
Nationalsozialistische Rüstungspolitik und unternehmerischer Entscheidungsspielraum
Vergleichende Fallstudien zur württembergischen Maschinenbauindustrie
- 364 Seiten
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Nationalsozialistische Rüstungspolitik und unternehmerischer Entscheidungsspielraum
Vergleichende Fallstudien zur württembergischen Maschinenbauindustrie
Über dieses Buch
Drei mittelständische Unternehmer der württembergischen Maschinenbaubranche stehen im Zentrum der vorliegenden Studie: Rolf Boehringer von der gleichnamigen Göppinger Werkzeugmaschinenfabrik, Max Knorr von den Fortuna-Werken in Bad-Cannstatt und Otto Fahr von der Firma Werner & Pfleiderer in Stuttgart-Feuerbach. Daß die nationalsozialistische Unrechtsherrschaft erst durch die militärische Niederlage beseitigt werden konnte und nicht an ihren polykratischen Strukturen zerbrochen ist, lag nicht zuletzt an der Kooperation der ökonomischen Funktionselite. Um deren Verhalten und Handeln geht es in der Studie von Astrid Gehrig. Leitfragen der Untersuchung sind: Wie verhielten die Industriellen sich als privatkapitalistische Unternehmer, als nationalsozialistische "Betriebsführer" und als Funktionäre im NS-Wirtschaftslenkungsapparat? Die Fallstudien spüren also der Frage nach, warum das NS-Regime trotz aller internen Kritik auf die Unterstützung der wirtschaftlichen Funktionselite bis zum letzten Augenblick rechnen konnte. Sie machen anschaulich, was in der Forschung abstrakt Polykratie genannt wird. Und sie arbeiten heraus, daß die ökonomische Funktionselite, auf deren Mitarbeit schon das NS-Regime nicht verzichten konnte, auch nach 1945 bruchlos an ihre betriebliche und außerbetriebliche Karriere anknüpfen konnte. Die Autorin: Astrid Gehrig arbeitet als freiberufliche Historikerin in Stuttgart.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Danksagung
- Einleitung
- I. Die Jahre vor der Machtübernahme der NSDAP
- 1. Werdegang der Unternehmer Otto Fahr, Rolf Boehringer und Max Knorr bis 1933
- 2. Entwicklung der Unternehmen Gebr. Boehringer GmbH, Werner & Pfleiderer KG und Fortuna-Werke AG bis 1933
- II. Von den Krisenjahren zu Rekordumsätzen: Unternehmens- entwicklung in der NS-Zeit
- 1. Politische und ökonomische Rahmenbedingungen des deutschen Maschinenbaus nach 1933
- 2. Aufschwung durch die hohe Binnennachfrage
- 3. Die Firma Werner & Pfleiderer: ein Unternehmen mit »Feindkapitalanteil«
- 4. Die Ausweitung der Produktion
- a. Vergrößerung der eigenen Betriebsanlagen
- b. Produktionsausweitung durch Einspannen von deutschen Unternehmen
- c. Auftragsverlagerungen in die besetzten Gebiete
- d. Ausweichplanungen 1943/44
- III. Boehringer, Knorr und Fahr als nationalsozialistische »Betriebsführer«
- 1. Parteimitgliedschaft
- 2. Betrieblicher Alltag im Zeichen der Deutschen Arbeitsfront
- 3. »Bummelanten« und politische Delinquenten - das untere Ende der betrieblichen Leistungshierarchie
- 4. Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene
- IV. Arbeitsausschußleiter, Bezirksbeauftragter und Rüstungsobmann: die drei Unternehmer als Funktionsträger in der industriellen »Selbstverantwortung«
- 1. Staatliche Planung und industrielle »Selbstverwaltung
- 2. Rolf Boehringer: Arbeitsausschuß- und Arbeitsring-Leiter
- a. Leistungssteigerung im Hobelmaschinenbau
- b. Verminderung der Typenvielfalt im Drehbankbau
- c. Typenbereinigung bei den Vereinigten Drehbankfabriken (VDF)
- 3. Der Bezirksbeauftragte Max Knorr
- a. »Arbeitseinsatzfragen«
- b. Weitere Maßnahmen zur Produktionslenkung
- c. Max Knorr im letzten Kriegsjahr: Zwischen Rücktrittsabsicht und weiterer Vereinnahmung
- 4. Rüstungsobmann Otto Fahr
- V. Unternehmer und Betriebe nach Kriegsende
- VI. Unternehmer und nationalsozialistische Wirtschaftspolitik: Fazit einer vergleichenden Fallstudie
- Verzeichnis der Tabellen
- Abkürzungsverzeichnis
- Quellen und Literatur
- Personen- und Firmenregister
- Sachregister