
- 544 Seiten
- German
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Über dieses Buch
Ausgangspunkt der vorliegenden Studie ist ein zentrales Paradox des kommunikativen Fremdsprachenunterrichts: Das Lernziel der kommunikativen Kompetenz ist ein Ideal geblieben, meist entwickelt sich nur eine Minderheit schulischer Fremdsprachenlerner zu engagiert in eigener Sache Kommunizierenden, zu kompetenten und konversationell flexiblen Sprechern. Diese negative Bilanz wird im theoretischen Teil unter zwei sich ergänzenden Gesichtspunkten hinterfragt: dem der Interaktion und dem der Kognition. Zum einen ist die starre schulische Gesprächslogik mit ihren vorhersehbaren Abläufen dem Spracherwerb nicht gerade förderlich, zum andern werden im gesteuerten Fremdsprachenunterricht die Regelhaftigkeiten kognitiver Selbstorganisation und die Erkenntnisse der Zweitsprachenerwerbsforschung systematisch außer Acht gelassen. In den Praxisteilen werden schrittweise aufbauende Modelle eines aisthetisch-ästhetisch orientierten Fremdsprachenunterrichts vorgestellt: Es sind Übungen und Experimente zur visual literacy, zur Gehörsensibilisierung und zur Theaterarbeit; sie erlauben ein entwicklungsproximales Vorgehen und stimulieren die natürlichen Erwerbsmechanismen. So wird die Kreativität des Fremdsprachlers zu einer Ressource, die nicht nur dem eigenen Lernen zugute kommt, sondern der kulturerzeugenden Dynamik insgesamt. Es entsteht eine Kommunikationskultur sui generis, die erst die Bedingungen für Kommunikation schafft: Nähe, Kooperation, Solidarität.
Häufig gestellte Fragen
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Information
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Verzeichnis der Illustrationen und Graphiken
- Verzeichnis der Textbeispiele und Unterrichtsmaterialien
- Teil I. Bestandesaufnahme: Das Unbehagen in der kommunikativen Didaktik
- 1. Die Entwicklung der kommunikativen Didaktik im Überblick
- 1.1. Die Ursprünge
- 1.2. Exkurs zur kommunikativen Kompetenz
- 1.3. Kritische Reflexion und neue Perspektiven
- 1.4. Das allmähliche Verschwinden der kommunikativen Kompetenz
- 2. Kritisches Inventar
- 2.1. Kommunikation und Kommunikationssituation im Klassenzimmer
- 2.2. Lernerzentriertheit
- 2.3. Wirklichkeiten und Interkulturalität
- Teil II. Der Mensch ist ein Augentier
- 1. Einleitung
- 1.1. Das Umfeld
- 1.2. „La terre est bleue comme une orange“ – Zur fremdsprachlichen Kreativität
- 2. Thesen und Einstiegsübung
- 2.1. Methodische Vorbemerkung
- 2.2. Einstieg: ,Durch das Fenster‘
- 3. Weiterführende Übungen zur visuellen Wahrnehmung
- 3.1. Trataka: Die Fixierung des Blicks
- 3.2. Der weite Blick
- 3.3. Experimente zu Wahrnehmung und Sprache
- 3.4. Kulturgeschichtlicher Exkurs zur Entwicklung des Sehens
- 3.5. Augenprotokoll
- 3.6. Schreiben in der Fremdsprache: „Was man mit einem Text machen kann und wie es so schön ist“
- 4. Der Mensch ist ein Augentier: Theoretische Überlegungen
- 4.1. Ich sehe, also denke ich – Ein evolutionsbiologischer Exkurs
- 4.2. Sehen, Erkennen und Benennen
- 4.3. Wahrnehmungssensibilisierung im Fremdsprachenunterricht
- 5. Komposition / Dekomposition: Seh- und Schreib-Etüden
