Der Dialog im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit
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Der Dialog im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit

  1. 322 Seiten
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Der Dialog im Spannungsfeld von Schriftlichkeit und Mündlichkeit

Über dieses Buch

In den letzten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts ist eine auffallende Konjunktur von Dialogromanen zu konstatieren, d.h. von Romanen, in denen wie in für die Aufführung gedachten Theaterstücken Sprecherrollen, Regieanweisungen und Dialogwechsel typographisch gekennzeichnet werden. Von diesem Textkorpus aus richtet sich die Fragestellung auf Genese und Funktion des Dialogs in Prosatexten im allgemeinen. Im Mittelpunkt steht deutsche und französische Dialogprosa der Zeit zwischen 1770 und 1800; ergänzt um die Vorgeschichte seit der Frühaufklärung und einen Ausblick auf das beginnende 19. Jahrhundert, um Entwicklungslinien deutlich zu machen. Während jedoch im verwandten und als vergleichbare Gattung heranziehbaren Briefroman der Brief dem Medium Schrift verpflichtet bleibt, markiert der Dialog die Schnittstelle zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit. Es scheint daher sinnvoll, die dialogische Literatur nicht unter Gattungsgesichtspunkten zu untersuchen, sondern vor dem Hintergrund sich wandelnder Kommunikationsverhältnisse, im Zusammenhang der Geschichte von Schrift, Druck, Alphabetisierung und Lektüre. Anhand der poetologischen Diskussion um das zentrale Stichwort der 'Vergegenwärtigung' wird zunächst die theoretische Programmatik des Dialogs als 'fingierter Mündlichkeit' vorgestellt und in einem weiteren Kapitel deren Relevanz für die zeitgenössische Pädagogik erläutert, bevor in Einzelanalysen der Dialogromane von Wezel und populären Schriftstellern der Spätaufklärung, von Klinger, Wieland, de Sade, Diderot und Rousseau der je spezifische Einsatz der literarischen Technik Dialog konturiert wird.

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Information

Inhaltsverzeichnis

  1. EINLEITUNG. Kommunikation über den Dialog. Eine einführende Skizze zur Rezeptionsgeschichte
  2. 1. »Dieser neue Zwitter von Filosofie und Poesie«. Dialogische Verfahren als Gegenstand der Kritik
  3. 2. Epischer oder dramatischer Dialog? Affinitäten und Abgrenzungen
  4. 3. »Die reine Unform«: Ausgrenzung aus Literaturgeschichtsschreibung und Gattungspoetik
  5. 4. Der Dialog im Kontext. Zum Briefroman
  6. Zur Genealogie des Dialogs
  7. 1. Konkurrierende und koexistierende Varianten
  8. 2. »mirrour-writing«. Englische Einflüsse
  9. 3. »selbst erzehlen«. Die poetologische Diskussion in der Frühaufklärung
  10. 4. Täuschende Ähnlichkeit. Zur Poetik des Sehens
  11. Dialog zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit
  12. 1. »Jetzt, da das Bedürfnis gedruckter Bücher habituell geworden ...« – Schreiben unter veränderten Kommunikationsbedingungen
  13. 2. Schriftlicher Dialog als Simulacrum mündlicher Kommunikation
  14. 3. Strategien der Leserlenkung
  15. 4. Theoretische Vorgaben. Engels und Blanckenburgs Erzähltheorien
  16. 5. »Das Wörterbuch der einfältigen Natur«. Das Problem von Inkommunikabilität
  17. »Buchdramen«: Dialog als szenische Schreibform
  18. 1. »Wirrwarr« oder »Mischgedicht« ?
  19. 2. Dialog und Drama
  20. 3. Wezeis »Verflößung« von Dialog und Erzählung
  21. 4. C. G. Cramers Serienhelden
  22. 5. »Charaktergemähide«: Grenzen der dialogisierten Biographie
  23. Dialog zwischen Wissensvermittlung und Wissensproduktion
  24. 1. Die Kritik an der »Buchgelehrsamkeit«
  25. 2. Die ›Selbstdenker‹. Wissensproduktion im Dialog
  26. 3. Zur Funktion von Asymmetrien im Gespräch
  27. 4. Popularisierung von Wissen: Vereinfachung und Stereotypisierung
  28. 5. »lebendiger Vortrag« oder »tote Buchstabenmittheilung«?
  29. Exkurs: ›Philosophie im Boudoir‹: De Sades Erziehungsroman
  30. Symmetrie im Streitgespräch: Dialog als hypothetische Schreibform
  31. 1. »Intellektuelle Poesie«. Wielands Doppelpunkte
  32. 2. »Kontrast der Denkungsart«. Klingers ›Der Weltmann und der Dichter‹
  33. 3. Dialog als »Irrgarten«. Diderots aleatorische Poetik
  34. a) »Poetische Gartenkunst«. Poetologie des Spaziergangs
  35. b) Rameaus Neffe
  36. 4. Leserkritik: Rousseau vs. Jean-Jacques
  37. 5. Gesprochener Rahmen. Unterhaltungen über Poesie
  38. Nachwort
  39. Literaturverzeichnis