
Die Augsburger "Allgemeine Zeitung" und die Pressepolitik Bayerns
Ein Verlagsunternehmen zwischen 1815 und 1848
- 315 Seiten
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Die Augsburger "Allgemeine Zeitung" und die Pressepolitik Bayerns
Ein Verlagsunternehmen zwischen 1815 und 1848
Über dieses Buch
Die "Allgemeine Zeitung", die von den berühmten Stuttgarter Verlegern Johann Friedrich Cotta und seinem Sohn Georg von Cotta herausgegeben wurde, konnte sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu der bedeutendsten europäischen und zu einer in ihrer Art nahezu konkurrenzlosen Zeitung entwickeln. Die Voraussetzungen dazu sicherten der Standort des Cottaschen Zweigunternehmens in Augsburg, mit seinen traditionell günstigen Verkehrverbindungen, und die zahlreichen Privilegien, die die Zeitung vom bayerischen König erhielt. Der Verlag der "Allgemeinen Zeitung" war ein Wirtschaftsunternehmen, das auf Rentabilität abzielen mußte und gleichzeitig umfassende Informationen auf hohem Niveau bieten wollte. Die Unterdrückung der freien Meinungsäußerung im Vormärz und eine bayerische Pressepolitik, deren vorherrschendes Merkmal das Instrument der Vorzensur war, forderte daher die Kooperation der Redakteure mit den Zensurbehörden. Die Stuttgarter Großverleger sowie ihre Augsburger Mitarbeiter mußten also ständig versuchen, die Grenzen der von der Regierung erlaubten Berichterstattung auszuloten, sie aber nicht zu überschreiten. Nur so konnten sie ein Blatt schaffen, für das sich die Öffentlichkeit immer stärker interessierte und das folgerichtig bis 1848 immer mehr Abonnenten bekam. Ein Verbot einzelner Artikel bzw. Formulierungen war stets an der Tagesordnung, das Verbot der Zeitung selbst durfte jedoch nicht riskiert werden. Erstmals wird gezeigt, wie intensiv die Kontakte zwischen Redakteuren und ihren Zensoren waren. Eine Sozialgeschichte der Zensoren wird skizziert, der Arbeitsalltag in einer Zeitungsredaktion zwischen Zensur und dem Anspruch, eine 'liberale' Zeitung herzustellen, geschildert. Die wirtschaftliche Situation des Augsburger Verlagsunternehmens mit der Untersuchung seiner Absatzzahlen, der Vertriebsstruktur und der betriebswirtschaftlichen Situation wird erstmals in Bezug zur bayerischen Pressepolitik gesetzt. Die Zensur der "Allgemeinen Zeitung" in den Jahren von 1815 bis 1848 verdeutlicht, in welch hohem Maße nicht nur die Zeitung, sondern auch die bayerische Pressepolitik von der europäischen Politik abhängig war und welchen gravierenden Schwankungen sie unterlag.
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Information
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Forschungsstand und Quellenlage
- 1.2. Fragestellung
- 2. Die Allgemeine Zeitung (AZ)
- 2.1. Die Verleger
- 2.2. Die Gründungsgeschichte der Allgemeinen Zeitung
- 2.3. Die leitenden Redakteure
- 2.4. Die Redaktionsarbeit
- 2.5. Das Programm der Allgemeinen Zeitung und ihr Leserkreis
- 2.6. Das Unternehmen »Allgemeine Zeitung«
- 3. Die Allgemeine Zeitung als Objekt staatlicher Aufsicht
- 3.1. Die Pressegesetze für »periodische Schriften politischen und statistischen Inhalts«
- 3.2. Die Zensoren der Allgemeinen Zeitung
- 3.3. Die Mechanismen der Unterdrückung und ihre Folgen
- 4. Die Zensur der Allgemeinen Zeitung
- 4.1. Die Zensurverhältnisse bis zu den Karlsbader Beschlüssen 1819
- 4.2. Die ›Unparteilichkeit‹ der Allgemeinen Zeitung und die restaurative Pressepolitik Bayerns (1819–1825)
- 4.3. Liberalismus versus monarchisches Prinzip – der Wandel in Ludwigs I. Pressepolitik (1825–1831)
- 4.4. Die bayerische Pressepolitik unter dem erneuten Einfluß Metternichs (1832–1837)
- 4.5. Konfessionenstreit und ausländische Beschwerden. Die Allgemeine Zeitung unter dem Ministerium Abel (1837–1847)
- 4.6. Die Vorboten der Revolution (1847–1848)
- 5. Auflagenhöhe und Zensur. Pressepolitik im Spiegel des Abonnentenverhaltens (1815–1848)
- 6. Zusammenfassung
- Abkürzungsverzeichnis
- Anhang
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Personenregister