
- 520 Seiten
- German
- PDF
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Über dieses Buch
Bis heute gelten vor allem die Gedichte des jungen Goethe als paradigmatisch für die Lyrik des Sturm und Drang. Weitgehend vergessen wurden darüber die beachtliche Poesie von Lavater und Herder, Lenz und Stolberg, der Karschin und Voß, die geistlichen Dichtungen Schubarts und die Jugendlyrik Schillers. Die vorliegenden Bände bringen diese Dichter zusammen mit den Theoretikern des Sturm und Drang, den Dichtern des Göttinger Hain sowie mit Bürger und Claudius neu in den Blick und bieten so erstmals eine umfassende Zusammenschau der Lyrik dieser Avantgardebewegung aus problemgeschichtlicher Sicht.
Band 6/II zeigt, wie Hamann, Lavater, Herder und Goethe aus christlichen, mythologischen und hermetischen Traditionen sowie der alten Volkspoesie zusammen mit dem Entwurf einer ganzheitlichen Anthropologie eine neue Autor- und Ausdrucksästhetik entwickeln. In ihrem religiös fundierten Genie-Verständnis erfüllt sich das Autonomiestreben der Aufklärung und erfährt das moderne Individuum - besonders in Goethes Mythopoesie - seine Sakralisierung.
Band 6/III vereinigt von Lenz bis Schiller die Grenzgänger des Geniekults. Zumeist geistlich sozialisiert, orientieren sie sich eher an Klopstock, dem Genie der Empfindsamkeit, aber auch an der Hermetik, und finden von da aus unabhängig von Goethe auch zur Erlebnislyrik, ferner zur balladesken oder idyllischen Erneuerung der Volkspoesie oder wie Schiller zu der für die Moderne ebenfalls bedeutsamen Gedankenlyrik.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Zur technischen Einrichtung des Bandes
- Vorwort
- Einleitung
- a) Wider die Marginalisierung des Sturm und Drang: Zur Forschungsdiskussion
- b) Lebenskrisen als Beginn, ein Kunstprogramm als Ende des Sturm und Drang – Zur Periodisierung (1758/69–1789)
- c) Zu Theologie, Anthropologie und Geschichtsphilosophie
- d) Inspirationen: Begeisterte Propheten und durchgeisterte Natur – Sturm und Drang, radikaler Pietismus, Hermetik und Spinozismus
- e) Ganzheit, Einheit und Präsenz – Zur Aufhebung der Widersprüche
- 1) Autor-Ästhetik: Gott als »Poet« (Hamann)
- 2) Geist(er)-Seherei – Das göttliche Individuum (Lavater)
- 3) »Den Gott im Menschen zu singen« (Der frühe Herder)
- a) Der ›fragmentarische Holist‹ – Rezeptions- und Forschungsprobleme
- b) Mißverständnisse und »Schauder« – Zu Biographie und ›Bildungs‹-Konstellationen (Hamann, Klopstock, Goethe)
- c) »Mich sing ich!« – ›Herkulische‹ Selbstbegründung in der frühen Lyrik
- d) In den ›Geist‹ kommen – Zur Einheit von Dichter und Prophet und zur Psychologie des Genies
- e) Wiederbelebung der Mythologie durch sinnliche Weltaneignung
- f) Herder als ›Mythopoet‹ (›Der Genius der Zukunft‹)
- g) Zum Ursprung von Sprache und Poesie im »tönenden Affekt«
- h) »Nationallieder«, falsche Barden-›Töne‹ und der »nordische Homer« (Bodmer, Percy, Macpherson, Blair)
- i) Poesie als »Kraft« – Ossian-Poetik und Oden-Theorie
- j) »Putzige wyndschife gelerte Volckslider« – Nicolais satirische Provokation
- k) Lieder der Menschheit – Herders idealistische Antwort
- l) Die Schöpfungs-Hieroglyphe – Poetisch-symbolische Bibel-Deutung
- m) Die ›Älteste Urkunde‹ als hermetischer »Kern« der Religion
- n) Verähnlichung von Gott und Mensch
- o) Bibel-Dichtung als »Naturpoesie«
- p) Kosmisierung der Liebe im Medium der All-Natur (›St. Johans Nachtstraum‹)
- 4) »Göttergleich« – »Wohin? Ach wohin?« (Der junge Goethe)
- a) »Überall herumspaziert« und »überall nur dreingeguckt« – Aspekte der Biographie
- b) Leipziger Allerlei – Rollenspiele mit Gattungsmoden
- c) »Fühle was dies Herz empfindet« (Sesenheimer Lyrik)
- d) Gelegenheitsgedichte als Erlebnislyrik – Zu Goethes Autor-Ästhetik
- e) Geniale Selbstvergottung durch Enthusiasmus und Inspiration (›Wandrers Sturmlied‹)
- f) »Lehrstrom« der Ur-Offenbarung (›Mahomets Gesang‹)
- g) Luziferische Selbstermächtigung im »Widerspruch gegen die Allmacht« (›Prometheus‹)
- h) Mythopoetische All-Sympathie (›Ganymed‹)
- i) Abgesang auf dem Höhepunkt und ›Höllenfahrt‹ in die Moderne (›An Schwager Kronos‹)
- Anhang
- Verzeichnis der zitierten Literatur
- Personenregister
- Sachregister