–165; McGeer, Victoria: The Art of Good Hope. In: The Annals of the American Academy of Political and Social Science: Hope, Power and Governance 592 (2004), S. 100–127.
3Für eine hier notwendige Abgrenzung der Konzepte von Hoffnung und Utopie vgl. Kap. II.4.
4Für eine Begriffsklärung von Vormoderne, Moderne und Spätmoderne vgl. Kap. II.1.
5Nietzsche, Friedrich: Die fröhliche Wissenschaft. In: Nietzsche, Kritische Studienausgabe (= KSA). Bd. 3: Morgenröte, Idyllen aus Messina, Die fröhliche Wissenschaft. Hrsg. von Giorgio Colli/Mazzino Montinari. Berlin/New York 1999, S. 343–651, hier S. 481.
6Esposito, Elena: Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität. Aus dem Italienischen von Nicole Reinhardt. Frankfurt a. M. 2007, S. 52.
7Vinke, Hermann: Sich nicht anpassen lassen… Gespräch mit Ilse Aichinger über Sophie Scholl. In: Ilse Aichinger. Leben und Werk. Hrsg. von Samuel Moser. Frankfurt a. M. 1995, S. 36–41, hier S. 37. Vgl. hierzu auch Wittgenstein: „Wie aber müßte sich ein Mensch verhalten, von dem man sagen würde: er hoffe nie? – Die erste Antwort ist: Ich weiß es nicht.“ Wittgenstein, Ludwig: Bemerkungen über die Philosophie der Psychologie. Bd. 2. In: Wittgenstein, Werkausgabe. Bd. 7. Hrsg. von Joachim Schulte. Frankfurt a. M. 1984, S. 223.
8Wittgenstein, Ludwig: Philosophische Untersuchungen. In: Wittgenstein, Werkausgabe. Bd. 1. Hrsg. von Joachim Schulte. Frankfurt a. M. 1984, S. 489.
9Habermann, Mechthild: Text. In: Lexikon der Bibelhermeneutik. Begriffe – Methoden – Theorien – Konzepte. Hrsg. von Oda Wischmeyer. Berlin/ Boston 2013, S. 582–583, hier S. 582; vgl. außerdem Habermann, Mechthild: Was ist ein „Supertext“? Eine textlinguistische Definition der Bibel. In: Die Bibel als Text. Beiträge zu einer textbezogenen Bibelhermeneutik. Hrsg. von Oda Wischmeyer/Stefan Scholz. Tübingen u.a. 2008, S. 53–68.
10Schmitz: „Krokodile hoffen nicht. Menschen hoffen.“, S. 98.
11Für eine grundlegende begriffliche Differenzierung zwischen ‚Hoffnung‘ und ‚Hoffen‘ vgl. Kap. II.3.
12Hagenbüchle, Roland: Epilog. In: Das Paradox. Eine Herausforderung des abendländischen Denkens. Hrsg. von Paul Geyer/ Roland Hagenbüchle. Würzburg 2002, S. 669–671, hier S. 670.
13Geyer, Paul: Das Paradox: Historisch-systematische Grundlegung. In: Das Paradox. Eine Herausforderung des abendländischen Denkens. Hrsg. von Paul Geyer/ Roland Hagenbüchle. Würzburg 2002, S. 11–24, hier S. 12.
14Woschitz, Karl Matthäus: Elpis – Hoffnung. Geschichte, Philosophie, Exegese, Theologie eines Schlüsselbegriffs. Wien u.a. 1979, S. 27.
15Für eine differenzierte Betrachtung des Begriffs ‚Elpis‘ vgl. Kap III.1.
16Vgl. dazu z.B. Ingeborg Bachmanns Diktum aus den ‚Frankfurter Vorlesungen‘: „Gelingen kann ihm [dem Dichter, A.B.], im glücklichsten Fall, zweierlei: zu repräsentieren, seine Zeit zu repräsentieren, und etwas zu präsentieren, für das die Zeit noch nicht gekommen ist. […] Wie es neue Zündungen geben könnte? Es ist schwer zu sagen. Die Spezialisten, die Experten mehren sich. Die Denker bleiben aus. Vielleicht wird Wittgenstein noch eine Wirkung tun, vielleicht Ernst Bloch. Reine Vermutungen.“ Bachmann, Ingeborg: Frankfurter Vorlesungen. Probleme zeitgenössischer Dichtung. In: Bachmann, Werke. Bd. 4: Essays, Reden, Vermischte Schriften, Anhang. Hrsg. von Christine Koschel/Inge v. Weidenbaum/Clemens Münster. München 1993, S. 182–275, hier S. 196.
17Berghahn, Klaus L.: Zukunft in der Vergangenheit. Auf Ernst Blochs Spuren. Bielefeld 2008, S. 39.
18Magris, Claudio: Utopie und Entzauberung. Geschichten, Hoffnungen und Illusionen der Moderne. München/Wien 2002, S. 15f.
19Marcel, Gabriel: Homo viator. Philosophie der Hoffnung. Übersetzt von Wolfgang Rüttenauer. Düsseldorf 1949.
20Moltmann, Jürgen: Theologie der Hoffnung. Untersuchungen zur Begründung und zu den Konsequenzen der christlichen Eschatologie. München 1980.
21Schmitz, Barbara/Wesche, Thilo: Schwerpunkt: Über das Hoffen. In: Deutsche Zeitschrift für Philosophie 60 (1/2012), S. 28–30, hier S. 28.
22Bislang existieren lediglich zwei umfassende Studien, die signifikanterweise aber beide dem theologischen Kontext entstammen und aufgrund ihrer disziplinären Perspektivierung philosophische Konzepte eher sekundär und literarische nahezu überhaupt nicht als eigenständige Zugangsweisen behandeln: Woschitz: Elpis – Hoffnung; Lutz, Ralf: Der hoffende Mensch. Anthropologie und Ethik menschlicher Sinnsuche. Tübingen 2012.
23Vgl. z.B. Rochefort, Robert: Kafka oder die unzerstörbare Hoffnung. Hrsg. von Hubert Greifeneder. Wien 1955; Wipf, Karl A.: Elpis. Betrachtungen zum Begriff der Hoffnung in Goethes Spätwerk. Bern/München 1974; Hillebrand, Bruno: Die Hoffnung des alten Goethe. Abhandlungen der Klasse der Literatur Jahrgang 1983. Mainz 1983, S. 3–35.
24Meyer-Sickendiek, Burkhard: Affektpoetik. Eine Kulturgeschichte literarischer Emotionen. Würzburg 2005.
25Bloch,...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Dedication
  5. Dank
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. I. Einleitung
  8. II. Begriffsklärungen
  9. III. Elpis und Tikwa: Die narrative Begründung der Hoffnung im Mythos
  10. IV. Hoffnung als Übel oder Gabe bis ins 19. Jahrhundert
  11. V. Denkmodelle und sprachliche Kompositionsprinzipien der Hoffnung in Philosophie und Literatur des 20. Jahrhunderts
  12. VI. Schlussbetrachtung
  13. Literaturverzeichnis
  14. Register
  15. Footnotes