
Organisation und Entwicklung historischer Wortschätze
Lexikologische Konzeption und exemplarische Untersuchungen zum deutschen Wortschatz um 1600
- 480 Seiten
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Organisation und Entwicklung historischer Wortschätze
Lexikologische Konzeption und exemplarische Untersuchungen zum deutschen Wortschatz um 1600
Über dieses Buch
Wortschätze sind auf komplexe Weise strukturiert. Diese Komplexität des Wortschatzaufbaus beruht zum einen auf der großen Zahl der Elemente (Wörter, ihre Verwendungsweisen), zum anderen auf der Tatsache, daß eine Mehrzahl von Strukturierungsprinzipien zusammenwirken. Wortschatzentwicklung kann man auffassen als ein Zusammenspiel zwischen Aspekten der Beharrung und des Wandels komplexer Ordnungen, das zu beschreiben, zu dokumentieren und nach Möglichkeit auch zu erklären ist.
Dieses Buch verfolgt zwei wesentliche Ziele: (i) im Bereich der Lexikologie: die Entwicklung einer zusammenhängenden "pragmatischen" Konzeption der Wortschatzorganisation und der Wortschatzdynamik; (ii) im Bereich der empirischen Beschreibung des Deutschen: die Anwendung dieser Konzeption in der Beschreibung des deutschen Wortschatzes um 1600 und in einer Längsschnitt-Studie zur erstaunlichen Geschichte des Querverweis-Wortschatzes im Deutschen.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Dank und Widmung
- 1. Einleitung
- 1.1 Ordnungsdynamik: Aufbau und Entwicklung historischer Wortschätze
- 1.2 Charakteristische Probleme der historischen Lexikologie
- 1.2.1 Das Problem der multiplen Ordnungen
- 1.2.2 Das Chaos-Problem, das Übersichts-Problem und das Problem der großen Zahl von Wortschatzelementen
- 1.2.3 Das Problem massenhafter Texte
- 1.2.4 Zur Frage der Ordnungsdynamik aus der Sicht von Einzelsprechern
- 1.2.5 Einzelsprecher und Gebrauchstraditionen
- 1.2.6 Das Problem der Zugänglichkeit von Aspekten der Erklärung von Wortschatzwandel
- 1.3 Ziele der Arbeit
- 1.4 Einige Grundannahmen und Methoden
- 1.5 Hinweise zum Material und zur Computerunterstützung
- 1.6 Der Aufbau der Arbeit
- 2. Organisation und Entwicklung historischer Wortschätze
- 2.1 Gegenstand und Aufgaben der historischen Lexikologie
- 2.1.1 Der Gegenstand: Wortschätze als organisierte und dynamische Gebilde
- 2.1.2 Aufgaben der historischen Lexikologie
- 2.2 Organisationsprinzipien historischer Wortschätze
- 2.2.1 Die funktionale Gliederung des Wortschatzes - Lexikalische Mittel funktionaler Textbausteine und kommunikativer Grundfunktionen
- 2.2.2 Thematisches Reden und thematischer Wortschatz
- 2.2.3 Lexikalische Mittel, um kommunikativen Prinzipien zu folgen
- 2.2.4 Der charakteristische Wortschatz von Handlungszusammenhängen, Situationen und kommunikativen »Frames«
- 2.2.5 Das lexikalische Profil von Texttypen
- 2.2.6 Zeitgenössische Wissensvoraussetzungen und Überzeugungen - Eine quasi-ethnologische Sicht auf historische Wortschätze
- 2.2.7 ‘Traditionelle’ Organisationsprinzipien historischer Wortschätze und ihre Verankerung in der kommunikativen Praxis von Sprechern
- 2.3 Zusammenhänge zwischen lexikologischen Organisationsprinzipien
- 2.3.1 Zusammenhänge zwischen Gebrauchsaspekten oder Jenseits der Hierarchien
- 2.3.2 Der Zusammenhang funktionaler und thematischer Aspekte von Wortschatzelementen
- 2.3.3 Lexikalische Organisationsprinzipien und Texttraditionen/Texttypen
- 2.3.4 Fremdwörter und Alterscharakteristik
- 2.3.5 Vorläufiges Ergebnis: Das Geflecht des Wortschatzes
- 2.4 Formen der Wortschatzentwicklung und Aspekte ihrer Erklärung
- 2.4.1 Formen und Aspekte der Wortschatzentwicklung
- 2.4.2 Aspekte der Erklärung von Wortschatzstrukturen und Wortschatzentwicklungen
- 2.5 Formen der Darstellung und der Dokumentation historischer Wortschätze und ihrer Entwicklung
- 2.5.1 Formen der Darstellung und der Dokumentation von Wortschatzorganisation und Wortschatzentwicklung in traditionellen Arbeiten
- 2.5.2 Strategien der Vertextung der komplexen Organisation von Wortschätzen
- 2.5.3 Formen der Material-Dokumentation und ihrer Verklammerung mit lexikologischen Darstellungen
- 2.5.4 Vollständige vs. exemplarische Darstellung
- 3. Deutscher Wortschatz um 1600 - Makrostrukturen, Fallstudien und Wortschatzverflechtungen
- 3.1 Kommunikative Aufgaben und lexikalische Mittel um 1600
- 3.1.1 Arten von kommunikativen Aufgaben ermitteln
- 3.1.2 Bezeichnen-als und Bezug nehmen - Arten von Gegenständen
- 3.1.3 Lexikalische Mittel der Prädikation
- 3.1.4 Umstände angeben
- 3.1.5 Sprachliche Mittel der Textgliederung und der Strukturierung von Textteilen
- 3.1.6 Zusammenhänge explizit machen
- 3.1.7 »Dem Wol-Ehmvesten/ Groß-Achtbarn vnd Hochgelahrten/ Herrn Conrado Mithobio« - Die Kommunikationsform der Anrede und das System der »Ehrwörter« um 1600
- 3.1.8 Funktionaler Wortschatz um 1600: Zusammenfassung und Ausblick
- 3.2 Thematische Wortschätze und Sachgebiets-Lexik
- 3.2.1 »Kriegswörter« und militärischer Sprachgebrauch oder: Reden im Krieg und reden über den Krieg
- 3.2.2 Der Wortschatz der Alchemie um 1600
- 3.2.3 Der Wortschatz des Tranchierens im 17. Jahrhundert
- 3.3 Texttypen und ihr lexikalisches Profil um 1600
- 3.3.1 Welche kommunikative Realität hatten Texttypen und ihr lexikalisches Profil für die Zeitgenossen um 1600?
