Allgemeinbildung Kultur für Dummies
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Allgemeinbildung Kultur für Dummies

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Allgemeinbildung Kultur für Dummies

Über dieses Buch

Die Geschichte der Kultur ist schillernd, vielseitig und spannend. Begegnen Sie mit diesem Buch den schönen Künsten und beschäftigen Sie sich mit Literatur und Musik, mit Schauspiel und Tanz. Lernen Sie die vielfältige Welt des Glaubens und Denkens kennen und lassen Sie sich zeigen, wie moderne Medien und die heutige Alltagskultur Althergebrachtes verändern. Christa Pöppelmann zeigt aber auch, wie die verschiedenen Kulturen aufeinander aufbauten, einander inspirierten, aber auch miteinander in Konflikt gerieten. Erleben Sie Bekanntes in neuem Licht und lassen Sie sich durch viel Neues faszinieren, bilden und bereichern.

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Information

Teil 1

Kultur – ein Blick hinter die Kulissen

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Kapitel 1

Was ist Kultur? – Eine Rundumbetrachtung

IN DIESEM KAPITEL
  1. Wofür das Wort steht
  2. Was unbewusst mitschwingt
  3. Wenn aus Kultur Kult wird
Vermutlich haben Sie, wenn Sie zu einem Buch mit dem Titel Allgemeinbildung Kultur greifen, eine ziemlich genaue Vorstellung, was Sie darin finden möchten. Und wahrscheinlich entspricht das in etwa dem, was ich Ihnen in Kapitel 3 bis 17 präsentieren werde. Doch für das Wort »Kultur« gibt es nicht nur sehr verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, es wird vielfach auch nicht neutral verwendet. Stattdessen schwingen unausgesprochene Bedeutungen und oft auch eine Wertung mit. Deshalb ist es nicht nur sinnvoll, sondern auch spannend, zunächst einen kurzen Blick auf den Kulturbegriff in seiner ganzen Breite und Tiefe zu werfen.

Die Entwicklung eines vielschichtigen Wortes

Am Anfang stand der Ackerboden. »Cultura« nannten die alten Römer die Urbarmachung von Land, die Pflege des Bodens und den Anbau der Früchte. Mit der Zeit wurde der Begriff aber als Metapher auf andere Bereiche menschlichen Schaffens übertragen. So sprach der römische Redner Cicero in seinen philosophischen Gesprächen in Tusculum (45 v. Chr.) von »cultura animi«, der Pflege der eigenen Seele.

Vom Ackerbau zur Unternehmenskultur

Insgesamt stand der Begriff »Kultur« im alten Rom für die
  • Pflege des Ackerbodens, also die Landwirtschaft,
  • Pflege von Wissen und Bildung, also das Lernen,
  • Pflege der eigenen Persönlichkeit, vor allem eine Kultivierung der Moralvorstellungen und des moralischen Handelns,
  • Pflege des Auftretens, also eine Kultivierung der Umgangsformen und äußeren Erscheinung,
  • Pflege der Beziehung zu den Göttern, also den religiösen Kult.
In Deutschland wurde das Wort gegen Ende des 17. Jahrhunderts gebräuchlich, und zwar sowohl für die Kultivierung des Ackerbodens wie auch des Geisteslebens.
Der britische Anthropologe Edward Tylor, der im 19. Jahrhundert viele ursprüngliche Gesellschaften erforscht hat, definierte Kultur als »Inbegriff von Wissen, Glauben, Kunst, Moral, Gesetz, Sitte und allen übrigen Fähigkeiten und Gewohnheiten, welche der Mensch … sich angeeignet hat«.
Heutzutage wird der Begriff Kultur gebraucht für
  • die Gesamtheit menschlicher Errungenschaften (menschliche Kultur),
  • Teilbereiche dieser Kultur (zum Beispiel Esskultur, Freikörperkultur, Fankultur),
  • insbesondere den geistig-künstlerischen Teil davon, das sogenannte kulturelle Leben,
  • besonders feine Manieren (»Er/Sie hat Kultur.«),
  • ein positives und fundiertes soziales Verhalten in bestimmten Situationen (zum Beispiel Gesprächskultur, Willkommenskultur, Unternehmenskultur),
  • die Sitten, Gebräuche und die Gesamtheit der Errungenschaften einer Epoche, Region, Volksgruppe oder anderen sozialen Einheit (zum Beispiel griechisch-römische Kultur, europäische Kultur, Kultur der Samen, Jugendkultur),
  • prähistorische Menschengruppen, die nur über ihre archäologischen Hinterlassenschaften greifbar sind (zum Beispiel Schnurkeramik-Kultur, Urnenfeld-Kultur),
  • land- und forstwirtschaftliche Kulturen,
  • die Züchtung von Bakterien und anderen Kleinstlebewesen im Labor.

