Tours de force - Die Ästhetik des Grotesken in der französischen Pantomime des 19. Jahrhunderts
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Tours de force - Die Ästhetik des Grotesken in der französischen Pantomime des 19. Jahrhunderts

  1. 412 Seiten
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Tours de force - Die Ästhetik des Grotesken in der französischen Pantomime des 19. Jahrhunderts

Über dieses Buch

Die französische Pantomime des 19. Jahrhunderts, ihres Zeichens eine von den Romantikern und der avancierten Kritik gefeierte Spektakelkunst, zeichnete sich durch ihre Affinität zu den Motiven der Gewalt und des Schrecklichen aus. Dieser spezifische Doublebind von komischer Unterhaltung und Prekärem machte sie zum Paradefall einer modernen Ästhetik, die - unter dem Signum des Grotesken - das Hässliche zu ihrer zentralen Kategorie aufwertete, indem sie es zum Garanten ästhetischer Lust umdefinierte.

Vorliegende Arbeit versucht entsprechend, beiden thematischen Aspekten gleichermaßen gerecht zu werden: der Pantomimenkunst und dem Primat der Deformation als eines Epochenspezifikums. Zur Erschließung des im Grotesken zu Tage tretenden Problemgehalts und vor allem zur Veranschaulichung des in ihm angelegten ästhetischen und theatralen Potenzials werden Zentraldokumente des zeitgenössischen europäischen Diskurses analysiert. Der dermaßen im Hinblick auf das Kriterium der ästhetischen Modernität erschlossene Begriff des Grotesken bestimmt die Untersuchung der genuin theatralen Qualitäten des stummen Körperspiels: Insbesondere seine im Verlauf des Jahrhunderts zunehmende Entgrenzung auf die Thematiken des Grausamen, Mörderischen und Bösen wird damit nicht nur als Entdeckung der performativen Qualitäten des pantomimisch bewegten Körpers, sondern als versuchte Freisetzung der Gewaltdimension ästhetischer Transformation schlechthin lesbar.

