Aktionsarten im Deutschen

Prozessualität und Stativität

Nathalie Nicolay

• Verlag: De Gruyter
• Jahr: 2012
• ISBN drucken: 9783484305144
• eBook-ISBN: 9783110928709
• Auflage: 1
• Thema: Filología
• Thema: Alemán

Die Studie präsentiert eine umfassende Aktionsartenklassifikation für das Deutsche; einen Schwerpunkt bildet die Unterscheidung mehrerer Klassen stativer Verben. Aktionale Merkmale betreffen die Zeitstruktur eines Verbdenotats und sind, anders als aspektuelle Unterscheidungen, Teil der Verbsemantik. Bei ihrer Ermittlung werden wortbildungsmorphologische, syntaktische und pragmatische Faktoren berücksichtigt.

Prozessverben lassen sich zu Ereignisausdrücken erweitern und sind daher zentral für kompositionale Phänomene. Die Ereignisverben werden anhand der Merkmale 'telisch' und 'durativ' in vier Klassen eingeteilt, wobei der Einfluss dieser Merkmale auf verschiedene Bereiche der Grammatik aufgezeigt wird. Stative Verben bezeichnen unteilbare Sachverhalte und sind resistent gegen kompositionale Effekte. Nur stative Verben mit Situationsbezug treten als AcI-Infinitive auf und erlauben mit einer indefiniten Subjekt-NP eine existentielle Satzlesart. Wie telische Ausdrücke implizieren Intransformativa einen Vergleich zweier Zeitpunkte; Aussagen über das Ausbleiben eines Ereignisses sowie bleiben-Passiv-Konstruktionen lassen sich nur dann adäquat beschreiben, wenn man sie von vornherein als intransformativ betrachtet. Nachgewiesen wird auch, dass sich der Einfluss der Aktionsarten auf das sein-Passiv nicht auf den Gegensatz zwischen telischen und atelischen Basis-VPn reduzieren lässt.

Inhaltsverzeichnis

• Vorwort
• 0. Einleitung
• Erster Teil: Prozesse und Ereignisse
• 1. Prozesse
• 1.1. Einleitung: Prozesse als ‚unvollständige Ereignisse‘
• 1.2. Die Ermittlung von Prozessausdrücken
• 1.3. Eine besondere Gruppe von Prozessverben: Gradverben
• 1.4. Die Resultativkonstruktion
• 1.5. Zusammenfassung
• 2. Achievements und Accomplishments
• 2.1. Einleitung
• 2.2. Telizität
• 2.3. Abgrenzung zwischen Achievement- und Accomplishmentausdrücken
• 2.4. Zusammenfassung
• 3. Semelfaktive und Intergressive
• 3.1 Das Merkmal „begrenzt“
• 3.2. Begrenztheit und (A-)Telizität
• 3.3. Begrenztheit, Durativität und Rahmenadverbiale
• 3.4. Zur Iterierbarkeit von Ereignissen
• 3.5. Zusammenfassung
• Zweiter Teil: Die Beschreibung stativer Sachverhalte
• 4. Merkmale stativer Verben
• 4.1. Einleitung...
• 4.2. Zur Definition stativer Sachverhalte
• 4.3. Testkriterien zur Ermittlung stativer Verben
• 4.4. Zusammenfassung
• 5. Zwischen Stativität und Dynamik: die Intransformativa
• 5.1. Einleitung
• 5.2. Zur Definition der Intransformativa
• 5.3. Intransformativa und die Dichotomie „Stativ vs. dynamisch“
• 5.4. Zeitreferenz intransformativer Verben
• 5.5. Komplementarität und Dualnegation
• 5.6. Halten und lassen als kausative Intransformativa?
• 5.7. Negation von Ereignissen als Aussagen über Zustände?
• 5.8. Zusammenfassung
• 6. Zwei Klassen stativer Verben: das Merkmal „Situationsbezug“
• 6.1. Einleitung
• 6.2. Acl und lokale Modifikation
• 6.3. Die generische Lesart von Sätzen mit Eigenschaftsverb
• 6.4. Zeitliche Situierbarkeit stativer Sachverhalte
• 6.5. Eigenschaftsverben und Habitualität
• 6.6. Zusammenfassung
• 7. Passivische Konstruktionen aus sein + Partizip II
• 7.1. Einleitung
• 7.2. Die zwei Lesarten der passivischen sein-Konstruktion
• 7.3. Adjektiv- oder Verbalkonstruktion?
• 7.4. Der Einfluss der Aktionsarten
• 7.5. Zusammenfassung
• 8. Passivisches bleiben + Partizip II
• 8.1. Aktionale und syntaktische Einordnung
• 8.2. Die zwei Varianten der bleiben-Konstruktion
• 8.3. Bleiben + mit un- präfigiertes Partizip II
• 8.4. Zusammenfassung
• 9. Schluss
• 9.1. Die revidierte Klassifikation der Aktionsarten
• 9.2. Zusammenfassung
• Literaturverzeichnis
• Verbregister