- 3.3.2 Das lexikalische Profil von Kochbüchern und Kochrezepten um 1600
- 3.3.3 Das lexikalische Profil von Traktaten
- 3.4 Der Wortschatz von »Frames« und von sprachlichen Handlungszusammenhängen um 1600
- 3.4.1 Handlungszusammenhänge und sprachliche Mittel
- 3.4.2 Die lexikalische Grundversorgung für Auslandsreisen
- 3.4.3 Der Streit um die Religion
- 3.4.4 Finanzen regeln - Währungen und Münzbezeichnungen um 1600
- 3.4.5 Die Verfolgung von Hexen und Zauberern - Sprachliche Aspekte und lexikalische Mittel
- 3.4.6 Der Wortschatz von Frames und von Handlungszusammenhängen: Ergebnisse
- 3.5 Apokalyptischer Wortschatz um 1600 - Die Rolle zeitgenössischer Wissens Voraussetzungen und Überzeugungen für den Wortgebrauch
- 3.5.1 Apokalyptisches Denken und Prodigienglaube im 16. und 17. Jahrhundert
- 3.5.2 Traditionen, sprachliche Verfahren und lexikalische Mittel der apokalyptischen Ereignisdeutung - Beispielanalysen
- 3.5.3 Lexikalische Mittel der apokalyptischen Deutung von Ereignissen, oder: Gab es um 1600 einen apokalyptischen Wortschatz?
- 3.5.4 Ergebnis
- 3.6 Die Rolle fremdsprachiger Ausdrücke für die Sprecher und Schreiber um 1600
- 3.6.1 Aspekte des Gebrauchs von Ausdrücken fremdsprachiger Herkunft um 1600
- 3.6.2 Sprachreflexive Reaktionen
- 3.6.3 Fallstudie: Die Stellung der türkischen Lehn- und Fremdwörter im deutschen Wortschatz um 1600
- 3.6.4 Entwicklungen der fremdsprachigen Lexik um 1600 - Zusammenfassung und Aspekte der Erklärung
- 3.7 Alterung und Innovation im Wortschatz um 1600
- 3.7.1 Wortschatzalterung und Wortersatz im Spiegel von Textrevisionen
- 3.7.2 Die Karriere einer Neuerung um 1600 - Das Beispiel »Pedart«, »Petarde«
- 3.7.3 Eine verpaßte Chance, um 1600 das Wort »Dusche« zu entlehnen
- 3.7.4 »Windmacher« - Kommunikative Notstände und ad-hoc- Innovationen
- 3.7.5 »ein Regel vnd Augenmaß erfunden« - Fernrohr- Bezeichnungen
- 3.7.6 Ein neuer Wortschatzbereich entsteht: die Tranchier-Wörter
- 3.7.8 Der Fremdwortschub von Roth (1571) zu Schorer (1644)
- 3.7.9 Ergebnisse
- 4. Wortschatzentwicklung und Wandel funktionaler Textbausteine - Die Entwicklung der Querverweise
- 4.1 Querverweise und Querverweis-Ausdrücke
- 4.2 Die Blütezeit der Querverweise im 16./17. Jahrhundert
- 4.3 Entstehung und Ausbreitung der Querverweisausdrücke
- 4.4 Der Verfall des Querverweissystems seit dem 18. Jahrhundert
- 4.5 Ergebnisse
- 5. Formen der lexikalischen Dokumentation in elektronischen und in gemischten Umgebungen
- 5.1 Auslagern: Die Materialgrundlage einer lexikologischen Darstellung elektronisch dokumentieren
- 5.2 Datenbanken: Multiple Abfragemöglichkeiten und spezifische Teildokumentationen
- 6. Ergebnisse und Rückblick
- 6.1 Lexikologische Organisationsprinzipien und Wortschatzzusammenhänge
- 6.2 Wortschatzelemente als Mittel der Kommunikation
- 6.3 Lexikologische Darstellung und Dokumentation
- 6.4 Beschreibung des deutschen Wortschatzes um 1600
- 7. Quellen, Wörterbücher und Literatur
- 7.1 Quellen
- 7.2 Wörterbücher und lexikalische Referenzmittel
- 7.3 Literatur