Romain Gary – Das brennende Ich
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Romain Gary – Das brennende Ich

Literaturtheoretische Implikationen eines Pseudonymenspiels

  1. 224 Seiten
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Romain Gary – Das brennende Ich

Literaturtheoretische Implikationen eines Pseudonymenspiels

Über dieses Buch

Das Interesse der Studie gilt der sogenannten "Aventure Ajar", einem von Romain Gary (1914-1980) im Zeitraum von 1974-1980 inszenierten Pseudonymenspiel, dessen Aufdeckung im Jahre 1981 im französischen Literaturbetrieb für große Überraschung sorgte: Emile Ajar, jener junge Autor, dessen mysteriöse Identität lange Zeit die Medien beschäftigt und in den man vielfach große Hoffnungen gesetzt hatte, erwies sich als der literarische Einzelgänger Romain Gary, der seit 1946 publizierte und abseits der markanten Strömungen nach dem Zweiten Weltkrieg einen eigenen, wenig beachteten Weg gegangen war. Die Tatsache, daß den vier mit dem Autornamen Emile Ajar gezeichneten Texten, deren originelle Sprachverwendung bald als style Ajar von sich reden machte, größerer Erfolg und eine wesentlich bewußtere Lektüre zuteil wurde als gleichzeitig verfaßten Romanen Garys, fordert zu einer spezifisch literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Pseudonymenspiel heraus. Neben den biographisch-motivationalen Aspekten der Inszenierung, die auch Garys Persönlichkeitsideal des 'brennenden Ich' betreffen, steht das poetologische Verhältnis der beiden Textserien zur Debatte. Da der ungewöhnliche Fall auch Erkenntnismöglichkeiten im Bereich der allgemeinen Literaturtheorie bietet, beschäftigt sich Poier-Bernhard auch mit Themen wie der Konstitution literarischer Ironie, der Bedeutung des Autornamens, Pseudonymität und Heteronymität; zahlreiche andere, zum Vergleich herangezogene Texte der deutschen und der portugiesischen Literatur verleihen der Arbeit dabei eine komparatistische Weite. Einen theoretischen Schwerpunkt der Studie bildet Poier-Bernhards Beitrag zur Autobiographie-Diskussion, in dem der Versuch einer grundlegenden Begriffsklärung zum Zwecke einer präzisen Textsortenbestimmung unternommen wird.

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Information

Jahr
2015
ISBN drucken
9783484550261
eBook-ISBN:
9783110963427

Inhaltsverzeichnis

  1. Siglenverzeichnis
  2. I. Einleitung
  3. II. Gattungstheoretische Vorüberlegungen zur Autobiographie
  4. 1. Zur Gattungszugehörigkeit von Einzeltexten
  5. 2. Zur Autobiographie
  6. 2.1. Autobiographische Dimension: Autobiographische Form
  7. 2.1.1. Autobiographische Form
  8. 2.1.2. Autobiographische Dimension
  9. 2.1.3. Autobiographische Form und autobiographische Dimension als Konstituenten der Gattungsfunktion
  10. 2.2. Fiktionalität und Referentialität in der autobiographischen Kommunikation
  11. 2.3. Autobiographische Referentialität als Spezifikum der autobiographischen Kommunikation
  12. III. Zur fingierten Autobiographie Pseudo
  13. 1. Fingierung der autobiographischen Dimension
  14. 2. Die autobiographische Form von Pseudo
  15. 2.1. Histoire & Discours
  16. 2.2. Identität
  17. 2.3. Schreiben über das Schreiben
  18. 2.4. Eigen- und Pseudo-Name als Element der autobiographischen Form
  19. 2.5. Kommunikation zwischen fiktivem Erzähler und fiktivem Adressaten
  20. 2.6. Autobiographische Form als Funktion der autobiographischen Dimension: Pseudo im Vergleich mit La Promesse de l’aube
  21. 2.7. Die Strategie der negativen Selbstdarstellung
  22. 3. Fiktionalisierende Elemente im Widerspruch zur Gattungsfunktion?
  23. 4. Aspekte der Doppelstruktur
  24. 4.1. Pseudo und sein idealer Leser
  25. 4.2. Ironie und Rahmung
  26. 4.3. «Face à qui se dérobe» – Zum Motto von Pseudo
  27. IV. Pseudonymität
  28. 1. Fiktionalisierung der Realität – Pseudonym und Heteronym unter narratologischer Perspektive
  29. 2. «Je ne m’occupe de moi-même que pour me réinventer sans cesse» – Zur Pseudonymität Romain Garys
  30. V. Die Ajar-Romane
  31. 1. Gros-Câlin
  32. 1.1. Ironische Brechung zwischen abstraktem Autor und Erzähler
  33. 1.2. Geschichte
  34. 1.3. Das Ende des Romans
  35. 1.4. Erzählstrukturen
  36. 1.5. Die Verwandlung des Erzählers und ihre erzähllogischen Konsequenzen
  37. 1.6. Die «neue Haut» – Gros-Câlin im Kontext der Aventure Ajar
  38. 1.7. Sprache
  39. 2. La Vie devant soi
  40. 2.1. Der naive Autobiograph
  41. 2.2. Geschichte
  42. 2.3. Dominanz des Durativen
  43. 2.4. Erzählstrukuren
  44. 2.4.1. Der Adressat der Geschichte
  45. 2.4.2. Die identifikatorische Schreibweise
  46. 2.4.3. Zeit- und Raumstruktur
  47. 2.5. Sprache
  48. 2.6. Pikareske Elemente des Romans
  49. 3. L’Angoisse du roi Salomon
  50. 3.1. Kontinuität von Motiven und Ausdrucksformen
  51. 3.2. Geschichte
  52. 3.3. Titel
  53. 3.4. Erzählstrukturen
  54. 3.4.1. Kommentare
  55. 3.4.2. Autorbewußtsein im Text
  56. 3.5. Sprache
  57. 3.6. Alter und Tod – Themen des Romans im Kontext der Aventure Ajar
  58. VI. Gary – Ajar
  59. 1. Rezeption
  60. 1.1. Rezeption und Rahmung
  61. 2. Einheit oder Differenz – Vorüberlegungen und Fragen
  62. 3. Konzepte und Ideale
  63. 4. Diskurs
  64. 5. Sprache
  65. 6. Hätte Gary als Ajar erkannt werden können?
  66. VII. Fiktionalisierung der Realität – Die Aventure Ajar als roman total
  67. VIII. Bibliographie
  68. 1. Romain Gary: Werkbibliographie
  69. 2. Literaturverzeichnis
  70. 2.1. Auswahlbibliographie zu Romain Gary
  71. 2.1.1. Selbständige Arbeiten
  72. 2.1.2. Artikel in Presse, Sammelbänden und wissenschaftlichen Zeitschriften
  73. 2.2. Allgemeine Literatur