Modernität als Paradox
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Modernität als Paradox

Der Begriff der ›Moderne‹ und seine Anwendung auf das Werk Alfred Döblins (bis 1933)

  1. 349 Seiten
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Modernität als Paradox

Der Begriff der ›Moderne‹ und seine Anwendung auf das Werk Alfred Döblins (bis 1933)

Über dieses Buch

Der interdisziplinäre Diskurs über den Anbruch der Postmoderne hat auch der Frage nach den Kriterien literarischer Modernität neue Brisanz verliehen. Die Untersuchung antwortet darauf mit einem Konzept, das es ermöglicht, literarische Positionen im Übergang von der Moderne zur Postmoderne präziser zu beschreiben. Die Moderne wird dabei an einem entscheidenden Wendepunkt neuzeitlichen Denkens verortet, an dem Daseinsentwürfe der Einheit, die das Individuum in eine umfassende, sinnhafte Ordnung integrierten, obsolet geworden sind, ohne daß bereits eine (postmoderne) Akzeptanz der pluralen Lebenswelt festzustellen wäre. Als Dimensionen moderner und postmoderner Pluralisierung werden Metaphysik-, Subjekt- und Sprachkritik (Nietzsche, Mach, Mauthner u.a.m.) diskutiert. Die Infragestellung der Einheit von Welt, Ich und sprachlichem Ausdruck, die in der Moderne rational geboten scheint, gleichzeitig aber zu erheblichen Orientierungsdefiziten führt, fordert die Literaten zur Erprobung von Bewältigungsstrategien weltanschaulicher und ästhetischer Art heraus: zum Versuch, die Irritationen und Verunsicherungen, die von einer kontingenten Wirklichkeit ausgehen, durch neue Totalitätskonzepte zu kompensieren. In einem zweiten Teil wird das Werk Alfred Döblins (bis 1933) anhand der erarbeiteten Kriterien auf seine Modernität hin überprüft. Döblins bislang völlig vernachlässigte früheste Arbeiten sowie sein Erfolgsroman "Berlin Alexanderplatz" bilden die beiden Pole dieser Untersuchung. Zwischen ihnen, so wird gezeigt, vollzieht sich eine weltanschauliche und poetologische Entwicklung, die für Döblins Standpunkt zwischen Moderne und Postmoderne von entscheidender Bedeutung ist.

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Information

Jahr
2013
ISBN drucken
9783484320932
eBook-ISBN:
9783110936452

Inhaltsverzeichnis

  1. Siglen und Abkürzungen
  2. Erster Teil. Die Moderne – eine Perspektive auf das Problem ihrer Begriffsbestimmung
  3. I. Einleitung
  4. 1. Das Sprachspiel der Moderne: Einheit des Begriffs oder Vielheit der Konzepte
  5. 2. Pluralisierung und Perspektivismus: Trauer um die Einheit oder Reiz der Vielheit
  6. II. Dimensionen moderner und postmoderner Pluralisierung
  7. 1. Metaphysik
  8. 1.1. Die sukzessive Infragestellung von Totalität: Neuzeitliche Metaphysik-Kritik als ‘Vorgeschichte der Moderne’
  9. 1.2. Der radikale ‘Abschied vom Ganzen’: Nietzsches Destruktionswerk und die metaphysikkritische Tradition
  10. 2. Subjekt
  11. 2.1. Der neuzeitliche Höhenflug des Subjekts
  12. 2.2. Die Destruktion des Subjektbegriffs durch Nietzsche und Mach
  13. 3. Sprache
  14. 3.1. Von der Einheit der Sprache zur Sprachkrise
  15. 3.2. Von der Sprachkrise zum Sprachspiel
  16. Zweiter Teil. Alfred Döblin zwischen Moderne und Postmoderne
  17. I. Einleitung
  18. II. ‘Der Glaube erlosch; aber die Sehnsucht ist geblieben’: Der ‘metaphysische Narr’ als Leitmotiv der frühesten Werke
  19. Exkurs: Döblins frühe Rezeption der Werke Nietzsches und Mauthners
  20. Ex. 1. Nietzsche
  21. Ex. 2. Mauthner
  22. 1. ‘Jagende Rosse’
  23. 2. ‘Adonis’ und ‘Erwachen’
  24. 2.1. ‘Adonis’
  25. 2.2. ‘Erwachen’
  26. 3. ‘Der schwarze Vorhang. Roman von den Worten und Zufällen’
  27. 3.1. Metaphysische Versessenheit
  28. 3.2. Die Sprachkritik
  29. 3.3. Verunsicherungen des Ich
  30. 4. Conclusio: ‘Jenseits von Gott!’ oder Die Geste des Wartenden
  31. III. Epische Totalität in fragmentierter Wirklichkeit: Die Restitution der Einheit in der modernen Lebenswelt
  32. 1. Die Krise des Erzählens und die Erneuerung der epischen Form
  33. 1.1. Der ‘Sieg des Romans über das Epos’
  34. 1.2. Die Modernisierung des Romans zur ‘negativen Epopöe’
  35. 2. Die Poetik des modernen Epos
  36. 2.1. Döblins Wirklichkeitsauffassung: ‘Vom alten zum neuen Naturalismus’
  37. 2.2. Die Rolle des Subjekts: Von der Subjektkritik zum ‘Glaubensbekenntnis des privaten Ichs’
  38. 2.3. Die Rolle der Sprache: Von der Sprachkritik zur Affirmation der ‘lebenden Sprache’
  39. 3. ‘Berlin Alexanderplatz’ als modernes Epos
  40. 3.1. Die ‘reale Sphäre’ der Fragmentierung
  41. 3.2. Die ‘überreale Sphäre’ einer ‘neuen Wahrheit’
  42. 3.3. Modernes Epos und erzählerische Daseinsbewältigung
  43. IV. Schluß
  44. Literaturverzeichnis
  45. 1. Verzeichnis der zitierten Schriften und Werke Alfred Döblins
  46. 2. Verzeichnis der zitierten Literatur