Krisenjahre und Aufbruchszeit
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Krisenjahre und Aufbruchszeit

Alltag und Politik im französisch besetzten Baden 1945–1949

  1. 296 Seiten
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Krisenjahre und Aufbruchszeit

Alltag und Politik im französisch besetzten Baden 1945–1949

Über dieses Buch

Frankreich: "Erbfeind" oder "Erneuerer"? Die französische Besatzungspolitik von 1945 bis 1949 galt lange als Hindernis für die deutsch-französische Freundschaft. Aber das Bild muß korrigiert werden. Die französische Politik zeichnete sich bei aller Widersprüchlichkeit durch Eigenständigkeit, Originalität und durch Reformansätze aus, die sich an den Zielen von Demokratisierung, Dezentralisierung und Denazifizierung orientierten. Ein Teil der Reformen versandete jedoch, weil sie den Alltagsbedürfnissen der Bevölkerung nicht entsprachen. Dies zeigen die Autoren am Beispiel des Landes Baden. Eindringlich schildern sie, Alltag und Alltagsnot der Menschen und bringen das in Zusammenhang mit der politischen Geschichte. Die Betroffenen empfanden die französischen Vorhaben trotz überzeugender Konzepte häufig als negativ. Diese Kluft wirkte noch lange nach. Ein Beispiel ist die in der französischen Besatzungszone praktizierte Spielart der Entnazifizierung, die "auto-épuration". Sie sollte nicht schematisch, sondern unter Würdigung der individuellen Umstände die wirklich Schuldigen treffen und zugleich, da die Deutschen selbst entscheidend am Verfahren beteiligt waren, eine gründliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ermöglichen. Die Art der Verwirklichung ließ die "Selbst-Reinigung" scheitern, doch die Idee kann immer noch eine gewisse Plausibilität beanspruchen. Sie war nicht die einzige Besonderheit Nachkriegsbadens innerhalb der Besatzungszonen. Manches aus der Nachkriegszeit Badens ist vergessen worden, war aber keineswegs bedeutungslos. Dieses Buch hilft mit, es wieder bewußt zu machen.

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Information

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort
  2. Einleitung: Besatzungszeit als Erfahrung von Alltag und Politik
  3. I. Frankreich im Kreis der Siegermächte
  4. 1. Befreiung und Besatzungsschock. Das Kriegsende im Südwesten 1944/45
  5. 2. In napoleonischer Tradition? Die Zukunft Deutschlands in französischer Sicht 1940-45
  6. 3. Die Besatzungsmacht richtet sich ein Strukturen des Gouvernement Militaire und Teilung des Landes Baden
  7. II. Alltagsnot und politischer Neubeginn
  8. 1. Die Zähmung des Chaos’ der Zusammenbruchsgesellschaft
  9. a) Selbsthilfe gegen Resignation und Franzosenfeindschaft Antifas und Gewerkschaften
  10. b) »Umkehr durch Verchristlichung« Die Kirchen als Ordnungsfaktor
  11. 2. Parteipolitisches Leben in existentiellen Notzeiten
  12. a) »Das Land zu einem geistigen Erwachen führen« Motive der französischen Parteienzulassung
  13. b) »Wir fangen nicht da an, wo wir 1933 aufgehört haben« Christliche Partei und Liberale
  14. c) Eine »irgendwie sozialistische Grundstimmung« Sozialdemokraten und Kommunisten
  15. 3. Politik ohne Widerhall? Verfassungsschöpfung und parlamentarische Regierung
  16. III. Entnazifizierung, Selbstmitleid und Umgang mit der NS-Vergangenheit
  17. 1. Die »auto-épuration« Der französische Sonderweg in der Entnazifizierung
  18. 2. Die Rééducation - Schule und Hochschule
  19. 3. »Zeit der schönen Not« Kultur als Umerziehung und Trostspenderin
  20. IV. Zeit der Reformen - Sorge ums Überleben
  21. 1. »Zum Sterben wirklich nicht mehr zuviel« Die Versorgungskrise in Baden
  22. 2. Demontagen, Kaufmonopol, Nahrungsmittelentnahmen Französische Richtlinien zur Wirtschaftspolitik
  23. 3. Individueller Versorgungskampf statt kollektiver Mitbestimmung? Die Arbeiterschaft und Wirtschaftsreformen
  24. 4. Der Streit um die Bodenreform
  25. 5. »Wir sind ein armes Volk geworden«. Sparzwang und Reformeifer in der Sozialversicherung
  26. Ausblick
  27. Abkürzungsverzeichnis
  28. Personenregister
  29. Ortsregister