
- 435 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Thomas Dehler, einer der führenden liberalen Politiker nach 1945, war auf dem Feld der Deutschlandpolitik ein großer Widersacher Konrad Adenauers. Udo Wengst zeichnet das Leben des streitbaren und umstrittenen fränkischen Politikers nach. Vor dem Leser entfaltet sich die Lebenswelt eines humanistisch gesinnten Liberalen, der die Republik von Weimar gegen die Feinde zu verteidigen suchte, dessen Verhalten im Dritten Reich durch großen politischen Mut gekennzeichnet war und der sich nach dem Ende der NS-Herrschaft mit Leidenschaft für den Auf- und Ausbau einer rechtsstaatlichen Demokratie in Deutschland engagierte. Obwohl als Bundesjustizminister und FDP-Fraktions- und Parteivorsitzender nach jeweils nur wenigen "Amtsjahren" gescheitert, hat Dehler in der Frühgeschichte der Bundesrepublik deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem mit seinem nachdrücklichen Festhalten am Ziel eines demokratisch verfaßten deutschen Nationalstaates zählte er zu jenen, die dafür gesorgt haben, daß die Vision von der "Wiedervereinigung" nicht verblaßte. Wie kaum ein anderer wirkte Dehler durch seine politischen Reden - und auch im kollektiven Gedächtnis der Nachwelt, sofern sie sich überhaupt an Thomas Dehler erinnert, hat er sich durch einige große Reden eingeprägt. Für den Verlauf der Karriere Dehlers wichtiger waren aber zahllose andere Reden, mit denen er Freund und Feind irritierte, weil er sich immer wieder zu Äußerungen hinreißen ließ, die der Situation nicht angemessen waren oder dermaßen verletzend wirkten, daß nachträgliche Richtigstellungen unumgänglich schienen. Vor allem auf die wenig kontrollierten Auftritte als Redner ist es zurückzuführen, daß Dehler nur etwa zehn Jahre lang, von 1946 bis 1956, in politischen Spitzenpositionen gewirkt hat.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Kapitel: Anfänge (1897-1925)
- Prägungen in der Kindheit und Schulzeit
- Kriegsteilnahme, Studium, Berufseinstieg
- Erste Schritte in der Politik
- 2. Kapitel: Rechtsanwalt in Bamberg (1926-1945)
- Die Weimarer Jahre
- Im Dritten Reich
- 3. Kapitel: In Justiz und Politik unter Besatzungsherrschaft (1945-1949)
- Erfahrungen und erste Aktivitäten nach dem Zusammenbruch
- Generalstaatsanwalt, Generalkläger, Oberlandesgerichtspräsident
- FDP-Vorsitzender und Landtagsabgeordneter in Bayern
- Verfassunggebung in München und Bonn
- Exkurs: Adenauer
- 4. Kapitel: Bundesjustizminister (1949-1953)
- Ernennung zum Minister, Aufbau und Kompetenzen des Ministeriums
- Errichtung des Bundesgerichtshofes und des Bundesverfassungsgerichts
- Befriedung der Gesellschaft und Schutz der Demokratie
- Querelen in der FDP
- Im Streit und umstritten
- Westverträge und Bundesverfassungsgericht
- Der Ministersturz
- 5. Kapitel: FDP-Fraktions- und Parteivorsitzender (1953/54-1956)
- Die Übernahme der neuen Ämter
- Außenpolitische Kursänderung?
- Der Bruch mit Adenauer: Die Auseinandersetzung über das Saarstatut
- Andauernde Konflikte in Partei und Koalition
- Die Spaltung der Fraktion und das Ende der Koalition
- Machtverlust und Kandidaturverzicht
- 6. Kapitel: Ausklang (1957-1967)
- Im politischen Abseits
- Bundestagsvizepräsident und Parteipolitiker zwischen Hoffnung und Enttäuschung
- Epilog
- Anmerkungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Bildquellennachweis
- Personenregister