Zwischen Dünkel und Kampfbegriff

Im weitesten Sinne umfasst der Begriff »Kultur« also die gesamte menschliche Zivilisation. In den englischsprachigen Gesellschaften ist in den meisten Fällen, wo im Deutschen das Wort »Kultur« verwendet wird, eher von »civilization« als von »culture« die Rede. Teilweise werden beide Begriffe auch deckungsgleich verwendet. Auf keinen Fall aber steht »culture« für etwas moralisch Höherwertiges als »civilization«. Im Deutschen ist das anders – und daran ist Immanuel Kant schuld.
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Für den Philosophen aus Königsberg waren alles Wissen, alle Kunst, alle Manieren und Gewohnheiten erst einmal bloß Zivilisation. Erst moralisches Handeln – und zwar moralisches Handeln aus tiefster innerer Überzeugung – machte für Kant wahre Kultur aus.
Viele Denker, vor allem im deutschsprachigen Raum, sind ihm in der Unterscheidung zwischen Kultur und Zivilisation gefolgt. Allerdings gebrauchten die meisten von ihnen den Begriff »Kultur« nicht für eine konsequent angewandte Moral, sondern für
  1. den geistig-künstlerischen Teil der allgemeinen Kultur (den auch dieses Buch in den folgenden Kapiteln ins Visier nehmen wird)
  2. eine verfeinerte Lebensart.
Das Ganze ging oft mit einem gewaltigen Dünkel einher, besonders was den zweiten Punkt anbelangt. Während gewöhnliche Menschen aßen und wohnten, pflegte man selbst Ess- beziehungsweise Wohnkultur. Aber auch der geistig-künstlerische Teil der Kultur wurde nicht nur als etwas gesehen, was das Leben angenehmer, bunter und spannender macht, sondern als etwas moralisch Besseres. Man ging fraglos davon aus, dass die Beschäftigung mit Kultur eine veredelnde Wirkung hat und dass jemand, der gebildet ist, viel liest, Musik hört und regelmäßig ins Theater geht, ein besserer, sittlich höher stehender Mensch ist als einer, der das nicht tut.
Mit dem Nationalgefühl des 19. Jahrhunderts kam dann die Vorstellung der Kulturnation auf. In Deutschland, das politisch bis 1871 zersplittert war, war damit zunächst nur die kulturelle Gemeinsamkeit der Deutschsprachigen über die politischen Grenzen hinweg gemeint. Mit der Zeit (und der deutschen Einigung) aber kam auch hier wieder der kulturelle Dünkel dazu: Das Etikett »Kulturnation« wurde nun als Ausweis einer besonders hochstehenden nationalen Kultur empfunden, der keineswegs jedem Land gebührte. Gerade viele deutsche Denker fühlten sich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert als Vertreter einer solchen Kulturnation, während sie den Nachbarländern nur eine oberflächliche Zivilisiertheit zubilligten.
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Es waren keineswegs nur tumbe Nationalisten, die so dachten, sondern auch Künstler von Weltrang. Thomas Mann etwa unterbrach bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs seine Arbeit am Zauberberg und schrieb sich die Betrachtungen eines Unpolitischen von der Seele. Auf mehr als 600 Seiten führt er aus, dass das Deutschtum für Geist, gewachsene Tradition und eine wahre, aus tiefster Seele kommende (unpolitische) Kultur stehe und der eigentliche Grund des Krieges der Hass der Nachbarn gegen dieses Deutschtum sei.
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Thomas Mann konnte es sich auch nicht verkneifen, in die Betrachtungen – von denen er sich später wieder distanzierte – zahlreiche Seitenhiebe gegen seinen frankophilen und politisch engagierten Bruder Heinrich einzuflechten. Die Öffentlichkeit interessierte sich dann im Grunde mehr für die persönliche Seite des »Bruderkriegs im Hause Mann« als für die Standpunkte der beiden.
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Es fällt auf, dass bei Thomas Mann die eigentliche Bedeutung von Kultur vollkommen in ihr Gegenteil verkehrt wurde. Ursprünglich (und auch noch bei Kant) ist Kultur etwas, was Menschen mit besonderer Sorgfalt geschaffen und entwickelt haben. Bei Mann & Co. mutierte sie zu einer Art Gefühl für Hochgeistiges, das man entweder hat oder nicht. Alles Bemühen dagegen, vor allem das politische Bemühen um mehr Demokratie oder eine bessere gesellschaftliche Verfasstheit, wurde als ungeistige »Zivilisation« abgetan.

