Bürgertum in Köln 1775–1870
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Bürgertum in Köln 1775–1870

Gemeinsinn und freie Association

  1. 413 Seiten
  2. German
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Bürgertum in Köln 1775–1870

Gemeinsinn und freie Association

Über dieses Buch

Köln, die alte Reichsstadt und Handelsmetropole, war seit dem Ende des 18. Jahrhunderts mit massiven staatlichen Regulierungsansprüchen, zunächst Frankreichs, dann Preußens, konfrontiert. Ein selbstbewußtes Bürgertum mit ausgeprägten Traditionen städtischer Selbstorganisation setzte dem jedoch seinen Willen entgegen, die Stadtgesellschaft jenseits des staatlichen Zugriffs zu gestalten. Die Orientierung am städtischen "Gemeinwohl" blieb dabei eine wichtige Bedingung kommunaler Herrschaft, aber das Kölner Bürgertum verteidigte nicht defensiv ein überkommenes korporatives Stadtmodell. Aus der städtischen Lebenswelt entstand vielmehr das Programm eines neuen Typs von bürgerlicher Gesellschaft. Im lokalen Rahmen wollte das Bürgertum seine Geschichte politisch wie kulturell selbst bestimmen, und bezog daraus zunehmend auch den Anspruch, die Gesellschaft insgesamt mitzuformen.

Gisela Mettele spürt den vielfältigen Facetten der Kölner Bürgerwelt vom Ende der Reichsstadt bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinweg nach. Kommunale Selbstverwaltung und Armenfürsorge werden ebenso berücksichtigt wie Bürgerwehr und städtische Festkultur; von zentraler Bedeutung erwies sich das bislang wenig untersuchte Kölner Vereinswesen. Gefragt wird, wie sich im Netzwerk städtischer Öffentlichkeit das Bürgertum als soziale Einheit formierte, aber auch welche Spannungen und Konflikte es dabei immer wieder vor neue Zerreißproben stellte.

Bürgerliche Frauen - so eine wichtige Einsicht der Studie - trugen auch im öffentlichen Handlungsrahmen ihren Teil zur Konstituierung des Bürgertums bei. Trotz formaler politischer Rechtlosigkeit waren sie weit davon entfernt, sich nur für die Sphäre des inneren Hauswesens zuständig zu fühlen. Öffentliches Engagement und die Organisation in eigenen Vereinen war über das ganze 19. Jahrhundert hinweg ein wichtiger, ja geradezu selbstverständlicher Bestandteil des Selbstverständnisses der Kölner Bürgerinnen.

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Information

Inhaltsverzeichnis

  1. EINLEITUNG
  2. 1. FRAGESTELLUNG
  3. 2. BÜRGERBEGRIFF UND FORSCHUNGSDISKUSSION
  4. 3. QUELLEN UND METHODE
  5. 4. LITERATUR
  6. 5. STADTTYP, STADTENTWICKLUNG UND WIRTSCHAFTSSTRUKTUR
  7. I. DIE REICHSSTADT KÖLN AM ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS
  8. 1. BÜRGERRECHT
  9. 2. DIE ÖKONOMISCHE STRUKTURKRISE DER STADT
  10. 3. POLITISCHE ORDNUNG
  11. 3.1. Struktur der städtischen Entscheidungsgremien
  12. 3.2. Personelle Zusammensetzung
  13. 4. KONFLIKTLAGEN
  14. 4.1. Deputatschaftsstreit
  15. 4.2. Toleranzstreit
  16. 4.3. Frachtwaagenstreit
  17. 5. NEUE: GESELLSCHAFTLICHE AKTIONSFORMEN
  18. 5.1. Lesegesellschaften und Freimaurerlogen
  19. 5.2. Handelskollegium
  20. 6. ZUSAMMENFASSUNG
  21. II. DIE FRANZÖSISCHE ZEIT KÖLNS (1794–1814)
  22. 1. STADTGESELLSCHAFT IM ÜBERGANG
  23. 1.1. Die städtische Gesellschaft rückt zusammen
  24. 1.2. Die Vorstellungen der städtischen Elite über ihren zukünftigen Status
  25. 2. WANDEL DER STADTVERFASSUNG
  26. 2.1. Die erste Munizipalisierung Kölns (1796)
  27. 2.2. Endgültige Auflösung des alten Rats (1797)
  28. 2.3. Die Mairieverfassung (1800)
  29. 3. FRANZÖSISCHE HERRSCHAFT UND WIRTSCHAFTLICHER WANDEL
  30. 4. DAS KÖLNER VEREINS WESEN ZWISCHEN AUFKLÄRUNG UND GESELLIGKEIT
  31. 4.1. Lesegesellschaften
  32. 4.2. Der Konstitutionelle Zirkel 1798
  33. 4.3. Freimaurerlogen
  34. 4.4. Die geselligen Vereine
  35. 4.5. Die Sociite Maternelle
  36. 4.6. Die Musikalische Gesellschaft
  37. 5. ZUSAMMENFASSUNG
  38. III. DIE PREUßISCHE ZEIT KÖLNS BIS 1846
  39. 1. STADTGESELLSCHAFT IM ÜBERGANG (1814-1818)
  40. 1.1. Die Vorstellungen der städtischen Elite über ihren zukünftigen Status
  41. 1.2. Der vaterländische Frauenverein zwischen „Befreiungskrieg “ und Armenpflege (1814–1818)
  42. 2. KONSOLIDIERTE STADTBÜRGERLICHE HERRSCHAFT
  43. 2.1. Der Stadtrat im Vormärz (bis 1845)
  44. 2.2. Adolf Steinberger: Ein Oberbürgermeister im französischen Sinn?
  45. 3. BÜRGERTUM UND STÄDTISCHE ARMUT
  46. 3.1. Städtische Konfliktregulierung zwischen Fürsorge und sozialer Kontrolle
  47. 3.2. Ein freimaurerisches Konzept bürgerlicher Armenfürsorge
  48. 3.3. Frauen als Trägerinnen des Armenwesens
  49. 4. FORMEN BÜRGERLICHER GESELLIGKEIT
  50. 4.1. Kein Stand, keine Klasse – eine Kultur?
  51. 4.2. Casino
  52. 4.3. Kunstverein
  53. 4.4. Musikvereine
  54. 4.5. Turnverein
  55. 4.6. Das „gastliche Haus“
  56. 4.7. Das Theater
  57. 5. ASPEKTE DER POLITISIERUNG IM VORMÄRZ
  58. 5.1. Der rheinische Provinziallandtag (1826–1845)
  59. 5.2. Die Kölner Philhelleninnen (1826/27)
  60. 5.3. Der Kölner Kirchenstreit
  61. 5.4. Die Dombaubewegung
  62. 5.5. Das Fest als politische Demonstration
  63. 5.6. Der Karneval
  64. 6. DIE STÄDTISCHE GESELLSCHAFT VOR DER REVOLUTION
  65. 6.1. Prolog: Die Einrichtung einer Bürgerwache 1830 „zur Abwendung der angedrohten Excesse“
  66. 6.2. Die Martinskirmes 1846: Ein Konflikt zwischen Stadt und Staat und seine Bedeutung für die Gemeindepolitik
  67. 6.3. Die Gemeinderatswahlen von 1846
  68. 7. ZUSAMMENFASSUNG
  69. IV. DAS BÜRGERTUM IN REVOLUTIONÄRER UND NACHREVOLUTIONÄRER ZEIT
  70. VON DER BÜRGERSCHAFT ZUM BÜRGERTUM: ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
  71. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS
  72. PERSONENREGISTER
  73. ORTS- UND SACHREGISTER