Latein, Griechisch, Hebräisch
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Latein, Griechisch, Hebräisch

Studien und Dokumentationen zur deutschen Sprachreflexion in Barock und Aufklärung

  1. 487 Seiten
  2. German
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Latein, Griechisch, Hebräisch

Studien und Dokumentationen zur deutschen Sprachreflexion in Barock und Aufklärung

Über dieses Buch

Wie denken deutsche Sprachgelehrte im 17. und 18. Jh. über das Lateinische als internationaler Lingua franca der Wissenschaft und über die beiden anderen alten Bildungssprachen Griechisch und Hebräisch? In dem vorliegenden Werk wird die zeitgenössische Diskussion über Genealogie und Typologie der drei Sprachen, deren Merkmale und ihre Bewertung, Entlehnung und Purismus sowie Gebrauch und Didaktik von Fremdsprachen aufgearbeitet. Diese Aufarbeitung erfolgt zum einen anhand einer ausführlichen Dokumentation zahlreicher Quellen und Belege und zum anderen mittels einer textnahen Interpretation, welche einen Anschluss der Ergebnisse an weitere Befunde und Fragen der deutschen Sprach- und Kulturgeschichte erlaubt. Auf diese Weise wird eine wichtige Lücke der Germanistik geschlossen und gleichzeitig eine Grundlage für weitere Forschungen geschaffen.

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Information

1. Einleitung

1.1 Historischer Rahmen

Barock und Aufklärung stellen eine Zeit starker sozialer, kultureller und sprachlicher Spannungen und Veränderungen in ganz Europa dar. Dies gilt auch und gerade für den deutschen Sprachraum, in welchem trotz des herrschenden Partikularismus eine zunehmende kulturelle und nationale Identität in weiten Kreisen der Bevölkerung zu beobachten ist. Obwohl sich das 17. und 18. Jh. nicht für den Ansatz einer eigenen sprachgeschichtlichen Etappe des Neuhochdeutschen haben durchsetzen können (vgl. ROELCKE 1995, 137–192; 1998), besteht in der Forschung weitgehend Einigkeit in Hinblick auf deren soziale, kulturelle und sprachliche Dynamik und somit auch auf deren sprach- und mentalitätsgeschichtliche Bedeutung für die jüngere Neuzeit und die Gegenwart (vgl. EGGERS 1986; VON POLENZ 1994).
So bildet die Zeit vom Ende des 16. bis zum Beginn des 19. Jh.s unter anderem die historische Epoche des Absolutismus und des Merkantilismus, des Dreißigjährigen Kriegs und des Westfälischen Friedens, des Konflikts zwischen Sachsen und Preußen sowie der Überwindung der Ständegesellschaft und des Endes des Alten Reichs (vgl. zum Beispiel WEHLER 1987). Aus kulturgeschichtlicher Sicht ist dies die Zeit von Alamode-Wesen, des Rationalismus, der Empfindsamkeit sowie des Pietismus und der Säkularisierung, die Zeit ständischer Bildungspolitik, erster Schul- und Universitätsreformen und der Volksaufklärung, die Zeit erster Zeitungen und Zeitschriften, der „Leserevolution“ und des Briefeschreibens (vgl. ALT 2007; BÖNING/SCHMIDT/SIEGER 2007; NIEFANGER 2012; PÜTZ 1991).
Die deutsche Sprache steht in der Barock- und Aufklärungszeit unter einer starken Konkurrenz und einem starken Lehneinfluss durch verschiedene europäische Sprachen (zusammenfassend VON POLENZ 1994, 49–106). Besonders intensiv erscheint hier derjenige des Französischen (vgl. unter anderem BÄR 2001; EISENBERG 2012; JONES 1976; 1978; KLUGE 2011; KÖRNER 2004; PÖRKSEN 2007; ZOLLNA 2004), insbesondere im deutschen Adel, dessen Vertreter seit der Mitte des 17. Jh.s und dem aufkommenden Alamode-Wesen eine französisch-deutsche Zweisprachigkeit pflegen (vgl. etwa ARZBERGER 2007; HELFRICH 1990; KRAMER 2002; SCHARLOTH 2003; VOLLAND 1986). Die Mehrsprachigkeit (KIMPEL 1985) und die Entlehnungen in dieser . Zeit sind indessen nicht auf das Französische und andere romanische Sprachen wie insbesondere das Italienische und daneben das Spanische sowie darüber hinaus auch bereits immer mehr das Englische (FABIAN 1985; BUSSE 2008; 2011; VIERECK 1980; 2004) beschränkt.
Mehrsprachigkeit und Spracheinflüsse bestehen darüber hinaus im Hinblick auf die drei alten Sprachen des humanistischen Bildungskanons – das Lateinische, das Griechische und das Hebräische. Das Lateinische als Lingua franca des Mittelalters und der Frühen Neuzeit in Verwaltung, Rechtsprechung und Wissenschaft (HATTENHAUER 1997; MUNSKE 1996; MUNSKE/KIRKNESS 1996; VON POLENZ 1994, 347–368; PÖRKSEN 1986; ROELCKE 2001) verliert im Laufe dieser beiden Jahrhunderte zwar nach und nach an Bedeutung, büßt diese indessen (vor allem in konservativen Fakultäten) nicht ganz ein, sondern bedingt fortwährend zahlreiche Sprachkontakte (vgl. beispielsweise KIRKNESS 1991; LÖFFLER 1991; HENKEL 2004; SCHIEWE 1996). Entsprechendes gilt für das Griechische (HOLZBERG 2004), das zusammen mit dem Hebräischen eine anhaltend große Bedeutung für Theologie und Kirche zeigt.
Solche Lehneinflüsse betreffen im Übrigen nicht alleine den Wortschatz. Trotz struktureller Unterschiede zwischen dem Deutschen einerseits und dem Lateinischen, Französischen oder Englischen andererseits (GLINZ 1994; KIENPOINTER 2010; KÖNIG/GAST 2009) ist auch die deutsche Wortbildung von fremdsprachlichen Einflüssen nicht frei (HOPPE [et al.] 1987; LUTZ 2008; MÜLLER 2005; 2009).
Angesichts der ausgeprägten Mehrsprachigkeit und der zahlreichen Entlehnungen treten im deutschen Sprachraum des 17. und 18. Jh.s wiederholt puristische Strömungen in Erscheinung, die einen Gebrauch anderer Sprachen neben dem Deutschen oder fr...

Inhaltsverzeichnis

  1. Latein, Griechisch, Hebräisch
  2. Studia Linguistica Germanica
  3. Titel
  4. Impressum
  5. Vorwort
  6. Inhaltsverzeichnis
  7. 1. Einleitung
  8. 2. Latein
  9. 3. Griechisch
  10. 4. Hebräisch
  11. 5. Fazit
  12. 6. Quellen
  13. 7. Literatur
  14. 8. Register