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Information

Jahr
2012
ISBN drucken
9783484660519
eBook-ISBN:
9783110917895
Auflage
1

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. II. Theoretische Fokussierung
  3. 1. Kritischer Überblick über die Grotesktheorie: Zwischen Semantik und Sinnlichkeit
  4. 2. Ästhetische Modernität und Groteske
  5. III. Die Problematik des Grotesken: Der historische Diskurs
  6. 1. Zum Verlust vom Wahrheitsgehalt der Freude
  7. 2. Die europäische Diskussion um das Groteske: Zur Krise künstlerischer Verfahrensrationalität
  8. 2.1 Die prekäre Eigenwertigkeit ästhetischer Deformation
  9. 2.2 Die deutsche Diskussion:
  10. IV. Victor Hugos Préface de Cromwell: Die romantische Programmatik des Hässlichen
  11. 1. Die französische Romantik
  12. 2. Künstlerische Originalität und Deformation
  13. 3. Die frappierende Wirkung des Grotesken
  14. 4. Die Nivellierung des Unterschiedes von >innerer< und >äußerer< Hässlichkeit und die komische >Verkleinerung< des Erhabenen
  15. V. Die französische Pantomime: Das Théâtre des Funambules und Deburau
  16. 1. Theoretische und kritische Perspektivierung - Einleitung in die Auseinandersetzung mit der Pantomime unter Rekurs auf Adorno
  17. 1.1. Die tour deforce mit Adorno
  18. 1.2. Die französische Pantomime des 19. Jahrhunderts: Exploitationstheater
  19. 2. »vingt ans de révolution ont donné à l’imagination d’autres besoins«: Das neue Interesse am Schlechten
  20. 2.1 Die grausame Wirklichkeit: Revolution, Gewalt und ästhetischer Mehrwert
  21. 2.2 Die >blutige Komödie< als Antwort auf das epochale Trauma
  22. 3. »Le théâtre tel que nous le rêvons«: Die romantische Entdeckung der Pantomime
  23. 3.1 Erstaunen und Überraschen - Gautiers Bestimmung der ästhetischen Eigenwertigkeit der Pantomime
  24. 3.2 Jules Janin: Die Pantomime als théâtre ignoble
  25. 4. Melodram und Pantomime: Die komische Exploitation des Gewaltsubstrats
  26. 4.1. évidence – étonnement : Das melodramatische Struktur-Erbe der Pantomimen
  27. 4.2 Die >verkleinernde< Nachahmung melodramatischer Kampfszenen
  28. 4.3 Die zentrale Aktions-Figur der Pantomime: cascade
  29. 4.4 Raffinement des intensiv bewegten Körpers
  30. 4.5 Das theatrale Potenzial der Gewalt
  31. 5. Fantastischer Schrecken
  32. 5.1. Die Durchdringung von Komik und Fantastik: Entreferentialisierung und Effekt-Überbietung
  33. 5.2. Schrecklich komische Spektakel
  34. 6. Die dynamische Grimasse
  35. 6.1 Der Zusammenhang von Affektrepertoire und extrovertiertem Spiel
  36. 6.2 Commedia-Bezug? - Eine Reflexion im Rekurs auf Paul Hippeau
  37. 6.3 Die Körpergrimasse
  38. 7. Deburau/Pierrot: »mille acteurs dans un seul«
  39. 7.1. Das Laster als produktives Prinzip: Amoral als Herausforderung an die Darstellungsraffinesse
  40. 7.2. Technische Perfektion und Artifizialität des Ausdrucks
  41. 7.3. Der >Sarkasmus< von Pierrot/Deburau: sang-froid und die Souveränität des Akteurs
  42. 8. Reflexe und Wechselwirkungen: Pantomime und Deformation bei Gautier und Champfleury
  43. 8.1. Gautier
  44. 8.2. Champfleury : »[...] toute mon oeuvre funambulesque est logique à désespérer Aristote [...]«
  45. V. Die englischen Clowns
  46. 1. Der style anglais: Bewunderung und Skepsis von französischer Seite
  47. 2. Baudelaires comic absolu und die englische Pantomime als dessen Paradigma
  48. 2.1 Beitrag zur Pathologie der Moderne: Das satanische Lachen
  49. 2.2 Das absolute Komische: Das Hässliche als Kreation
  50. 2.3 Karikatur bei Baudelaire: Die aggressive Überzeichnung
  51. 2.4 Baudelaire und die englische Pantomime
  52. 3. Die Hanlon-Lees: »les gens les plus interessantes que le siécle ait produit«
  53. 3.1. Erste Annäherung an die Clown-Monster: Die bedrohliche Erscheinung der theatralen Karikatur
  54. 3.2. Zum >Realismus< der Hanlon-Lees
  55. 3.3. Die Hanlon-Pantomime unter Bergsonscher Perspektive: Mechanik und Dynamik
  56. 3.4. Akrobatik und Gewalt
  57. VII. Die Wiedergeburt der Pantomime aus dem Geist des Bösen
  58. 1.Verdüsterung der Pantomime
  59. 2.Decadence und Tod
  60. 3. Paul Margueritte: Das Prinzip des satanischen Pierrot
  61. 3.1 Pierrot Assassin de sa Femme.
  62. 3.2 Die Ambivalenz des Komisch-Schrecklichen und die >artifiziell-perverse< Motivation
  63. 3.3 Das Tragische als formaler Zwang
  64. 3.4 Das erschreckende Abbild
  65. 4. Joris-Karl Huysmans’ Pierrot sceptique – Die nihilistische Semantik der Pantomime
  66. 4.1 Das Vorbild der Hanlon-Lees
  67. 4.2 Skepsis und Nihilismus - Die narratio von Pierrot sceptique
  68. 4.3 Die prekäre Liaison: Sozialsatire - Schauspielmetapher – Gewaltmotiv
  69. 4.4. Die pessimistische Ver-Spielung des Ästhetischen: Pierrot als Chiffre des Todes
  70. VIII. Schluss: ... mit Lustig?
  71. IX. Anhang
  72. 1. Pantomimen
  73. 2. Literatur