- 5.1. Sprachwelten: Das Inventar
- 5.2. Schritte zum Bildverstehen
- 5.3. Bilder demontieren
- 6. Die Konstruktbildungskompetenz entwickeln
- 6.1. Aus-Schnitt
- 6.2. Das Kognitionsmodell des Radikalen Konstruktivismus: Die Welterzeugungsmaschine
- 7. Beobachter, von vorne betrachtet
- Teil III. Gehörsensibilisierung
- 1. Der mehrdimensionale Wahrnehmungsraum
- 2. Hören ist Fühlen ist Sehen – Resonanz und Synästhesie als Facetten eines integrativen Hörkonzepts
- 2.1. Hörertypologien und Hörkonzept
- 2.2. Wahrnehmungsschulung und ästhetische Erziehung
- 3. Umwelthören
- 3.1. Einstimmung: La Chambre d’écoute
- 3.2. Probleme bei der Umsetzung von Höreindrücken
- 3.3. „In meinem Zimmer, im Hauptquartier des Lärms“ – Eine Performance
- 4. Komponierte Klanglandschaften
- 4.1. Wave in Worten
- 4.2. Abläufe und Aufgabenstellungen
- 4.3. Techniken und Hilfsmittel
- 5. Atmosphärisches, Stimmung, Gefühl
- 5.1. Das Musikerleben und seine Verbalisierung
- 5.2. REGEN: Frédéric Chopin, Prélude op. 28, Nr. 15 in Des-Dur („Regentropfen“)
- 5.3. Frère Jacques
- 6. Klingende Porträts
- 6.1. Im Tonfall der Zärtlichkeit: W. A. Mozart: Klaviersonate C-Dur KV 309, 2. Satz
- 6.2. „Tu me suis Marie“ (Les Reines Prochaines)
- 6.3. „Angela ist ein Angler/Angela ist ein Engel“ (Namenvariationen)
- 7. Faszination des Sprachklangs
- 7.1. Mäandernde Sprechrhythmen
- 7.2. „Stimmgesten“ und „Bedeutungsschatten“ (Luciano Berio)
- 8. Gruppenimprovisation
- Teil IV. Theater im Theater im Theater – Eine Unterrichtsdramaturgie in fünf Akten
- 0. Vorbemerkung
- 1. Einleitendes
- 1.1. Fremdsprache ist Rollensprache ist Kunstsprache ist Theatersprache
- 1.2. Zusammenfassende Charakterisierung des Ansatzes
- 2. Erster Akt: Einstimmung
- 2.1. Gedichtchoreographie
- 2.2. Textdramatisierung
- 2.3. Bild und Visualisierung als Anstoß zur szenischen Improvisation, mit einem Exkurs zu Stanislawskis ,System‘
- 2.4. Fazit zur bisherigen Schauspielarbeit: Vom szenischen Lesen zum interaktionalen Sprechen
- 2.5. ALLES ist Theater/THEATER ist alles
- 2.6. Das Schwellen-Ritual: One-(Wo)man-Show
- 3. Zweiter Akt: Das Stück wird angezettelt
- 3.1. „What shall we make a play about?“
- 3.2. Wo? – oder: Die Schauspieler auf der Suche nach den Personen
- 3.3. Die soziale Konstruktion der Person: Der Schauspieler zwischen Ich und Nicht-Ich
- 3.4. Die fremdsprachige Persona als Ausdruck eines ,möglichen Selbst‘
- 3.5. Das magische Als-ob des Fremdsprachlers
- 4. Dritter und vierter Akt: Theaterwerkstatt und Aufführung
- 4.1. Werkstattberichte: ACHTUNG – FERTIG – LOS!
- 4.2. Kommentar zu den Werkstattberichten: Das Verwandlungspotenzial des Spiels
- 4.3. Prozesse der Textproduktion und Textverarbeitung
- 5. Fünfter Akt: Ausklang
- Teil V. Im Haus der Sprache wohnen: Fremdsprachenerwerb und Identität
- 1. Absichtserklärung
- 2. Narrative Identität
- 3. Die Bedingungen von Kommunikation
- 3.1. Eine egalitäre, bikulturelle Kommunikationskultur
- 3.2. Kultur schafft Kultur schafft KULTUR: „die Genese sinnhafter Identität“ (Meuter)
- 3.3. Identitätsprojekte
- 3.4. Sprachenlernen ist Wunscherfüllung
- Literatur
- Discographie