Jenseits des Guten und Schönen

Wenn Kultur die Gesamtheit des von Menschen Geschaffenen ist, dann kann es eigentlich kein Darüber, Darunter oder Daneben geben. Doch Begriffe wie »Unkultur«, »Subkultur« oder »Alternativkultur« machen deutlich, dass dem nicht so ist.
Die meisten Menschen unterscheiden sehr wohl zwischen Dingen, die als Kultur gelten, und jenen, die sie nicht als Teil von Kultur verstehen. In der Regel ist Kultur dabei das moralisch und ästhetisch Gute, während verwerfliche, hässliche und anstößige Dinge nicht als Kultur gelten. Kaum jemand würde zum Beispiel auf die Idee kommen, von einer »Folterkultur« zu sprechen, obwohl dieser Begriff im rein technischen Sinne durchaus auf das Bemühen angewandt werden könnte, immer noch grausamer und raffinierter zu quälen.
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Was aber steckt hinter den verschiedenen Arten von Kultur, für die sich eigene Begriffe entwickelt haben?
  • Die künstlerisch und ästhetisch als besonders wertvoll angesehenen Teile der menschlichen Kultur bekommen gerne das Etikett Hochkultur. (Um historische Hochkulturen wird es in Kapitel 3 gehen.)
  • Bei der Klassifizierung als Volks- oder Massenkultur schwingt meist die Vorstellung mit, dass diese eher einfach ist und so auch Menschen gefällt, die nicht über die geistigen Voraussetzungen verfügen, das Raffinement der Hochkultur zu erkennen.
  • Populärkultur – vom Wort her eigentlich das Gleiche wie Volkskultur – trägt ein Erfolgssiegel. Pop ist zwar massentauglich, aber eben auch immens populär und irgendwie cooler, moderner und weniger anstrengend als die traditionelle Hochkultur.
  • Subkultur signalisiert einerseits Verachtung für etwas, was gegenüber der eigenen Ku...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Inhaltsverzeichnis
  3. Über die Autorin
  4. Einführung
  5. Teil 1: Kultur – ein Blick hinter die Kulissen
  6. Teil II: Die Welt der schönen Künste
  7. Teil III: Die Macht des Geistigen
  8. Teil IV: Was den Alltag prägt
  9. Teil V: Der Top-Ten-Teil
  10. Stichwortverzeichnis
  11. End User License Agreement