
- 371 Seiten
- German
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eBook - PDF
Über dieses Buch
das Buch verfolgt den Prozess einer tiefgreifenden Wandlung des Kunstverständnisses: vom Verlust der religiös-kultischen Funktion, den die Kunst im protestantischen Raum des 16. Jahrhunderts als Adiaphorisierung erlebt, bis zur Begründung einer regelrechten philosophischen Disziplin namens >Aesthetica< und nachfolgend einer Kunst als neuer Religion im ausgehenden 18. Jahrhundert. Es versucht die Hypothese einer heterogonen Herkunft des spezifisch modernen 'Ästhetik'-Konzeptes, eines der bedeutsamsten und auffallendsten kulturellen Phänomene der Neuzeit, zu begründen. Erst durch die Rezeption scholastischer Theorien des Mittelalters über die Möglichkeit der religiösen und moralischen Indifferenz menschlicher Akte im Protestantismus konnte die ursprünglich streng theozentrische Weltorientierung der frühen Reformatoren und deren weltbezogene Entsprechung, das praktische Nützlichkeitsdenken, im Verlauf des 16. und 17. Jahrhunderts schrittweise überwunden werden, und zwar aus genuin theologischen Gründen. Diese Entwicklung, die man nicht als Säkularisierungsprozess beschreiben kann, schuf nicht nur Platz für unbefangenere Weisen der Weltzuwendung und des Weltgenusses; sie ermöglichte teilursächlich auch die Ausdifferenzierung eines autonomen Kunstdiskurses durch die Ansiedlung des Künstlerischen in der Sphäre des Adiaphorischen.
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- I. Einleitung
- 1. Problemstellung
- 1.1. »Nulla συμφώνησις Christo cum Belial«
- 1.2. Methodisches
- 1.3. Kunst als Zweckform
- 1.4. Die Sphäre des Indifferenten
- 1.5. Kunst als ästhetischer Gegenstand
- 2. Einige neuere Thesen zur Herkunft und Entstehung der Ästhetik
- II. Mittelalterliche Lehrmeinungen zum Problem der moralischen Indifferenz menschlicher Handlungen
- 1. Thomas von Aquino
- 1.1. Die Unmöglichkeit moralischer Indifferenz deliberativer Akte
- 1.2. Revision des Lehrbegriffs in den späteren Schriften
- 2. Johannes Duns Scotus
- 2.1. Die Möglichkeit moralischer Indifferenz individueller Handlungen
- 2.2. Petrus Aureolis Lehre vom ›finis indifferens‹
- III. Adiaphora und Adiaphorismus im 16. Jahrhundert
- 1. Luthers ›anomistische‹ Adiaphoralehre
- 1.1. Libertas christiana und Adiaphora
- 1.2. Die Folgen des Sündenfalls
- 1.3. Das Kultuskonzept: Gotteswerk und Menschenwerk
- 1.4. Herrschaft und Arbeit
- 1.5. Indifferenz als Attitüde
- 1.6. Das Indifferente als Raum der freien Formwahl
- 1.7. Innere und äußere Bilder
- 1.8. Die Sichtbarkeit der Kirche und die Indifferenz der Welt
- 2. Die interimistischen und adiaphoristischen Kontroversen
- 2.1. ›Sphynx Augustana Interim‹ und ›adiaphoristische Reformation‹
- 2.2. Matthias Flacius, Flacianer und philippistische Adiaphoristen
- 2.3. Geistliche und weltliche Dinge: Abgrenzungsprobleme
- 2.4. Thomistische Interpretation der Mitteldinge
- 2.5. Der freie Rest des Indifferenten und das Joch der praktischen Nützlichkeit
- 2.6. Wahre und falsche Adiaphora im Reich des Scheins
- IV. Die Zeit der altprotestantischen Orthodoxie
- 1. Autonomia in adiaphoris
- 1.1. Libertas christiana
- 1.2. Die stoische und die protestantische Adiaphoralehre
- 1.3. Kirchliche und weltliche Adiaphora
- 1.4. Abgrenzungen gegenüber der reformierten Lehre vom Indifferenten
- 1.5. Die Adiaphorie der Bilder in katholischer Sicht
- 1.6. Johann Arndt: Ikonographia
- 1.7. Bild, Tanz und Schauspiel
- 1.8. Libertas christiana in poeticis
- 2. Pietismus und Ästhetik
- 2.1. Religionsindifferentismus
- 2.2. Der Ursprung der Moralität
- 2.3. Aufwertung der Sinnlichkeit und Moralität der freien Künste
- 2.4. Die Vockerodt-Rotth-Kontroverse
- 2.5. Schluß, skotistisch
- V. Anhang
- 1. Textanhang: Consilium de rebus adiaphoris (1549)
- 2. Abkürzungen
- 3. Sigla
- 4. Bibliographie
- 4.1. Anmerkungen zur Textgestalt der Quellenschriften
- 4.2. Vorbemerkung zum Quellenverzeichnis
- 4.3. Quellen
- 4.4. Forschungsliteratur
- 5. Personenregister