Reichsstadt und Schauspiel
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Reichsstadt und Schauspiel

Theatrale Kunst im Nürnberg des 17. Jahrhunderts

  1. 699 Seiten
  2. German
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Reichsstadt und Schauspiel

Theatrale Kunst im Nürnberg des 17. Jahrhunderts

Über dieses Buch

Im Barockzeitalter zog nach Richard Alewyn ein »bacchantischer Festzug« durch Europa mit pompösen Theater- und Opernspektakeln im Schlepptau. Anders als weithin angenommen machte der Festzug allerdings nicht nur an den Höfen Station. Dies zeigt das erstmals dargestellte Beispiel der bislang unbekannten theatralen Kunst im Nürnberg des 17. Jahrhunderts, das die vorherrschende Auffassung von der fürstlich geprägten Theaterkultur im Barock korrigiert und demgegenüber den Blick auf die lebendige reichsstädtische Festkultur dieser Zeit richtet.

Im 17. Jahrhundert entwickelte sich im urbanen Raum eine Vielfalt theatralischer Präsentations- und Unterhaltungsformen, die im Rahmen eines paradigmatischen Aufrisses aufgezeigt werden: vom Ballett und Trauerspiel über Schuldramen, Haupt- und Staatsaktionen sowie Hanswurstiaden bis hin zu Festspielen und Opernspektakeln - wobei Nürnberg längere Zeit die heimliche Opernhauptstadt unter den Reichsstädten im Süden Deutschlands war. Vielfach getragen vom Mäzenatentum der Stadtobrigkeit und Großkaufleute bildete die theatrale Kunst einen wesentlichen Faktor im öffentlichen Leben der Reichsstadt. Dies gilt sowohl für die Gastspiele der Wandertruppen, das Schultheater oder die Opernaufführungen zu festlichen Anlässen als auch für die (oft vernachlässigten) theatralen Kleinformen im Kreis geladener Gesellschaften. Beispiele aus all diesen Bereichen belegen, in welch hohem Maße Theater als offizielle Gebrauchskunst für repräsentative und politische Zwecke instrumentalisiert wurde. Dies soll als Anstoß und Beitrag zu einer Neubewertung der Reichsstädte als Zentren und Vermittler von Literatur, Musik und Theater im 17. Jahrhundert verstanden werden.

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Information

Jahr
2011
ISBN drucken
9783484365698
eBook-ISBN:
9783110935271
Auflage
1

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung: Der unbekannte Gegenstand? Nürnberg und das Barocktheater. Forschungssituation, Quellenlage und methodische Überlegungen
  2. TEIL A: VORAUSSETZUNGEN UND BEDINGUNGEN
  3. 1. Die Situation des Schauspiels und der Bühnen um 1600
  4. 1.1. Die Engländer kommen und die Meistersinger gehen: Veränderungen in der Nürnberger Theaterlandschaft zu Beginn des 17. Jahrhunderts
  5. 1.2. Der erste städtische Theaterbau im Alten Reich: das Fechthaus von 1628
  6. 2. Zwischen Repräsentationswillen und Sittenwahrung: das Theater im Spiegel obrigkeitlichen Stadtregiments
  7. 3. Musikkultur im Nürnberg des 17. Jahrhunderts
  8. 4. Spectaculum christianum versus pompa diaboli. Zur Schauspieltheorie bei den ›Nürnbergern‹
  9. 4.1. Sigmund von Birken und Johann Conrad Dürr
  10. 4.2. Georg Philipp Harsdörffer
  11. TEIL B: THEATRALE KUNST ALS INTEGRALER BESTANDTEIL FRÜHNEUZEITLICHER STADTKULTUR IM NÜRNBERG DES 17. JAHRHUNDERTS
  12. 1. Importeure der großen Bühnenwelt: Gastspiele auswärtiger Wandertruppen und Theaterbanden
  13. 2. Das Schultheater als Bildungsinstrument und Teil urbaner Festkultur
  14. 2.1. Zur Tradition des Schultheaters in Nürnberg
  15. 2.2. Tugendspiegel, Friedensdank und Repräsentation: Paradigmen von Formen und Funktionen des Schultheaters
  16. Beispiel 1: Actus oratorius et festivus – Johann Klaj im Kontext des Nürnberger Schulactus am auditorium publicum (1644–1650)
  17. Beispiel 2: »Eine Sittenschule für die patrizische Jugend«. Die Schuldramen Sigmund von Birkens im Überblick (1651–1655)
  18. Beispiel 3: Der Parnaß in der Noris. Johann Geuders Freudenspiel Macaria und die Einweihung des neuen Nachtkomödienhauses (1668)
  19. Beispiel 4: Das Nürnberger »Friedensdankfest« von 1679 und die Friedensschauspiele der Schulen
  20. 3. »Zu ewigem Gedächtnuß der Nachkommenheit«: Sigmund von Birkens Teutscher Kriegs Ab= und Friedens Einzug bei den Friedensfeiern von 1649/50
  21. 4. Ein Roßballett mit Holzattrappen: Jacob Langs Kinder=Ballet als Ausdruck patrizischen Repräsentationswillens und Anteilnahme am Kaiserhaus (1668)
  22. 5. Vom »Musik-Kränzlein« zum Opernspektakel. Theatrale Kunst aus dem Umfeld Nürnberger Handelsleute und des Pegnesischen Blumenordens
  23. 5.1. Die »Gesellschaft der vordersten Kaufleute« von 1671 und ihre Musikgesellschaften
  24. 5.2. Ein Nürnberger Übersetzungsprojekt. Johann Gabriel Meyers Übertragung der ›Jahrhundertoper‹ II pomo d’oro im zeitgenössischen Kontext (1672)
  25. Exkurs I: Verdolmetschen und Nachahmen. Nürnberger Schauspielübersetzungen des Barock
  26. 5.3. Formen und Funktionen theatraler Kleinformen im kulturellen Leben der Reichsstadt anhand von Aufführungsbeispielen im Rahmen von Musikkränzen
  27. Beispiel 1: Johann Ludwig Fabers und Johann Löhners Kurzopern für die geselligen Zusammenkünfte der Handelsleute (1675/76)
  28. Beispiel 2: Eine Trauerfeier als Schauspiel. Die Pia Memoria Joachim Müllners, Jacob Langs und Albrecht M. Lunßdörffers zu Ehren Melchior Schmieds (1682)
  29. Exkurs II: Spielen bei Gelegenheit. Die unbekannte Masse halbtheatraler Darbietungsformen im Kreise geladener Gesellschaften
  30. 5.4. Die Nürnberger Barockoper als Höhepunkt urbaner Festkultur
  31. 6. Buchhändler und Bortenmacher als Komödianten: Theaterunternehmungen Nürnberger Handwerker und Krämer
  32. 6.1. Ungeliebte Untertanen: die Obrigkeit und die leidenschaftlichen Laienspieler
  33. 6.2. Antiquar, Verleger, Prinzipal: der Modellfall Georg Scheurer
  34. 7. Ausklang und Ausblick – Theater in Nürnberg nach 1700 bis ca. 1730
  35. Zusammenfassung
  36. Abbildungen
  37. TEIL C: ANHANG
  38. 1. Abkürzungen
  39. 2. Quellen
  40. 2.1. Bibliographien, Repertorien und elektronische Internet-Recherchemaschinen
  41. 2.2. Archivalien und Handschriften
  42. 2.3. Gedruckte Quellen
  43. 3. Literatur
  44. 3.1. Lexika und biographische Nachschlagewerke
  45. 3.2. Artikel, Aufsätze, Handbücher, Monographien und Sammelbände
  46. 4. Ratsverlässe zur Nürnberger Theatergeschichte des 17. Jahrhunderts
  47. 5. Register